Lea’s Erziehung (7)

„Aufwachen, du Schlafmütze.“ Eine erstaunlich gut gelaunte Stimme weckte Lea und helles Sonnenlicht drang bis zu ihren zusammengekniffenen Augen durch sie aufgezogenen Gardinen.

„Ich hab dir ja gesagt, dass solche nächtlichen Touren sich rächen werden. Hophop, heute haben wir viel zu tun. Komm gleich mit runter frühstücken, Sophie wartet schon.“

Lea stand verschlafen auf und spürte gleich wieder die Windel, welche sich jetzt recht fest anfühlte und steif. Eigentlich wäre sie erst mal lieber aus dem nassen Ding und diesem Anzug herausgekommen, aber ihre Tante war bereits die Treppe hinunter. Sie wollte sie heute nicht gleich wieder reizen und nahm sich vor, allgemein zurückhaltender zu sein.

Augen reibend und gähnend watschelte sie unbeholfen nach unten in die Küche. Sophie saß bereits in ihrem Hochstuhl und hatte auch schon andere Sachen an. Lea musste zweimal hinsehen, aber es war wahr. Sophie hatte wieder einen einteiligen Anzug an. Es war nicht so ein Schlafstrampler wie letzten Abend, mehr eine Art Spielanzug, aber ebenfalls mit Füßlingen und einer Kapuze, welche ihr auf dem Rücken hing. Über ihrem Oberkörper, den Schultern und der Brust trug das Mädchen ein Geschirr aus rosafarbenem Leder. Auf der Brustplatte war ein süßer Teddy aufgedruckt. Das Geschirr war hinten mit Riemen verschlossen und an einem Mittelsteg auf dem Rücken war ein Ring angebracht. Vorn an der Brust war ein Button angeklippt, von dem eine bunte Perlenkette baumelte, an deren Ende ein großer Schnuller hing. Er hatte diesmal keine Riemen, aber er sah wesentlich größer aus als ein normaler Babyschnuller. Das Saugteil war birnenförmig und ragte weit von einer breiten Mundplatte ab. Die Haare hatte man Sophie zu zwei Schwänzchen frisiert, welche mit bunten Haargummis links und rechts an ihrem Kopf wippten.

Lea fiel auf, dass an dem Hochstuhl Manschetten angebracht waren, mit denen Sophies Hand und Fußgelenke am Stuhl fixiert wurden. Das Schrittteil zwischen ihren Beinen drückte sich eng an eine sehr ausladende Windel, welche um einiges dicker war als die gestern, oder die Lea immer noch trug.

Auf dem Tablett vor Sophie, welches fest vor ihr angeschraubt war, stand ein Kinderteller aus Plastik, gefüllt mit einem orangefarbenen, dünnen Brei, um den Lea ihre Cousine nicht beneidete. Daneben lag ein passender Löffel, welchen sie aber in ihrem Zustand ohnehin nicht allein verwenden konnte.

„Setzt dich Lea. Ich hab dir Kakao gemacht und ein Marmeladenbrötchen.“ holte ihre Tante sie aus ihren Gedanken während sie Sophie ein großes Lätzchen umband, auf dem sich niedliche Häschen tummelten.

Eigentlich hätte Lea lieber einen starken Kaffee gehabt und Nutella, aber das Frühstück war liebevoll angerichtet und sie wollte auch keinen Ärger provozieren. Also setzte sie sich auf ihren gepolsterten, raschelnden Hintern und murmelte nur leise. „Uhm, danke, das ist sehr nett.“

Sie warf Sophie noch mal einen Blick zu, welchen diese nicht sehr überschwänglich beantwortete. Sie schien sich aber mit ihrer Lage abgefunden zu haben. Es könnte aber auch an den Handmanschetten gelegen haben, welche ihr so ein langes Gesicht abverlangten.

Lea aß ihr Brötchen und trank ihren Kakao, welcher sehr gut schmeckte und beobachtete verstohlen ihre Tante, welche sich zu Sophie gesetzt hatte und diese mit dem Brei zu füttern begann.

Sophie öffnete zögernd die Lippen als der erste Löffel auf sie zu schwebte und verzog sie auch gleich als sie den Geschmack auf der Zunge hatte. Es war ganz fein geriebener Möhren-Apfel-Bananenbrei, mit etwas Wasser verdünnt. Allein die Konsistenz war wohl gewöhnungsbedürftig, von dem süßlich wässrigen Geschmack ganz zu schweigen.

„Oh Mommy, bitte.“ kam ein weinerlicher Protest aus dem noch vollen Mund. Aber der zweite Löffel wurde bereits nachgeschoben. Etwas Brei lief dünn über Sophies Lippen und ihr Kinn. Er wurde mit Schwung vom Löffel aufgefangen und ebenfalls in den Mund befördert. Sie schluckte schwer und jammerte leise. Ohne dass sie noch ein weiteres Wort verlieren konnte, wurde der Mund wieder gefüllt und so ging es fort und fort. Es war gerade genug Zeit, zwischen den Portionen Luft zu holen. Auch kleckerte sie, trotz der geschickten Löffelführung ihrer Mutter, ziemlich viel auf ihr Lätzchen und Breireste verteilten sich um ihre Lippen, auf ihren Wangen und über ihr Kinn. Das alles hielt Leas Tante nicht davon ab, solange weiter zu schaufeln, bis der Teller leer und ausgeputzt war.

Sophie sah voll aus und sie musste aufstoßen, als man ihr mit dem Lätzchen Mund und Gesicht sauber wischte, so gut es ging.

Ihre Mom räumte den Teller ab und griff nach einer Nuckelflasche, welche bisher in einem Fläschchenwärmer stand. Sie prüfte die Temperatur der milchig wässrigen Flüssigkeit darin und trat dann hinter ihre Tochter. Sie führte ihr den Sauger zum Mund, aber Sophie wollte diesen nicht gleich aufnehmen.

„Baby Sophie“, kam es streng. „Ich kann auch den anderen Aufsatz holen, mit dem bekommst du dann aber zwei Flaschen und eine mit unserer Spezialmilch.“

Diese Drohung schien zu wirken, denn Sophie öffnete recht schnell den Mund und nahm den großen Sauger tief hinter die Zähne. Sie schloss die Lippen fest und begann glucksend zu saugen. Die Flasche wurde leicht angehoben. „So ist es brav, Baby. Lea? Wenn du fertig bist, hilfst du mir beim Abräumen? Oder möchtest du Sophie weiter füttern?“

Lea schaute ihre Tante verdattert an. Sophie verschluckte sich leicht. Etwas Flüssigkeit rann aus ihren Mundwinkeln und tropfte herunter.

Ihre Tante musste kurz lachen. „Komm, versuch es ruhig, dann weißt du schon mal wie es sich von dieser Seite der Flasche anfühlt.“ sie grinste schelmig und winkte die zögernde Lea ermutigend näher. Diese stand langsam auf, ging zu ihrer Cousine, welche sie mit flehenden Augen verfolgte und schnaufend durch die Nase atmete. Sie nahm ihrer Tante das Fläschchen ab und hielt es so, dass Sophie weiter nuckeln konnte.

„Siehst du? Ganz einfach. Jetzt kann ich in Ruhe aufräumen.“

Lea stand etwas verloren da und hielt die Flasche, während Sophie gequält stöhnte. Dennoch nuckelte und saugte sie schneller, um beiden diese Peinlichkeit zu verkürzen. Irgendwie sah sie sehr niedlich aus, fand Lea, wie sie so hilflos von ihr gefüttert wurde.

Endlich war die Flasche leer und Lea stellte sie beiseite. Sophie lief noch etwas Milch über die Lippen und würgte leicht. Da kam aber schon ihre Mom und klopfte sanft auf ihren Rücken. Es dauerte nicht lange und dem gefesselte Mädchen entfloh ein lauten Rülps. Sie verzog angewidert das Gesicht. Vermutlich schmeckte sie Brei und Milch für einen kurzen Moment noch einmal. Der Latz wurde ihr abgenommen und ihr Gesicht mit einem nassen Lappen sauber gemacht. Sie mochte das offensichtlich gar nicht, aber auch das Kopfwegdrehen nützte nicht viel, um dem feuchten Störenfried zu entkommen. Ihre Mutter grinste und wandte sich an Lea.

„Geh doch bitte schon hoch in Sophies Zimmer, ich komme gleich und mach dich frisch.“

Lea gehorchte, denn sie wollte jetzt endlich aus der Windel und dem Strampler heraus. Sie warf noch einmal einen Blick hinter sich auf das Mädchen im Hochstuhl, welches dort belassen wurde, solange die Küche nicht aufgeräumt war. Dann ging sie nach oben und wartete.

Hinterlasse einen Kommentar