Geständnisse – 13.01 2024

Heute mache ich reinen Tisch – Alles muss runter von der Seele

Heute habe ich einen, für mich, sehr großen und bedeutsamen Schritt gemacht auf einer Reise zu mir selber und meiner Leidenschaft für Windeln.

Zuerst muss ich gestehen, und das vor allem mir selber gegenüber, das ich bei den Gesprächen, welche ich mit meinem Partner über dieses Thema begonnen habe, immer sehr zaghaft war was die Informationen betrifft, welche ich ihm erzählt habe. Bei einem solchen Gespräch ist man ohnehin schon sehr aufgeregt und all die vorbereiteten Sätze und Erklärungen sind mit einem Mal komplett weg. Man stottert nur noch herum und alles, was am Ende übrig bleibt, ist, dass man sich noch einmal erklärt das man Windeln mag. Ich niemals immer alle meine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse mit ihm geteilt, aus Angst ihn damit zu überfordern und auf eine direkte Abwehr zu stoßen. Ich habe Dinge zurückgehalten, versucht drum herumzureden und ähnliches.

Dieses Mal fing es genau so an und ich hatte Befürchtungen, es würde einfach wieder unbefriedigend bleiben. Ich hatte ihm bereits einen Tag zu vor darauf vorbereitet, das ich mit ihm heute Abend darüber sprechen möchte und er hat zugestimmt. Als es dann so weit war, habe ich uns eine Flasche Wein aufgemacht und mir mit einem großen Schluck Mut angetrunken.

Ich habe noch einmal von vorn begonnen ihm zu erklären, was mich dazu bewegt dicke, raschelnde und albern bunte Windeln anzuziehen. Ich glaube, ich habe es mir einfach selber noch einmal erzählt um mit mir selbst und meinen Gefühlen klarzukommen. Er war still und zurückhaltend, ich trank mehr Wein und steuerte dann vorsichtig auf das Theme Windelerziehung und Diaper Discipline zu, welches ich bereits im letzten Tagebucheintrag erwähnt hatte. Ich stotterte herum, was genau ich eigentlich wollte und welche Rolle er dabei spielen sollte. Diese Frage stellte er mir mehrmals.

„Was genau soll ich denn machen?“

Irgendwie hatte ich dann das Gefühl, das das Gespräch wieder versacken würde, da ich es einfach in dem Augenblick nicht richtig erklären konnte, was genau ich denn von ihm wollte. Und da hab ich den Beschluss gefasst einfach alles, was mir auf der Seele brannte heraus zu lassen, egal wie peinlich, seltsam oder heftig es sein sollte. Ich wollte nichts mehr von meiner Leidenschaft verstecken.

Ich erklärte direkt und ohne um den heißen Brei zu reden, dass ich mir wünsche er würde mich, im Zuge eines gemeinsamen Spieles, in Windeln stecken. Ich wollte von ihm wie ein kleines, oder größeres, Kind behandelt werden, welches noch in die Hosen und ins Bett macht. Dabei wäre mir das Dominanzgefälle wichtig. Das ER bestimmt, wann ich wie dicke Windeln anzuziehen habe, wie lange ich sie zu tragen habe, wann sie gewechselt werden und ob und wann ich auf die Toilette darf. Wobei ich auch klar ausgedrückt habe, dass er streng sein sollte, ich also zum größten Teil ein Toilettenverbot auferlegt bekomme. Er sollte mein strenger aber liebevoller und einfühlsamer Daddy sein und ich sein unmündiges, schutzbedürftiges Little.

Wenn ich keine Lust auf Windeln habe, sollte er mich dennoch in extra dicke Pampers stecken. Wenn ich etwas dagegen einwende, sollten diese noch einmal extra mit Einlagen verstärkt werden. Sollte ich jammern und maulen, soll er mich mit einem großen Schnuller „knebeln“. Sollte ich zappeln und unwillig sein, soll er mich fixieren oder gar fesseln. Ich wollte die Machtlosigkeit spüren, auch wenn er natürlich absolut keine Gewalt anwenden soll. Er soll mich dazu bringen einzusehen, dass es besser für mich ist, wenn ich schon früh am Abend mit dicken Windeln, Babystrampler und einem Schnuller in meinem Kinderbettchen liege und zu gehorchen habe.

Ich behielt fast keine meiner Fantasien zurück. Ich habe vielleicht eine Stunde über die verschiedenen Spielarten und Facetten der Windelerziehung gesprochen und diese auch mit meinen Vorlieben und Wünschen gewichtet. Ich erklärte ihm von dem Binge-Purge Effekt, welcher bei vielen ABs eintritt und das mir dieser Zyklus nicht guttut. Meine Idee war es das er diesen Effekt aufhebt, indem er mich in Windel packt, wenn ich gerade gar keine Lust darauf habe, sodass ich die Tiefphase besser überwinden kann. Da ich mir dann sage, dass ich es nicht ändern kann, wenn er mich in Windeln zwingt.

Kurzum, ich legte alle Karten auf den Tisch und das hatte ich vorher in diesem Umfang und Ausführlichkeit noch nie getan. Einige meiner Vorstellungen klangen selbst für mich extrem, als ich sie laut aussprach. Aber als ich fertig war, fühlte ich mich erleichterter als jemals zuvor. Auch als ich es jemals nach irgendeinem solcher Gespräche war.

Er sagte darauf nicht viel, was ich gut verstehen konnte. Es waren einfach zu viele Ideen und Bedürfnisse welche ich zu schnell alle auf einmal geäußert habe. Aber jetzt war alles raus und ich hatte auch das Gefühl, das es ab jetzt keine Erklärungsversuche mehr geben musste. Es war alles gesagt.

Wir haben dann den Wein ausgetrunken. Ich wohl zitternd mehr als er und einen Film geschaut. Ich wollte ihm jetzt erneut Zeit geben sich zu sammeln.

Den nächsten Tag (quasi heute), haben wir erst einmal ganz normal begonnen. Vorhin waren wir spazieren und ich hab ihn nach einigen Smalltalk gefragt, ob es gestern zu heftig für ihn war und was er von all dem hält. Zu meiner Überraschung, meinte er das es ok gewesen wäre und er nur Zeit bräuchte um mit all dem noch besser klarzukommen. Ich erzählte ihm dann von einem Buch, welches ich gefunden habe und uns vielleicht helfen könnte.

Es heißt „Kaffee mit Rosie: Warum möchte mein Partner Windeln tragen?“.

Es ist ein Buch, welches sich an Nicht-ABDLs richtet, welche sich genau in der Situation befinden wie er. Nämlich das man einen Partner hat, welcher ABDL ist und dies auch gern mit in die gemeinsame Beziehung einbinden möchte. Ich habe selber bisher nur die Leseprobe gelesen, fand aber das Grundkonzept und die Aufmachung sehr interessant. Zu meiner freudigen Überraschung meinte er, dass der Buchtitel wirklich sehr aufschlussreich klinge und ich das Buch einfach bestellen sollte.

Nachdem er sich weder auf der Diaper Discipline Webseite noch irgendwo anders weiter groß über das Thema Windelleidenschaft informiert hatte, war das das erste Mal, das er direkt zugestimmt hat, sich mit Literatur darüber auseinander zu setzen. Das weckt unglaubliche Hoffnungen in mir.

Und natürlich habe ich das Buch sofort bestellt und mir auch die Leseprobe noch einmal erarbeitet. Es ist aufgebaut wie eine Art Antwortenkatalog auf die wohl drängendsten Fragen einer Person in einer solchen Situation. „Warum will sie Windeln tragen?“, „Ist das krank?“, „Wie soll ich damit umgehen“, „Muss ich dabei aktiv mitmachen?“, „Belastet es unsere Beziehung?“

Ich bin sehr gespannt, ob das eine Wende bringen könnte, oder zumindest irgendwie eine Art Veränderung. Ich bin in jedem Fall immer noch mehr als glücklich, das mein Partner es scheinbar absolut toleriert und akzeptiert und er nur unsicher ist, wie er sich dabei beteiligen sollte. Wenn er absolut nicht möchte und ich bemerke das es ihm dabei nicht gut geht, werde ich alle Reißleinen ziehen und ihn selbstverständlich nicht damit belasten. Denn ich liebe ihn über alles und will unsere Beziehung stärken und langfristig erhalten.

5 Gedanken zu “Geständnisse – 13.01 2024

  1. Sehr schön geschrieben und ehrlich geschrieben! Großen Respekt Euch beiden. Das Buch ist sehr gut geschrieben! Ich hoffe es beantwortet deinem Freund viele Fragen! Ich drücke dir die Daumen, das deine Wünsche in Erfüllung gehen oder in die Nähe. Ich denke du hast alles richtig gemacht! Ehrlichkeit ist das wichtigste in einer Beziehung! Liebe Grüße Joscelind Yasmine

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    • Hallo, danke das du danach fragst. 🙂

      Ja, wir haben danach noch einige Male über Windeln und meine Bedürfnisse, Wünsche und Fantasien gesprochen. Er akzeptiert es weiterhin, aber wird mit dem Thema immer noch nicht so richtig warm. Ich gebe ihm dafür alle Zeit der Welt, werde aber meine Bedürfnisse und Träume immer wieder mal ansprechen. Zu günstigen Zeitpunkten. Außerdem werde ich noch offener vor ihm mit Windeln umgehen. Es ist anstrengend, immer alles zu verstecken und irgendwie doch heimlich zu machen. Windeln liegen jetzt offen im Kleiderschrank, neben meinen Bodys und Stramplern. Mein Schnuller hab ich öfters beim Fernsehen im Mund und er ist auf dem Nachttisch immer griffbereit. Ich schlafe öfters mit Windeln und Schnuller und versuche das als Normalität in unseren Alltag zu integrieren. Natürlich so, dass nur wir beide davon erfahren und betroffen sind.

      Das Buch hat er gelesen, aber so richtig hilfreich empfand er es nicht. Es ist wirklich nur ein erster Start, um überhaupt mit dem Thema ABDL in Berührung zu kommen.

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