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Lea’s Erziehung (50)

Claudia lag ganz still und atmete ruhig und konzentriert unter ihrer eng anliegenden Kopfmaske. Sie lag so entspannt in ihrer Zwangsjacke in dem Gitterbettchen, dass man hätte denken können, sie würde tatsächlich schlafen. Aber der Schein trügte. Die Frau, welche ihren Lebensunterhalt durch die Heirat mit reichen Männern bestritt, war hellwach und in ihr kochte es bedrohlich wie in einem Vulkan kurz vor einem Ausbruch. Wie konnten sie es wagen sie so zu behandeln, sie zu fesseln, zu knebeln und in Windeln zu stecken? In Windeln! Das musste man sich vorstellen. Claudia war kein Kind von Traurigkeit und sie hatte auch bereits den ein oder anderen Kerl in ihrem Lederkostüm gehörig den Hintern versohlt, während sie ihn vor sich her scheuchte wie einen Hund. Weil sie das so wollten, weil sie sie darum gebeten hatten und weil sie dafür gut zahlten. Aber dass Georg sie so kalt erwischte … nein!

Während sie nichts weiter tun konnte als zu warten, dass man sie wieder befreite, labte sich Claudia an Rachefantasien, die sie immer wieder in ihrem Kopf durchwanderte. Sie würden dafür büßen. Diese sogenannten Pflegeschwestern, diese Rose, Hildegard, Institutsleiterin Christine und ganz besonders ihr Ehemann. Oh, sie würden leiden. Gleiches mit gleichem würde sie vergelten und vielleicht noch ein wenig mehr. Hinter der Dunkelheit von Claudias Augen, die fest von den Polstern der Maske verschlossen wurden, entstanden Bilder, Szenen und Vorgänge, welche sie bis zur Ekstase auskosten würde, wenn es erst so weit war, sie umzusetzen. Oh süße Rache, du wirst wie brennendes Eis serviert.

Die junge Frau mit der frechen Kurzhaarfrisur stand mit ihrer schlanken, wenn auch nicht sehr großen Figur, aufrecht und herrschaftlich in ihrem eng anliegenden, schwarz-roten Lederanzug mitten im Raum. Ein diabolisches Lächeln umspielte ihre feuerroten, glänzenden Lippen, während ihre, mit einem schwarzen Lidschatten fatal betonten Augen, die Wesen unter sich mit einer Mischung aus Lust, Freude und Verachtung betrachteten. Sie hatte sie alle entkleiden und nur in eine dieser Plastikeinwegwindeln stecken lassen.

Da war Rose, die so unerträglich nett und liebenswert war und die sie eigentlich ganz niedlich fand. Die Frau kniete mit auf dem Rücken gefesselten Händen vor Claudia, trug eine Augenbinde über dem Kopf und einen Schnuller im Mund, den sie unter Androhung von Strafe nicht ausspucken durfte. Mit ihr würde sie sich später noch vergnügen.

Ihrem nutzlosen Ehemann hatte sie direkt die komplette Babyausstattung verpasst. Er wollte sie zu einer Windelpisserin umerziehen lassen? Jetzt steckte er selber in dicken Pampers für Erwachsene und zudem in einem sehr reißfesten Gummisack, der ihn bis zum Hals einhüllte und dort mit einem schweren, breiten Lederband verschlossen war. Wie ein Wurm, der er war, wand er sich auf dem Boden und konnte sich dank des langen Gummipenis, den sie ihm tief in den Rachen geschoben und mit einem Knebelgeschirr fixiert hatte, darüber noch nicht einmal lauthals beschweren. Sie beschloss, dass er ihr so am besten gefiel und sie ihn dort drin schmoren lassen würde, bis ihm seine eigene Pisse buchstäblich bis zum Hals steht. Sein Geld arbeitete auch ohne ihn und sie konnte es ohnehin viel besser ausgeben als er. Herrin Claudia stützte sich mit der Spitze einer ihrer hochhackigen Lackstiefel auf die Stelle ihres Gummiwurm-Mannes, wo sein ballonartiges Windelpaket zu vermuten war und ergötzte sich an seinem gedämpften Stöhnen. Sie sah aus wie eine Großwildjägerin, die gerade eine herrliche Trophäe geschossen hatte und nun für ein Erinnerungsphoto posierte. Gleichzeitig nahm sie mit einer Hand Rose Kopf unter dem Kinn und hob in leicht an, um zu zeigen, dass sie jetzt hier das sagen hatte.

Sie ließ von ihren beiden Opfern ab und schritt zum ersten Hauptakt ihrer Vergeltung. Claudia hatte keine Ahnung woher sie so etwas nehmen sollte, aber in ihrer Fantasy hatte sie einen schönen, hölzernen Pranger in der Raummitte aufstellen lassen. Eine moderne Variante dieser mittelalterlichen Apparatur, die zur Bestrafung und Demütigung von kleinen Verbrechern und unliebsamen Personen verwendet wurde. Darin, an Armen und Beinen mit der schweren Holzklappe fest fixiert, Christine, diese hinterlistige Hexe, die sich Institutsleiterin nannte. Jetzt war sie nicht mehr so hochnäsig oder stopfte Claudia irgendwelche Windelvorlagen in den Mund. Nein, die trug sie jetzt selber zwischen den Zähnen und damit sie sie nicht ausspucken konnte, hatte Claudia ihr mit diebischer Freude ihr ihre eigene Windel ins Gesicht gedrückt und straff mit den vier Klebestreifen um den ganzen Kopf herum verschlossen.

„Damit du dich immer an meinen Duft erinnerst, mein kleiner Pisskopf.“ verhöhnte sie ihre Rivalin in ihren Gedanken.

In der echten Welt hatte sich Claudia auf dem Weg vom Mittagessen hier her hoffnungslos in die Windel gepullert. Der Druck war so enorm und wurde durch die viele Milch, die sie trinken musste ins Unerträgliche gesteigert, das alle ihre tapferen Vorsätze, sich auf gar keinen Fall einzumachen, zusammen mit einem heißen, unaufhaltsamen Strahl ihres Urins in die Zellstofflagen zwischen ihren Beinen gespült wurden. Sie hatte sich so beschmutzt und gedemütigt gefühlt, dass sie mit ihren Rachefantasien jetzt fast über die Stränge schoss.

Mit selbstsicherer Gelassenheit schritt sie um ihre Gefangene herum. Tätschelte ihr den Windelkopf und natürlich auch den gewindelten Hintern. Eigentlich stand Claudia nicht so sehr auf diese Windel-, Baby- und Wasserspiele. Aber sie wollte ihre Demütigung mit gleicher Münze heimzahlen. Sie war selber von sich überrascht, dass sie das gedämpfte Brummen unter den Saugpolsterlagen und das Rascheln der Plastikfolien, jedes Mal, wenn Christine vergeblich versuchte, ihrem Zugriff auszuweichen, auf eine irritierende Art erregte. Und dennoch war sie unglaublich wütend auf diese Person, welche ihr das angetan hatte.

Schließlich blieb sie hinter der nach vorn gebeugten Frau stehen und strich mit der Spitze einer Reitgerte über die Innenseite der Oberschenkel. Das hilflose Stöhnen und Zappeln verstärkte sich, doch Christine konnte den Berührungen kaum entgehen. Ihre Beine waren mit einer Stange zwischen den Fußgelenken gespreizt, welche wiederum mit dem Prangergestell verbunden war. Sie musste also das dünne, lederne Ende des Instrumentes wimmernd ertragen, während es ganz langsam von ihren Knien, bis zu den Bündchen ihrer Windelpackung wanderte. Die Muskeln ihrer Beine zitterten.

Claudia holte nur ein paar Zentimeter aus und ließ die Gerte mit einer geschickten Bewegung ihres Handgelenkes auf die nackte empfindliche Haut Christines Innenschenkel klatschen. Der ganze Körper der Leiterin zuckte und verkrampfte sich. Ein langgezogenes Heulen und Wimmern drang aus der knisternden Kopfverpackung heraus. Claudia grinste siegessicher. Sie wiederholte ihre Aktion mit dem gleichen Ergebnis. Und noch einmal, und noch mal. Immer schneller ließ sie das Schlaginstrument auf ihr Oper niedersausen und spielte auf Christine eine kleine Melodie. Das Heulen wurde zu einem durchgehenden, monotonen Ton, der auch nicht abebbte, als die Bestrafung bereits eingestellt worden war.

Die Herrin lief um das Gestell herum und drückte mit der flachen Hand die dunkelgelb verfärbte Stelle der Windelmaske, welche genau über Christines Gesicht lag, tiefer in dieses hinein, während ihre andere Hand den Hinterkopf festhielt, damit es kein Entkommen gab. Das Jammern wurde schlagartig leiser, aber hörte nicht auf. Ein Schnaufen und Grunzen mischte sich darunter, während Claudia die weiche Masse aus nassem Zellstoff und Superabsorber unter der laut raschelnden Plastikfolie fest knetete.

Die wütend träumende Frau erschrak vor sich selbst, als sie mit einer schüttelnden Bewegung versuchte diese Gedanken in ihr zu vertreiben. Claudia war zwar gern dominant und gab fast immer den Ton an, wenn sie in einer Gruppe war, aber so gemeine Vorstellungen hatte sie noch nie. Sie versuchte tief einzuatmen und sich zu beruhigen, da wieder dieses Gefühl in ihr aufkam sich ausstrecken und befreien zu müssen. Jetzt war sie es wieder, die leise in ihren Schnullerknebel winselte und versuchte die Arme aus der Zwangsjacke heraus zu ziehen. Vergeblich.

Ehe echte Panik in ihr aufkommen konnte, spürte die Verschnürte, wie sich eine Hand sanft auf ihre lederumspannte Stirn und eine andere auf ihre Schulter legte. Ganz leise aber sehr nah bei ihr murmelte eine Stimme beruhigend auf sie ein. Sie sprach ihren Namen aus und machte Geräusche wie wenn man ein kleines Kind tröstet, das gerade aus einem Albtraum aufgewacht war.

„Alles gut, kleine Claudia. Tante Rose ist ja da. Du brauchst keine Angst zu haben. Das wird schon bald alles ganz normal für dich sein. Shhhh.“

Diese Schwester Rose. Schoss es Claudia durch den Kopf und ihre Wut, welche sich hinter einer aufkeimenden Ängstlichkeit verbergen wollte, katapultiere sich wieder in ihren Geist. Sie versuchte sich aufzubäumen, obwohl sie wusste, dass das sinnlos war, aber sie wollte zeigen, dass sie sich noch nicht mit ihrer Situation abgefunden hatte und kämpfen würde.

Ja, sie hatte diese Unterlagen unterschrieben, ja sie war freiwillig hier, ja, sie hatte das Kleingedruckte wohl nicht gelesen. Aber doch nur weil sie so neugierig war, weil ihr Mann so von dieser Einrichtung geschwärmt hatte.

Die Gummibirne in ihrem Mund drehte sich leicht und wurde langsam aus ihr heraus gezogen. Claudia atmete gierig Luft durch die große Öffnung in ihre Lungen. Doch ehe sie sie in einem lauten, unartikulierten Ausruf wieder ausstoßen konnte, wurde der Schnuller gegen einen Sauger getauscht und eine kühle Flüssigkeit ran dem Mädchen bereits über die Zunge, ehe sie so richtig registrierte, was passiert war. Rose gab ihr etwas zu trinken. Das … war sehr aufmerksam von ihr. Anderseits war es genau das, was sie hier mit ihr machen wollten. Sie zu einer artigen, sabbernden, glucksenden Windelträgerin erziehen. Claudia wollte nicht artig sein, aber sie hatte Durst. Das bemerkte sie erst, nachdem sie eins, zweimal geschluckt hatte. Es schien eine Art ungesüßter Kräutertee zu sein. Es war erfrischend und löschte ganz gut den Durst, auch wenn sie ihn immer nur in winzigen Portionen aus der Flasche saugen konnte.

Die ganze Zeit über streichelte Rose ihren Kopf, küsste ihre Stirn und sprach in einem flüsternden Singsang auf sie ein. Gleich würde Claudia ihr zeigen, was sie von dem Ganzen hielt. Sobald sie ihr die Flasche herausnahm, wollte sie vorbereitet sein. Doch das Bild von der nackten Rose, der sie die Hände auf den Rücken fesselte, begann zu verblassen. Claudia musste sich konzentrieren, um es vor ihrem inneren Auge zu halten. Rose stand jetzt vor ihr. Aus zarten Nebelschwaden formten sich Kleider um ihren Körper und bald stand sie in ihrer strengen Schwesternuniform vor ihr, während sie zu wachsen schien. Ihr Gesicht lächelte und strahlte Claudia an. Sie sprach immer noch wie zu einem Kleinkind und musste sich dafür jetzt herunterbeugen. Was passierte hier?

Zwei große Hände näherten sich Claudia von beiden Seiten, berührten sie sacht, schlossen sich um sie und hoben sie dann, huii, in die Luft. Es kribbelte in ihrem Bauch und sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Sie hörte sich selber albern glucksen.

„Hat Baby Claudia da ein kleines Geschenk für Tante Rose in ihrer Hose?“, dröhnte die Stimme der Pflegerin überall um Claudia herum.

„Lass sie ruhig mal eine Weile in ihrer vollen Windel sitzen, dann lernt sie eine frische mehr zu schätzen.“ mischte sich eine andere Stimme ein. Claudia erkannte Schwester Hildegard, der alte Drachen.

„Aber heute nicht“, entgegnete Rose und kitzelte Claudia dabei den Bauch, sodass diese noch mehr und unkontrollierter kichern musste.

„Heute ist unsere kleine Rebellin ein ganz liebes Baby, nicht wahr? Dann bekommt sie eine ganz feine frische Windel und wir alle spielen etwas Lustiges. Klingt das nicht besser, als allein in einer Stinke-Windel im Gitterbett bleiben zu müssen?“

Das klang in der Tat viel besser. Das klang nach einem wirklich ganz wunderbaren Plan. Claudia konnte sich gegen ihre eigenen Gedanken nicht wehren. Ihr rasend wütendes Ich musste durch die Lücken von engen Gitterstäben mit ansehen, wie ihr kleines, gewindeltes Ich von Rose in die Luft gehoben und zum Lachen gebracht wurde. Sie konnte nicht verhindern, dass die kleine Claudia an eine liebevolle Brust gedrückt und in Richtung Wickeltisch fortgetragen wurde. Der Nebel wurde dichter, dunkler, undurchdringlicher und dann sah sie gar nichts mehr.

Rose nahm der eingeschlafenen Claudia die Nuckelflasche aus dem Mund, wischte ihre Lippen trocken und setzte den Schnuller wieder ein. Sie lächelte zufrieden und hoffte ehrlich, dass sie dem Mädchen bald diese ganzen Restriktionen abnehmen konnte. Erst dann nämlich könnte ihre Umerziehung richtig losgehen. Doch bis dahin würde noch ein wenig Arbeit auf sie zukommen.


Lea konnte sich nicht erinnern, jemals so sanft und einfühlsam geweckt worden zu sein. Sie hatte nicht bemerkt, wie sie irgendwann über ihre kreisenden Gedanken doch eingeschlafen war. Sie fühlte sich in dieser Umgebung und ihrer Situation wie ausgewechselt. Auf eine wundervolle Art entspannt, behütet und sehr sicher. Obwohl sie wusste, dass sie eigentlich genau das Gegenteil sein sollte. Wer hatte denn schon einmal davon gehört, dass Erwachsene in einer professionellen Einrichtung, ernsthaft zu windeltragenden Kleinkindern zurück erzogen wurden?

Sie hörte leise Bewegungen. Angenehm gedämpftes, dämmriges Licht ließ ihre Augen sich langsam gewöhnen und eine Hand kraulte sie zärtlich durch die Haare. Es war so schön warm und sie fühlte sich ausgeruht und sehr wohl. Hmm. Wie ein Urlaub mit einer Vollversorgung. Bei dem man sich um nichts kümmern musste. Eigentlich ein sehr schöner Gedanke.

Das Mädchen konnte nicht anders als Rose Lächeln ebenso strahlend zu erwidern. Dabei bemerkte sie, dass man ihr das Schnullergeschirr um den Kopf herum abgenommen hatte. Dafür schwebte ein Flaschensauger direkt vor ihrem Mund. Das Völlegefühl vom Mittag war verschwunden und etwas zu trinken konnte nie schaden. Also öffnete Lea den Mund, nahm den Sauger auf und trank sofort drauflos. Ahh. Angenehm kühl, irgendwie fruchtig oder Kräuter, auf jeden Fall nicht sehr süß, dafür erfrischend. Lea beschloss, dass sie Tee ganz gern mochte und trank die Flasche unter viel Lob ganz aus.

Als sie fertig war, putze Rose sie sauber und steckte ihr mit einem Augenzwinkern einen sehr viel kleineren Schnuller zwischen die Lippen, als die Knebelbirne, welche sie bisher hier tragen musste.

„So ihr Süßen. Heute steht gar nicht mehr so viel an. Wir wollen euch ja nicht gleich am ersten Tag überfordern. Aber ein paar kleine Übungen können wir bereits durchführen. Danach werdet ihr frisch gemacht und danach werden wir sicher etwas Lustiges finden bis zum Abendessen.“

Rose schien selber ganz begeistert vom Tagesplan zu sein und half Lea aus dem Schlafsack heraus. Die Handschuhe nahm sie ihr aber nicht ab. Stattdessen stülpte sie ihr ein paar gepolsterte Schuhe über die Füße und verschloss sie ebenfalls mit breiten Riemen um ihre Fesseln. Die Sohle fühlte sich komisch an, aber Lea konnte sich noch keinen Reim darauf machen.

Dann half man ihr aus dem Gitterbett zu klettern und Rose schob sie auf allen Vieren etwas beiseite, damit sie Platz hatte, um sich um Claudia zu kümmern. Sie loszuschnallen dauerte etwas länger und Lea nutzte den Moment, ohne Aufsicht, um sich zu orientieren.

Sie versuchte in die Hocke zu gehen, um daraus aufzustehen. Dabei spürte sie ihre Windel am Hintern durchhängen und stellte fest, dass diese sehr viel aufgequollener und voller war als vor dem Mittagsschlaf. Im Schlaf konnte sie es einfach gar nicht mehr halten. Trotz der behindernden Beule zwischen den Beinen winkelte sie eines davon an und trat mit dem Fuß auf den nachgebenden, weichen, gummierten Spielboden des Zimmers. Gerade als sie ihr Knie durchstrecken wollte, passierte es. Ihr Fuß rutschte auf einer Schräge in die eine, ihr Körper aber in die entgegengesetzte Richtung. Dass der Boden nachgab, half nicht gerade dabei, das Gleichgewicht zu halten und ehe sie eine gefährlichere Höhe erreichen konnte, plumpste Lea rückwärts auf ihren gepolsterten Hintern. Warme Feuchtigkeit drückte gegen ihre Haut und sie glotzte verdutzt wie ein Baby, was einfach nicht verstand, was gerade passiert war. Sie hörte ein leises Kichern.

„Mäuschen, sei bitte vorsichtig. Versuch zu krabbeln, wenn das mit dem Laufen noch nicht so richtig funktioniert. Wir werden gleich alle zusammen Krabbelübungen durchführen, ehe wir euch wickeln. Die dicken Windeln eignen sich gut, um das zu trainieren. Die nächsten Wochen werdet ihr ausschließlich auf allen Vieren krabbelnd oder kriechend verbringen. Vielleicht auch auf euren Hintern rutschend, aber sicher nicht auf zwei Beinen. Das ist am Anfang gar nicht so einfach. Aber zusammen schaffen wir das.“

Rose streichelte Leas Wange und kümmerte sich weiter um Claudias Riemen. Lea rollte umständlich über ihren Windelpo und versuchte wieder auf die Knie zu kommen. Dann drehte sie sich zur Seite und untersuchte diese seltsamen Schuhe. Von außen sahen sie wie zu groß geratene Babyschuhe aus Stoff aus. Pastellrosa mit je einer weißen Schleife. Doch sie waren dick gepolstert, ausladend und wuchtig. Lea erkannte auch schnell warum. Die ganze Sohle war ein steifer Block in einer sehr merkwürdigen Form. Ähnlich wie bei einem Ei wölbte sich ihr Ballen um die gekrümmte Oberfläche. Sie tastete die Unterseite ab und erkannte ebenfalls eine Wölbung, die aber zu der innen liegenden leicht verdreht war. Wenn man auf diese Konstruktion trat, war das als balancierte man auf einer undefinierten Form, welche man in keine Richtung ausgleichen konnte. Dazu kam der weiche Boden, der alles noch einmal schwieriger machte. Selbst wenn Lea sich konzentrieren würde und es vielleicht schaffte auf beiden Beinen wackelnd zu stehen. Sobald man den ersten Schritt unternahm, würde sich die gesamte Geometrie ändern und man würde zwangsläufig hinfallen. Man wollte eindeutig nicht, dass die Patienten allzu mobil unterwegs waren.

Aber Lea hatte keine Lust zu krabbeln. Das war ihr peinlich und alle würden sie anschauen. Also blieb sie einfach auf der Stelle hocken und wartete, was passieren würde. Noch hatte Rose mit Claudia zu tun, während andere Pflegerinnen sich um die Zwillinge, Michaela und Sabine kümmerten, die alle langsam erwachten und ebenfalls vorbereitet wurden.

Lea beobachtete, wie Schwester Hildegard und Rose Claudia aus dem Gitterbett zogen und erst einmal auf den Boden davor ablegten. Das verschnürte Mädchen schien langsam zu erwachen, wirkte aber etwas benommen. Rose öffnete weitere Schnallen um ihren Körper und verschaffte ihr nach und nach immer mehr Bewegungsfreiheit, was Claudia zu überraschen schien. Schwester Hildegard hatte inzwischen etwas aus einem der großen Schränke geholt und begann es neben dem liegenden Körper auszubreiten. Lea erkannte eines dieser schweren Spreizgestelle, wie sie auch einmal eines bei ihrer Tante getragen hatte. Nur dass dieses irgendwie noch restriktiver wirkte, noch mehr Riemen und Möglichkeiten der Fixierung besaß und auch wuchtiger war.

Die beiden Betreuerinnen waren ein eingespieltes Team. Während die eine Claudias Zwangsjacke immer mehr lockerte und löste, schob die andere ihr die Spreizhose zwischen die Beine und fädelte das dazugehörige Brustgeschirr und die Schulterriemen um den langsam mobiler werdenden Leib. Einer von Claudias Armen schlängelte sich aus dem Ärmel der Jacke und wurde, ehe er noch etwas anstellen konnte, gleich wieder mit einer weich gepolsterten Manschette versehen, die mit einem kurzen Lederstück auf Brusthöhe mit dem restlichen Geschirr verbunden war. Dasselbe widerfuhr dem anderen Arm. Die noch frei liegenden Hände wurden in Fäustlinge gepackt und sicher verschlossen. Claudia nutzte die leichte Verbesserung ihrer Bewegungsfreiheit, um sofort heftiger zu zappeln, während sie muffelnde Laute unter ihrer Maske hervorbrachte.

„Gleich kannst du deine Energie herauslassen“, meinte Schwester Hildegard, grinste ein wenig fies und zog die Riemen der Spreizhose fester um den sich windenden Körper. Dabei wurden die Beinschalen nach oben gedrückt und spreizten Claudias Beine fast in einem 90° Winkel zu ihrem Körper. Das Zappeln und Zerren wurde schwieriger für sie, aber noch gab sie nicht auf. Beide Frauen drehten sie jetzt gemeinsam auf den Bauch und schlossen die restlichen Schnallen am Rücken, sodass das Gestell fest und unverrückbar anlag. Claudias Beine strampelten wirkungslos wie die eines Wasserkäfers auf dem Trockenen. Mit den gekürzten Armen konnte sie ihren Oberkörper nur ein paar Zentimeter vom Boden anheben und ihren Kopf streckte sie weit in den Nacken. Das ganze sah so hilflos aus, dass Lea ihre Krabbelmöglichkeit im Vergleich dazu jetzt als enormen Mehrwert interpretierte.

Rose nahm nun einen Teil der Kopfmaske ab und Claudia blinzelte mit verschwitztem Haar in den Raum, den sie zum ersten Mal sah. Das Strampeln und Zappeln hörte sofort auf und sie stöhnte, als ihr bewusst wurde, wie ihr Gebaren auf Umstehende wirken musste. Erschöpft ließ sie ihren Oberkörper sinken und steckte den Kopf zwischen die gepolsterten Hände.

„Na? Schon ausgepowert? Dabei geht es doch jetzt erst los.“ spottete Hildegard und tätschelte Claudias Windelpaket durch die skelettierte Beinöffnung der Spreizschale, was diese nur mit einem Wimmern quittierte.

„So, alle Babys werden jetzt von ihrer Position aus einmal um das Laufställchen krabbeln, robben oder kriechen. Je nachdem was sie bevorzugen und was am besten für jeden funktioniert. Wenn alle drei Runden geschafft haben, bekommen alle eine frische Windel. Aber erst, wenn der Letzte seine dritte Runde abgeschlossen hat. Alles verstanden? Dann auf die Plätze, fertig, LOS!“

Lea schaute sich um und zu den anderen der Krabbelgruppe hin. Alle zögerten zunächst und niemand setzte sich sofort in Bewegung. Jeder schien zunächst abzuwarten, was die anderen taten.

„Als kleine Motivation. Der Erste bekommt natürlich auch als Erstes eine frische Pampers um und darf den Rest des Tages einen Schnuller seiner Wahl tragen.“

Die Aussicht auf eine saubere Windel, schien bei einigen jetzt doch den Kampfgeist geweckt zu haben. Michaela machte als erste ein paar zögerliche Tapsen, wobei sie peinlich darauf achtete, die Beine weit gespreizt zu halten um die Windel nicht zu sehr zusammen zu drücken. Alle wussten genau warum.

Dann krabbelten auch die Zwillinge los und waren bald am schnellsten von allen unterwegs. Sie schienen sogar Spaß daran zu haben und machten einen persönlichen Wettbewerb daraus, indem sie sich immer wieder gegenseitig überholten und dabei kicherten.

Sabine trabte langsam und mit hängendem Kopf. Ihre Ohren waren wie die von Lea feuerrot und sie vermied es irgendjemanden in die Augen zu blicken. Es war eine unglaublich demütigende Übung.

Selbst Claudia hatte sich wieder aufgerappelt und versuchte sich mit den eingewickelten Beinen abzustützen, während sie mit den Armen unter sich ruderte wie eine Tyrannosaurus-Rex, um auf diese Weise Millimeter für Millimeter voran zu robben. Aber es war verdammt anstrengend und kräftezehrend. Bald stand ihr der Scheiß in kleinen Perlen auf der Stirn und ihr Körper fühlte sich in der Windel und dem Body klamm und feucht an. Aber die Möglichkeit, dieses Knebelgeschirr loszuwerden, schien einen großen Antrieb in ihr ausgelöst zu haben. Sie hatte ihre eigenen Pläne.

Alle außer Claudia hatten die erste Runde geschafft und die Erzieherinnen im Raum hatten angefangen zu klatschen und die Teilnehmer anzufeuern, was die Demütigung eher noch weiter ausdehnte. Nach der zweiten Runde waren die meisten bereits viel sicherer und wackel freien auf allen Vieren unterwegs und in der letzten Runde vergaß Michaela sogar ihre volle Windel und gab noch einmal richtig Gas. Auch Lea und Sabine hatten ihre Scham vergessen. Als sie sahen, dass sie auf dem letzten Meter etwa auf gleicher Höhe waren, legten sie einen Sprint hin, der sie beim Einlauf durch das Ziel heftig schnaufen und japsen, aber auch ihre Augen freudig glänzen ließ. Als sie durch waren, schauten sie beide zu Boden und wollten sich nicht eingestehen, dass sie Spaß dabei hatten.

Lea war der Schnuller aus dem Mund gefallen und Rose hatte ihn aufgehoben, aber ihr nicht wieder in den Mund gesteckt. Stattdessen wischte sie die feucht glänzenden Lippen und das Gesicht mit einem Papiertuch ab und band dem sabbernden Mädchen ein buntes Stofflätzchen mit Blumenmuster um den Hals. So konnte Lea besser atmen und sich schneller von dem Wettlauf beruhigen. Dafür tropfte immer wieder Speichel über ihr Kinn nach unten, weil sie den mit den Schienen und der leicht tauben Zunge immer noch schlecht bei sich behalten konnte. Zumal ihre Lippen immer ein Stück auseinander standen.

Alle hatten drei Runden absolviert und sahen mehr oder weniger zufrieden mit sich aus. Nur Claudia kroch und robbte noch verzweifelt und begann gerade ihrem zweiten Durchgang. Ihr Gesicht hatte einen kriegerischen Ausdruck der Entschlossenheit angenommen und sie schnaufte heftig durch die Nase, während ihre Augen starr geradeaus gerichtet waren. Immer wieder musste sie Pausen einlegen, um sich für den nächsten Meter auszuruhen.

Ganz leise begann jemand im Raum zu rufen. „Claudia, Claudia, Claudia.“

Bald wurde der befeuernde Ruf lauter und andere Stimmen setzten ein. Lea krabbelte neben Claudia und sprach auf sie ein.

„Gu schaffsd dasch, CAudia. Oss nur noch ein gleines Schtück.“

Dem robbenden Mädchen kullerten Tränen aus den Augen, welche durch das Schnaufen ihrer Nase eingesogen und als Nebel wieder ausgestoßen wurden. Auch Mia, Marie und Michaela waren zu ihr gekommen und feuerten sie ebenfalls an, entweder mit unartikulierten Lauten oder schlecht verständlichen Worten.

„Losch Caudia os os loscs.“

Das ganze Gruppenzimmer war in einem wilden Aufruhr, als Claudia sich mit letzter Kraft über das Ende der dritten Runde wälzte und dann vollständig erschöpft zusammenbrach. Alle Viere hatte sie ja ohnehin schon von sich gestreckt. Der Rest der Babys jubelte frenetisch und klatschten dumpf ihre fingerlosen Hände gegeneinander. Auch die Schwestern applaudierten und drehten die schwer atmende Claudia auf den Rücken, wo sie sie erst einmal erholen ließen. Nur Sabine war nicht ganz so euphorisch wie die anderen und hielt sich eher zurück.

Rose klatschte in die Hände und gab das Zeichen zum Windelwechsel. Es war erstaunlich, wie schnell und artig alle Windelträger sich an den Wickeltischen versammelten und sehnsüchtig zu den hohen Stapeln aus weißen, bunten, raschelnden, dicken und vor allem aber trockenen und sauberen Windeln hinauf blickten.

Wie versprochen, waren die Zwillinge als Erstes an der Reihe. Sie waren mit Abstand die schnellsten gewesen. Ihre Mutter und eine Pflegerin wechselten zügig und professionell die nassen Pakete und dieser typische Geruch aus Pipi, Babypuder und Creme verteilte sich langsam in der Luft.

Lea saß auf ihrem Hintern und starrte auf ein Paket Windeln, von dem ihr eine fröhliche Bärenfee entgegenlachte, als gäbe es nichts Schöneres, als in diesen rosa Plastikdinger verpackt zu sein. Sie überlegte, ob sie die Windeln vor dem Wechsel schnell noch einmal benutzen sollte, um so länger in einer trockenen Pampers zu stecken. Sie konzentrierte sich, musste aber nicht pullern, oder zumindest schaffte sie es nicht einzunässen. Vielleicht hatte sie schon alles während des Mittagsschlafes gemacht. Sie erinnerte sich, dass sie ja auch mal groß musste und es auch schon ein paar Mal in ihr rumort hatte. Aber gerade drückte es auch nicht in ihrem Darm. Eventuell, wenn sie ein wenig nachhalf? Dann bekäme sie danach direkt eine frische Windel und wäre für die nächste Zeit davor geschützt, mit einem Stinker in der Hose herumkrabbeln zu müssen. Aber jetzt? Hier? Sie konnte sich doch nicht vor so vielen Leuten hinhocken und absichtlich einkacken?

Verstohlen spannte Lea ihre Bauchmuskeln an, entspannte ihren Hinterausgang und drückte so unauffällig wie möglich. Irgendwann musste sie wieder Luft holen und schaute sich verschämt um. Keiner hatte etwas gemerkt, aber in der Hose war auch nichts. Nicht mal einen Wind hatte sie herausbekommen. Aber latent spürte sie, dass etwas in ihr war. Sie versuchte es noch einmal, kniete sich hin, beugte sich leicht nach vorne, streckte den Po nach hinten und drückte noch einmal kräftiger. Nein, so ging es gar nicht. Da bewegte sich nicht.

Durch die Konzentration hatte das Windelmädchen ihre Umgebung ausgeblendet und drückte jetzt kräftig in einer eindeutigen Position und Körperhaltung.

„Du bist dran, Lea, Baby.“

Wie bei einer Straftat ertappt, zuckte Lea heftig zusammen. Ihr Kopf war hochrot von dem Versuch ihren Darm in die Windel zu pressen, was aber auch diesmal ganz und gar nicht funktioniert hatte. Vielleicht hatte sie Verstopfung, das wäre ihr diesmal ganz recht, denn sie hatte keine Lust auf schmutzige Windeln.

„Oh Süße. Ist es anstrengend für dich AA in die Windeln zu machen? Da hat Tante Rose etwas, um dir zu helfen. Bald wird es ganz leicht gehen durch dein neues Essen. Dann wirst du es kaum noch merken und flutsch, ist es schon in der Hose. Na ja, eher in der Windel. Bis es so weit ist, bekommst du etwas, damit es dir leichter fällt. Aber jetzt erst einmal die nasse Windel aus, komm.“

Lea wollte Rose sagen, dass sie es gar nicht so eilig damit hatte, ihre Pampers zu füllen, aber sie verhaspelte sich und bekam nur gurgelnde Laute heraus. Rose half ihr und schon lag sie auf der weichen Wickelunterlage, bekam die Arme über den Kopf festgemacht und einen frischen Schnuller in den Mund. Dann ließ Rose ihre Gummihandschuhe am Handgelenk schnippen und öffnete die Knöpfe von Leas Body.

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Lea’s Erziehung (49)

Diffuses Gemurmel, Geräusche von klirrendem Geschirr und Besteck ließen Lea die Augen öffnen. Verwirrt blickte sie sich in einer neuen, unbekannten Umgebung um. Wie war sie hier hergekommen? Sie hatte nur ganz kurz die Augen geschlossen und jetzt befand sie sich in einem hell erleuchteten, mit Menschen gefüllten Raum, der sie sehr stark an eine Mensa oder eine Krankenhauskantine erinnerte. Bestuhlte Tischreihen füllten den Mittelteil der Aula aus, zwischen denen sich Mitarbeiter des Institutes mit Tablets voll dampfender Teller bewegten, sich setzten und zu Mittag aßen. Es gab eine modern eingerichtete Essensausgabe, eine Salatbar, mehrere Snacks und Getränkeautomaten, eine Geschirrrückgabe und alles war man an einem solchen Ort erwarten würde. Das alles hatte Lea sehr gut im Überblick, denn sie befand sich relativ präsent an der Wand gegenüber dem großen, doppeltürigen Eingang, durch den weitere Menschen ein und aus gingen, um ihre Pause zu beginnen oder zu beenden.

Das Mädchen konnte die Verwirrung über ihre Lage gar nicht so schnell abschütteln, als sich ein ihr wohlbekanntes Gesicht lächelnd ins Sichtfeld schob.

„Anga?“ nuschelte Lea mit einer Mischung aus Freude und Verwunderung. Dabei bemerkte sie ihre unartikulierte, feuchte Aussprache, zu der sie ihre noch leicht taube Zunge und die neuen Zahnschienen verhalfen. Sabber quoll über ihre ständig leicht geöffneten Lippen und Anna streichelte liebevoll den Teil ihrer Wange, der nicht von der Platte des Schnullergeschirrs verdeckt wurde, deren Mundloch jetzt offensichtlich offen stand.

„Hey Süße“ säuselte ihre Begleiterin. „Du warst sicher ganz tapfer bei der Aufnahme und es war offensichtlich sehr anstrengend. Wir sind hier auf einem kleinen Zwischenstopp. Ihr Babys müsst total hungrig und durstig sein. Aber jetzt gibt es gleich feines Happa Happa.“

Lea gab ein leises, schnaufendes Geräusch von sich und drehte den Kopf nach links und rechts. Auf beiden Seiten neben ihr standen die restlichen Mitglieder der Igelgruppe in ihren Babyschalenwagen und wurden von Pflegerinnen und ihren jeweiligen Begleitern begutachtet und umsorgt. Weiter rechts, erblickte sie eine Reihe großer, weißer Hochstühle mit angebrachten Esstablets, wie sie für Kleinkinder üblich waren, dicht an der Wand aufgestellt. Nur waren diese Stühle um einiges größer, als die man sonst so kennt. Stabiler, ausladender und für die Bedürfnisse größerer Insassen ausgelegt. Einige solche erwachsenen Babys saßen tatsächlich in diesen Stühlen, teils mit baumelnden Beinen, teils etwas strenger fixiert. Alle hatten diesen typischen Hochstuhlsteg zwischen den Beinen und die zugehörige Tischplatte war dicht an sie herangeschoben und verriegelt. Bei einigen hatte man die Arme ebenfalls, dicht an den Körper gelegt, unter diese Platte gebracht, sodass sie nicht zum Essen verwendet werden konnten. Andere hatten mit kurzen Rieben um den Handgelenken etwas mehr Bewegungsfreiheit, waren aber auch nicht in der Lage etwas Sinnvolles mit ihren Händen zu tun oder zu greifen. Keiner von ihnen hatte eine Chance allein aufzustehen oder den Hochstuhl zu verlassen. Riesige, bunt bedruckte Sabberlätze verhinderten, dass sie sich mit den überschüssigen Essensteilen, welche ihnen in Form von Brei und Milch aus Flaschen gefüttert wurde und ob der Menge nicht in ihren Mündern bleiben wollte, allzu sehr beschmutzten. Und das alles, für alle gut sichtbar präsentiert im hellen Tageslicht, welches durch die großen Fenster in den Raum flutete.

Ein rollendes Poltern und ein gläsernes Klirren, zog Leas Aufmerksamkeit auf einen Essenswagen, der von einer der Schwestern vor die versammelte Gruppe geschoben und abgestellt wurde.

„Ah, da ist ja das feine Milchi für meinen süßen Spatz. Jetzt gibt es gleich was ganz Leckeres. Hmmm.“ plapperte Anna auf Lea ein ohne deren Reaktion auf diese Behandlung zu beachten.

Auf dem herangebrachten Wagen stand eine große Schale aus Metall, in der sich mehrere übergroße Babyflaschen in einem warmen Wasserband befanden. Jede der Flaschen hatte einen gelblich gefärbten, birnenartigen Gummisauger aufgebracht, von dem Lea bereits genau wusste, dass er ihren gesamten Mundraum ausfüllen würde. Er besaß eine fast kugelige Form, welche an einem länglichen, zylindrischen Hals endete, der wiederum breit und konisch auslief und sich über den Flaschenrand stülpte.

Voll sichtbarer Vorfreude nahmen die Betreuer jeweils eine der Flaschen und Anna prüfte mit einem Spritzer des Inhaltes auf ihrem Handrücken die Temperatur.

„So ist es richtig“, lobte Rose sie und gab den anderen weitere Tipps, wie sie ihre Schützlinge am besten füttern könnten.

Anna kam auf Lea zu und streichelte ihr über die Babyhaube, ehe sie die Flasche in ihrer Hand drehte und den Sauger in Richtung ihres Mundes schob. Lea war sich nicht sicher, ob sie die gelblich-weiße Flüssigkeit trinken wollte, die leicht schaumig hinter dem transparenten Material der Flasche hin und her schwappte und öffnete nicht sofort ihren Mund. Das Gummiteil wurde gegen ihre Lippen gedrückt und durch das Loch im Vorderteil rannen einige Tropfen der Milch auf ihre Lippen, welche dann durch kreisende Bewegungen verteilt wurden. Der Geschmack dieser Nahrung breitete sich auf ihrer Zunge aus. Urgs! Irgendwie leicht muffig, milchig, süßlich und dennoch fade. Die körperwarme Temperatur unterstrich dabei nur die Eigenartigkeit des Geschmacks und es war definitiv keine Kuhmilch im klassischen Sinne. Nichts, von dem Lea jetzt eine ganze Flasche, die sicher einen halben Liter Inhalt aufwies, trinken würde.

Ein Finger schob sich fast unerkannt seitlich zwischen ihre zahnlosen Kiefer und drückte diese so weit auseinander, dass der formbare Gummisauger sich hindurchzwängen konnte. Lea bemerkte den Trick zu spät, als der Kugelteil bereits hinter ihre Kieferkämme gerutscht war und unaufhaltsam tiefer in ihren Mundraum vordrang. Ihre Zunge rutschte darunter und umschloss sofort die Form. Bereits dabei schoss Flüssigkeit durch das Zusammendrücken der Birne hervor und verteilte sich auf ihren Schleimhäuten. Lea musste schlucken und trank ihren ersten Schluck Babymilch.

Die Gefütterte hatte keine Zeit sich zu schütteln, obwohl der Geschmack sich durch diesen Schluck sehr intensiviert hatte. Der Sauger war so tief in ihr, dass der Flaschenrand an ihre Schnullerplatte stieß. Rose half Anna, mit einer kurzen Drehbewegung den Verschluss der Flasche mit der Platte zu verriegeln. Es war das gleiche Verschlusssystem, das auch die Schnuller fest an Ort und Stelle hielt. Lea hatte keine Möglichkeit mehr, den Ballon in ihrem Mund auszuspucken oder herauszudrücken. Jeder Versuch, mit der Zunge gegen das weiche Material zu arbeiten, um dieses loszuwerden, endete mit einem weiteren großen Schwall der Flüssigkeit aus der Flasche, den sie wieder zwangsweise schlucken musste.

Instinktiv hob Lea ihren Kopf, um sich nach vorn zu beugen, damit die Milch nicht durch die Schwerkraft unterstützt heraus sickern konnte, um sie zu einem erneuten Schluckvorgang zu bewegen. Aber Anna drückte sanft gegen ihre Stirn und ihren Kopf zurück auf das Polster ihrer Schale, in der sie immer noch hilflos festgeschnallt war.

„Jetzt sei eine brave Lea und trink fein deine Milchi. Dann bekommst du auch ein zweites Fläschchen.“

Lea stöhnte leise. ZWEI von diesen Dingern sollte sie trinken?

Milch quoll aus dem Saugteil, füllte ihren Rachen und Lea schluckte. In dieser Position löste das Schlucken eine Mundbewegung aus, welche wieder fest gegen die Saugapertur presste und viel mehr Flüssigkeit nachströmen ließ. Es war ein unendlicher Kreislauf, der nur enden würde, wenn die Flasche ganz leer wäre. Schlucken, drücken, schlucken, drücken. Der Geschmack hatte etwas nachgelassen, war aber immer noch deutlich und wurde nicht wirklich angenehmer. Ein wenig wie mit lauwarmen Wasser verdünnte Hafermilch. Etwas körnig, leicht samtig, irgendwie kieselig, zäh und ein klein wenig klebrig.

Rose ging zu jedem und scannte erst das jeweilige Armband und dann die Flasche, welche einem jeden Gruppenmitglied weit aus dem Gesicht ragte. Nur Mia und Marie wurden ohne die Kopfgeschirre gefüttert. Ihre Mutter hielt, voller Stolz lächelnd, eine ihrer Fläschchen und eine Helferin die zweite. Die beiden kannten diesen Prozess wohl schon, denn sie tranken gierig und mit scheinbarem Appetit, während alle anderen unter immer wieder leichtem Stöhnen darauf hofften, dass ihre Flasche endlich leer werden würde.

Die Luft in der Flasche zischte leise, als Lea die letzten Tropfen den Rachen hinunterliefen und Anna die Flasche durch eine leichte Drehung von der Mundplatte entfernte. Lea schmatzte mit der Zunge und durch das fehlende Gummiteil im Mund wurde der Geschmack noch einmal intensiver. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie schüttelte sich leicht. Dabei bemerkte sie, dass es in ihrem Bauch gluckerte und sie bereits ziemlich gesättigt war. Sie musste leicht aufstoßen, doch da drückte sich bereits das Saugteil der zweiten, angekündigten Flasche in sie hinein und wurde durch das bekannte Klicken fixiert. Es bliebt Lea nichts übrig als wieder in den Schluck- und Saugkreislauf zu verfallen. Sie atmete angespannt durch die Nase und hoffte, dass ihr nicht noch schlecht werden würde.

Als die zweite Flasche etwa zur Hälfte leer war, was wesentlich länger gedauert hat als bei der ersten, passierten mehrere Dinge auf einmal. Zuerst bemerkten die Mitglieder der Igelgruppe eine leichte Aufregung am Eingang der Cafeteria. Eine größere Gruppe schien angekommen zu sein, betrat den Raum und versuchte sich zu orientieren. Auch Lea drehte leicht den Kopf, soweit Anna das zuließ, damit die Flüssigkeit in dem Fläschchen immer noch ungehindert in das Mädchen laufen konnte. Die neu angekommene Gruppe bestand aus mehreren jungen Mädchen und ein paar wenigen Jungen, die Lea wie Auszubildende vorkamen, welche sich für den Beruf des Pflegepersonals entschieden hatten und heute ihren ersten Arbeitstag antraten. Eine etwas ältere Schwester führte sie an und schien ihnen die wichtigsten Einrichtungen des Institutes zu zeigen und zu erklären. Der Trupp steuerte geradewegs auf die gerade gefütterten Babys zu.

„Wie schön, dass sich das gerade so gut ergibt“, bemerkte die Anführerin der Gruppe und rief alle durch ein einladendes Winken dazu auf näherzutreten und die scheinbare Hauptattraktion zu bewundern.

„Hier seht ihr gerade eine Gruppe unserer kleinen Patienten. Oder zumindest wollen sie noch klein werden. Das sind Teilnehmer unseres Regressionsprogrammes. Wie ich sehe, sind sie heute erst ganz frisch angekommen und haben erst ihre Einführung hinter sich. Seit also lieb zu den Kleinen, sie sind in den ersten Tagen noch sehr schüchtern.“

Lea spürte Blicke auf sich und hatte mit den anderen der Igelgruppe einen kollektiven Schamanfall. Alle wurden sich ihrer surrealen Lage noch einmal bewusster und es blieb keine Wange und kein Ohr zurück, welches nicht rot durch den Raum leuchtete wie eine Warnlampe. Keiner konnte aufhören an den Milchfläschchen zu saugen, einige strampelten leicht mit Armen und Beinen als könnten sie dadurch dieser demütigenden Situation entkommen und ausnahmslos alle versuchten den neugierigen, etwas belustigten und spöttischen Blicken der Gaffer auszuweichen.

Als Lea glaubte, dass es nicht schlimmer werden könnte, bemerkte sie einen Druck zwischen ihren Beinen. Sie blinzelte nach unten und entdeckte Anna, wie diese angefangen hatte ihr Winterpaket zu betasten und zu untersuchen.

„Hat die kleine Lea ihr Windelchen schon nass gemacht?“, kicherte Anna und sprach wie mit einem Kleinkind. Lea stöhnte und die alleinige Aufmerksamkeit der Auszubildendengruppe war ihr sicher. Das störte Anna aber nichtdabei , die Untersuchung weiter auszudehnen.

„Nur leicht feucht. Das hält die dicke Windel und die kleine Lea schön trocken. Meine kleine Pipimaus.“

In das faszinierte Gaffen mischte sich leises Kichern. Und dann trieb es Anna auf die Spitze, indem sie sich zu Lea beugte und an ihrem Windelpaket schnupperte, während sie mit einer Hand unter ihren gepolsterten Po fuhr, um auch dort Prüfungen vorzunehmen.

„Hmm, aber noch keinen Stinker in der Hose. Da steht uns beiden heute ja noch etwas bevor, nicht war meine süße Windelpuperin.“ Anna sprach laut und ohne Schamgefühl, welches dafür bei Lea doppelt so hart hinter den Schläfen und in der Magengrube hämmerte. Sie stöhnte leise, als ihr bewusst wurde, dass nun alle wussten, dass sie ihre Windeln bereits nass gemacht hatte und sie auch für ihr großes Geschäft benutzen würde müssen.

-Geht doch einfach weiter.- flehte Lea in Gedanken und sie spürte, wie Tränen der Scham sich in ihren Augen sammelten. Da zischte es wieder leise und ihre zweite Flasche war geleert. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die ganze Zeit weitergetrunken hatte.

Anna befreite sie von dem Riesensauger und richtete sie leicht auf, so gut das in der Babyschale ging. Lea verspürte in dem Augenblick einen aufsteigenden Druck in sich, aber sie konnte nur noch reagieren und es nicht mehr aufhalten. Die viele Luft, welche sie zwangsläufig beim Trinken mit geschluckt hatte, wollte wieder heraus und entlud sich in einem unerhört lauten, feuchten und nach Babymilch riechenden Rülps. Das gesamte Potpourri an Milcharomen durchquerte noch einmal ihre Geschmackszellen. Speichel und Milchreste tropften in zähen, weiß-transparenten Fäden von ihren Lippen. Anna klopfte fürsorglich auf ihren Rücken und ein zweites, weniger intensives Bäuerchen bahnte sich seinen Weg aus ihr heraus. Ein größerer Schluck Flüssigkeit kam ihr in den Mund und sie spukte ihn angeekelt aus. Aus der anderen Gruppe hörte sie nur Kommentare wie: „Wie niedlich.“, oder „So süße Babys.“

Leas Auswurf wurde von der vorbereiteten Anna bereits mit einer Mullwindel und mehreren Papiertüchern aufgefangen und aus dem Gesicht gewischt. Lea war das ganze so unglaublich peinlich, dass sie nicht glaubte je solche Gefühle empfunden zu haben. Die Auszubildenden Mädchen ihr gegenüber waren teilweise sicher jünger als sie und sie lag hier gewindelt und gefüttert und konnte nicht einmal Flüssigkeit bei sich behalten. Nachdem sie liebevoll gesäubert worden war, schob Anna Lea auch schon wieder den Schnuller in den Mund, was den Abschluss der Vorstellung bedeutete, denn die andere Gruppe wurde jetzt von der Leiterin zusammengerufen und weiter auf ihren Rundgang geführt.

„Einige von euch werden auch in der Regressionsabteilung und im Kindergarten arbeiten. Ihr werdet die süßen Racker also bald wiedersehen.“ waren die letzten Worte, die Lea noch vernehmen konnte, ehe sie von den bohrenden Augen erlöst wurde. Ein kurzer Seitenblick zeigte ihr, dass es den anderen aus ihrer Gruppe nicht besser ergangen war, denn die Begleiter schienen sich alle nach der Fütterung für den Zustand der Windeln ihrer Schützlinge zu interessieren.

„Michael, du hast dich ja komplett eingekackt. Deine Windel ist randvoll.“

Lea schloss die Augen und dankte den Göttern, dass diese ihr vergleichsweise gnädig gesonnen waren. Eigentlich war die Situation an Peinlichkeit, Demütigung und Scham kaum zu überbieten, aber die Vorstellung, das ganze mit einer vollgeschissenen Windel am Hintern durchzumachen, ließ Leas Kopf schwindelig werden. In seinen eigenen Ausscheidungen zu liegen, die durch eine eng und straff anliegende Pamperspackung an den Körper gepresst werden, während man oben bereits die nächste zu verdauende Nahrungszufuhr erhielt, machten den Gedanken an den Kreislauf ihres zukünftigen Lebens überdeutlich und für das Babymädchen ungreifbar und unwirklich. Sollte das die nächste Zeit ihr Dasein darstellen? Essen und Ausscheiden? Oder besser gesagt, gefüttert werden und die Windeln füllen?

„Die Kleinen werden unruhig und quengelig“, bemerkte Schwester Hildegard, die Sabine gerade wieder mit etwas mehr Nachdruck den Schnuller im Mund fixierte. „Es wird Zeit, dass wir sie im Gruppenraum zum Mittagsschlaf hinlegen.“

Sabine schien in der Tat aufgeregter zu sein, denn man musste ihr den Kopf festhalten, um sie mit der Schnullerbirne ruhig zu stellen. Über ihren Wangen zeichneten sich frische, feuchte Spuren von Kullertränen ab, welche ihr entkommen waren, als sie verzweifelt versucht hatte, sich bei der Gruppe der Pflegeschüler bemerkbar zu machen, in dem kurzen Moment, da man ihr die Flasche aus dem Mund nahm. Doch durch die Zahnschienen und die immer noch betäubte Zunge, konnte sie nur unverständliche Laute und quengelnde Geräusche produzieren, welche die letzten Mädchen der Schülergruppe nur kurz schmunzeln ließen, ehe sie sich wieder umdrehten.

Schwester Hildegard hatte dann auch mit einem kurzen Sprühstoß reagiert und nun war Sabine wieder zum absoluten Schweigen verdammt. Ein kurzes Aufbäumen und ein hilfloses Wimmern waren der letzte Versuch einer Minirevolution, welche dann in einem erschöpften Niedersinken in die Babyschale endete.

„Du hast recht“, bestätigte Rose die Aussage ihrer Kollegin. „Es wird Zeit, dass die Babys ihr neues Zuhause kennenlernen.“

Es erfolgten die letzten Säuberungen von Mündern und Lätzchen, ehe die Bremsen der Wagen gelöst wurden und die Igelgruppe in einer ordentlichen Reihe durch den ganzen Raum in einer Parade zum Ausgang geschoben wurden. Was niemand hören konnte war das Glucksen und Schwappen der vielen Flüssigkeit in den sechs Bäuchen der werdenden Windelbabys, die begann ihren Weg durch die Körper zu suchen, um schlussendlich in den bereits gierig wartenden Saugkissen der Pamperswindeln zu landen.


Die Fahrt ging durch weitere verwirrende Gänge und Glastüren. Lea hatte längst die Orientierung verloren und war auch unaufmerksam, da sie mit dem Völlegefühl in sich kämpfte. Die Flüssigkeit würde aber schnell von ihrem Körper verarbeitet werden und die Sättigung würde nicht lange anhalten.

Endlich kamen sie in den Bereich der Anlage, der ihr eigentliches Ziel sein musste. Die bisher eher schmucklosen Wände, bekamen nach und nach etwas mehr Farbe und hier und da konnte man Details erkennen, welche die Befürchtungen und Ängste eines deutlich jüngeren Publikums dämpfen sollten. In Lea und ihren Leidensgenossinnen lösten sie allerdings gemischte Gefühle aus.

Aufgemalte, comicartige Tiere schmückten jetzt die hellen, pastellfarbenen Tapeten. Auf den Türen waren Blumen aufgebracht und hier und da stand eine lustige Figur in einer Ecke und winkte den Ankömmlingen zu wie in einem Freizeitpark. Das ganze steigerte sich in einen Bereich, der eindeutig wie ein Kindergarten aufgebaut war und die entsprechende Ausstattung aufwies. Auf einem breiten Gang, von dem mehrere kunterbunte Türen abging, hielten sie an eine von diesen und Rose blickte mit einer feierlichen Stimmung auf ihre Gruppe. Auf der Tür war ein niedlicher, vermenschlichter Igel aufgemalt, der eine einladende Handbewegung vollführte, als solle man ihm schnell folgen, um etwas ganz Tolles zu sehen zu bekommen. Er zwinkerte und schien selber ganz aufgeregt zu sein. Er trug eine weiße Windel zwischen den Beinen, die mit Herbstblättern verziert war und machte dadurch deutlich, was in seiner Igelgruppe erwartet werden konnte.

Rose öffnete erwartungsvoll die Tür und die Babywagen wurden nacheinander hineingeschoben. Der Raum dahinter war sehr groß, sehr bunt und voll überraschender Dinge. Gleich zu Beginn war klar, dass es sich eindeutig um einen Art Kindergarten- oder grippenraum handelte, der alles bereithielt, um eine kleine Gruppe aus erwachsenen Babys zu beherbergen und zu versorgen. Entsprechend waren alle Dinge auch in der benötigten Größe vorhanden.

Der Boden war komplett mit einer weichen, gummierten, bunten Schicht ausgelegt, die an die Sportmatten aus dem Schulunterricht erinnerte. Man sank bei jedem Schritt leicht ein und musste sich erst ein wenig an das Laufen darauf gewöhnen, um nicht zu schwanken.

Eine achteckige, etwa schulterhohe Gitterkonstruktion dominierte den Mittelbereich und ähnelte einem Laufstall für Kleinkinder. Der Innenbereich war gefüllt mit Stofftieren und Babyspielsachen, Rasseln und Bilderbüchern.

An den Wänden entlang reihte sich das restliche Mobiliar auf. Regale, Schränke und zwei große Wickeltische waren dort zu sehen, über denen jeweils ein großes Fenster die Wand durchbrach und für eine taghelle und angenehme Beleuchtung des Raums sorgten. Neben den Wickeltischen waren je ein Waschbecken angebracht und daneben stand je ein riesiger Windeleimer. Die Ausstattung war beträchtlich. Die Regale über den Wickelplätzen, deuteten bereits an, dass es hier jede erdenkliche Art von Pflegeprodukten geben würde, die man sich zur Versorgung großer Babys nur vorstellen konnte. Kleine Türme von sauber gestapelten Windelpaketen neben den Tischen bildeten einen Nachschubposten für die sicherlich gut gefüllten Schubladen. Tuben, Flaschen, Tücher, Stapel aus Zellstoffpapier und Saugeinlagen pressten sich in die Zwischenräume der Regalbretter. Alle Farben waren in einem hellen, rosa-weißen Pastellton gehalten. Die gepolsterten Auflagen der Wickeltische hatten bunte Tiermotive und Dschungeltiere schwanken sich an gezeichneten Lianen durch den oberen Teil der Wände, unterhalb der Decke.

Aber das eindrucksvollste waren die Gitterbetten, die je zwei auf sich gegenüberliegenden Wandseiten als Doppelstockvariante aufgebaut waren. Die Gitter der unteren Bettchen, gingen etwa bis zur Raummitte. Darüber waren die Matratzen der oberen Bettchens angebracht, deren Gitter wiederum bis zur Decke reichten. Es sah ein wenig aus wie Käfige, da sie in keine Richtung eine offensichtliche Öffnung aufwiesen. Außerdem waren es nur vier, überlegte Lea kurz. Gut, die Zwillinge konnten in einem schlafen, aber dann waren es immer nur noch drei Bettchen auf vier Babys.

Ehe sie sich weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, wurden die Wagen bereits so vor den Betten positioniert, dass man die Aufteilung erahnen konnte. Ein kurzer Handgriff von Rose und ein Teil des Gitters des unteren linken Bettes glitt lautlos nach unten und gab einen kleinen Einstieg frei. Zwei der Pflegerinnen hatten Claudia von den meisten ihrer Riemen befreit, welche sie in der Schale gefangen hielten, nur um sie durch den Spalt des Gitters zu hieven, wo sie auf die, mit Blumen bedruckte Matratze gelegt und mit dort vorhandenen Bettriemen wieder angeschnallt wurde. Das in der Zwangsjacke und der Kopfhaube verpackte Wesen wand sie schlaff unter den Griffen, konnte aber nicht verhindern, dass sie wieder bewegungslos fixiert wurde.

Dann war Lea an der Reihe. Oh, sie sollte also mit Claudia zusammen ein Bett beziehen? Sie wurde losgemacht und Rose und Anna hoben sie gemeinsam aus der Schale heraus. Sie musste ein wenig mithelfen, tat das aber einfach aus ihrer Natur heraus. Die beiden Frauen lächelten sie so lieb an und gaben ihr einfach durch ihre Art, ihre Körperhaltung und ihr Handeln zu verstehen, dass es da keinen Verhandlungsspielraum für Lea gab. Halb schob man sie, halb krabbelte sie von allein in den bodennahen Eingang zu ihrer neuen Schlafstatt. Sie musste sich neben die reglose Claudia legen. Das Bett selber war breit, dass es für drei Erwachsene gereicht hätte, mit viel Platz für alle. Es waren auch zwei Kissen vorhanden, ein paar Kuscheldecken und zwei schlafsackartige Stoffhüllen. Anders als bei Claudia, welche ja mit Riemen am Bett festgemacht war, öffnete man für Lea den Reißverschluss eine der Schlafsäcke und bedeutete ihr hineinzukriechen. Durch ihren dicken Windelhintern, konnte sie sich gar nicht so gut bewegen, drehen und platzieren, aber gemeinsam mit ihren Erzieherinnen, schaffte sie es endlich, sich bequem hinzulegen. Der Sack wurde verschlossen und zwei Schulterträger mit Druckknöpfen auf der Brust eingerastet. Lea konnte den Sack jetzt nicht mehr weg strampeln, oder sich aus ihm heraus winden. Den Reißverschluss und die Druckknöpfe, waren mit den Fäustlingen, die sie immer noch trug, unüberwindliche Hürden. Sie würde also hier drin bleiben, bis sie jemand befreite. Der Sack war nach unten hin breiter, so das sie bequem mit von der Windel gespreizten Beinen darin liegen konnte.

Zum ersten Mal, seit sie hier war, waren ihre Arme frei. Lea stützte sich ab und wollte ihren Oberkörper aufrichten, aber bemerkte schnell, dass sie nicht so weit kam wie sie wollte. Der Schlafsack schien an der Matratze befestigt zu sein, sodass ein Aufstehen verhindert wurde. Sie hielt den Kopf nach oben und sah noch, wie das Gitter wieder geschlossen wurde. Es war Mittagsschlafzeit und sie würde sie hier verbringen, egal was da kam.

Ein kräftiger Pfleger half dabei Sabine in das Bett über Lea und Claudia zu verfrachten. Das war auch gut so, denn sobald die Hand- und Fußmanschetten gelöst waren, strampelte und ruderte die Frau mit ihren Gliedmaßen um sich. Ruhig, routiniert und geduldig, sammelte das Personal Arme und Beine der ehemaligen Managerin ein und fixierte sie im Bett. Das wütende Schnaufen, Brummen und Zappeln, dauerte noch eine ganze Weile an und Lea konnte die Matratze über sich quietschen hören.

Die beiden Zwillinge Mia und Marie kamen wie erwartet ebenfalls in eines der Betten, ebenfalls das unterer, aber auf der rechten Seite des Raumes. Sie hüpften freiwillig hinein und kuschelten sich in die weichen Kissen und Kuscheltiere, die auf sie warteten. Michaela packten zwei Pfleger in das Gitterbett darüber und dann waren endlich alle versorgt und es kehrte eine gewisse Ruhe ein.

„Sollten wir sie vorher nicht noch einmal wickeln?“, fragte der Mann, der Michaela begleitete.

„Nein, die Windeln halten einiges aus und es gibt vorgeschriebene Wickelzeiten.“ belehrte ihn Rose. „Außerdem wollen wir, dass die Kleinen einen starke körperliche Regelmäßigkeit entwickeln. So können wir steuern und planen, wann sie ihre Windeln benutzen und wofür. Solle es mal Ausreißer geben, dann bleiben sie einfach in ihren Pampers, bis zum nächsten Wechseltermin, solange sie nicht auslaufen oder ähnliches. Sie müssen sich ohnehin daran gewöhnen, dass ihre Windeln eigentlich fast immer etwas feucht und benutz und nur direkt nach dem Wickeln frisch und trocken sind. Dadurch trainieren wir die Bindung, welche beim Windelwechsel aufgebaut wird, noch einmal durch positive Eindrücke.“

Michaela stöhnte leise. Seine Windeln waren voll und durch das herausheben und hinlegen, hatte sich der Inhalt noch einmal komplett darin verteilt. Es schmatzte und matschte bei jeder kleinen Bewegung und er roch sich selbst bereits ein wenig, auch wenn man weiter weg noch nichts davon bemerkten konnte, da die Windeln sehr dicht geschlossen waren. Sein Begleiter zuckte mit den Schultern und verließ mit den anderen, die nicht zum Pflegepersonal gehörten, den Raum.

„Schlaf gut, kleine Lea. Wir sehen uns später.“ Anna küsste sich auf die Fingerspitzen und berührte damit Leas Stirn und ihren Schnullerknopf, ehe sie aufstand und mit einem zufriedenen Lächeln ebenfalls den Raum verließ. Kurz darauf wurde es sehr still. Nur Rose und Schwester Hildegard waren geblieben, hatten sich auf bequeme Stühle gegenüber den Betten gesetzt und beobachteten ihre neuen Babypatienten. Sabine hatte aufgehört zu randalieren, Claudia atmete ruhig und konzentriert, die beiden Zwillinge schliefen scheinbar schon und Michaela lag reglos und starrte die Decke an.

Lea war eigentlich nicht müde, aber es gab nichts, was sie jetzt tun konnte außer zu warten, dass man wieder das Gitter öffnete und sie herausholen würde. Sie schloss die Augen und ging in ihren Gedanken die Erlebnisse des bisherigen Tages noch einmal ganz in Ruhe und im Detail durch.

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Lea’s Erziehung (48)

Lea zuckte leicht zusammen, als ein panisches Geräusch sie aus einem dösenden Zustand herausriss. Sie versuchte sich aufzurichten, doch wurde sofort von dem Gurtgeschirr um ihre Brust zurückgehalten. Eine Hand legte sich sanft auf ihre Stirn und brachte auch ihren Kopf wieder zurück auf das weiche Polster der fahrbaren Babyschalte, in welche Rose sie, nach dem Anlegen einer frischen Windel, festgeschnallt hatte.

Das Mädchen bewegte Arme und Beine um sich etwas auszustrecken, aber durch die Manschetten um Hand- und Fußgelenke endete das nur in einem niedlichen Kleinkindgestrampel. Natürlich, Rose hatte sie nicht nur in eine trockene, extra dicke Windel verpackt, sondern sie auch so hergerichtet, wie sie es noch vor kurzem bei Michaela gesehen hatte, welche im Wagen direkt neben ihr lag. Ein bunt bedruckter Body mit lustigen Meeresbewohnermotiven spannte sich straff über die mit Meerjungfrauen, Seesternen und Blubberblasen verzierte Außenfolie der Beule zwischen ihren Beinen. Passend dazu trug sie hellblaue, gepolsterte Fäustlinge, welche ein Greifen oder das Benutzen der Finger absolut unmöglich machten. Zum Schluss hatte sich Rose noch kurz entschuldigt, als sie ihr das Kopfgeschirr mit der schnullerartigen Gesichtsplatte anlegte.

„Das muss ab Level 4 leider sein. Aber wenn nichts weiter vorfällt, bist du es ja in spätestens einer Woche wieder los.“ erklärte sie Lea, während sie die drei Riemen, am Hinterkopf, im Nacken und unter dem Kinn, fest verschloss.

Die Platte bedeckte fast ihre gesamte untere Gesichtshälfte und hatte in der Mitte ein großes Loch, in das Leas ganzer Mund passte, sodass man ungehinderten Zugang dazu hatte. Diese Öffnung nutzte Rose auch gleich, um eine große Gummibirne hindurch zwischen Leas Lippen zu drücken und diese mit der Platte zu verriegeln, nachdem der Mundraum des Mädchens komplett ausgefüllt war. Die Kopfriemen wurden noch einmal nachgezogen und das Konstrukt saß bombenfest auf Leas Kopf. Sie machte sich nicht einmal die Mühe zu versuchen, ob sie sich damit noch artikulieren konnte. Kurz bevor ihr Mund auf diese Weise verschlossen wurde, sprühte Rose ihr noch etwas von diesem betäubenden Mittel auf Zunge und Lippen, was sie auch schon vor dem Wickeln zwischen ihren Beinen getan hatte. Lea war noch zu aufgedreht, um die Wirkung vollends zu ergründen und auszukosten.

Sie fand, dass Rose ein wenig zu entzückt kicherte, als diese ihr zusätzlich eine sehr albern wirkende Babyhaube überzog und mit einem langen Schleifenband unter ihrem Kinn festband.

„Hmmm?“ murrte sie stirnrunzelnd

„Die wirst du nachher gleich brauchen, wirst schon sehen. Ich passe gut auf dich auf, Süße.“

Lea hatte die Augen geschlossen gehalten, als Rose sie zu den anderen der Gruppe in einen abgelegeneren Seitengang vor eine Tür schob. Die Schmach, von allen, die über die gut benutzten Gänge liefen, in einer solchen Lage gesehen zu werden, ließ ihre Wangen heiß glühen. Jetzt erst versuchte sie sich umzublicken, wo dieses seltsame Geräusch wohl hergekommen sein könnte.

Zwei Schwestern standen um einen der sechs Babyschalenwagen und beugten sich zu der dort fixierten Patientin, welche ganz offensichtlich nicht besonders mit ihrer Situation einverstanden war. Sie zappelte wild und zog mit ernsthafter Kraft an den Riemen der Hand- und Fußfesseln. Dabei brüllte sie mit einer erschreckenden Inbrunst in die gleiche Knebelkonstruktion wie alle Level 4 Patienten sie trugen und die ihre Backen zu halben Bällen aufgeblasen hatte. Lea glaubte zunächst, dass es Claudia wäre, welche wieder ganz zu sich gekommen war und nun ihre Drohungen wahr werden lassen wollte, die sie vorhin erbost ausgesprochen hatte. Aber es handelte sich um Sabine, die große, blonde Frau, über die Lea noch gar nichts weiter erfahren hatte. Sabine war zwar ebenfalls in einem Rollstuhl gesichert gewesen, als sie hier ankam, aber sie schien die Situation und ihre Einweisung eher zu genießen und war im Gegensatz zu den anderen immer sehr gefasst gewesen. Jetzt aber tobte sie so gut sie konnte wie eine Furie in ihren Gurten und wollte sich gar nicht beruhigen.

Rose ging zu den beiden Kolleginnen, schätzte kurz die Lage ein und nahm dann das Klemmbrett, welches an jedem der Wagen gut sichtbar angebracht war und studierte die Informationen, die darauf festgehalten waren. Sie nickte immer wieder und machte bestätigende Laute, als wüsste sie genau war los war.

„hmm, hmm, ja. Ja, das dachte ich mir schon.“ meinte sie und steckte die Patienteninformationen wieder zurück an ihren Platz. Sie erklärte den anderen unerfahreneren Pflegerinnen, die verwirrter reagierten als sie, was es mit diesem Verhalten auf sich hatte.

„Das ist Sabine. Sie ist eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau, weswegen wir keine Nachnamen nennen, und freiwillig hier. Sie hat sich quasi selbst eingewiesen, beziehungsweise, sie hat sich einen Vormund bestimmt, mit dem sie sich genau besprochen hat. Ich war bei den Vorgesprächen selber mit dabei, bei denen sie und ihr angeblicher Vormund uns erklärt haben, dass sie durch den enormen Stress und Druck, welchen sie in der Geschäftswelt ausgesetzt ist, den Beginn eines psychischen Leidens erfahren hat, der sie sogar körperlich erkranken ließ. Um dem entgegenzuwirken, wollte sie unser Regressionsprogramm durchlaufen, um sich psychisch noch einmal komplett zu erneuern. Auf den Einweisungsdokumenten hat ihr Vormund allen Regressionsmaßnahmen uneingeschränkt zugestimmt.“

Nach diesen Worten drehte sich Rose zu Sabine um, welche kurz aufgehört hatte sich zu gebärden, weil sich ebenfalls zuhören wollte, wie ihre Lage denn von der anderen Seite interpretiert wurde. Rose lächelte schief und tätschelte Sabine den Kopf. Dann fuhr sie in einem etwas veränderten Tonfall fort.

„Aber wir haben ein wenig deinen Hintergrund überprüft, Sabine. Und wir mussten feststellen, dass du keine Unbekannte in der ABDL Szene bist. Du hast dich schon öfters in einschlägige Studios begeben, um dich dort als Baby und windeltragendes Kleinkind behandeln zu lassen. Vermutlich war dir das aber bisher nie genug. Wir vermuten, dass du weniger ein zu behandelndes Leiden hast, als dir einfach einen Kick durch die Behandlung zu holen. Liege ich mir dieser Einschätzung ungefähr in der richtigen Richtung? Hmm?“

Die blonde Frau hatte jetzt ihre Befreiungsversuche vollends aufgegeben und starrte Rose mit riesigen Augen an. Sie versuchte etwas zu ihrer Rechtfertigung zu sagen, aber unter ihrem Schnullergeschirr, tropfte nur Speichel, begleitet von unverständlichen Lauten, auf ihr Lätzchen.

„HmmGhmmm hm hmm.“

Rose nickte wissend und runzelte die Stirn.

„Dachte ich mir. Das ist aber überhaupt nicht unser Ansatz und diese Einrichtung ist auch nicht dafür gegründet worden, um reichen, verwöhnten Managern ihre lüsternen Kinks zu erfüllen. Leider haben wir öfters solche Bewerber, die sich versuchen durch Lügen und Tricks bei uns einzuschleichen. Sie glauben, sie könnten sich hier von dem Pflegepersonal den Hintern pudern lassen und sich jede Nacht in ihrem Bett befriedigen, weil sie ja auch eine Menge Geld für die Therapie hingelegt haben. Die Institutsleitung hat sich nach einer Weile dazu entschlossen, solchen Menschen einen kleinen Denkzettel zu verpassen, wenn es denn möglich ist. Und in deinem Fall, Sabine, hast du einen kleinen Fehler begangen und bei der Wahl deines Vormundes nicht so gut aufgepasst, wie du dachtest. Wir haben ihn nämlich ohne dein Wissen kontaktiert und mit ihm zusammen einen anderen Behandlungsplan für dich ausgearbeitet. Einer, der nicht dein angebliches psychisches Leiden kuriert, sondern deine Arroganz und deine Hochnäsigkeit.“

Sabine wurde in ihrer Babyschale immer kleiner und kleiner. Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und ihre Ohren waren feuerrot, als man sie bei ihrem lüsternen Plan ertappt hatte. Rose schien mit all ihren Ausführungen wohl recht zu haben und Sabine wurde jetzt damit konfrontiert. Sie schniefte und verhielt sich jetzt eingeschüchtert und kleinlaut, weil man sie überführt hatte.

„Als dir gerade klar wurde, dass es mit der Befriedigung deiner Lust hier durch unsere Maßnahmen nicht so bestellt ist, wie du dachtest, hast du eine der Schwestern angesprochen, um dieses -Missverständnis- aufzuklären. Pech nur, das Schwester Hildegard ebenfalls eingeweiht ist. Jetzt wirst du eine Zeit erleben, welche dir etwas fürs Leben beibringen wird. Oh, und falls du dich fragst wie du rechtlich gegen das Institut vorgehen kannst. Du hast bereits alle für uns wichtigen Dokumente bereitwillig unterschrieben und dein Vormund hat eine Unzurechnungsfähigkeitsbescheinigung für dich beantragt, welcher, nach der ausführlichen, professionellen Analyse von Dr. Severe, von den zuständigen Organen zugestimmt wurde. Wir dürfen und müssen alle Mittel einsetzen, um dich vor dir selber und andere zu schützen. Weswegen deine Sicherheitsstufe bestimmt auch noch angehoben wird. Aber fürs erste, wirst du mit den anderen in dieser Gruppe behandelt, spezielle Regelungen werden folgen. Vorerst, bleibst du schön in unserer Obhut und lernst gehorsam und artig zu sein.“

Damit war Rose Erklärung zu Ende und sie kümmerte sich um den weiteren Ablauf für die gesamte Gruppe. Sabine lag wie erschlagen da und rührte sich nicht mehr. Ihr starrer Blick ging ins Leere und Tränchen der Scham kullerten ihr über die Wangen, von denen aber keine der Pflegerinnen Notiz nahm.

Eine vor ihnen liegende Tür ging auf und wie auf einer Perlenschnur wurden alle Wagen mitsamt ihren Insassen in einen dahinter liegenden Raum geschoben. Lea konnte gerade noch das Schild neben dem Türrahmen lesen.

-Zahnmedizinische Abteilung und orofaziale Schienung-

Das Mädchen erschrak. Vor Zahnärzten hatte sie immer riesigen Bammel. Sie drehte sich in ihrem Vehikel und versuchte Rose Blick zu erhaschen. Diese bemerkte Leas Unruhe und streichelte sie beruhigend.

„Alles gut, das wird nicht weh tun. Wir machen nichts, was euch schaden würde.“

Aber beim Anblick der medizinischen Geräte, welche eindeutig nach einer Zahnarztpraxis aussahen, bekam Lea und auch die anderen der Gruppe ein ungutes Gefühl, welches sich später teilweise als unbegründet herausstellen sollte. Nur Sabine und Claudia strampelten nicht nervös und quengelig in ihren Fixierungen. Sabine, weil sie immer noch apathisch geradeaus stierte ohne zu blinzeln und Claudia war mit dermaßen vielen Riemen umwickelt, dass sie fast wie eine Mumie aussah. Auf dem Kopf trug sie eine seltsam geschlossene, stark gepolsterte Vollmaske, die sie wie ein Michelinmännchen ohne Gesicht wirken ließ. Sie sah nichts und wenn sie versuchte zu sprechen, hörte man nichts davon.

Nachdem die Tür sich hinter dem letzten Wagen, dem der beiden Geschwister, geschlossen hatte, war Sabine auch die Erste, die etwas weiter in den Raum hinein unter eine große, hell leuchtende Zahnarztlampe geschoben wurde. Das Licht schien sie aus ihrer Starre zu wecken, denn sie blinzelte verschreckt und drehte suchend ihren Kopf hin und her. Ein Mann in einem weißen Kittel und einem Mundschutz über dem Gesicht erwartete die Gruppe bereits und grüßte freundlich die begleitenden Pflegerinnen. Eine seiner beiden Assistentinnen kümmerte sich bereits um Sabine und band ihr noch einmal ein zusätzliches Papierlätzchen um. Dann machte sie sich an ihrem Schnullerknebel zu schaffen, drehte ihn ein wenig nach links und entriegelte so den Mechanismus, der die Gummibirne tief in den Mündern der Träger festhielt. Zusammen mit einem großen Schwung Spuke sprudelten aufgeregte Worte über Sabines Lippen.

„Ich … ich wollte nicht. Es tut mir wirklich leid. Das war alles nicht so gemeint, bitte ich … ang ahs ahheg egären….“

Die letzten Worte waren total unverständlich, denn die Helferin hatte Sabine blitzschnell ein Mundspreizer zwischen Ober- und Unterkiefer geschoben, welchen sie mit einem kleinen Einstellrad mit jeder Umdrehung ebendieses, Stück für Stück aufdrehte, so das der Mund der Frau weit aufgedrückt und in einer offenen Position gehalten wurde. Man sah Sabine die Verwirrung deutlich in den Augen an. Sie schüttelte wild den Kopf hin und her, der aber gleich darauf von der zweiten Assistentin festgehalten wurde, sodass der Arzt mit seinem kleinen Spiegel in aller Ruhe die Zähne betrachten konnte. Es war zunächst wie bei einer ganz normalen Routineuntersuchung zur Vorsorge. Alles wurde genau notiert und der Mann schien zufrieden mit dem Bestand von Sabines Mundraum.

Dann hatte die erste Assistentin eine Art gebogenen Löffel in der Hand, der wie das Negativ eines menschlichen Kiefers geformt und auf dem eine rote, cremige Masse gestrichen war. Sie reichte dem Doktor dieses vorbereitete Instrument und dieser schob es etwas umständlich in Sabines weit aufgerissenen Mund. Dazu musste er die Wangen mit den Fingern noch weiter auseinander ziehen und den Löffel drehen, damit er ganz hineinpasste. Er machte der Schwester ein Zeichen und diese löste das Gestell, welches die Kiefer auseinanderdrückte. Fast automatisch klappte Sabine ihren Mund zu und biss dabei auf eine weiche, knetartige Masse, die nach nichts schmeckte. Sie wollte alles sofort wieder ausspucken, doch eine Hand legte sich um ihren Mund und drückte ihr Kinn nach oben, sodass nur noch der Griff des Löffels zwischen ihren Lippen und den Fingern der Helferin herausragte. Alle Abwehrversuche halfen nichts, sie musste alles so lange in sich behalten, bis der Arzt der Meinung war, dass es genug ist. Die Masse wurde wieder entfernt und Sabine aus dem Griff erlöst. Lea konnte von der Seite einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen und wunderte sich. Irgendwas war anders, aber sie konnte auf den ersten Blick nicht sagen, was.

„Meinge Häne. Was ischt dasch?“ nuschelte Sabine erschrocken und betastete mit ihrer Zunge die rosa glänzenden Kämme, die gerade noch schneeweiße, makellose Zahnreihen gewesen waren. Lea hob erstaunt die Augenbrauen. Stimmt. Sabine sah aus wie ein Neugeborenes, das noch nicht einen Zahn im Mund hatte. Nicht genau so, aber bei oberflächlicher Betrachtung, konnte man das durchaus denken. Wenn man genauer hinsah, war klar, dass mit den Zähnen alles in Ordnung war. Sie waren nur von irgendetwas Zahnfleischfarbenen bedeckt, was Sabine ein ulkiges Aussehen verlieh und sie nur noch lispeln und nuscheln ließ.

„Keine Angst. Alles in Ordnung.“ kommentierte Rose, die die Unwissenheit der Patienten offensichtlich genoss, nur um sie gleich geduldig aufzuklären. „Das ist nur eine Gummischicht, welche euch davon abhält euch ständig auf die Zunge oder die Wangen zu beißen, solltet ihr einmal nicht beschnullert oder euer Mündchen nicht mit etwas anderem gestopft sein. Das dient auch der Sicherheit des Personales, wir hatten da schon einige Unfälle mit Beißern. Ein weiterer Effekt ist eure total niedliche neue Aussprache, wie wir sie gerade von Sabine gehört haben. Außerdem erhöht es den Speichelfluss, lässt eure Münder und Lippen immer etwas offen stehen, was ebenfalls sehr süß aussieht, und bewirkt, dass ihr schneller und mehr sabbern müsst. Manche sehen das als Nachteile, aber das unterstreicht eure neue Lebensweise und bei Babys ist es ja nicht anders. Wir sind ja hier, um uns um so etwas für euch zu kümmern.“

Sabine wurde mit dem Papierlatz sauber gewischt und der Schnuller wieder in ihren jetzt übervollen Mund geschoben. Schnell begann sie daran zu saugen, um nicht noch mehr zu sabbern und wurde in der Zwischenzeit auf die andere Raumseite geschoben.

Als Nächstes war Claudia an der Reihe. Das Unterteil ihrer Kopfmaske wurde gelöst und beiseite geklappt. Sie hatte noch weniger Möglichkeiten etwas zu sagen und ihre Behandlung verlief schnell und routiniert.

Die beiden Zwillinge, Mia und Maria, waren nicht mit so schweren Kopfgeschirren geknebelt, sondern nuckelten artig an ganz normalen Schnullern in ihrer Größe. Sie waren, wie alle anderen, ebenfalls verunsichert, ließen aber alles ohne Tiraden über sich ergehen. Sie waren sehr tapfer.

Dann war es auch für Lea so weit. Der Arzt lobte ihre gut gepflegten Zähne und versiegelte sie dann ebenfalls mit der aushärtenden Gummimasse. Gerade als man ihr den Schnuller wieder einsetzen wollte, fiel dieser klappernd zu Boden.

„Marlen, sei nicht so ungeschickt.“ mahnte sie der Doktor und warf der Helferin einen tadelnden Blick zu. Diese senkte den Kopf und suchte den Boden nach dem Schnuller ab. Doch Rose hatte ihn bereits aufgehoben und war dabei, ihn an einem Waschbecken zu säuber.

„Du meldest dich nachher bei Schwester Hildegard.“ legte der Mann im weißen Kittel fest und nickte der jungen Frau namens Marlen dabei ernst zu.

„Jawohl, Herr Doktor“, murmelte das Mädchen kleinlaut und blickte scheu von Lea zu Rose und dann schüchtern zu Boden.

Die Zeit, in der Lea mal nichts Stopfendes im Mund hatte, nutzte sie, um ihre neuen Zahnreihen zu erkunden. Natürlich konnte sie nichts sehen, aber sie tastete mit der Zunge über die Stellen, wo vorher ihre Schneidekanten gewesen waren und spürte wie alles ganz glatt, rund und weich war. Sie versuchte zuzubeißen und es fühlte sich an, wie wenn man auf sehr alten und lang an der Luft gelegenen Gummibärchen kaute. Sie stellte auch fest, dass es aussichtslos war sich damit absichtlich in die Wangen zu beißen und auch wenn sie ihre Zunge zwischen die Kiefer steckte und diese schloss, rutschte der Muskel einfach wieder dazwischen heraus, ohne größeren Schaden zu nehmen. Viel spüren konnte sie aber durch die Wirkung des Sprays nicht. Es fühlte sich an, als wenn man einen dieser Mundschutze für Sportler trug, nur das man diesen hier nicht ausspucken konnte. Damit harte Speisen zu zerkleinern, war wohl so ziemlich ausgeschlossen und ihre Nahrung würde sich in nächster Zeit wohl auf breiige und flüssige Konsistenz beschränken. Sie hatte so etwas schon fast geahnt.

Ehe sie anfangen konnte ernsthaft zu sabbern, schob ihr Rose auch schon wieder den Gummisauger in den Mund, fixierte ihn mit einer kleinen Drehung und schob Lea zu den anderen, die artig in ihren Wägelchen warteten. Zum Schluss war noch Michaela an der Reihe, bei der es aber auch keinerlei weitere Vorkommnisse gab. Sie zappelte sogar am wenigsten von allen und es sah aus, als wolle sie sich angestrengt so wenig wie möglich bewegen. Ab und zu hörte man ein leises, blubberndes Geräusch aus der ihrer Windelregion, welches alle im Raum weitgehend ignorierten, aber Michaela vor Scham die Augen zudrückte.

Nachdem alle fertig waren mit ihrem ersten Schritt zu einer totalen Babyfizierung, verabschiedeten sich die begleitenden Pflegerinnen höflich vom Zahnarzt und schoben ihren jeweiligen Schützling durch eine Tür, die derjenigen durch die sie den Raum betreten hatten, genau gegenüber lag.

Sie fuhren durch einen kurzen Gang, der wieder links und rechts mit geheimnisvollen Türen versehen war und hielten an der vorletzten an. Lea beugte sich hoch und machte einen langen Hals, sie suchte mit den Augen nach dem Schild, das ihr verriet, was sie hinter diesem Tor erwarten würde.

„Mäuschen!“ erklang Rose Stimme hinter Lea ermahnend. „Sein nicht so neugierig. Schau dir Claudia an, wie lieb sie sich benimmt.“

Lea drehte ihren Kopf und sah zu ihrer Gruppenkameradin, die wie eine ägyptische Mumie in ihrem Sarkophag lag und scheinbar nicht mal mit den Zehen wackeln konnte. Eine weiße Zwangsjacke aus festen, leicht gummiertem Gewebematerial, verschloss ihren Oberkörper und drückte ihre Arme, welche sie umarmten, fest an ihre Brust. Zusätzlich waren eine Unzahl an breiten Gurten kreuz und quer von ihrem Schritt bis zum Hals hinauf um sie gewickelt und straff verzurrt. Ein breites Band, welches über die Stirn des Mädchens bis zu ihrem Nasenrücken reichte, hielt ihren Kopf fest in die gepolsterte Stützte gedrückt. Der Rest ihres Gesichtes steckte in einem maulkorbartigen Geschirr, welches eng über Unterkiefer und Mund gezogen war. Die Beine waren nicht einfach, wie bei Lea, mit ein paar Manschetten um die Fesseln befestigt, sondern ebenfalls mit einer kompliziert verflochtenen Gurtstruktur aufwändig umschlungen und nahtlos an der Babyschale angebracht. Lea schluckte und legte sich schnell wieder hin, um sich ab jetzt ruhiger zu verhalten. Ihre Augen allerdings huschten weiterhin ruckartig hin und her, um alles um sie herum zu erfassen. Rose bemerkte das und lächelte wissend, sagte aber nichts weiter.

Als die Tür vor ihnen aufging und sie sahen, was sich dahinter befand, ging ein resigniertes Stöhnen durch alle Patientinnen, außer Michaela und Claudia. Man brauchte sich nicht übermäßig aufmerksam umzusehen, um zu erkennen, dass es sich um eine kleine Friseurabteilung handelte.

Man kann uns in Windeln wickeln, man kann uns zwingen, sie zu benutzen. Man kann uns fesseln, knebeln und den Rest unseres Lebens mit Brei füttern. Aber für einige Frauen war das laienhafte herum schnippeln an ihrem ganzen Stolz, dem jahrzehntelang gepflegten Kopfschmuck aus üppigem Haar, eine Sache, die eine Grenze überschritt. Entsprechend groß war die Aufregung unter Mia, Maria, Sabine und Lea, als sie zu viert nebeneinander vor eine große Spiegelwand geschoben wurden.

Ein freundlich lächelndes, junges Mädchen in einer Schürze kehrte vor ihren Augen gerade die letzten, langen Strähnen einer dunklen Haarpracht zusammen, welche wie ein totes Tier auf dem Boden lag. Entweder ihre ehemalige Besitzerin hatte 2 Meter lange Haare gehabt, oder trug jetzt nur noch Stoppeln. Allen ging derselbe Gedanke durch den Kopf und das war die letzte der beiden Möglichkeiten.

Das Mädchen schien allein in dem Salon zu sein und begrüßte die Pflegerinnen ebenfalls sehr ausgelassen.

„Oh, ihr bringt mir Nachschub. Das geht ja heute wie am Fließband.“

Sie tänzelte zwischen den Babyschalenwagen herum und betrachtete sich eingehend die Frisuren der darin Gefesselten. Sie nahm Sabines dichte, leicht gewellte blonde Pracht in die Hand und ließ die seidigen Strähnen durch ihre Finger gleiten wie Sand.

„Das Übliche oder heute mal etwas Besonderes? Vielleicht nur die Spitzen schneiden?“

Sabine, welche das Mädchen durch den Spiegel mit weit aufgerissenen Augen beobachtet hatte, schüttelte zuerst wild den Kopf und brummte und schnaufte in ihren Knebel. Als sie von einer Wahlmöglichkeit hörte, keimte so etwas wie Hoffnung in ihren Augen auf und sie nickte zustimmend. Vielleicht ein klein wenig die Länge stutzen und den Rest zusammen binden?

Das Mädchen mit der Schürzte lachte glockenhell auf als sie sah, wie sich Sabine benahm. Hinter ihrem Rücken klickte ein Schalter und ein monotones, scharfes Brummen erfüllte den Raum. Die Panik kehrte in Sabines Gesicht zurück. Die Frisöse näherte sich ihr, beugte sich nah an ihr Gesicht und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe sie mit einer gekonnten und schnellen Handbewegung mit der Schermaschine einmal von der Stirn der Frau bis zum Nacken durch ihre Haare über die Kopfhaut glitt. Das vibrierende Brummen wurde etwas dumpfer und ein hässlich schneidendes, mampfendes Geräusch war zu hören. Dann fiel eine ganze Armlänge des goldenen Mädchentraums erschlaffend über Sabines Schultern hinab auf den Boden. Diese schrie in den Schnullerknebel und erneut schossen ihr heiße Tränen in die Augen. Doch das konnte die Schwester nicht erweichen. Ebenso schnell wie beim ersten Schritt mähte sie sich einen Weg durch den dichten Haarwald und schon bald war dort, wo vorher nur eine große Bürste für Ordnung sorgte ein totaler Kahlschlag. Vielleicht einen halben Zentimeter stoppelige Stümpfe ließ sie auf Sabines Kopf zurück und strich einige Male mit der flachen Hand darüber.

Ehe sich Sabine von dem Schock erholte, wurde ihr von hinten etwas über den Kopf gestülpt. Es war eine Art Babyhaube, die Stirn, Schädel und Hinterkopf komplett einhüllte und mit einem Band unter ihrem Kinn festgezogen wurde. Sie war cremefarben und einfach gehalten. Nicht so albern und spitzen besetzt wie die von Lea, aber dennoch unterstrich sie auf eine unheimliche Weise das jetzt immer babyhaftere Aussehen der verwöhnten, ehemaligen Geschäftsfrau.

Diesmal waren es Mia und Maria, die beruhigt und ermahnt werden mussten, als es daran ging, auch ihren Kopfschmuck ihrem neuen Leben anzupassen. Der Scherkopf schien sich bei ihnen diesmal genüsslich Zeit zu nehmen, als er sie Bahn für Bahn von ihren modischen Kurzhaarfrisuren befreite. Mias Schnuller musste sogar mit einem Band fixiert werden, da sie ihn vor lauter Eifer ausgespuckt hatte und zu viel Krach schlug. Ihre Schwester wollte das wohl vermeiden und nuckelte stattdessen wild an ihrem rosa, mit Blumen verziertem Beruhigungssauger.

„So ist es viel einfacher und pflegeleichter“, erklärten die Pflegerinnen den nicht mehr ganz so kooperativen Frauen, die aber keine Chance hatten, ernsthaft etwas gegen ihre Behandlung zu unternehmen.

„Und keine Angst, ihr seht unglaublich süß aus. Jetzt passen euch all die niedlichen Mützen und Kopfbedeckungen, welche auf euch warten, viel besser. Es ziept nicht mehr an den Haaren, das Waschen verläuft schnell und ohne Tränen, keine Strähnen fallen mehr ins Essen oder stören beim Spielen.“ versuchte auch Rose den Rasierten die Prozedur durch Aufzählen der ganzen Vorteile schmackhafter zu machen. Aber außer Michaela, bei deren jungenhaften Bürstenschnitt ohnehin nicht mehr viel zu kürzen war, machten alle hinter ihren abgedeckten Mündern ein vorerst grimmiges Gesicht, was dem Pflegepersonal aber nur ein Schmunzeln abringen konnte.

Auch Leas Pagenschnitt fiel dem brummenden, kleinen Monster in der Hand der Frisöse zum Opfer, nachdem man ihr die Babyhaube abgenommen hatte. Dem wirklich noch sehr jungen Mädchen schien ihre Arbeit sichtlich Spaß zu machen. Sie blickte Lea über den Spiegel tief in die Augen, während sie das vibrierende Werkzeug auf ihrem Kopf tanzen ließ und beobachtete genau ihre Reaktion. Lea fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis ihre Haare wieder auf die alte Länge gewachsen waren oder ob man sie jetzt regelmäßig scheren würde. Das Mädchen mit der Kittelschürze kicherte und streichelte ihr über die Stoppeln.

„Nicht traurig sein, Baby, wenn du hier raus bist, sind sie bestimmt doppelt so lang.“

Lea stöhnte, was das Mädchen wiederum zum Lachen brachte. Sie veralberte die Patienten scheinbar mit Freude, denn sie labte sich geradezu an dem erschrockenen Gesicht, welches ihr mit verstörten Augen im Spiegel entgegenblickte. Nach dem Entfernen alles Haarreste aus Leas Nacken, wurde ihr auch die Haube wieder über den jetzt ungeschützten Kopf gezogen. Gleich nach den ersten paar Schnitten hatte Lea gespürt, wie es kühler auf ihrem Schädel wurde und wie viel leichter, als das gewohnte Gewischt ihrer Haare fehlte. Jetzt war sie fast froh, als man ihr die rosafarbene Kopfbedeckung, mit dem spitzenbesetzten Kranz um ihr Gesicht, mit breiten Kinnbändern und einer lächerlich großen Schleife festband. Da nun keine Haare mehr die Passform störten, lag der Stoff eng an ihrem Kopf an und von ihrem Gesicht schauten nur noch die Nase und die Augen über dem überdimensionalen Schnuller heraus.

Es dauerte noch einen Moment und man lies die fertig frisierten Babys einfach erst einmal stehen. Lea schaute geradeaus und erblickte im Spiegel ein ungewöhnliches Abbild ihrer selbst. Zuerst war sie verwirrt, da sie sich selbst fast nicht erkannte. Aus wässrigen Augen blickte ihr ein übergroßes Kleinkind in einer Babyschale entgegen, dessen Mutter die versehentlich zu groß gewählte Windel einfach mit zusätzlichen Einlagen ausgestopft hatte. Es erinnerte sie an den Anblick von älteren Kindern, die von überfürsorglichen Eltern in den bereits zu klein werdenden Babybuggys, Pampers und Schnullern durch die Stadt geschoben werden und die meisten Passenten sich kopfschüttelnd fragen, ob das in diesem Alter denn noch nötig ist.

Ihre Blase drückte schon wieder und Lea konnte sich selber dabei zusehen, wie sie sich entspannte und es in die frische Windel laufen ließ. Ihre Augen verengten sich dabei leicht und als sie die erste Wärme zwischen den Beinen spürte, wurde ihr Gesicht für einen Augenblick weich und strahlte eine innere Ruhe aus. Es hatte sich angefühlt, als hätte sie es nicht mehr länger halten können, aber es waren scheinbar nur ein paar Tropfen, die aus ihr heraus kamen. So also sah sie aus, wenn sie sich einnässte. Leas Ohren wurden heiß und sie war froh, dass die Haube das verdeckte.

Die Karawane der Schweigenden setzte sich wieder in Bewegung und Lea wurde wieder schmerzlich bewusst, dass alle anderen sie ja genau so sahen, wie sie sich gerade im Spiegel entdeckt hatte. Aber es half nichts. Sie bestimmte nicht, wann sie wie wo hinging, sie wurde einfach dort hingebracht. Jeder der Gruppe hatte jetzt die praktische Einheitsfrisur und eine der babyhaften Kopfbedeckung auf. Vereinzelt wurde noch gemurrt und gezappelt, aber ansonsten hatten sich wohl alle vorerst mit ihrem Schicksal abgefunden.

Der nächste Raum war unauffällig und unspektakulär. Er sah aus wie ein einfaches Behandlungszimmer bei einem beliebigen Arzt. Ein paar weiße Hängeschränke an den Wänden, ein Schreibtisch, ein Stuhl und eine Liege. Die sechs Babyschalen wurden so gedreht, dass niemand einen anderen der Gruppe direkt sehen konnte. Ein Rollen war zu hören und ein Tisch mit kleinen Rädern wurde ebenfalls in den Raum geschoben. Lea konnte nichts weiter erkennen. Alles schien gleichzeitig zu passieren. Jeder Patient hatte eine persönliche Betreuerin neben sich, die ihm ein weißes Kunststoffarmband vor die Augen hielt.

„Schau mal“, sagte Rose zu Lea und ihr Ton war besonders sanft und einnehmend. „Gefällt dir das? Da steht dein Name drauf. Damit wissen wir jederzeit, wer du bist und in welchem Therapieprogramm du dich befindest. Ich habe extra das mit den kleinen Schmetterlingen für dich ausgesucht.“

Lea blinzelte und warf einen Blick auf das Ding in Rose Hand. Es war eindeutig ein Armband aus zwei Halbteilen, die mit einem Scharnier verbunden waren. Es war nicht weiß, wie es zuerst den Anschein hatte, sondern in einem sehr hellem Pastellton und mit dezenten Schmetterlingen verziert. Ihren Namen oder andere Zeichen konnte sie nicht darauf erkennen, nur das verschlungene Zeichen des Institutes, tummelte sich zwischen den Kindermotiven. Rose nahm Leas Arm und löste den Verschluss des Handschuhes. Lea bewegte ihre Finger und spürte, dass diese schon ein wenig taub geworden waren von der ungewohnten Haltung. Dann bekam sie das Armband angelegt. Rose sprach die ganze Zeit auf sie ein und lenkte sie so sehr ab, dass sie nicht bemerkte, dass eine weitere Schwerster auf ihre andere Seite getreten war. In dem Moment, als Rose das Armband mit einem festen Druck und einem lauten Geräusch um ihr Handgelenk schloss, spürte sie eine Berührung und etwas Drückendes in der Schulter ihres anderen Arms. Leas Kopf wirbelte herum und sie sah gerade noch, wie eine dieser modernen Injektionspistolen weggezogen und auf einen metallenen Beistelltisch gelegt wurde. Erst im Nachhinein wurde ihr bewusst, dass dieses Geräusch von allen sechs Gruppenmitgliedern gleichzeitig kam.

„Hmmmmpff?“ drang es zusammen mit einer kurzen Gruppenaufregung durch den Raum. Aber jede Betreuerin sprach weiter sanft auf ihren Schützling ein.

„Dein Armband kann sogar leuchten“, fuhr Rose fort, als sei die andere Sache überhaupt nicht passiert. Sie hielt ein Gerät an Leas Arm, das aussah wie ein Handy mit einem Display. Das Armband leuchtete zuerst rot auf, blinkte dann gelb und strahlte schließlich in einem angenehmen grünen Schimmer. Das Display in Rose Hand erwachte ebenfalls zum Leben und Rose schien etwas darauf abzulesen, ohne es aber Lea zu zeigen oder genauer zu erklären. Scheinbar wollte man zu diesem Abschnitt der Vorbereitung so wenig Worte wie möglich sagen und nachdem sich der Tumult des kleinen Schreckens gelegt hatte, schwang wieder eine Tür auf und die Fahrt ging weiter.

Wie viele Türen kamen da noch? Was hatte man denn noch alles für sie vorgesehen und was hatte man ihnen da injiziert? Lea wurde schläfrig, als der nächste Abschnitt nicht sofort folgte. Ihr Wagen rollte mit einem leichten Holpern über einen längeren, leeren und stillen Gang. Warum war sie denn nur immer so müde, seit sie hier war? Sie nahm sich vor wach zu bleiben und wollte nur ein wenig ihre Augen ausruhen. Den Fäustling hatte man ihr wieder angezogen und sie spürte weder das elektronische Armband, das alle ihre Vitalwerte überwachte, noch die Stelle, an der man ihr den kleinen Peilsender eingesetzt hatte, wie es bei Haustieren seit einer Weile üblich ist.

Ein Schlüssel geht auf Reisen

Nach einigen anstrengenden Wochen, bei denen ich von einigen Aufträgen gut vereinnahmt wurde, hatte ich letzte Woche mal wieder Zeit und Lust eine meiner verrückten Ideen aus ihrem Kopfkäfig zu lassen. Ich hatte den Gedanken dazu schon eine ganze Weile und auch schon die nötigen Hilfsmittel in einem Spontankauf bestellt und bereits erhalten. Im Kopf habe ich es fast eine Woche lang geplant und letzten Freitag wollte ich es dann einfach mal ausprobieren. Aber worum geht es?

Ich schrieb, dass ich jetzt mehr und öfters Windeln trage. Vor allem in der Nacht zum Schlafen liebe ich das Gefühl der raschelnden Folie unter der Bettdecke. Es hat sich so eine gewisse Routine eingeschlichen, bei der ich schon recht sicher weiß, wann eine bestimmte Windel voll ist und wann ich wechseln muss. Außerdem hab ich festgestellt, dass wenn ich einen gewissen Stresspegel habe und zum Arbeiten auch benötige, ich Windeln und alles drumherum nicht richtig erfassen und genießen kann, weswegen ich sie am Tag auch öfters weggelassen habe.

Irgendwann bei dem normal gewordenen Windelwechseln, ist mir bewusst gewo iirden, dass ich mich frisch machen kann, wann immer ich möchte. Es ist ja niemand da, der mich daran hindert oder es verbietet. In meinen Little-Space Fantasyn stelle ich mir aber vor, dass das nicht so einfach geht. Entweder, weil ich zu klein bin, um mich selber zu Wickeln, oder weil man mir eingebläut hat, das nur mein Erzieher etwas an meinen Windeln zu suchen hat.

Da ich in meiner Beziehung mittlerweile an dem Punkt angelangt bin, an dem ich sagen, kann das, mein Partner nicht sofort dieser Erzieher sein wird. Einer, der mich in Windeln steckt, diese kontrolliert und entscheidet, wann ich eine frische an bekomme, habe ich überlegt, wie ich wenigstens eine ähnliche Situation hervorrufen kann, ohne dass er zu tief darin involviert ist.

Meine Idee: Er wird, ohne es zu wissen, dafür sorgen, dass ich meine Windeln nicht selbstständig wechseln kann, ehe wir uns beide nicht zur selben Zeit zu Hause befinden, oder an einem anderen Ort. Die Lösung zur Umsetzung eines solchen Planes ist ein solche abschließbare Gummihose, wie ich sie hier gefunden habe. Ich weiß, da gibt es sicher schönere, sicherere und hochwertigere, aber ich wollte für den ersten Versuch nicht so viel Geld ausgeben und so schlecht ist die Qualität dieses Modells gar nicht.

Wie aber sollte jetzt mein Freund dafür sorgen, dass ich diese spezielle Hose mit der darunter gut gesicherten Windel nicht allein ausziehen kann? Nun, er wird der Schlüsselmeister sein. 🙂

Er hat eine Tasche, welche er zur Arbeit oder auch in der Freizeit immer mit sich herumträgt. Schlimmer als jede Frau, finde ich. Es ist so eine zum Umhängen, in der er seine Brieftasche, Schlüssel und auch mal eine Unterlage mit sich führt. Jeden Tag nimmt er sie früh mit und kommt am späten Nachmittag mit ihr zurück. Ich kenne die Tasche und weiß, dass sie einige kleinere Verstecke bietet, mit Reißverschlüssen und Laschen. Diese Tasche sollte mein Transportmittel sein.

Diesen Freitag wollte ich meine Idee in die Tat umsetzen. Er sagte mir am Tag zuvor, dass er morgen nicht früher als sonst heimkommen könnte, er aber dafür das ganze Wochenende komplett frei hat. Das war perfekt. Ich bereitete am Abend alles vor und ging früh ins Bett, um ihn am Morgen rechtzeitig abzupassen.

Das hat auch super geklappt. Zuerst habe ich noch meine Nachtwindel benutzt und mich dann für den Tag frisch gemacht. Mit viel Creme und Puder und diesmal mit einem besonders dicken Windelpaket aus einer Tena Maxi und drei Flockenwindeln als Einlage. Puh, das war an sich schon so dick, dass ich damit nicht mehr hinausgehen würde. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, da ich die Windeln ja auf keinen Fall wechseln würde können. Also habe ich noch meine Rearz Trainings Pants darüber gezogen und dann erst die abschließbare Gummihose. Man muss die Kette gar nicht so straff anziehen. Man bekommt sie im geschlossenen Zustand nicht über den Hintern und die Hüfte. Ein Ausziehen ist also unmöglich, ohne sie kaputt zu mache. Was sicherlich nicht so schwer wäre. An den Beinbündchen ist die Hose nicht so straff, das man nicht darunter hindurch hineinfassen könnte, aber das nützt erstens nichts, um die gepolsterte Stoffpants auszuziehen, und zweitens konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich die Windel da hindurch bekommen würde, selbst wenn ich sie öffnen könnte, was unter den Schichten nicht wirklich einfach war. Ganz zum Schluss hab ich noch meinen Body angezogen, mit dem Reißverschluss am Rücken. Den bekam ich zwar nicht zu, aber das würde mein Freund nachher für mich erledigen. Ich fühlte mich gesichert und gut verschlossen.

Bereits als das kleine Schloss klickte und ich testweise versuchte mich der Windel zu entledigen, kam ein interessantes Kribbeln in mir auf. Ohne Schlüssel blieb die Hose, wo sie war und ich in den Windeln. Aber ich hatte den Schlüssel ja noch. Es folgte Teil Zwei meines Planes „Gefangen in Windeln“.

Ich schlich mich zu der Tasche meines Partners und verstaute den Schlüssel in einer kleinen Seitentasche mit einem Reißverschluss. Das empfand ich als sehr sicher. Der Schlüssel würde nicht herausfallen können und in dieser kleinen Tasche würde er nichts hineinstecken oder herausnehmen. Mein Plan war perfekt. Ich verzichtete auch auf eine Sicherheit und steckte beide Schlüssel des Schlosses hinein. Ich wollte das volle Programm.

Danach bin ich noch einmal ins Bett und hab geschlummert, bis mein Freund aufgestanden ist. Als er aufgestanden ist, habe ich ihn gebeten den Rückenreißverschluss meines Bodys zuzumachen, was er wortlos tat und sich dann für den Tag verabschiedete. Ich blieb im Bett liegen und mein Herz fing an zu hämmern, während ich lauschte, wie er sich Kaffee machte, in Bad ging, Zähne putze, seine Sachen packte und schließlich die Tür hinter sich leise schloss. Ganz dumpf hörte ich den Motor des Autos und dann war er weg. Und mit ihm der Schlüssel zu meiner Windelhose.

Es war ein heftigeres Gefühl, als ich es erwartet hatte. Es war mehr die Aufregung, dass ich keinen Zugriff und keine Kontrolle mehr über den Schlüssel hatte. Es war unmöglich an ihn heranzukommen, egal was ich tat. Beschwingt stand ich auf und betastete noch einmal meinen dick gepolsterten Hintern. Ich grinste und startete in meinen Tag.

Ich hatte nicht viel Arbeit und machte ein langes Frühstück mit zwei großen Tassen Kaffee. Dann hab ich ein wenig am PC gearbeitet und mir danach vorgenommen die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Putzen und Aufräumen macht in dicken Windeln mehr Spaß und ich genoss den Umstand, dass ich keine meiner Arbeiten wegen eines Toilettengangs unterbrechen musste. Regelmäßig ließ ich der Natur freien lauf und trank auch immer wieder Tee und Wasser. Das Windelpaket nahm alles ohne Probleme auf. Es wurde zwar richtig dick zwischen den Beinen, aber es fühlte sich auch nach dem Mittag immer noch an, als würde es noch mehr vertragen. Das musste es auch, denn ich hatte mindestens noch vier bis fünf Stunden vor mir.

Eigentlich wechselte ich meine normalen Windeln meist nach dem Mittag, da sie dann schon sehr voll sind. Aber diesmal musste ich ausharren. Es klingelte an der Tür und der Postbote brachte ein Paket. Mir fiel auf, dass ich zu der Zeit, in der er sonst klingelte, meistens ohne Windeln war. Ich hatte zwar schon in Windeln Pakete angenommen, aber ich glaube noch nicht in so dicken, und auch nicht mit dem Umstand, dass ich keine Wahl hatte. Eine weite Jogginghose und ein langes T-Shirt verbargen alles gut und dem Mann an der Tür war sicher nichts aufgefallen. All das ließ aber das Erlebnis um so spannender und aufregender werden.

Ich trank am frühen Nachmittag auch nicht mehr so viel, weil ich doch unsicher wurde, wie viel die Windel noch aushalten würde. Sie war mittlerweile sehr aufgequollen, spreizte meine Beine und drückte auch ein wenig im Schritt. Ich konnte das Polster zwar ein wenig hin und her schieben, aber an der Gesamtsituation nichts ändern.

Um ca. 16:00 Uhr hatte ich das Gefühl in einer übervollen, total nassen Windel zu hocken. Es juckte und die abkühlende Feuchtigkeit wurde unangenehm. Eine halbe Stunde später, wusste ich, was es bedeutete in einer nassen Windel zu sitzen, welche man sich nicht selber ausziehen kann. Als Kleinkind hätte ich jetzt sicher geheult, um nach jemanden zu rufen, der mich von diesem Ding befreit. Das war es also, was ich erfahren wollte?

Nach außen hin war alles total trocken. Die Trainings Pants konnte eine komplette Blasenfüllung aufsaugen und ich war sicher, dass sie bisher nur leicht feucht war. Selbst wenn die Pants voll wären, würde es noch sehr lange dauern, bis etwas aus der Gummihose austreten würde.

Ich musste schon wieder und ließ es laufen. Es war eine überraschend große Menge, aber ich hielt nicht ein. Ich spürte deutlich, wie die Windeln die Flüssigkeit sehr viel langsamer aufsaugten, als noch am Anfang. Mein Pipi schwabte regelrecht darin und stand eine ganze Weile am tiefsten Punkt, ehe es im total nassen Vlies versicherte. Es wurde meinen Hintern und meinen Rücken hinauf feucht und warm und ebenso auf dem Bauch. So viel hatte ich noch nie eingemacht, dass auch der letzte Rest der Windelfläche ausgenutzt wurde. Jetzt war es zwar wieder warm in der Windel, aber das unangenehme Gefühl der Nässe, war nicht verschwunden.

Etwas nervös watschelte ich durch die Wohnung und schrieb meinen Freund eine Nachricht, um zu fragen, wann er heim käme. Er antwortet, dass er es noch nicht genau sagen könnte. Das war genau die Antwort, die ich nicht haben wollte.

Kurz nach Fünf Uhr, ich steckte seit über 10 Stunden in der Pampers, versuchte ich meinen Body auszuziehen. Ich wollte den oberen Bund meines Windelpaketes etwas nach vorne ziehen, um „Luft“ hereinzulassen. Mittlerweile drückte der Body das aufgeblasene Poster zu fest in meinen Schritt. Ich hatte die Hoffnung, dass ich die Einlagen irgendwie herausziehen könnte, um mir etwas mehr Raum zu schaffen. Sowohl im Sitzen als auch im Liegen und in fast jeder anderen Position spürte ich überdeutlich das pitschnasse Windelmaterial an meiner Haut. Wo blieb er denn nur?

So langsam drückte es mir auch im Darm, denn ich war heute früh nicht noch mal für Nummer Zwei auf dem Klo. Aber das verkniff ich mir. Hauptsache mein Freund käme bald nach Hause. Ich schrieb ihn noch einmal an und er meinte, er wäre auf dem Weg.

Den Body hatte ich mittlerweile mit viel Gezerre und Verrenkungen aus bekommen. Unter der glasklaren Plastikfolie grinste mich das Bärchen auf meiner absolut trocken aussehenden Trainings Pants spottend an. So nah und doch so fern.

Ich versuchte mit einer Hand unter den oberen Höschenbund in die Windel hineinzugreifen, aber ich war erstaunt, dass ich gar nicht so weit hineinkam, wie ich mir das vorgestellt hatte. Die aufquellende Windel hatte die Gummihose straffer gespannt und ich schaffte es ohne Gewalt nicht mal bis zu meinem Schritt. An den oberen Klebestreifen der Pampers war Schluss. Ich überlegte mir dies zu öffnen, aber was würde das nützen? Am Ende würde nur die losen Enden über meine Haut kratzen, also ließ ich es.

Halb Sechs. Langsam wurde ich sauer. Aber auf ihn. Er hatte meinen ganzen Plan kaputt gemacht, weil er so spät kam. Was dachte er sich dabei?

Endlich hörte ich die Wohnungstür. Uff, geschafft. Ich tat so, als würde ich etwas in der Küche erledigen und begrüßte ihn mit einem kurzen Hallo. Er legte ab und verschwand als Erstes im Bad. Ausgezeichnet. Schnell lief ich in den Flur und hockte mich zu seiner Tasche herunter. Während ich an dem Reißverschluss der Seitentasche fummelte, ließ ich noch mal ein wenig Pipi laufen, jetzt würde ich ja bald aus dieser Windel heraus kommen. Ich spürte den kleinen See an meiner Scham, während ich mit der Hand in die Tasche griff … leer.

WAS? Keine Panik. Falsche Tasche. Ich versuchte die andere Seite. Auch leer. Das konnte nicht sein. Die vordere Tasche, die Innentaschen, hinten das Geheimfach … kein Schlüssel. Ich tastete jede Tasche noch einmal ab und begann schon seine Sachen auszuräumen, als er aus dem Bad kam.

Schnell erhob ich mich und tat unschuldig. Er fragte, ob alles gut wäre und ich bejahte das, wenn auch etwas zerknirscht.

Er gab mir einen kleinen Kuss und ging in die Küche. Es war Zeit etwas Essen zu machen. Ein sehr seltsam ernüchterndes, hilfloses Gefühl kam in mir auf. Meine nächsten Gedanken gingen dahin die Gummihose einfach mit einer Schere aufzutrennen. Aber wie bekam ich die Kette ab? Ich stand etwas neben mir und watschelte ihm hinterher. Dabei wurde mir jetzt erst bewusst, wie laut das Plastik der Hose raschelte.

Er muss es gehört haben, denn er zog die Augenbrauen hoch. Ich stand breitbeinig vor ihm, denn ich traute mich nicht, die Beine zusammenzudrücken, weil einfach alles dort nass war. Jetzt mischte sich zu dem Gefühl der Hilflosigkeit eine Scham, von der ich dachte, dass ich sie schon überwunden hatte. Eine erwachsene Frau steht mit einer dicken, pitschnassen Windel vor ihrem Freund und muss ihn fragen, ob er den Schlüssel für ihre Gummihose hat, welche sie sich selber angezogen hatte.

„Suchst du was?“ „Nein, warum?“ „Weil meine Tasche offen stand?“ „Ach das, mja … “ „Vielleicht das hier?“

Er griff in die Tasche und holte den Schlüssel hervor. Er hatte ihn also gefunden. Mist. Er grinste.

„Was ist das?“ „Ein Schlüssel“ maulte ich jetzt doch etwas ungehalten.

„Und wofür ist der?“

Ich wurde etwas kleinlauter. „Na für dieses kleine Schloss, das für dieses Halsband.“ murmelte ich.

„Und was macht der in meiner Tasche?“

Ich zuckte mit den Schultern. Das alles fühlte sich gar nicht gut an. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn hintergangen hätte. Ihn ausgenutzt hätte als unwissendes Objekt meines Kinks. Irgendwie war jetzt aus allem die Luft raus.

Er muss mir das in meinem Gesicht abgelesen haben, denn er gab mir den Schüssel einfach, ohne weitere Fragen zu stellen. Ich nahm in und verschwand mit hängendem Kopf schnell im Bad. Dort schloss ich mich auf und zog das wirklich komplett durchnässte Paket aus. Die Trainingspants hatte bereits etwas abbekommen, hätte aber sicher noch ein zweimal einnässen locker ausgehalten. Ein wenig schauderte es mich bei der Vorstellung noch länger in einer solchen Windel auszuharren. Ich denke, wenn ein Erzieher mich mit einer solchen Methode wegen Fehlverhalten bestrafen würde, hätte das sicher einen starken Effekt auf mich.

Mein Freund hat nicht noch einmal nachgefragt und ich muss die nächsten Tage erst einmal dieses Erlebnis verdauen und mir Gedanken darüber machen, wie ich zu einem solchen Experiment stehe.


Habt ihr euch auch schon mal vorgestellt, so verschlossen zu werden? Habt ihr selber schon einmal so etwas erlebt und wie habt ihr es angestellt? Schreibt gern was dazu in die Kommentare.

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Lea’s Erziehung (47)

Mit leichter Sorge aber einer lockeren Handbewegung warf die Institutsleiterin Christin einen Blick auf ihre Uhr und schüttelte den Kopf als liefe etwas nicht so, wie sie es geplant hatte.

„Das passiert, wenn man zu locker mit gewissen Attitüden von kleinen Patienten umgeht. Sie wissen einfach nicht, dass dadurch gut getaktete, wichtige Pläne zeitlich ins Schwanken geraten können und Erwachsene dann umdisponieren müssen, um alles wieder ins Lot zu bekommen. Das ist natürlich nicht ihre Schuld, sondern einzig die unangebrachte Reaktion ihrer Erzieher auf ein solch unerwünschtes Verhalten. Deswegen muss man, besonders am Anfang der Regressionstherapier, eine leicht erhöhte Strenge walten und sich nicht von Betteln oder Jammern beirren lassen. Schwester Hildegard? Bitte machen Sie eine Notiz für die Igelgruppe, das das Sicherheitslevel für alle Mitglieder, für eine Woche um eine Stufe erhöht wird.“

Die Schwester konnte sich ein leicht diabolisches Schmunzeln nicht verkneifen und nickte eifrig, um die Anweisung zu bestätigen. Der Rest der Gruppe wusste nicht genau, was es bedeuten sollte, aber allen schwante nichts Gutes.

Christin holte ein kleines, elektronisches Gerät aus ihrer Tasche, drückte ein paar Knöpfe darauf und ließ es wieder verschwinden. Sie gab Schwester Hildegard, dem Mädchen, was den ersten Brutkasten hereingeschoben hatte und dem kräftigen Pfleger Anweisungen, den Rest der Gruppe jetzt für die weiteren Aufnahmebehandlungen vorzubereiten. Sie selber wandte sich persönlich Lea und Rose zu und machte eine schnelle Notiz auf ihren Block.

„So Lea, dich brauche ich noch mal für eine kurze Unterredung. Keine Angst, Rose wird dich begleiten. Bitte kommt mit in mein Praxisbüro, alles Weitere klären wir dort.“

Lea nuckelte etwas lauter und nervöser, als sie so direkt angesprochen wurde, aber niemand bekam etwas davon mit. Als Rose sie hinter Christin her hinaus aus dem Zimmer schob, konnte Lea gerade noch sehen, wie weitere dieser rollenden Kästen hereingefahren und die ersten ihrer Leidensgenossinnen auf den Wickeltisch geschnallt wurden, um sie zu verpacken.

Die drei Frauen bewegten sich, angeführt von Christin, durch die Gänge des Institutes, das auf den zweiten Blick, mehr zu bieten hatte, als eine sterile Krankenhausatmosphäre. Lea blickte mit etwas mehr Mut und vor allem einer großen Portion Neugier umher, während sie im Rollstuhl geschoben wurde. Immer noch gingen unzählige Türen und Gänge nach links und rechts des Hauptweges weg und verzweigten sich in ein verwirrendes Netzwerk. Dieses Labyrinth war hell erleuchtet und mutete mit freundlichen Farben und kleinen Details fast wohnlich an. An den Wänden hingen mehr und mehr Bilder, welche Szenen von Kurorten zeigten und Menschen in verschiedenen Behandlungsmethoden und Therapien. Auf den ersten Blick unverbindlich, aber beim genauen Hinschauen konnte man Erwachsene in Windeln erkennen, die ausgelassen in, mit Spielzeug gefüllten Zimmer spielten und offensichtlich Spaß hatten. Auf einem konnte man eine Fütterung von drei Frauen beobachten, welche dafür in Hochstühle gesetzt worden waren. Und eines zeigte sogar eine strenge Erzieherin in einer altmodischen, steif gestärkte Uniform, die einen Zögling über ihrem Knie liegend mit der Hand züchtigte, wofür sie ihm sein dickes Windelpaket bis zu den Knien heruntergezogen hatte.

Gerade löste sich Leas Blick von diesem Bild und sie schaute wieder nach vorn, als ihnen eine Pflegerin entgegenkam, die zwei Patienten bei sich hatte. Lea staunte. Die Frau schob einen Kinderbuggywagen vor sich her, der so groß war, dass die erwachsene Frau darin bequem Platz fand. Und wenn sie nicht mit so vielen Gurten und Riemen darin festgeschnallt gewesen wäre, hätte sie sicher auch eine große Bewegungsfreiheit gehabt. So aber, waren ihre wilden Versuche aus dem Wagen zu klettern, mit den Beinen zu strampeln und zu treten oder nach etwas zu greifen, das sie werfen konnte, auf ein kümmerliches Wackeln und Zucken beschränkt. Begleitet wurden diese Ausbrüche ihres Unwillens, in einem so albernen Gefährt präsentiert zu werden, durch unverständliche, brummende und gurgelnde Laute der Wut, die sie ganz offensichtlich an den Tag legte. Zum Glück wurden ihre, ganz sicher vulgären, Ausdrücke durch eine maulkorbartige Konstruktion um ihrer unteren Gesichtshälfte stark gedämpft und kontrolliert unterdrückt. Wie zum Hohn, war auf der Vorderseite dieser Wutmaske eine große Schnullerplatte mit dazugehörigem Ring angebracht, der bei jeder angriffslustigen, von Schnaufen begleiteter Kopfbewegung lustig klapperte und hüpfte. Der Kontrast ihres tadeligen Benehmens zu ihrer Aufmachung ließ Lea hinter ihren eigenem Schnuller unwillkürlich grinsen. Der Frau im Wagen war sicher nicht so zumute, aber in ihrem niedlichen Strampler mit den Teddybären, der das ballongroße Windelpaket darunter nicht einmal im Ansatz verbergen konnte, wirkte ihr gezähmtes, trotziges Gebaren wie das eines bockigen Kleinkindes, dem mit letzter Konsequenz gezeigt wurde, das ein solches Benehmen nicht toleriert wird.

Ihre Erzieherin, schien das derweil nicht im Geringsten zu tangieren, denn sie war mit ihrem zweiten Zögling beschäftigt, der an einer breiten Leine, die sein Brustgeschirr mit der Haltestange des Buggys verband, hinter ihr her krabbelte, so schnell er konnte. Der Mann im blau-gelben Spielanzug ließ den Kopf hängen, während er sich eine Standpauke anhören musste, die ihm verriet, dass der Rest seines Tages wohl aus ihm unangenehmeren Aktivitäten bestehen würde.

„Franziska, wie oft habe ich dir gesagt, du sollst deine große Schwester nicht immer so provozieren. Jetzt ist ihr Punktekonto voll und ich muss sie in diesem Zustand euren Eltern präsentieren. Und das wo sie euch zum ersten Mal, nach dem erfolgreichen Abschluss eurer ersten Therapiephase sehen werden. Ich denke dafür wirst du heute Abend bei der -Entpunktung-, die Hälfte ihrer Strafe erhalten.“

Bei diesen Worten riss die Frau im Wagen die Augen weit auf wie Untertassen und ihr Blick begegnete mit einem stummen Flehen dem von Lea. Das ganze dauerte nur einen kurzen Moment, ehe die beiden Gruppen sich passierten und das merkwürdige Trio den Gang in die andere Richtung hinter einer Biegung verschwand. Während Lea von diesem Erlebnis, welches Rose und Christin scheinbar gar nicht registriert hatten, noch ganz aufgeregt war, erreichten sie das Ende eines Ganges, der von einer dunklen, edel wirkenden Holztür begrenzt wurde. Ein gold glänzendes Schild war darauf angebracht, welches mit eingravierten, weißen Buchstaben darauf hindeutete, dass dies das Büro der Direktorin war. Lea wusste nicht warum, aber ein kribbelnder Schauer durchfuhr ihren Körper und sie atmete ehrfürchtig aus, als sie über die Schwelle geschoben wurde.

„Bitte Rose, mach es unserer kleinen Patientin bequem. Sie ist die Nichte eine meiner besten Freundinnen und ich möchte, dass sie sich bei uns wohlfühlt.“

Rose lächelte, als wäre sie mit dieser Anweisung sehr glücklich und löste Leas Handgelenke aus den Befestigungen des Rollstuhles. Sie half ihr auf, räumte den Rollstuhl beiseite und begleitete das Mädchen auf eine sehr bequeme, schwarze Ledercouch, auf die sie sie setzte. Rose selber, nahm sich einen einfachen Stuhl, der in der Ecke stand und ließ sich in der Nähe ihres Schützlings nieder. Sie blieb im Hintergrund, aber aufmerksam.

„Lea, mach es dir bequem. Ich benötige noch ein paar Informationen von dir, damit ich dein individuelles Therapieprogramm auf dich abstimmen kann. Zuerst einmal ein paar allgemeine Fragen. Oh, nur zu leg dich hin, da unterhält es sich leichter.“

Lea zögerte und spürte dann bereits die sanften Hände von Rose, die ihr erst die Schuhe und dann die Strickjacke auszog, um sie auf das Sofa zu legen. Sofort machte sich eine angenehme Entspannung in Lea breit. Zum Schluss nahm man ihr den Schnuller aus dem Mund, wischte ihr mit einem weichen Tuch über die Lippen und streichelte ihr über den Kopf.

Christin hatte sich einen schweren Ohrensessel zurechtgerückt, ihre Schuhe abgestreift und es sich ebenfalls bequem gemacht. Ihre langen, wohldefinierten Beine, die von der dunklen, halbdurchlässigen Strumpfhose bedeckt wurden, schlugen sich übereinander und ihr forschender Blick ruhte ein paar Augenblicke schweigend auf Lea. Erst nachdem alle sich in der Position und dem Zustand befanden, die ein angenehmes Gespräch erlaubten, durchbrach sie die Stille.

„Also Lea. Das meiste hat mir Doren ja bereits mitgeteilt. Außerdem habe ich deine medizinischen Unterlagen angefordert und da machen mir einige Details ein wenig Sorgen. Dass du angefangen hast dich wieder einzunässen und aus Trotz sogar wieder einkackst ist eine sehr typische Reaktion für Menschen in deiner Situation. Zum ersten Mal von zu Hause weg, die ersten Versuche auf eigenen Beinen zu stehen. Dann die strengen Hausregeln deiner Tante, die mit deiner rebellischen Phase kollidieren, die ersten Stresssituationen des Studiums, Prüfungen, Selbstzweifel, Zukunftsängste. Das alles ist verständlich und ich habe es schon hunderte Male bei jungen Menschen erlebt, welche ich hier erfolgreich behandelt habe. Was mir mehr Sorgen macht, sind deine heftigen emotionalen Ausbrüche, bei denen du dich selbst und andere gefährdest oder sogar verletzten könntest.“

An dieser Stelle konnte Lea nicht mehr an sich halten. So wie diese Frau ihre bisherige Geschichte zusammenfasste, fiel ein total falsches Bild auf sie. Die Tatsachen waren im Groben schon korrekt, aber überhaupt nicht mit der jeweiligen Situation in einen Kontext gebracht. Wenn man das so erzählte, dann konnte man wirklich denken, dass mit ihr etwas nicht stimmte und sie therapeutische Hilfe benötigte. Aber so war das ja alles gar nicht. …. oder doch? Mit einem Mal kamen echte Zweifel in Lea auf. Hatte sie wirklich angefangen, bewusst und von sich aus in die Hosen zu machen, um Aufmerksamkeit zu erhalten? Hatte sie sich nicht mehr unter Kontrolle und war eine Gefahr für andere? Lea schüttelte leicht den Kopf.

„Aber das stimmt doch so gar nicht …“, protestierte sie und wollte klarstellen das sie keine tobende Irre war, die man in einen Käfig sperren musste.

„Unterbrich mich nicht, Lea. Das ist genau diese emotionale Reife, die dir scheinbar fehlt. Aber genau dafür bist du ja hier, ehe dein Benehmen zu einem echten Problem wird. Unsere Methoden sind perfekt für ein Krankheitsbild, wie es sich bei dir anbahnt.“

„Aber ich bin nicht krank!“, schnaufte Lea und setzte sich auf dem Sofa auf. Etwas in ihr fing an zu brodeln und sie wollte aufspringen, als ein kühler Nebel auf ihr Gesicht traf. Sie roch und schmeckte etwas Süßliches und schlagartig spürte sie, wie sich der Nebel im Inneren ihres Kopfes ausbreitete. Ihre Arme, Hände und Zunge wurden ganz weich und sie sank auf das kühle, schwarze Leder zurück. Ihre letzten Versuche sich zu artikulieren endeten in brabbelnden Lauten. Während Rose sanft ihren Kopf hielt und die Arme an ihren Körper legte, spürte sie wie es zwischen ihren Beinen warm wurde und sie sich unkontrolliert einnässte.

So schnell wie der Nebel gekommen war, verschwand er auch wieder und nach ein paar Augenblicken fühlte sich Lea wieder klar und aufnahmefähig.

„Nun, das beantwortet eigentlich die meisten meiner Fragen und deine Anamnese ergibt jetzt ein Gesamtbild, nach dem ich deine Behandlung optimieren kann. Eigentlich dachte ich, dass wir dich bei einem niedrigeren Sicherheitslevel einstufen können, aber ich fürchte, du hast gezeigt, dass du dafür noch nicht bereit bist. Schwester Rose, mir bleibt nichts anderes übrig, als Lea für die erste Zeit mit einem Level 4 zu behandeln. Sie als ihre persönliche Erzieherin werden das genau beobachten und das Level nach ihren Erfahrungen und den Bedürfnissen von Lea anpassen.“

Rose nickte mit einem besorgten Gesicht und streichelte Lea behutsam den Kopf. Sie war vom Charakter her eine fürsorgliche Frau, welche ihren Beruf und ihre Patienten sehr ernst nahm und nur das Beste für sie wollte. Dabei stellte sie keine der Behandlungsmethoden infrage und schoss auch ein wenig über das Ziel hinaus. Dabei wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, dass es da eine ganz andere Abmachung zwischen Doren Svenson und der Institutsleiterin gab und auch andere Pläne für Leas Therapieverlauf.

Die kurzzeitige Lähmung, die Lea erfuhr, ließen ihr Inneres mehr aufgewühlt zurück als beruhigt. Sie versuchte, mit gummiartigen Armen nach etwas in ihrer Umgebung zu greifen und unternahm auch immer wieder Versuche, sich zu erheben, aber ihr Körper wollte nur langsam in seinen Normalzustand zurück. Christin schmunzelte schief und wusste genau, warum sich Lea so verhielt. Rose dagegen glaubte, dass es einer von Leas Anfällen sein musste, von denen man ihr erzählt hatte und sie versuchte sie zu beruhigen.

Christin hatte sich erhoben, kam den beiden näher und beugte sich über die zappelnde Lea.

„Ich hatte dich aus einem ganz bestimmten Grund hierher gebeten und ich denke, wir sollten diese Gelegenheit nutzen, um noch etwas tiefer in dein Inneres vorzudringen, damit wir sehen, wo genau das Problem liegt. Emotionale Störungen kommen meist aus dem Unterbewusstsein und genau das ist meine Spezialität. Ich möchte, dass du dich jetzt beruhigst und auf meine Stimme hörst, danach wird es dir viel besser gehen, das verspreche ich dir.“

Lea versuchte immer noch sich aus dieser Situation mit Gewalt zu befreien, als ihr die Einsicht kam, dass Christin vielleicht doch recht haben könnte. Die Zweifel, welche vorhin nur kurz aufgeflackert waren, kamen jetzt stärker zurück. Die Stimme in ihr, welche behauptete, dass sie sich ja nur gegen diese absurde Behandlung wehrte, schlug um in einen anderen Ton. Werde ich so behandelt, weil ich mich so benehme, oder benehme ich mich so, weil ich so behandelt werde? Dieser Gedanke ließ Lea kurz innehalten und sie blickte abwechselnd in die beiden Gesichter, die sie genau beobachtetet.

„So ist es gut, Lea“, säuselte Christin und zog sich einen kleinen Hocker heran, um sich dicht neben das Mädchen zu setzen. Sie strich mit ihrem Daumen ganz leicht über Leas Stirn, hinab zu ihrem Nasenrücken.

„Du wirst jetzt auf meine Stimme hören und es wird das einzige sein, was wichtig ist. Meine Stimme wird dich begleiten und anleiten. Sie wird in den nächsten Minuten das wichtigste sein, was es für dich gibt. Ein Licht in der Dunkelheit, die sicheren, warmen Arme einer Mutter, die ihr Kind hält, der Mittelpunkt deines Universums.“

Lea spürte die Berührung und etwas an der Stimmlage und dem Tonfall in Christins Stimme machte sie plötzlich neugierig. Für einen kurzen Moment öffnete sie sich und die Stimme drang auf eine unerklärliche Art in sie ein.

„Wir werden jetzt zusammen auf eine kleine Reise gehen. Nur du und ich. Wir reisen in dein Innerstes und in deine Vergangenheit. Dort werden wir uns nach den Auslösern deiner Wut umsehen und beobachten. Willst du das mit mir zusammen tun, Lea?“

Lea wusste nicht, ob es noch an dem Medikament lag, das Rose ihr ins Gesicht gesprüht hatte, oder ob das ein neuer Zauber war. Christins Stimme hallte in ihrem Kopf und klang wie ein Echo, das immer wieder von den inneren Wänden ihres Schädels reflektiert wurde. Sie nickte zaghaft.

„Gut, sehr gut. Das ist der erste Schritt, Süße. Schließe jetzt deine Augen und konzentriere dich nur auf meine Stimme. Wir stehen zusammen am Eingang deines Geistes. Nur du kannst dort hinein, aber du kannst mich dorthin mitnehmen. Lädst du mich zu dir ein, Lea?“

Wieder nickte Lea ganz zaghaft und Christin lächelte breit und gelassen.

„Das ist lieb von dir, Süße. Spürst du meine Gegenwart? Nimm meine Hand und öffne die Tür vor dir.“

Plötzlich fühlte es sich so an, als würde Lea fallen. Wieder einmal. Aber diesmal war es nur ein kurzes, intensives Gefühl. Als ob sie durch einen Abfluss gesaugt würde. Schwups, war es auch schon vorbei und etwas Bleiernes legte sich auf ihren Körper, den sie jetzt gefühlt verlassen hatte, um in einem Raum aus absoluter Schwärze zu stehen. Ihr war es weder warm noch kalt und sie verspürte keine Angst oder Aufregung. Etwas berührte ihre rechte Hand, aber sie sah nichts. Lea schloss ihre Finger und versuchte angestrengt etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Da traf ein scharfer, heller Strahl ihre Augen und sie blinzelte kurz, ehe sie merkte, dass er ihr nicht weh tat. Der dünne Lichtstrahl wurde breiter und länger und bildete gleich darauf die deutlichen Umrisse einer Tür.

„Das ist sie, Lea.“ hallte die Stimme Christins um sie herum. „Öffne sie und geh hinein, lass mich nicht los, ich werde bei dir sein.“

Lea tat es und schritt durch die Tür in einen Lichtkegel, der sich um sie legte und sie gierig verschlang. Nach einem kurzen Moment, der aus nichts als purem Weiß bestand, bildeten sich aus dem Nichts in zähen, schmelzenden Fäden, eine Szene, welche Lea gut kannte. Als sich der Farbenbrei beruhigt hatte, fand sie sich in ihrem alten Kinderzimmer wieder, in welchem sie spielte, als sie noch sehr klein war. Und genau das war sie jetzt auch, sie war wieder klein. Eine Lea von vielleicht fünf Jahren hockte auf dem Boden und hatte vor sich eine ganze Gesellschaft aus wohlbekannten, alten und guten Freunden. Um einen hübsch gedeckten Kaffeetisch, saßen Brummi der Bär, Pauline ihre Lieblingspuppe, Harry der verrückte Hase und weitere Gäste einer kleinen Teerunde. Lea war die Gastgeberin und schenkte gerade imaginären Tee aus einer feinen Porzellankanne in die zum Geschirrset passenden Tassen.

„Oh Herr Harry. Sie haben heute aber besonders viel Durst. Natürlich können sie gern noch einmal Tee haben, und von den leckeren Keksen sind auch noch mehr als genug da. Greifen sie nur kräftig zu.“

Lea musste kichern und empfand eine kindliche, schäumende Freude bei dem Spiel, genauso wie sie es damals empfunden hatte und alle Erinnerungen daran kamen zurück. Sie hörte den Tee, wie er in die Tasse plätscherte und während sie den dünnen, gelblichen Strahl der Flüssigkeit beobachtete, wie er scheinbar unersättlich in dem Gefäß verschwand, spürte sie einen Druck auf ihrer Blase. Sie musste mal. Etwas wehmütig stellte sie vorsichtig die Kanne ab, stand auf und lief aus dem Zimmer heraus. Seltsam, an eine solche Situation konnte sich Lea gar nicht erinnern, aber sie erlebte sie, als ob es wirklich so passiert wäre.

Aus dem Zimmer heraus folgte sie einem dämmrigen Flur bis zu einer dunklen Tür. Sie öffnete auch diese und drückte einen Schalter, der den dahinterliegenden Raum sofort in ein kaltes, bläuliches Licht tauchte. Lea fröstelte leicht und schlang die Arme um sich. Huh, das war kühl und unangenehm. Ganz anders als in ihrem warmen, behaglichen Kinderzimmer und sie wollte eigentlich ganz schnell dahin zurück. Aber sie musste immer noch dringend und spürte es jetzt deutlicher als zuvor.

Zitternd ging sie in den Raum und schaute sich um. Es war ein kleines Badezimmer mit einer Kloschüssel, einem Waschbecken und einem Spiegelschrank. Sonst war da nicht viel und es sah alles ungemütlich aus und nicht sehr einladend. Obwohl alles blitzblank, sauber und hell weiß war, strahlte es eine Kälte aus, die Lea tief in die Knochen fuhr. Außerdem schien es, als ob alle Gegenstände größer waren als sie es sein sollten. Selbst für eine Fünfjährige hätte der Klodeckel nicht bis zu ihren Schultern hinauf führen dürfen. Aber es nützte nichts. Umständlich hievte Lea den Deckel auf. Mit der Hilfe eines Hockers, welchen sie unter dem Waschbecken fand, kletterte sie angestrengt auf die freiliegende Klobrille und setzte sich auf die vordere Kante. Als sie sicher saß, fummelte sie am Bund ihrer Strumpfhose, die sie trug, und zog sie mitsamt ihrem Schlüpfer über ihre Pobacken und die Beine hinab. Sie rutschte mit ihrem Körper nach hinten und streckte das Gesäß aus, so, dass ihr Hintern über der Schüssel schwebte. Als sie sich sicher fühlte, versuchte sie zu pullern. Aber ihre Haltung war verkrampft. Sie musste sich mit beiden Armen an den Seiten der Brille abstützen und ihre Beine hingen gefährlich ungesichert in der Luft. Alles war anstrengend und unangenehm. Das Klo war kalt, es roch seltsam, machte komische Geräusche und überhaupt fand Lea alles an der Situation gerade doof.

Gerade als sie spürte, wie sich ihr Pipi einen Weg heraus bahnte, versuchte sie sich noch mehr zu entspannen. Sie ließ locker und rutschte mit einem Arm zur Seite weg. Das machte ihre ganze Balance kaputt. Zutiefst erschrocken klappte sie zusammen und sackte mit dem Unterkörper zuerst, hilflos nach unten. Gerade als sie fest die Augen zusammenpresste und das eiskalte Wasser an ihrem Hintern zu spüren glaubte, befand sie sich wieder in ihrem Zimmer bei der Teegesellschaft und goss Harry Hase eine weitere Tasse ein.

Uff. Was war denn das? Lea hatte einen trockenen Mund und schluckte schwer. Der Schreck fiel nur langsam von hier ab und ihr Herz hämmerte noch etwas schneller, als sie registrierte, dass alles wieder in Ordnung war. Zitternd atmete sie aus. Es war exakt dieselbe Szene, die sie gerade erlebt hatte.

Wieder plätscherte der Tee in die Tasse.

„Oh Herr Harry. Sie haben heute aber besonders viel Durst.“

Wieder spürte sie den stärker werdenden Druck auf ihrer Blase.

Doch diesmal ignorierte sie ihn erst einmal und dachte nach, was sie machen könnte. Noch einmal würde sie sicher nicht auf diese Gruseltoilette gehen. Also blieb sie in ihrem warmen, wohligen Zimmer und trank selber noch zwei Tassen Tee, während alle über den neuesten Klatsch von Pauline lachten.

Nach einer Weile wurde der Druck in ihrem Unterleib so stark, dass es anfing weh zu tun. Irgendwas musste sie bald unternehmen. Aber was? Lea hockte sich hin und krümmte sich, während sie die Beine fest zusammen drückte. Auch an eine solche Situation, konnte sie sich eigentlich nicht wirklich erinnern, aber es fühlte sich unglaublich real an. Irgendwann wurde der Schmerz stechend und sie stand zusammengekrümmt auf als es passierte. Ihr Schließmuskel gab so schlagartig und vollständig nach, dass Lea wie gelähmt nur dastehen konnte, während ein heißer Schwall Pipi aus ihr heraus schoss. Ihr Höschen und die Strumpfhose hatten keine Chance irgendetwas dagegen zu tun oder es aufzuhalten. Sie waren innerhalb von Augenblicken komplett durchnässt und warme Rinnsale kitzelten unter dem Stoff ihre Beine hinab. Bis sich ein tröpfelnd, plätschernder Strahl genau zwischen ihren Schenkeln bildete, der dunkle Flecken auf dem Teppichboden unter ihr malte. Die gleichzeitige Erleichterung in ihrem Körper war so überwältigend und köstlich, dass Lea trotz allem leicht seufzen musste und sogar ein wenig lächelte. Für dieses Gefühl, war es die Sauerei wehrt gewesen, so dachte sie zumindest, bis der Fluss aus ihr versiegt war.

Lea stand verdattert mitten im Raum. Ihre Sachen waren pitschnass und sie spürte die fassungslosen Blicke ihrer Gäste auf sich, was ihr ein bis dahin ungeahntes Gefühl der Scham einflößte und ihr die Tränen in die Augen trieb. Diese Scham war überwältigend und mischte sich mit der Erleichterung der Entleerung. Da ging ihre Zimmertür auf und jemand kam herein. Ihre Mutter? Die Tränen begannen zu fließen und blendeten ihre Sicht. Alles war verschwommen und sie spürte nur, wie jemand sie hochhob und mit ihr sprach. Sie verstand die Worte nicht, aber sie hatten eine erschreckende Schärfe, welche sie nicht mochte. Während die Welt unter ihr kleiner wurde, hörte sie Gelächter und die Schemen der Puppen und Kuscheltiere krümmten sich, während sie mit ihren Pfoten und steifen Fingern auf sie zeigten. Sie hatte sich eingepullter und man lachte sie aus. Ruppig zog man ihr die Strumpfhose herunter und schimpfte sie. Sie spürte einen feuchten, unangenehm kalten Lappen auf ihrer Haut und heulte jetzt, ohne dass man sie tröstete. Ehe sie trockene, frische Sachen an bekam, spürte sie einen dumpfen Klaps auf ihrem Hintern, der nicht körperlich weh tat, aber sie noch mehr aufjaulen ließ, da er das neue Gefühl der Scham und der Peinlichkeit ins Unermessliche peitschte. Gerade als alles seinen Höhepunkt erreicht hatte, fand sich Lea wieder in ihrem stillen, friedlichen Zimmer und goss Tee in eine Tasse.

„Oh Herr Harry. …“

… das kannte sie schon. Auch der Druck auf ihrer Blase und die Erinnerungen an die vorherigen Geschehnisse waren wieder überdeutlich da. Wie oft musste sie das denn noch durchmachen und mit welcher Grausamkeit würde man sie diesmal quälen? Lea beschloss, das alles abzukürzen. Sorgsam schenkte sie dem Hasen Tee ein, stellte die Kanne ab und blieb einfach so hocken wie sie war. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich und ließ der Natur freien Lauf. Gleich spürte sie wieder die Wärme in ihrem Schritt und diese elektrisierende Erleichterung. Doch diesmal breitete sich die Wärme um sie herum aus und hüllte sie auf eine angenehme Weise ein. Statt eines Plätscherns hörte sie nur ein leises Zischen. Zwischen ihren Beinen wurde es wärmer und wärmer, bis sich das Gefühl über ihre Scham ausbreitete, sich seinen Weg zwischen ihre Pobacken bahnte und ihren Hintern hinauf kroch. Es kitzelte ein wenig aber war überhaupt nicht unangenehm. Zaghaft öffnete sie ihre Augen und erwartete wieder schallendes Gelächter des Spottes, weil sie sich wieder eingemacht hatte. Doch zu ihrer Verwunderung blieb alles still. Nur das unaufhörliche Geplapper von Pauline unterbrach die Stille.

„Lea? Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Brummi in seiner tiefen Bassstimme und steckte sich verfressen einen der Schokokekse in das Mäulchen. Lea blinzelte und stotterte Kopfnicken.

„Ahm, ja ja. Alles gut. Mir geht es gut.“

„Du sahst gerade ein wenig abwesend aus“, schob Paulina nach und Harry nickte mit besorgtem Blick.

„Neiiin.“ winkte Lea gekünstelt lachend ab „Ich hatte nur gerade darüber nachgedacht, ob ich noch einmal Tee aufsetze. Der scheint heute ja besonders gut zu schmecken.“

Alle stimmten diesem Gedanken zu und Harry witzelte.

„Ja, unbedingt, meine Liebe. Dein Tee ist wirklich ausgezeichnet. Aber nicht das einer von uns sich bei so viel Flüssigkeit noch in die Hosen macht, was?“

Alle lachten schallend über den scheinbar gelungenen Witz und Lea stimmte etwas unsicher mit ein, um nicht aufzufallen. Während die anderen abgelenkt waren und einander auf die Schenkel klopften, tastete sie unauffällig mit einer Hand über ihren Hintern. Sie hatte bereits geahnt, was sie dort spüren würde und das leise Knistern der offensichtlichen Polsterung bestätigten ihre Vermutungen. Der kurze Griff auf die weiche Ausbeulung in ihrem Schritt wäre unnötig gewesen, denn sie wusste, sie trug eine Windel. Durch die weiße Strumpfhose konnte man bei genauerem Hinsehen die bunten Babymotive gut erkennen. Ein kleiner süßer Pandabär winkte ihr von einer Schaukel aus fröhlich zu, begleitet von seinem Freund, einer niedlichen Biene und gesäumt von einem verträumten Regenbogen. Auf diese Weise hatte er ihr unangenehme, peinliche und schlimme Erlebnisse erspart. Niemand schien davon Notiz zu nehmen, dass sie Windeln trug, oder dass sie sie gerade benutzt hatte. Sie fühlte sich geborgen, entspannt und glücklich.

Und diese Gefühle nahm sie mit, als sie wieder mit Schwung nach oben gesaugt wurde. Sie winkte ihren Freunden zu, während diese kleiner und kleiner wurden und als sie die Augen, begleitet von einem tiefen Einatmen, aufriss, fand sie sich zurück in der Wirklichkeit. In dem Büro der Institutsleiterin, in dem sie auf einer ledernen Couch lag und in das strahlend lächelnde Gesicht ihrer neuen Erzieherin blickte.

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Lea’s Erziehung (46)

Michael

Während Schwester Hildegard sich am Kopf der nervös in ihren Fesseln zappelnden Michaela zu schaffen machte, hatte Rose alles für die angekündigte Spezialbehandlung vorbereitet. Sie hatte sich Gummihandschuhe übergezogen und zunächst den Intimbereich mit einem feuchten Waschlappen gründlich gereinigt. Sie ging bei allem, was sie tat, nicht zimperlich, aber dennoch einfühlsam vor. Eine sehr große, dicke, rosafarbene Windel wurde mit einem ganzen Stapel zusätzlichen Einlagen bestückt und unter den Hintern des Mannes geschoben. Dann erfolgte ein sehr gründliches Einmassieren der spiegelglatt rasierten Scham mit einem duftenden Öl, was dazu führte, dass sich sein bestes Stück, trotz der Aufregung unter Rose Händen versteifte und zu wippen begann.

Das war auch der Zeitpunkt, wo die Aufmerksamkeit der restlichen Gruppe spontan anstieg. Marie und Mia, die beiden Zwillinge kicherten kindlich und drehten sich immer wieder beschämt zur Seite, oder jedenfalls taten sie so. Ihre Blicke fanden dennoch immer wieder neugierig zum Objekt des Interesses zurück. Lea war eher fasziniert als erstaunt. Sie war schon mal mit einem Freund einige Male intim geworden, auch wenn es beim Streicheln geblieben war. Claudia schnaufte in ihren Knebel, was man schlecht deuten konnte und die blonde Frau, dessen Namen Lea noch nicht kannte, grinste breit und erwartungsvoll.

Rose hingegen störten die körperlichen Aktivitäten Michaelas gar nicht. Sie schien so etwas gewohnt zu sein und einmal nahm sie ihren Penis kräftig in eine Hand, um beherzt den Schaft mit den geölten Gummihandschuhen hinauf und hinunter zu streifen. Michaela quittierte, das mit einem zittrigen Stöhnen, aber ehe mehr entstehen konnte, hörte die Massage auch schon wieder auf. Die routinierte Schwester nahm den Penis ein letztes Mal fest in eine Hand, kurz unterhalb der Eichel und zog die Vorhaut zurück, bis die purpurn pulsierende Spitze vollständig entblößt war. Mit der anderen Hand nahm sie ein Feuchttuch und wischte über die empfindliche Oberfläche der frei liegenden Haut. Michaela wimmerte auf. Ihre Laute erstarben sofort, als Rose eine durchsichtige Flüssigkeit mit einem Pumpsprüher großzügig auf das Glied verteilte.

„Das ist ein sehr starkes örtliches Betäubungsmittel“, begann sie ruhig zu erklären, während sie weitere Sprühstöße auf den bereits erschlaffenden Penis abgab. Unsere kleine Michaela wird diesen Teil ihres Körpers so gut wie gar nicht mehr spüren. Vor allem der Berührung und Reibungsreiz ist fast komplett ausgeschalten, wohingegen Druck noch ein wenig wahrnehmbar ist.“

Wie zur Demonstration, rieb sie mit drei Fingern schnell über die Eichel, was keinerlei Reaktion auslöste. Als sie aber leicht zudrückte, hörte man ein gequältes Stöhnen vom Besitzer.

„Kälte und Hitze spürt man fast uneingeschränkt, ihr werdet also deutlich merken, wenn ich euch einmacht. Außerdem verengt das Mittel die Blutgefäße unter der Haut, sodass auch hier ein Aufrichten und Versteifen sehr erschwert wird. Wir verwenden es übrigens an allen unseren Patienten. Das hat sich als vorteilhaft erwiesen, da sie dadurch sehr viel ruhiger und ausgeglichener sind und sexuelle Energien von uns umgeleitet und anderweitig verwendet werden können. Es hat eine ähnliche Wirkung auch auf die weiblichen Geschlechtsteile und alle Schleimhäute des Körpers. Ich kann das gern vorführen, haben wir eine Freiwillige unter uns?“

Rose lächelte lieb in die Runde, ihre Augen blieben bei der blonden Frau stehen, die zaghaft eine Hand hob.

„Sabine! Wie schön. Da können wir die Zeit nutzen, bis die Schwellung bei Michaela abgeklungen ist, damit wir zur nächsten Phase übergehen können.“

Mit diesen Worten nahm sie einen mit Gel gefüllten Kühlbeutel und drückte ihn in den Schritt des jungen Mannes, sodass sein Hoden und sein Penis komplett bedeckt waren. Dann ging sie zu Sabine hinüber, welche sie mit leicht ängstlichem, aber auch sehr neugierigen Blick von unten aus ihrem Rollstuhl beobachtete. Rose zog ihre Handschuhe aus und nahm etwas aus einem der Schubladen des Wickeltisches. Sie trat hinter Sabine und band ihr ein großes, hellblaues Lätzchen um.

„Das wirst du gleich brauchen, wenn du keinen Schnuller im Mund hast.“ meinte sie trocken, nahm Sabines Kopf unter dem Kinn in die Hand und bedeutete ihr den Mund weit zu öffnen. Dann sprühte sie dasselbe Medikament auf ihre Zunge, die Lippen und den Gaumen, welches sie gerade für Michaela verwendet hatte.

„Die Wirkung triff bereits nach wenigen Sekunden ein und hält einige Stunden. Wir werden es aber vor dem Ablaufen der Wirkung immer wieder erneuern. Was sagst du Sabine, möchtest du deinen Gruppenfreunden nicht erzählen wie es sich anfühlt?“

Sabine schmatzte ein paar Mal, das Mittel war geschmacklos. Sie leckte sich unbeholfen mit der Zunge über die Lippen, wobei bereits dabei Speichel über die Ränder floss und auf ihr frisches Lätzchen tropfte. Dann begann sie zu sprechen, oder zumindest versuchte sie es.

„Gasch hüllt ich an ih enn gie hüche eigehafe ind“

Die blonde Frau war von ihrem feuchten Ausbruch wohl am meisten überrascht, denn sie riss ungläubig die Augen auf und starrte Rose an. Es war kaum ein artikuliertes Wort zu verstehen gewesen und Sabber sprudelte zwischen den tauben Lippen hervor. Rose lachte fröhlich auf und wischte Sabines Mund mit dem Sabberlatz fürsorglich sauber.

„Ja genau, wie eingeschlafene Füße. Diesen Vergleich höre ich sehr oft. Einen Nachteil gibt es allerdings. Man beißt sich unbeabsichtigt sehr oft auf Zunge und Wangen. Aber dafür haben wir ebenfalls Maßnahmen, welche ihr später bekommt. Viel kauen werdet ihr ohnehin nicht, wenn eure Nahrung umgestellt wurde und die meiste Zeit werden eure süßen, kleinen Mündchen ohnehin immer mit etwas gestopft sein.“

Damit schob sie der immer noch verdatterten Frau einen großen Schnuller in den Mund und hielt ihn dort kurz fest.

„Immer schön saugen und nuckeln. Das trainiert und ihr werdet weniger sabbern. An kräftiges Saugen müsst ihr euch gewöhnen, das werdet ihr lange und ausgiebig tun, während eures Aufenthaltes.“

Sabine gehorchte stumm und begann hörbar zu nuckeln. Dennoch war es gut, dass sie ein Lätzchen trug, denn die hatte den Bogen noch nicht so richtig raus.

„Dann kommen wir zurück zu Michaela“, meinte Rose lächelnd, tätschelte Sabine den Kopf und drehte sich zum Wickeltisch zurück, um den Kühlbeutel zwischen den Beinen des jungen Mannes anzuheben. Ein belustigtes Kichern und Gemurmel ging durch den Raum, als darunter ein sehr zurückgezogenes und eingeschüchtertes, männliches Geschlechtsteil zum Vorschein kam, das mehr einem kleinen Knubbel ähnelte als einem länglichen Penis. Darunter waren zwei Bällchen, welche sich ebenfalls zu ihrer minimalsten Ausdehnung eingerollt hatten.

Rose zog sich ein paar frische Handschuhe über, ließ sie hörbar gegen ihre Handgelenke schnippen und nahm eine seltsam anzusehende Konstruktion, die neben Michaela auf der Wickelunterlage lag, auf. Mit ein paar geübten Handgriffen legte sie eine Art Manschette um den präsentierten Hoden und die Penisbasis. Er ratschte und klickte, wie wenn man einen Kabelbinder zuzog, oder bei sich schließende Handschellen. Sie trat zur Seite und man sah einen Ring um Michaelas bestes Stück, der es kurz vor dem Körper eng umschloss.

„Dieser Penisring hat einen selbstschließenden Mechanismus und kann nicht geöffnet werden, ohne ihn zu zerstören. Er ist ein Teil des permanenten Sicherheitssystems, welches alle Männer in unserem Therapieprogramm tragen. Wir haben Erfahrungen mit Patienten gemacht, welche es trotz des betäubenden Mittels versucht haben, ihre fehlgeleitete Lust an Mitpatientinnen auszuleben. Was natürlich das Vertrauen und die Sicherheit alle Personen im Institut gefährden würde. Der zweite Teil ist diese Peniskappe, welche über den Rest der bestehenden Männlichkeit gestülpt und ebenfalls permanent mit dem Ring verbunden wird.“

Rose nahm die kleine, rosafarbene Kappe, die wie eine Halbkugel geformt war und schob sie über Michaelas Glied. Sie musste ein wenig drücken und hier und da etwas zurechtschieben, aber dann ratsche es wieder, es klickte laut und der kleine Penisknubbel war vollständig von einer Kunststoffschale umschlossen und mit dem Ring verbunden. Das System schien den Hoden sowie den Penis nach unten zu drücken, denn das kleine Loch an der Spitze der Halbschale, zeigte jetzt genau nach unten zwischen Michaelas Beinen. Rose kontrollierte noch einmal alles und nahm als Letztes zwei Halbschalen aus demselben Material und derselben Farbe. Diese legte sie um den noch frei liegenden Hoden, den Ring und die Schutzkappe, drückte sie wie bei einem Überraschungsei zusammen und ließ es mit demselben ratternden Geräusch in das Gesamtsystem einrasten. Zwischen Michaelas Lenden baumelte jetzt keine imposante Manneskraft mehr, sondern ein fleischfarbenes Plastikkonstrukt, etwa in der Größe und Form eines halben Tennisballes.

„Und das war es auch schon. Schnell, einfach und sauber.“ erklärte Rose und war sichtlich mit ihrer Arbeit zufrieden. „Jetzt müssen die Damen weder Angst vor Übergriffen, noch vor Belästigungen haben und unsere Michaela, kann sich ganz auf ihre Therapie konzentrieren, ohne Ablenkung zu befürchten.“

Christina, welche dem ganzen vom Rand des Wickeltisches aus zugesehen hatte, trat jetzt einen Schritt vor.

„Vielen Dank Rose, das war sehr informativ. Um weitere Bedenken was die Sicherheit angeht zu zerstreuen, möchte ich noch dazusagen, dass Männer, welche am Programm teilnehmen, ohnehin alle mit der Sicherheitsstufe Vier, versehen werden. Unser Patientensicherheitssystem gliedert sich in acht Stufen, welche individuell an den Zustand und das Verhalten jeder einzelnen Person der Therapie angepasst werden. Beginnend bei Stufe Eins, welche nahezu keine einschränkenden Maßnahmen enthält, bis hin zu Stufe Acht, was komplette Restriktion bedeutet. Je nach Situation, Benehmen und Einschätzung eines Patienten durch das Fachpersonal, können diese Stufen gesenkt oder erhöht werden. Männliche Patienten können aber nicht unter Vier fallen. Für das medizinische Personal wird die jeweilige Stufe auf den Elementen markiert, welche ein Patient gerade trägt.“

Sie deutete auf ein rosafarbenes Brustgeschirr, was Michaela mittlerweile trug, tippe auf die große „4“, die dort auf dem ledernen Mittelteil aufgebracht war und nickte Schwester Hildegard zu. Diese stand immer noch am Kopfende und erwiderte das Nicken. Sie hatte Michaela auch um den Kopf ein geschirrartiges System angelegt, das aus zwei Kopfriemen bestand, welche den Harnes im Nacken und am Hinterkopf fest zusammen hielten. Vorn, über Mund und Wangen, verliefen sie zu einem Ring, der unter der Nase entlang einmal herum über das Kinn und zurück reichte. Der Ring lag eng am Gesicht an und es sah ein wenig wie ein übergroßer Clownsmund aus. Unter dem Kinn waren ebenfalls noch einmal Riemen über Kreuz verschlungen und drückten alles fest zusammen. Hildegard nahm jetzt eine Art Schnuller in die Hand, welcher aus einem großen, birnenartigen Saugteil bestand und einer kreisrunden Basis, die zu breiten Schnullerplattenflügeln auslief. Sie stopfte Michaela die Gummibirne in den Mund, drückte die Basis gegen den Kopfgeschirrring und drehte die Schnullerplatte mit einem hörbarem Klicken in ein Schnellspannsystem ein. Die Beschnullerte gab mit weit aufgerissenen Augen einen langen, überraschten -Hmmmm- Laut von sich und versuchte sich aufzurichten, ehe sie erschöpft mit dem Kopf zurück auf die gepolsterte Unterlage sank. Mittig auf dem Schnullerknopf, prangte eine große Vier.

„Für dieses praktische System gibt es eine ganze Menge verschiedener Aufsätze und Verwendungsmöglichkeiten. Es kommt ab der Sicherheitsstufe Vier zum Einsatz und wird im Allgemeinen nicht abgenommen, außer zur Säuberung.“

Die Erklärungen Christinas waren so faszinierend für die kleine Gruppe, dass nur Michael die Effizienz dieses Kopfgeschirrs erkannte. Denn niemand sonst bemerkte, dass Rose ein daumengroßes, schneeweißes Zäpfchen aus einer silbernen Folienverpackung befreit hatte und die Spitze sanft gegen seine Rosette drückte. Das gedämpfte Jammern und Wimmern wurde kaum wahrgenommen, als das Hilfsmittel langsam aber unaufhaltsam in seinen Hintern gedrückt wurde, gefolgt von Rose‘ mit dicker Creme bedecktem Gummifinger, den sie bis zum letzten Gelenkglied hinterher schob. Sie hielt kurz diese Position, bis sich die Muskulatur des Rektums wieder beruhigt hatte und sie sicher war, das sich das Medikament zur Anregung der Darmtätigkeit bereits aufzulösen begann. Sie zog sich aus Michael zurück und drückte seine Pobacken fest zusammen, um einen letzten Versuch des frühzeitigen Herausdrückens zu verhindern und wartete, bis sein Gezappel und seine Gegenwehr erstarben.

„Schwester Rose, Schwester Hildegard? Bitte machen Sie Michaela jetzt fertig und bereit für die Aufnahmestrecke, wir wollen die Kleinen ja heute noch in ihre neue Umgebung einführen und sie wissen ja auch wie schnell diese Süßen dabei erschöpfen und quengelig werden.“

„Jawohl Frau Institutsleiterin!“ kam es unisono aus den Mündern der Pflegekräfte und gleichzeitig begannen sie wieder ihre Arbeit.

Rose zog das dicke Windelpaket zwischen Michaelas Beinen hindurch, klappte es auf den Bauch und verschloss es stramm mit den vier Klebestreifen. Der Rest ihres Penis-Sicherheitsknubbel, verschwand unter mehreren saugstarken Lagen weichen Windelmaterials. Jetzt konnte man auch sehr gut das hellrosa Herzchenmuster des dunkelrosa Aufdrucks der Windelaußenfolie erkennen. Aufgemalt, künstliche Rüschenbänder mit Schleifen zogen sich an den Beinbündchen vom Vorderteil bis zum Hintern entlang und auf der Front prangte ein großes Rüschenherz, in dessen Mitte dick das Wort -BABY- in gut lesbaren Lettern abgebildet war. Rose verschloss darüber einen knöpfbaren Body, durch dessen Stoff diese Peinlichkeit immer noch deutlich durchschimmerte, während Schwester Hildegard ein paar daumenlose Handschuh über die zappelten Finger des neuen Patienten zog und an den Handgelenken mit einem Verschlusssystem sicherte.

Dann ging alles sehr schnell. Wie auf ein geheimes Stichwort öffnete sich die Tür und eine jugendlich aussehende Schwester schob ein rollendes Gestell aus dünnen, hohen Stangen in den Raum, auf denen eine transparente Kunststoffbox ohne Deckel befestigt war. Es sah aus wie die Transportbettchen für Neugeborene auf Säuglingsstationen, in denen sie die ersten Tage nach ihrer Ankunft auf dieser Welt verbringen. In der Kiste war eine mit Kissen, Decken und Wickelunterlagen ausgepolstert Schale, etwa von der Größe eines erwachsenen Rumpfes. Zusammen mit dem Pfleger befreiten die drei Schwestern Michael vom Wickeltisch und hoben ihn mit einer erstaunlichen Leichtigkeit direkt in diese passgenaue Vertiefung. Die Beine wurden bis zum Körper angewinkelt und mit Riemen um Ober- und Unterschenkel unterhalb der Knie und an den Fußgelenken gesichert. Michaels Körper kam in eine halb liegende Position mit zwangsweise angezogenen Beinen und passte so genau in die Kiste hinein. Sein dicker Windelhintern drückte sich stark nach vorn und nach oben, sodass es mit das erste war, was man sah, wenn man die Konstruktion von vorn betrachtete. Er wurde regelrecht präsentiert. Die Handgelenke wurden mit gepolsterten Manschetten auf Kopfhöhe an den Innenseiten der Kiste befestigt. Über die Stirn wurde ein Kopfriemen gelegt, sodass ein Aufrichten unmöglich gemacht wurde und Michael nur noch die hell gestrichene Decke des Raumes sah sowie die Gesichter der jungen Frauen, welche sich lächelnd direkt über ihn beugten, um zu sehen, ob er sich wohlfühlte.

Michaels aufgeregtes Schnaufen durch die Nase und sein verkrampftes Fiepen mischten sich mit dem Rattatat der kleinen Räder des Wagens, auf dem er hilflos festgeschnallt war und der mit ihm jetzt den Raum wieder verließ. Die junge Schwester schob ihn aber nicht weit. Sie stellte den Patienten wie einen vollen Einkaufswagen direkt neben die Tür auf den Gang, in eine Reihe von vier weiteren, gleichartigen Gestellen mit Kisten darauf. Wobei einer der Wagen doppelt so breit war und zwei nebeneinander platzierte Schalensysteme enthielt. Die Frau schnappte sich einen der leeren Wagenkisten und ließ Michael auf dem Gang allein.

Der junge Mann starrte geschockt zur Decke. So drastische Maßnahmen hatte er nicht erwartet. Was hatte Phillip denn da für eine Behandlung für ihn vorgesehen? Das war doch nicht das, was sie besprochen hatten. Das sollte doch nur eine kleine Beruhigungskur werden, gegen seine panische Aufregung wegen der bevorstehenden Hochzeit. Und jetzt sollte er zu einem Sissybaby erzogen werden? Aber er hatte zunächst zwei dringendere Probleme. Erstens, hörte er immer wieder, wie Leute über den Gang an ihm vorbeigingen und sich lautstark über medizinische und therapeutische Dinge unterhielten. Scheinbar nahm keiner von ihm Notiz, aber er spürte in seinen Gedanken die grinsenden Blicke auf seinen zur Show angehobenen, gewindelten Unterleib. Und da steckte auch sein zweites Problem. Das Rumoren, Grummeln und Glucksen in seinem Darm, welches zweifellos von dem Torpedo in seinem Hintern ausgelöst wurde, begann sich zu steigern und sich zu ersten leichten Krämpfen und ungewollten Winden auszudehnen. Er versuchte sich zu konzentrieren, um das Unvermeidliche hinauszuzögern, aber das Bild in seinem Kopf, in dem sich sein gesamter Darminhalt ohrenbetäubend laut genau in dem Augenblick in die Windeln entleert, als eine ganze Gruppe junger Ärzte und Ärztinnen auf der Höhe seines Wagens durch den Gang gehen, machte jeden Versuch sich zusammenzureißen zunichte.

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Lea’s Erziehung (45)

Als Monika Sophies Leine nach über einer Stunde von dem Laternenpfahl löste, verspürte die Windelhündin zum ersten Mal dieses intensive Zugehörigkeitsgefühl und die Abhängigkeit ihrer Herrin. Sie freute sich regelrecht darauf, dass man sich mit ihr beschäftigte und sich um sie kümmerte.

Ihr unwillkürliches, freudiges Winseln drang nur gedämpft durch ihren Knebel, ihre Maske und die völlig durchtränkte Babywickelunterlage, die ihr Monika zur Strafe fest um den Kopf gewickelt und mit ein paar Streifen Klebeband fixiert hatte. Als die beiden mit dem Transporter ihr Ziel erreicht hatten und sich endlich die Ladeklappe des Wagens öffnete, hatte Monika sofort die Sauerei entdeckt, welche Sophie während der Fahrt angerichtet hatte, obwohl es ja gar nicht ihre Schuld war. Halb verschlafen lag sie immer noch in dem Käfig in ihrer nicht mehr aufnahmefähigen Windel, der Wickelunterlage und einer großen Pfütze müffelnder Flüssigkeit, welche sich aus ihrem Urin gebildet hatte.

Monika hatte sie sofort geschimpft, sie am Hinterkopf gepackt und ein paar mal mit ihrer Hundeschnauze in die Bescherung getaucht. Dabei hatte sie immer wieder etwas von nicht stubenrein gemurmelt und schließlich eine feste Lederleine mit einem Karabinerhaken in Sophies Halsband eingehängt, um sie damit aus dem Auto zu ziehen. Diese war ganz verdattert und während sie sich noch versuchte zu orientieren, hatte Monika die Unterlage genommen und mit ein paar schnellen Handgriffen ihren Kopf darin eingepackt wie ein Weihnachtsgeschenk. Natürlich mit der Folienseite nach außen, damit der Welpe auch genau mitbekommt, was er da gemacht hat und seine Untat auch gebührend auskosten konnte. Dann wurde die Leine ein paar mal um einen nahegelegenen Pfahl geschlungen und die Übeltäterin zum Nachdenken allein gelassen.

So hockte Sophie auf allen Vieren, mit einer Karikatur eines Hundekopfes auf den Schultern, welcher über und über mit Babymotiven überzogen war und seine Besitzerin ein stinkendes, nasses und eng anliegendes Gefängnis bescherte. Zuerst versuchte sie noch, mit ihren nutzlosen Händen die Folie etwas beiseite zu schieben, aber Monika hatte gute Arbeit geleistet und es war, als fände sie gar keine Nahtstelle, an der sie hätte ansetzen können. Der Hündin blieb nichts weiter übrig, als auszuharren und zu reflektieren, womit sie so etwas verdient hatte.

Die Zeit verging kriechend langsam und die Sonne stieg höher. Sophie merkte, wie sie ihren Rücken mit warmen Strahlen überzog. Sie musste also wirklich draußen sein. Was, wenn sie jemand so sah? Sie gab ein paar unartikulierte Laute von sich in der Hoffnung jemand würde sie befreien, ließ das aber schnell wieder als sie dadurch tiefer einatmen musste und so stärker den Geruch ihrer Verpackung aufnahm. Überhaupt fing alles, um sie herum an stärker zu riechen. Sie Sonne heizte langsam ihren prallen Windelhintern und die Folie der Wickelunterlage auf und ließ den flüssigen Inhalt viel intensiver in ihre Nase steigen. Zum Glück war unterhalb der Schnauze eine Öffnung, durch die frische Luft hereinkam, welche aber sofort unter der Maske ihren Pipigeruch annahm. Sie krabbele ein wenig nach vorne, wurde aber von der recht kurzen Leine bald gestoppt. Sie krabbelte zurück und wäre fast mit dem Pfahl, der sie hielt, zusammengestoßen. In der Windel begann es zu jucken und ganz allgemein wurde Sophie immer unruhiger. Man hatte sie doch nicht vergessen?

Endlich spürte sie, wie jemand ihren Kopf tätschelte und die Folie darum leise raschelte. Sophie war so glücklich darüber, dass jetzt jemand da war, der sich um sie kümmern würde, dass sie vor Freude Männchen machte, um ihren Retter zu begrüßen. Eine Hand griff unter ihr Kinn und drehte ihren Kopf begutachtend hin und her. Ein zweites Paar Hände löste die Leine von der Laterne und nach weiteren Untersuchungen ihres Windelpaketes, ihrer Pfoten und ihres Halsbandes, wurde sie kurz gehalten weg geführt.

Die Wickelunterlage nahm man ihr nicht ab und durch die Präparation ihrer Hände und Füße, musste sie artig hinterher krabbeln. Sie kamen über einen kühlen Rasen und auf etwas holzartiges. Eine Schiebetür wurde geöffnet und man half ihr über eine Stufe. Dann befand sie sich kurz auf glatten Fließen, bis sie schließlich einen flauschigen Teppich erreichte. Sophie konnte weder etwas sehen, noch etwas riechen oder mit ihren Fingern etwas ertasten. Das alles verrieten ihr ihre Knie und die Geräusche, welche sie mit ihren Pfoten auf dem Untergrund erzeugte. Niemand hatte bisher etwas gesagt oder ein verdächtiges Geräusch gemacht.

Jemand nahm ihre Leine ab und durch den Druck zweier Hände auf ihre Schultern, gab man ihr zu verstehen, dass sie sich aufrecht hinknien sollte. Kurz ließ man sie allein und schließlich machten sich ein paar geschickte, schlanke Finger an dem Klebeband um ihren Kopf zu schaffen. Sie würde demjenigen um den Hals fallen und sich auf jede nur erdenkliche Art bedanken.

Mit einem Ratschen und Rascheln wurde sie ausgepackt. Es war wirklich wie zur Bescherung unter dem Weihnachtsbaum. Sophie winselte voller Erwartung. Dann wurde eine Ecke beiseite geklappt und gab eines ihrer Augen frei, welches von der Licht filternden Linse bedeckt war. Sofort wurde dem Mädchen klar, dass es nicht Monika war, welche vor ihr stand. Das Bild, welches sich ihr bot, ließ sie kurz innehalten und verblüfft umherschauen.

Vor ihr standen zwei junge Frauen. Oder waren es gar keine? Sie steckten beide in hautengen, glänzenden Leder- oder Gummianzügen, die eine komplett durchgehende, nahtlose Oberfläche über ihren Körpern bildeten und sie von den Zehenspitzen bis zum Scheitel einschlossen. Einer der Anzüge war komplett weiß, der andere schwarz. Jegliche Details eines menschlichen Aussehens waren unter dieser künstlichen Haut verschwunden. Geblieben waren nur die silhouetten Umrisse humanoider Gestalten. Ihre Gesichter waren völlig verschwunden und unkenntlich. Keine Münder, keine Augen, keine Ohren und nur eine grob angedeutete Wölbung einer Nase unter der zwei winzige Punkte zu sehen waren. Trotz der fehlenden Sinnesorgane schienen sie sich orientieren zu können, denn sie nahmen Sophie die Folie jetzt ganz vom Kopf und betasteten ihre Hundemaske. Dabei tippten sie sich immer wieder untereinander an und schienen so miteinander zu kommunizieren.

Als die beiden Frauen, denn es waren wirklich solche, was man an den Rundungen ihrer Hüften und der Brüste gut sehen konnte, so dicht vor Sophie standen, erkannte diese doch noch ein weiteres Detail an ihnen. Die, mit dem schwarzen Anzug, trug eine dicke, schneeweiße Windel zwischen den Beinen, während die andere, im weißen Anzug, eine kohlrabenschwarze trug. So nahe beieinander sahen sie ein wenig wie das Yin Yang Zeigen aus und Sophie schnaufte belustigt durch die Nase. Sehr sorgfältig wurde sie am ganzen Körper mit neugierigen, zierlichen Fingern untersucht. Als man bei ihrem Windelpaket angelangt war und dieses kräftig gedrückt wurde, stöhnte sie leise auf. Daraufhin kam ein wenig Bewegung in die beiden Puppen. Sie nahmen die Hündin unter die Arme und hoben sie an, um sie dann rücklings auf einen gepolsterten Tisch zu legen. Jetzt erst nahm Sophie von dem Rest ihrer Umgebung Notiz, für den kurzen Moment, da sie zwischen den Armen der beiden Frauen in der Luft schwebte. Es war nur eine Momentaufnahme, ein Foto des Raumes in welchem sie jetzt frisch gewickelt wurde.

Das Mädchen genoss es von den vier Händen, welche sich anfühlten wie hundert, sanft auf das Poster des Wickeltisches gedrückt und festgeschnallt zu werden. Mit ratschenden Geräuschen wurde ihre dicke, volle Windel geöffnet und herrlich frische, kühle Luft kitzelte die Haut ihrer Schenkel, sodass sie eine starke Gänsehaut bekam. Aus reinem Wohlgefühl, nicht wegen der Kälte.

In der Zeit, als man sie gründlich mit Feuchttüchern reinigte, massierte und eincremte, betrachtete Sophie in ihrem Kopf das Foto des Raumes, den sie aus ihrer Lage heraus jetzt nicht mehr sehen konnte. Er erinnerte sie sehr stark an ihr Kinderzimmer im Haus ihrer Mutter, aber dieser hier war, außer dass alles wie für ein Kleinkind oder ein Baby gestaltet war, noch verspielter, rosafarbener und mädchenhafter eingerichtet. In den Regalen an der Wand befanden sich Stapel von Windeln und ungeöffnete Windelpackungen. Allerdings ausschließlich die dicksten, die der Markt zurzeit anbieten konnte. Während Frau Svenson darauf geachtet hatte, dass sie für verschiedene Situationen das passende Windelprodukt verwenden konnte, wurde man hier nicht in Versuchung geführt, eine diskrete oder einfarbige Windel zu wählen. Ein pinkes, blumenverziertes Design dominierte die Oberflächen der Plastikfolien und von den Packungen lachten und winkten dem Betrachter nahezu alle Figuren, die der Disney Konzern und andere PR-Abteilungen je für Mädchen entworfen hatten, entgegen. Schubläden und Schränke hatten Knöpfe in Blumenform, um sie zu öffnen. Prinzessinnen, Einhörner, niedliche Tierchen, Herzen und Sterne dienten in einer überladenden Anzahl als Verzierung nahezu aller freien Flächen an Wänden und Einrichtungen. Rechts vom Wickeltisch an der Wand stand ein mächtiges Gitterbett. Die Stäbe reichten vom Boden bis zur Decke und die Schlafauflage war etwa auf Hüfthöhe eingerichtet, sodass man sich nicht bücken musste, um sich um den Insassen zu kümmern. Das Bett war nicht leer. Jemand lag darin auf dem Bauch, sodass Sophie die Person nicht genau sehen konnte. Nur dass sie eine spitzen besetzte Haube auf dem Kopf trug und eine Art durchgehenden Strampelanzug anhatte, der am Hintern geöffnet werden konnte, denn eine Stoffklappe hing schlaff zwischen den Beinen und gab den Blick auf ein mehrschichtiges Windelpaket frei. Das Einzige, woran Sophie sich noch erinnern konnte, war der Fingerdicke Schlauch, der aus diesem Windelpaket heraus führte und steil nach oben verlief um in einer prallen, scheinbar mit einer Flüssigkeit gefüllten Blase, zu enden.

Dann verschwanden die Eindrücke auch schon und sie starrte auf ein nervös wackelndes Mobile über ihr, das versuchte sie mit Schäfchenfiguren von ihrem Schicksal abzulenken. Gerade wurde eine Ladung Puder auf ihren Unterleib geschüttet und eine Wolke des typischen, süßlichen Geruches stieg ihre künstliche Nase hinauf. Es war dieser Babyzimmer-Wickeltisch-Creme-Puder Duft, vermischt mit dem parfümierter Windeln, pflegender Ölen und wässriger Milch.

Sophie das Vorderteil einer frischen Windel zwischen den Beinen hochgezogen, als sie hörte, wie die Zimmertür geöffnet wurde. Die schnell und sicher agierenden Hände um sie herum, erledigten ihre Arbeit in atemberaubendem Tempo und gleichzeitig so sanft und einfühlsam, wie es die Windelhündin schon lange nicht mehr erlebt hatte. Die Klebestreifen wurden stramm verschlossen und etwas festes, breites wurde ihr um den Unterleib gelegt. Dann schwebte Sophie wieder fast schwerelos durch die Luft, wurde auf den weichen Boden abgesetzt und wieder in eine kniende Haltung gezwungen. Sie blickte auf und es fehlte nur noch das wilde Wedeln eines Schwanzes, um den Eindruck einer treu ergebenen Hündin, welche auf ihre Herrschaft wartete, perfekt zu machen.

Monika stand vor ihr aufgebaut und schaute mit breiten, zufriedenem Lächeln auf sie hinab. Sie tätschelte ihr den Kopf, streichelte ihre Seite und schob dann etwas durch die Öffnung der Maske und des Ringknebels in ihren Mund. Sophie war verwirrt. Sie tastete mit ihrer Zunge nach dem Gegenstand und stellte fest, dass er sich wie ein kleines Stück Knabberei anfühlte. Ihr Ringknebel war aus einem festen Gummimaterial und mit einiger Kraftanstrengung und Geschick, konnte sie ihre Kiefer schließen, um das Teil zu kauen. Der Geschmack war zuerst leicht und undefiniert, als sich die Krümel aber mit ihrem Speichel vermischten, wurde er intensiver. Es schmeckte so, wie es aus den Packungen des Trockenfutters gerochen hatte, aus denen Sophie für einigen Jahren den Hund des Nachbarn gefüttert hatte, als dieser im Urlaub war. Das Mädchen verzog die Lippen, schluckte aber alles tapfer herunter, um keinen Ärger zu provozieren. Den Geschmack versuchte sie durch mehr Speichel wegzuspülen, was dazu führte, dass sie anfing zu sabbern. Zur gleichen Zeit erklang ein eindringliches, lautes und klar erkennbares Klicken, direkt neben ihrem rechten Ohr. Sophie zuckte aber niemand sonst im Raum nahm davon Notiz.

Monika schlenderte zum Gitterbett und ließ Sophie sitzen, ohne sie weiter zu beachten. Die beiden Gestalten Yin und Yang knieten ergeben zu ihren Füßen.

„Hat er immer noch Probleme alles in die Windeln zu machen?“, fragte sie plötzlich in den Raum hinein. Die beiden Puppen nickten gleichzeitig.

„Ich möchte, dass ihr ihm das vollständig anerzieht, ehe Anika wieder kommt. Sie wird sich so freuen, wenn sie sieht, dass er diesen großen Schritt geschafft hat. Er bleibt weitere zwei Tage hier und bekommt alle fünf Stunden seine Spezialbehandlung.“

Wieder nickten die beiden Gummifrauen und diesmal kam auch aus dem Gitterbett eine hörbare Regung. Jemand strampelte mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit und gab ein gedämpftes, aber langgezogenes Stöhnen des Missfallens von sich.

Monika griff durch die Gitterstäbe und drehte mit den Fingern an einem Handstück des Schlauches.

„Also machen wir drei Tage daraus.“ kommentierte sie den Ausbruch, welcher zu seinem Winseln verklang.

„Wenn er fertig ist, wartet ihr noch zwei Stunden und macht ihn dann für den Tag fertig. Ich werde unseren süßen Neuzugang ein wenig herumführen, um sie einzugewöhnen.“

Sie wartete nicht auf ein drittes Nicken, sondern holte eine Leine hervor, hakte sie in Sophies Halsband ein und wickelte sie um ihre Hand, bis auf dreißig Zentimeter von ihrer neuen Hündin entfernt. Sie nahm sie an der kurzen Leine und führte sie aus dem Zimmer. Sophie konnte durch ihre eingeschränkte Sicht nicht erkennen, was da außer der Windel noch zwischen ihren Beinen war, aber sie spürte, dass der Gang auf vier Beinen damit sehr gefördert, der auf zwei dagegen eingeschränkt wurde.

Das Letzte, was sie durch einen kurzen Blick zurück sehen konnte, war das Yin und Yang sich auf den Teppich in der Mitte des Raumes legten und sich dort ineinander zusammen rollten. Arme und Beine umschlangen den Körper der jeweils anderen und ihre Köpfe, mit den glatten Gesichtern voran, wurden tief in den Windelschritt der Partnerin gedrückt. Von oben mussten sie jetzt wirklich wie das chinesische Glückszeichen aussehen, denn beide verharrten danach bewegungslos in dieser Position.

Als die Tür ins Schloss fiel, gurgelte gerade der letzte Rest der Blase, begleitet von einem Wimmern, durch den Schlauch. Dann wurde es still im Kinderzimmer.

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Lea’s Erziehung (44)

„Guten Morgen, meine Damen.“

Die Stimme der hochgewachsenen, attraktiven Frau Anfang ihrer vierziger Jahre durchschnitt die angespannte Luft im Raum auf eine weiche, aber dominante Weise, sodass niemand wirklich erschrak, aber sie der Aufmerksamkeit aller Anwesenden sehr sicher sein konnte. Lea mochte die Stimme vom ersten Augenblick an. Sie war weder zu gefährlich, noch zu mild, sie gebot strenge, aber versprach auch immer, fair zu sein. Die Stimme einer erfahrenen Erzieherin, zu der man aufblickte und der man nur zu gern gehorchte.

„Und ich sage das ganz bewusst, denn ab heute werden solche Förmlichkeiten der Vergangenheit angehören. In meinem Institut gibt es klare Regeln und fein ausgearbeitete Abläufe, welche alle Mitarbeiter verinnerlicht haben und sehr darauf bedacht sind, diese zu pflegen, einzuhalten und durchzusetzen.“

Christin, und nur sie konnte es sein, hatte eine Art Hosenanzug an, welcher ihren Körper, ihre Haltung und ihre Bewegungen einer Frau, die wusste, was sie wollte, unterstrich. Unter dem linken Arm hatte sie ein Klemmbrett gesteckt, welches sie jetzt hervorzog und über den Rand ihrer schmalen Brille studierte.

„Gut“, murmelte die Leiterin. „Mit den meisten von euch hatte ich ja bereits ausführliche Gespräche und ihr wisst, worum es hier geht und warum ihr hier seid. Durch die Unterzeichnung der Einlieferungspapiere, hat sich jeder von euch freiwillig in die Obhut unserer Einrichtung begeben. Durch verschiedene Klauseln haben wir weitreichende Befugnisse, was eure Behandlung und euren Aufenthalt hier betrifft.

Eure Behandlungen werden teilweise unterschiedlich sein, aber ihr werdet hier in einer Gruppe zusammengefasst, und zwar genau in der, in welcher ihr gerade hier sitzt. Ihr werdet miteinander leben und die verschiedenen Therapien besuchen. Wir haben festgestellt, dass die Regression, welche alle von euch erhalten, in einer Gruppendynamik sehr viel bessere Ergebnisse erzielt. Ich möchte hier noch einmal kurz auf die Besonderheiten unserer Gruppenbehandlung eingehen.

In unserem Regressionsprogramm werden wir euch kurz gesagt verjüngen. Ihr werdet geistig, seelisch und soweit es geht auch körperlich zurückversetzt in eure früheste Kindheit. Genauer gesagt in eure Säuglings-, Baby- oder Kleinkindphase. Ihr werdet nicht nur krabbeln, sabbern und eure Windeln füllen wie kleine Babys, ihr werdet auch so denken und fühlen wie Eins- bis Dreijährige. Es wird eine sehr weitreichende und tiefgreifende Erfahrung werden. Doch das ist nur die erste Stufe der Therapie …. “

„HAAALT! Stopp, Stopp, Stopp“ Das rebellische Mädchen mit der Lederjacke war so heftig von ihrem Stuhl aufgesprungen, dass dieser polternd nach hinten umgefallen war.

„Zu so etwas habe ich ganz bestimmt nicht zugestimmt. Das werde ich Gerald erzählen. Wenn er erfährt, was hier los ist, dann macht er den ganzen Laden dicht. Ich werde jetzt gehen, so einen kranken Scheiß muss ich mir nicht länger antun.“

Sie drehte sich um hundertachtzig Grad und ging mit energischem Schritt auf die Tür zu. Dort angekommen ergriff sie den kugelförmigen Knauf und riss heftig an ihm, um den Ausgang mit Nachdruck zu öffnen. Doch zu ihrer Überraschung blieb die Tür von ihren Bemühungen völlig unbeeindruckt und vor allem zu. Die Wut stieg in der Frau an und sie versuchte, abwechselnd zu drücken und zu ziehen, was in einem wilden Rütteln endete. Dann holte sie Luft und ließ ihren angestauten Druck entweichen.

„Sie machen sofort die Tür auf, das ist Freiheitsberaubung. Ich verlange sofort aus diesem Irrenhaus herausgelassen zu werden. Das wird ein Nachspiel für sie alle geben, das kann ich ihnen versichern. Ich werde sie verklagen, bis ihnen Sternchen vor den Augen flimmern.“

Im Augenblick ihrer höchsten Erregung trat sie unbeherrscht mit dem Fuß gegen die Tür und bemerkte in ihrer Raserei nicht, dass sich der Pfleger ihr von hinten genähert hatte und jetzt einen seiner baumstamm artigen Arme um ihre Brust legte. Das Mädchen stieß einen hohen, spitzen Schrei aus und zappelte, als ginge es um ihr Leben. Mit zwei Schritten war die Pflegerin mit den Eisaugen bei ihr und sprühte ihr aus einem kleinen Zerstäuber, welchen sie aus ihrer Strickjackentasche hervorholte, eine Flüssigkeit ins Gesicht. Fast sofort hörte das Kreischen, Treten und Gebärden auf. Die junge Frau war total verwirrt und schien mit einem Mal benommen, war dabei aber noch soweit zurechnungsfähig, dass sie mit Hilfe stehen und sich umsehen konnte.

„Was zum … “ stammelte sie und ihre Augen flatterten „ … was war das, was habt ihr mit mir gemacht.“

Der Pfleger stützte sie und half den beiden Schwestern, die Arme der jetzt kooperativeren Patientin in die Ärmel einer seltsamen Jacke zu stecken, die Rose aus dem Schrank geholt hatte, während ihre Kollegin Claudia besprühte. Schnell war allen Zuschauern des Spektakels klar, dass es sich um eine Zwangsjacke handelte, welche die Arme des Mädchens mit mehreren Riemen fest um ihren Körper legte und dort hielt. Das Kleidungsstück wurde am Rücken verschlossen und zwei Schrittgurte wurden der Trägerin zwischen die Beine gelegt und festgezogen. Dann setzte der Mann sie zurück auf ihren Stuhl und stellte sich wieder wortlos an seinen Platz.

Während Rose Claudias Lederjacke ordentlich in dem großen Schrank verschwinden ließ, fand diese jetzt langsam ihre Kraft und ihre Sinne wieder. Sie zerrte versuchsweise, wenn auch ohne größere Intension an ihrem Gefängnis aus festem Stoff und Metallschnallen. Auf einen strengen Blick hin unterließ sie das aber schnell wieder.

„Schwester Hildegard. Bitte assistieren Sie mir.“ forderte Christin mit einer vollkommen entspannten Stimme. Sie hatte sich den ganzen Ausbruch über nicht beteiligt und nur mit einem etwas schiefen Lächeln zugesehen. Jetzt öffnete sie eine der Schubladen an dem Wickeltisch und nahm etwas daraus hervor. Lea konnte erkennen, dass es sich um eine Einlage für Windeln handelte, welche sie als Flockenwindel oder Rechteckvlies kannte.

„Meine liebe Claudia“, begann Christin, während sie für alle gut sichtbar anfing, die Windeleinlage an einem der kurzen Enden zusammenzurollen.

„Natürlich kennen wir hier alle deinen Ehemann. Einer der größten Sponsoren und Bewunderer unserer bescheidenen Einrichtung. Nachdem er sich persönlich von der Qualität und den Erfolgen unserer Behandlungsmethoden überzeugt hatte, hat er sich dazu entschlossen seiner unbeherrschten, launischen, verzogenen und garstigen Ehefrau eine Therapie zukommen zu lassen, welche sie zu einem ausgeglichenen, ruhigen, folgsamen und entzückenden Mitglied der Gesellschaft werden lassen wird. Bis dahin ist es natürlich ein sehr langer Weg, der umso steiniger wird, je mehr sich der Patient gegen das Unausweichliche wehrt. Fürs Erste möchte ich, dass du, und auch die anderen deiner Gruppe, verstehst das wir Widerstand mit sehr effizienten Mitteln unterbinden und das es wirklich niemanden interessiert, wer oder was ihr in eurem alten Leben wart oder welche Beziehungen ihr hattet.“

Mit diesen sanft gesprochenen Worten hatte die Institutsleiterin die Flockenwindel zu einer drei Finger dicken, zylindrischen Rolle verarbeitet, welche sie in der Mitte einknickte, sodass eine V Form entstand. Sie ging auf die gefesselte Claudia zu, hinter der sich bereits Schwester Hildegard positioniert hatte. Mit einer Hand packte sie das verdatterte Mädchen unter ihrem Kinn und mit der anderen stopfte sie ihr die präparierte Einlage schnell und routiniert in den Mund.

Claudia riss die Augen weit auf als sie erkannte, was man mit ihr vorhatte. Sie versuchte, den Kopf wegzudrehen, die Lippen fest zu schließen und aufzuspringen. Alles gleichzeitig und alles ohne jeglichen Erfolg. Schwester Hildegard hielt ihren Kopf von hinten mit beiden Händen und drückte sie gleichzeitig auf den Stuhl. Christin drückte den Behelfsknebel so lange und tief in den Mund der Unwilligen, bis sie mit seiner Wirkung zufrieden war. Die erschrockenen Rufe des Mädchens wurden zu dumpfen Brummlauten reduziert. Ehe Claudia den sich ausdehnenden Fremdkörper mit der Zunge aus ihrem Mund schieben konnte, hatte die Schwester eine Rolle medizinisches Gewebeklebeband in der Hand und wickelte es blitzschnell in mehreren Lagen großzügig und breit über die gesamte untere Gesichtshälfte ihres Schützlings. Nach dem Abreißen und nochmaligem Andrücken des Klebebandes, herrschte eine schlagartige, erholsame Ruhe im Raum, welche dafür sorgte, dass alle sich wieder sammeln und Christin mit ihrer Einführung fortfahren konnte.

„Ab jetzt möchte ich nicht mehr gestört werden. Sonst kann es schnell passieren, dass ich keine frische Einlage nehme, um Störenfrieden den Mund zu stopfen. Verstanden?“

Claudia hatte riesige Augen, die Christin fassungslos anstarrten. Ganz zaghaft und eingeschüchtert nickte sie, um sich danach auf das Atmen durch ihre Nase zu konzentrieren. Sie spürte, wie sich die Zellstoffwurst in ihrem Mundraum langsam entrollte und gegen ihre Zunge und Zähne drückte, um jeden Winkel mit Schweigen auszufüllen, ohne dass sie auch nur die geringste Möglichkeit hatte, etwas dagegen zu tun. Die nervöse Stille bei den anderen der Gruppe war spürbar wie das Zappeln von Aalen in einer Badewanne.

„Ich entschuldige mich bei den anderen Mitgliedern der Gruppe Sechs für diesen Zwischenfall. Aus Erfahrung weiß ich, dass das nicht der letzte seiner Art gewesen ist. Nun gut. Wie ich sagte, ist die Zurückführung in den Zustand eines Kleinkindes nur die erste Stufe der Behandlung. Jeder von euch hat unterschiedliche Ziele in seiner Therapie und unterschiedliche Erwartungen an die Heilung seiner Probleme. Diese individuell abgestimmte zweite Phase, wird euch diesen Zielen näher bringen, je nachdem, was wir in den Vorgesprächen mit euch oder euren Vormündern, ausgearbeitet haben. Da ihr nach dem Abschluss der ersten Phase nicht mehr die Aufmerksamkeit für komplexere Sachverhalte haben werdet, welche ihr jetzt besitzt, möchte ich noch einmal für jeden den Behandlungsverlauf kurz umreißen.“

Der junge Mann neben Lea hob schon seit einer Weile artig seinen Arm und wedelte mit dem Zeigefinger in der Luft. Anscheinend wollte er etwas sagen oder fragen, traute sich aber nach der Aktion mit Claudia nicht einfach rein zu rufen. Christin ignorierte ihn.

„Fangen wir mit Marie und Mia an.“ Christin wandte sich an die beiden Mädchen auf der linken Seite von Lea, welche so ähnlich aussahen und die gleichen Klamotten trugen. Zwei weiße Kleider, mit Verzierungen und Ornamenten aus Spitze und Blumen. Dazu trugen sie weiße Strumpfhosen, schwarze Schuhe und eine rosa Schleife im Haar. Lea fand, dass die Kleider etwas altmodisch wirkten, in jedem Fall aber dem Alter der beiden nicht entsprachen. Die Zwei hatten den Blick zu Boden gesenkt und waren die ganze Zeit über sehr still und ruhig gewesen. Jetzt schauten beide zeitgleich auf, als ihre Namen genannt wurden und ihre Augen huschten angespannt von Christina zum Wickeltisch und zurück.

„Marie und Mia“, wiederholte die Leiterin mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme.

„J .. Ja.“ piepsten beide erschrocken und setzten sich aufrecht hin.

„Tante Christin oder Frau Institutsleiterin, bitte.“

„Ja, Tante Christin“, antworteten beide artig und gleichzeitig.

„Gut. Bei euch mache ich mir um den Erfolg eurer Therapie keine Sorgen. Eure Mutter hatte angegeben, dass sich eure Leistungen in der Schule in letzter Zeit massiv verschlechtert hatten. In unserer ersten Sitzung hatten wir das auf sich entwickelnden Stress durch das Verschwinden eures Vaters geschoben. In der Zwischenzeit sind aber noch andere Dinge ans Licht gekommen, welche absolut behandlungswürdig sind. Da wäre zunächst der schlechte Einfluss einer neuen Schülerin in eurer alten Klasse, ist das richtig?“

Die beiden Mädchen sahen sich verstohlen an und nickten dann reumütig.

„Man hat euch beim Rauchen erwischt, beim Schulschwänzen und beim Kontakt mit Jungs. Habe ich etwas vergessen?“

Mia und Marie versanken förmlich auf ihren Stühlen und rutschten immer weiter herunter. Dadurch konnte Lea versehentlich kurz unter ihre Röcke blicken und erkannte, dass beide dort dicke, weiße Windeln trugen.

„Euer Schweigen spricht Bände und nicht für euch. Eure Mutter hat es mit verschiedenen Maßnahmen versucht, euch wieder auf den Pfad der Tugend zu führen. Zum Schluss mit einer sogenannten Windelerziehung.“

Jetzt stöhnten beide leise auf und strichen ihre Röcke mit roten Gesichtern über ihre Windelpakete.

„Und dann noch euer Glanzstück. Man fand eine ganze Packung von Windeln eurer Marke halb schwimmend, halb sinkend im Parkteich unweit eures Hauses. Wir wissen alle wer das war und was da passiert ist. Das war wohl der Tropfen im überlaufenden Fass, welcher eure Mutter veranlasst hat, euch in meine Obhut zu geben.“

Lea hatte jetzt den Verdacht, dass eines der Mädchen gleich losheulen würde, aber sie schaffte es mit leisen Schluchzern ihre Fassung zu wahren.

„Ihr erfahrt zunächst eine normale Regression bis zum Kleinkindalter. Danach werden wir euch grundlegend neu erziehen bis zur Einschulung. Einer der Unterschiede zu eurem ersten Mal als ihr diesen Lebensabschnitt durchschritten habt, wird sein, dass ihr sehr viel länger Bettnässer und Windelträger sein werdet. Die Behandlung wird darauf abzielen, dass ihr eure Schulzeit nachholt, aber bis zu eurem Abschluss ins Bett und in die Hosen macht. Das wird euch dauerhaft davon abhalten, Unsinn und Dummheiten zu machen. Danach erfolgt eine Anschlusstherapie, welche zu Hause von eurer Mutter durchgeführt wird und euch durch Windeldisziplin eine störungsfreie Ausbildung eurer Wahl gewährleistet. Selbstverständlich werde ich und meine Mitarbeiter euch auf diesem Weg weiterhin begleiten und wenn alles gut läuft und wir keine Vorbehalte habe, können wir sogar über eine Entwöhnung von den Windeln sprechen. Doch das erst zu gegebener Zeit.

Übrigens, die Schülerin, die euch damals zu all diesen Unarten verleitet hat, befindet sich ebenfalls in unserer Einrichtung und hat bereits einen großen Teil ihrer Behandlung hinter sich. Ich fürchte nur, dass sie nicht so viel Glück haben wird wie ihr. Es scheint als müsste sie länger in der ersten Phase verweilen. Ihr werdet sie bestimmt wiedersehen, die Welt hier ist klein.“

Christin schmunzelte und beendete ihre Ausführungen.

Die beiden Mädchen waren sprachlos und schauten mit offenen Mündern. Ganz so hatten sie das bei den Vorgesprächen nicht verstanden, waren aber so überrumpelt und von der Situation überfordert, dass sie kein Wort erwiderten. Christin hakte etwas auf ihrem Klemmbrett ab und wandte sich der nächsten in der Reihe zu, es war Lea. Währenddessen schnippte jemand rechts von ihr mit den Fingern, was sie ebenfalls wieder ignorierte.

„Ahhh. Lea. Bei dir freue ich mich besonders, dass es so gut geklappt hat und du den frei gewordenen Platz übernehmen konntest. Ich habe das meiste, was dich betrifft, bereits ausführlich mit deiner Tante besprochen und die Unterlagen hast du ja auch schon unterzeichnet. Wir zwei müssten dann nur noch einmal allein sprechen, damit ich mir ein besseres Bild machen kann, um deinen Behandlungsplan genau auf dich abzustimmen.“

Christin machte sich gerade ein paar Notizen, als der Patient neben Lea, immer noch mit halb gehobenem Arm, plötzlich lossprach.

„Ehm, Entschuldigung. Wenn wir nachher alle Windeln tragen sollen, könnte ich dann vorher noch mal auf die Toilette? Ich müsste mal ganz dringend groß. Ach ja. Wie lange würden wir die Windeln am Tag tragen und bekommen wir eine neue, nachdem wir sie für den Toilettengang abgenommen haben?“

Die Leiterin der medizinischen Anstalt hielt inne, als hätte sie eine Schildkröte entdeckt, welche gerade eine stark befahrene Autobahn überquerte. Sie öffnete die Lippen und atmete langsam ein. Ganz langsam drehte sie sich mit immer noch erhobenem Klemmbrett zu dem Sprecher um und musterte ihn eine unheimliche Weile lang. Es sah aus, als betrachte sie ein kleines Kind, was völligen Unsinn geplappert hatte und überlegte jetzt angestrengt, wie sie ihm denn einen komplexen Sachverhalt so einfach wie möglich erklären könnte. Sie blätterte in ihren Aufzeichnungen und startete einen Versuch.

„Michael. Du bist noch nicht an der Reihe. Es ist unhöflich jemanden zu unterbrechen und erst recht einen Erwachsenen und eine Erziehungsperson. Ich werde mir notieren, dass wir ein spezielles Training für Geduld für dich einrichten. Aber wo du es nun ansprichst. In dieser Abteilung unserer Einrichtung gibt es für Patienten keine Toiletten. Nur das Personal hat spezielle Schlüssel, um solche Bereiche betreten zu können. Die meisten unserer Schützlinge verrichten ihr Geschäft vollständig in ihre Windeln, welche sie natürlich nicht selber wechseln. Dafür haben wir Fachpersonal. Es wird euch regelmäßig kontrollieren und entscheiden, wann ihr frische Pampers bekommt. Überwiegend ist das zu festen Zeiten in unserem Tagesplan. Selbstverständlich gibt es für bestimmte Therapiephasen auch andere Möglichkeiten der Entleerung. Rose? Topfst du unseren kleinen Michael und legst ihm dann gleich eine Windel an, damit wir endlich ohne Unterbrechung zum Ende kommen können.“

Rose nickte diensteifrig und öffnete abermals den Schrank, um einen großen, pinken Plastiktopf hervorzuholen, wie er für das Töpfchentraining bei kleinen Kindern zum Einsatz kommt. Nur war dieser groß genug für einen Erwachsenen, auch wenn er sich dazu sehr tief auf den Boden setzen musste, um ihn verwenden zu können. Sie stelle das Töpfchen direkt vor den Wickeltisch, genau in den Sichtbereich der kleinen Gruppe. Dann berührte sie Michael sanft an der Schulter und bedeutete ihm, ihr zu folgen.

Etwas verwirrt stand der junge Mann auf.

„Ehm, also. So hatte ich das eigentlich nicht gemeint. Ich meine … hier? Auf dem Ding vor all den anderen?“

Christin schien langsam die Geduld zu verlieren, denn ihre Stimme wurde ein wenig lauter.

„Kleine Babys haben auch keine Scham, ihr Geschäft dort zu verrichten, wo sie gerade sind. Es wird wenig Privatsphäre geben, da ihr immer in eurer Gruppe und unter Aufsicht sein werdet. Das ist also eine gute Übung. Musst du jetzt oder nicht? Das könnte das letzte Mal für eine längere Zeit sein, dass du deinen Stinker nicht in eine Windel drücken musst.“

Michael stotterte herum. „Nein, ich meine Ja. Also, ich bin mir nicht sicher.“

Noch während er mit hochroten Kopf vor den anderen stand und immer wieder auf das Töpfchen blickte, hatte Rose ihm bereits die Hose geöffnet und heruntergezogen. Jetzt sah man eine hellblaue Unterhose mit einem Motiv aus der Sesamstraße darauf und ein leises Kichern ging durch den Raum.

„Nun, ich sehe Michael, du bist auf einem guten Weg und dein Partner hat schon einige Vorbereitungen für deinen Aufenthalt hier getroffen.“ Christin musste ebenfalls grinsen.

Rose hatte jetzt auch die Unterhose bis zu den Knöcheln heruntergezogen und unter dem Rand des T-Shirts konnte man jetzt Michaels Männlichkeit aufblitzen sehen. Lea, Marie und Mia drehten sich beschämt zur Seite, während Claudia und die blonde Frau verstohlen hin schielten.

Nur die Pflegeschwestern und Christin blickten scheu los und direkt auf seine Mitte, welche er versuchte, mit beiden Händen zu bedecken.

„Finger weg“, kommandierte Christin jetzt scharf und patschte auf Michaels Handrücken. „Dort hast du ab heute nichts mehr zu suchen.“

„Was ist denn das? Schwester Rose, Schwester Hildegard? Ich glaube, wir haben hier einen 6.32. Bitte bereiten Sie alles für die geeigneten Schutzmaßnahmen vor, nachdem der Patient mit seinem Geschäft fertig ist.

„Ja, natürlich“, antworteten beide Pflegerinnen. Schnell aber ohne Hektik machten sie sich am Wickeltisch zu schaffen, um dort Dinge aus den Schubläden zu platzieren und etwas bestimmtes Vorzubereiten. Das wiederum interessierte jetzt die anderen doch etwas mehr. Rose drückte Michael sanft an den Schultern nach unten auf den Topf drückte, wo er in einer albernen, babyhaften Sitzhaltung hocken musste.

„Eines habe ich noch nicht erwähnt, weil ein gewisser Jemand nicht warten konnte.“ Christin blickte Michael dabei streng an.

„Nun werden wir das eben vorziehen müssen. Gruppe Sechs besteht zu einem überwiegenden Teil aus Patientinnen und ist darüber hinaus, mit sechs Mitgliedern, auch recht klein. Deswegen hatten wir uns bereits im Vorfeld dazu entschieden, keinen geschlechtlichen Unterschied zu machen und alle als Mädchen zu behandeln. Das ist effizienter und wir müssen nicht ständig auf die Wahl von Farben, Kleidung und Behandlungen achten.“

Christin drehte sich während sie sprach zu dem Töpfchensitzer um.

„Michael? Nein, ich korrigiere mich. Michaela? Bist du fertig mit AA?“

Der Mann hatte einen hochroten Kopf und schien ein paar Versuche unternommen zu haben, sich durch Drücken zu erleichtern. Er blickte mit einem fast weinerlichen Gesichtsausdruck zu der Leiterin hinauf und schüttelte den Kopf.

„Du hast noch zwei Minuten. Wenn du noch nicht aufs Töpfchen gehen kannst wie ein großes Mädchen, dann musst du eben später in die Windeln kackern. Das ist nicht schlimm und du wirst dich daran gewöhnen. Das war heute eine absolute Ausnahme.“

„Ich kann nicht, wenn andere gucken“, jammerte Michaela und presste noch einmal verzweifelt.

„Ich glaube, unsere Kleine hier ist fertig“, kommentierte Christin und nickte den beiden Schwestern zu.

Auf einen Wink hin hoben Rose und Schwester Hildegard den unglücklich blickenden Michael unter den Armen hoch, entkleideten ihn vollständig und beförderten ihn ohne große Gegenwehr auf den Wickeltisch. Wo er zuerst auf der Kante saß, dann auf dem Rücken gelegt und dann sehr schnell an Händen und Füßen fixiert wurde. Alles ging so schnell, dass Michael erst jetzt anfing sich zu befreien, was natürlich erfolglos blieb.

„Sehr gut. Den Rest der Gruppe Sechs möchte ich jetzt bitten, dem nächsten Behandlungsschritt genau zu folgen. Es wird einige von euch sicher erleichtern und bestimmte Ängste, welche ihr vielleicht im Vorfeld eventuell haben könnten, zerstreuen. Bitte Rose, erklären sie doch, während sie Michaelas Libido sichern, was genau gemacht wird.“

Die freundliche Pflegerin und Leas persönliche Erzieherin lächelte und fing mit Michaels Spezialbehandlung an.

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Lea’s Erziehung (43)

Lea hatte die Augen geschlossen und dachte für den Augenblick eines Wimpernschlages darüber nach, ob sie schon jemals eine so außergewöhnliche und außerkörperliche Erfahrung gemacht hat, wie die, welche sie gerade erlebte.

Die Flüssigkeit, auf deren Oberfläche sie völlig regungslos und anstrengungfrei schwamm, wurde nur von ihren eigenen, unwillkürlichen, wenn auch sehr kleinen Bewegungen in sanfte Schwingungen versetzt. Die weichen Wellen bewegten sich von ihr fort und erreichten bald die Wände eines dunklen, aber nicht beängstigenden Behälters, in dem sie sich ganz allein befand. Der Tank war so groß, das sie weder mit einem Fuß, noch mit einer Hand die Wände erreichen konnte, ohne sich von der Stelle zu bewegen und so tief, dass sie den Grund nicht stehend zu berührte vermochte.

Die Flüssigkeit war kein Wasser. Sie war dicker und zäher, aber auch nicht wie Honig. Man konnte nur sehr schlecht in ihr schwimmen und jede Bewegung war etwas anstrengender als man es gewohnt war. Aber Lea wollte sich auch gar nicht bewegen. Die Flüssigkeit trug sie ohne Probleme oben, ohne dass sie etwas tun musste. Es war warm, aber nicht zu heiß. Eigentlich fühlte das Mädchen überhaupt keine Temperatur. Es war perfekt auf ihre Körpertemperatur abgestimmt. Es war perfekt.

Durch ihre geschlossenen Augenlider konnte sie den zarten Schimmer des gedämpften Lichtes wahrnehmen, welches ohne ersichtliche Quelle den gesamten Innenraum erhellte. Dieses Licht wurde von den zitternden Wellen der Flüssigkeit in tausend glitzernde, hypnotische Facetten gebrochen und überall um sie herum verteilt. Bald konnte man nicht mehr sagen, in welche Richtung man trieb oder wie die Lage des eigenen Körpers war. Nur die Schwerkraft teilte den Raum in Oben und Unten.

Die Wellen an den Wänden lösten ein behäbiges, dumpfes, schmatzendes Echo aus, welches sich zu einem Grundbrummen überlagerte. Ein allgegenwärtiges weißes Rauschen, das alle anderen Geräusche begleitete und diese in ihrer Schärfe und Intension verschliff und dämpfte.

Lea hatte es schon immer gemocht, beim Baden fast schwerelos auf dem Wasser zu treiben. Aber das hier war eine neue Dimension. Das Gefühl zu schweben steigerte sich zu einem berauschenden, entzückenden Zustand. Das Bewusstsein, hier drinnen absolut sicher zu sein, überkam die Patientin so heftig, dass ihr Geist bereits panisch wurde, wenn er daran dachte, dass sie diesen Kokon einmal wieder verlassen musste. Doch das waren nur kurze Anflüge. Die meiste Zeit genoss Lea ihren Zustand in vollen Zügen. Völlig befreit von Zwängen, Pflichten, Gedanken, Bewegungen und körperlichen Verhältnissen hätte sie nicht sagen können, wie lange sie schon hier drin war.

Aber das wollte Lea auch gar nicht. Zeit war zu einem abstrakten, fast lächerlichen Konzept verkümmert. Nichts lag ihr ferner, als Dinge in einer bestimmten Zeit zu erledigen, sich an Termine zu erinnern oder darüber nachzudenken, wie viel Zeit ihr noch für eine bestimmte Sache verblieb. Das Mädchen lachte kurz und ihr Körper zuckte ganz leicht. Ihr kam die Vorstellung, etwas tun zu müssen, um zu sein, wie sie war, albern und konzeptlos vor. Weltliche Gedanken wie die an ihr Studium, ihrer beruflichen Karriere oder der effizienten Einteilung ihrer Lebenszeit zum Nutzen einer konstruierten Gesellschaftsform und -verpflichtung, hatte sie bereits sehr früh, nahezu gänzlich verworfen. Was genau der Zweck und der Sinn ihres Daseins anging, so waren auch diese Erinnerungen verblasst, wenn auch nicht gänzlich verschwunden. Aber sie rückten in den Hintergrund des Augenblicks. Lea zelebrierte ihre Existenz, einzig mit der Tatsache, dass sie existierte. Sie sog jeden Tropfen Gegenwart aus dem aktuellen Moment und erhielt dafür eine Glückseligkeit, welche sie selber kaum beschreiben, sehr wohl aber erkennen und auskosten konnte.


Ein leises Klopfen und stimmhaftes Murmeln sorgte dafür, dass sie aus diesem herrlichen Zustand kurz zurück in die physische Welt geleitet wurde. Das Mädchen bewegte Arme und Beine, um ihren Körper zu spüren, blinzelte und geriet in einen Zustand zwischen wach, schlafen und Trance, welcher nicht so tief war wie der vorherige. Bilder und Gedanken formten sich in ihrem Kopf und sie erinnerte sich sehr bildhaft daran, wie sie hierhergekommen war.

Der Fahrstuhl stoppte und ein leichter Ruck ging durch alle Passagiere. Lea schaute wie alle anderen gebannt auf die sich öffnende Tür. Im Augenwinkel erhaschte sie einen Blick auf eine Anzeige an der rechten Innenwand, welche mit mehreren Lichtern die Stockwerke anzeigte, aber scheinbar keinen Knopf besaß, um sie auszuwählen. Lange konnte sie aber nicht darüber nachdenken, denn schon wurde sie hinausgeschoben in den Flur, der vor ihnen lag.

Der Anblick war fast ein wenig enttäuschend, denn der Gang sah mit seinen eierschalenweißen, schmucklosen Wänden fast genauso aus wie die des Stockwerkes, in dem sie losgefahren waren. Alles war hell, sauber und irgendwie steril. Die kleine Truppe folgte dem Gang geradeaus und kam an mehreren verschlossenen Türen vorbei, welche alle mit einem Schild versehen waren, auf denen stand, was sich in dem dahinterliegenden Raum verbergen mochte. Leas Herz schlug wieder spürbarer, als sie versuchte, einige der Aufschriften zu lesen.

-Uteruskammern-

-Prefötal-Becken-

-Geburtsstation-

-Neugebore-

-Isolation 12-

-Gruppenstrafraum-

Und es folgten noch mehr, die sie aber zu schnell passierten, sodass Lea nichts mehr erkennen konnte. Sie konnte mit den meisten Fachbegriffen ohnehin nichts anfangen. Die abzweigenden Gänge und die vielen Kreuzungen, an denen sie einmal links, einmal rechts abbogen, deuteten darauf hin, dass es sich um eine sehr große Anlage handeln musste. Die Ausdehnungen wirkten viel größer, als es das Gebäude von außen vermuten ließ, doch dieser Gedanke kam wahrscheinlich niemandem in der Gruppe. Alle schauten sich verlegen und mit wachsender Anspannung um und schwiegen. Bis auf die Frau mit den kurzen Haaren und der Lederjacke. Sie machte bereits die ganze Zeit ein skeptisches Gesicht, zog immer wieder die Brauen abfällig hoch und schnaufte einige Male, als ginge ihr das alles nicht schnell genug und war ihr ohnehin nicht genehm. Scheinbar wollte sie das alles schnell hinter sich bringen, oder gar nicht erst hier sein. Was vielleicht auf einige andere auch noch zutreffen mochte. Sie machte es aber besonders deutlich.

„Da habt ihr aber ordentlich was aufgebaut was?“, meinte sie mit erhobener Nase und schnippigem Ton in ihrer lauten Stimme.

„Gerald hat sicher die Hälfte davon bezahlt. Ich schau mich nur mal aus Neugierde hier kurz um. Jemand muss mir nachher den Rückweg zeigen. Ist ja alles sehr verworren hier.“

„Bitte“ begann Rose sehr leise und mit sanfter Stimme. „Wir müssen euch darum bitten, in der Einrichtung etwas leiser zu sprechen, wir möchten eine gewisse Atmosphäre schaffen, in der sich jeder Patient in seiner Geschwindigkeit erholen kann.“

„Ach, Schnickschnack erholen. Ihr tut doch hier nur so mysteriös von wegen medizinisches Institut. Ich hab heimliche einige Unterlagen von meinem Mann eingesehen und die deuten darauf hin, dass hier ganz andere Dinge laufen.“

Rose wurde noch etwas leiser. „Da hast du sicher etwas fehlinterpretiert. Wir sind … „

„Genug jetzt!“, zischte es in einem gerufenen Flüstern schlangenartig aus der Pflegerin heraus, welche die Frau mit den blonden Haaren schob. Ihre kleinen Augen glühten und erschreckten Lea. Sie hatte sich bereits gedacht, dass es mit dieser Frau nicht gut Kirschen essen war. Das hatte sie gleich an ihrem Blick erkannt, der kalt und sehr unheimlich war.

„Wenn du nicht still bist, Claudia, werden wir gleich zu Beginn Maßnahmen ergreifen müssen, um klarzustellen, dass wir solches Verhalten hier nicht tolerieren.“ sprach sie weiter und fixierte die Frau in der Lederjacke mit eisigen Augen. Diese wirkte ein klein wenig eingeschüchtert, wollte das aber nicht zeigen.

„Ach, sind wir schon beim DU? Ich möchte nicht das …. ummmmpf“

Ihre Antwort verstummte sofort, nachdem ihr die Schwester mit dem kühlen Blick in einer blitzschnellen Bewegung die Hand auf den Mund gedrückt hatte. Als sie sie wieder wegnahm, prangte ein großer, weißer Schnuller im Gesicht der sichtlich überraschten Frau. Ihre Augen waren weit aufgerissen und im Moment war sie dermaßen überrumpelt, dass sie mit keinen Gegenmaßnahmen reagierte. Lea fand, dass es ein merkwürdiger Kontrast war, eine so selbstbewusste Frau mit ihren Klamotten aus Jeans und Leder und der emanzipierten Frisur mit einem Babyschnuller im Gesicht zu sehen.

Die Prozession hielt an und sie hatten scheinbar ihre erste Station erreicht. Eine Doppelglastür öffnete sich und sie betraten einen Bereich, dessen Farbgebung nicht ganz so steril und kalt wirkte. Der Boden war in einem hellen Grün und die Wände in einem zarten Rose gehalten. Alles wirkte sofort freundlich und einladend. Eine größere Kreuzung lag vor ihnen, in deren gegenüberliegenden Ecke sich eine weitere Rezeption befand. Dahinter war eine Pflegerin, die sofort auf die Ankömmlinge zukam und mit ihren Kolleginnen sprach. Auch weiteres Personal bevölkerte die abgehenden Gänge und wechselte zwischen den vielen Türen hin und her.

Alle vernahmen plötzlich ein feuchtes Spucken, ein Ploppen und ein klapperndes Poltern. Claudia hatte ihren Schnuller hinter sich auf den Boden gespuckt und einen rebellischen, triumphierenden Blick aufgesetzt, der herausfordernd wirkte und ihre Überlegenheit zeigen sollte. Zu ihrer fast enttäuschten Verwunderung kümmerte sich aber niemand um sie. Ein vorbeigehender Pfleger nahm den Schnuller im Laufen auf und steckte ihn ein. Niemand kommentierte ihren Ausbruch. Dann wurden sie von der jungen Schwester abgelenkt.

„Ah, unsere Gruppe Sechs. Es ist alles vorbereitet, ihr könnt gleich in VR 3 gehen.“

Sie wurden zu einer der Türen geleitet und Lea konnte gerade noch -Vorbereitungsraum 3-, an dem Schild erkennen, bevor sie hineingeschoben wurde.

Auf den ersten Blick wirkte auch dieser Raum unspektakulär und einfach. Er hatte etwas von einem Warteraum in einer Arztpraxis. Auf einem dunklen Teppichboden waren ein paar Stühle in der Raummitte aufgestellt. Einige Beistelltische, auf denen Zeitschriften lagen, wurden beiseite geschoben, um Platz zu schaffen. Bilder hingen an den Wänden, ein Schrank stand unauffällig in einer Ecke und ein indirektes Licht sorgte dafür, dass alles deutlich und klar zu erkennen war. Die Stühle waren zur gegenüberliegenden Stirnwand gedreht und als Lea an ihnen vorbei sah, erkannte sie, was diesen Raum, trotz des Anscheins der Normalität, merkwürdig wirken ließ.

Dicht an die Wand geschoben stand ein Möbelstück, das sich auf den zweiten Blick als ein sehr großer Wickeltisch entpuppte. Je länger man hinsah, desto deutlicher wurde das durch Details, welche sich dem Betrachter nach und nach aufdrängten.

Der Tisch hatte eine helle Grundfarbe und war stabil gebaut. Eine gummierte Polsterung dominierte seine Oberseite und bildete mit weiteren Polstern eine Art Kuhle, in der eine erwachsene Person bequem liegen konnte. Die Kunststoffoberfläche war ebenfalls in einer neutralen, hellen Farbe gehalten, welche ein wenig ins Cremefarbene abging. Unter der Tischplatte, aus deren Seite zwei niedrige Gitter ausgingen, um die Wickelauflage zu halten, waren mehrere Regale und einige Schubladen angeordnet. In den Regalen waren weiße Stapel zu sehen, die Lea nur zu gut kannte. Einem Unbeteiligten wäre es vermutlich erst bei genauerer Untersuchung aufgefallen, aber es waren Stapel von Windeln. Große, dicke Windeln, deren Einsatzzweck eindeutig war. Flaschen, Tiegel und Päckchen waren ebenfalls dort aufbewahrt und Lea wusste auch diese, zu Windelpflegeprodukten zuzuordnen. Bestand die Vorbereitungen etwa daraus, dass sie hier alle gewickelt wurden?

Alle Teilnehmer, welche nicht in einem Rollstuhl saßen, mussten sich auf einen der Stühle setzen. Die Rollis wurden daneben und dazwischen geschoben. Alle, bis auf Rose, die Schwester mit dem kalten Blick und ein sehr kräftiger und großer Pfleger verließen den Raum. Der Pfleger baute seine Person etwas abseits auf und verschränkte seine Arme vor seinem Körper. Jetzt konnte man gut erkennen, dass seine Muskeln sich bei dieser Bewegung schwer gegen sein weißes Hemd drückten. Er war ein imposanter Mann und unter anderen Umständen hätte Lea sogar seinen kantigen Gesichtszügen etwas abgewinnen können. Aber jetzt lag ihre Konzentration auf ganz anderen Dingen. Weitere Dinge drangen in ihr Bewusstsein und zeigten ihr, dass dieser Raum sogar noch seltsamer war, als der erste Blick verriet. Von den Zeitschriften auf den Tischen schauten ihr junge Mädchen, Frauen und Männer entgegen, die ganz offensichtlich Windeln und Babysachen trugen. Einige grinsten fröhlich unter ihren Schnullern hervor. Die Bilder an den Wänden waren schön und mit geschwungenen Pinselstrichen künstlerisch durchaus wertvoll entworfen. Die Szenen zeigten allerdings weitere erwachsene Menschen in dicken Pampers, stilistischen Schnullern und babyhaften Positionen, wie das Füttern mit einer Flasche durch eine andere Person.

Alle schauten von ihrer sitzenden Position aus direkt auf den Wickeltisch und jeder machte sich seine eigenen Gedanken. Eine seltsam aufregende, elektrisierende Stimmung lang über ihnen und die Augenpaare wechselten von verlegenem Betrachten des Tisches zu schamhaftem senken des Blickes. Für einen kurzen Augenblick war es ganz still. Dann ging hörbar die Tür auf und jemand betrat den Raum, den unsere Patienten nicht sehen konnten, ohne sich um 180° umzudrehen. Ein Zucken ging durch die Köpfe, aber keine drehte sich wirklich. Die Tür wurde geschlossen und Schritte kamen näher auf die Sitzenden zu. Es folgte ein Räuspern und die eingetretene Person umrundete den Stuhlkreis, um sich zu zeigen.

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Geständnisse – 13.01 2024

Heute mache ich reinen Tisch – Alles muss runter von der Seele

Heute habe ich einen, für mich, sehr großen und bedeutsamen Schritt gemacht auf einer Reise zu mir selber und meiner Leidenschaft für Windeln.

Zuerst muss ich gestehen, und das vor allem mir selber gegenüber, das ich bei den Gesprächen, welche ich mit meinem Partner über dieses Thema begonnen habe, immer sehr zaghaft war was die Informationen betrifft, welche ich ihm erzählt habe. Bei einem solchen Gespräch ist man ohnehin schon sehr aufgeregt und all die vorbereiteten Sätze und Erklärungen sind mit einem Mal komplett weg. Man stottert nur noch herum und alles, was am Ende übrig bleibt, ist, dass man sich noch einmal erklärt das man Windeln mag. Ich niemals immer alle meine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse mit ihm geteilt, aus Angst ihn damit zu überfordern und auf eine direkte Abwehr zu stoßen. Ich habe Dinge zurückgehalten, versucht drum herumzureden und ähnliches.

Dieses Mal fing es genau so an und ich hatte Befürchtungen, es würde einfach wieder unbefriedigend bleiben. Ich hatte ihm bereits einen Tag zu vor darauf vorbereitet, das ich mit ihm heute Abend darüber sprechen möchte und er hat zugestimmt. Als es dann so weit war, habe ich uns eine Flasche Wein aufgemacht und mir mit einem großen Schluck Mut angetrunken.

Ich habe noch einmal von vorn begonnen ihm zu erklären, was mich dazu bewegt dicke, raschelnde und albern bunte Windeln anzuziehen. Ich glaube, ich habe es mir einfach selber noch einmal erzählt um mit mir selbst und meinen Gefühlen klarzukommen. Er war still und zurückhaltend, ich trank mehr Wein und steuerte dann vorsichtig auf das Theme Windelerziehung und Diaper Discipline zu, welches ich bereits im letzten Tagebucheintrag erwähnt hatte. Ich stotterte herum, was genau ich eigentlich wollte und welche Rolle er dabei spielen sollte. Diese Frage stellte er mir mehrmals.

„Was genau soll ich denn machen?“

Irgendwie hatte ich dann das Gefühl, das das Gespräch wieder versacken würde, da ich es einfach in dem Augenblick nicht richtig erklären konnte, was genau ich denn von ihm wollte. Und da hab ich den Beschluss gefasst einfach alles, was mir auf der Seele brannte heraus zu lassen, egal wie peinlich, seltsam oder heftig es sein sollte. Ich wollte nichts mehr von meiner Leidenschaft verstecken.

Ich erklärte direkt und ohne um den heißen Brei zu reden, dass ich mir wünsche er würde mich, im Zuge eines gemeinsamen Spieles, in Windeln stecken. Ich wollte von ihm wie ein kleines, oder größeres, Kind behandelt werden, welches noch in die Hosen und ins Bett macht. Dabei wäre mir das Dominanzgefälle wichtig. Das ER bestimmt, wann ich wie dicke Windeln anzuziehen habe, wie lange ich sie zu tragen habe, wann sie gewechselt werden und ob und wann ich auf die Toilette darf. Wobei ich auch klar ausgedrückt habe, dass er streng sein sollte, ich also zum größten Teil ein Toilettenverbot auferlegt bekomme. Er sollte mein strenger aber liebevoller und einfühlsamer Daddy sein und ich sein unmündiges, schutzbedürftiges Little.

Wenn ich keine Lust auf Windeln habe, sollte er mich dennoch in extra dicke Pampers stecken. Wenn ich etwas dagegen einwende, sollten diese noch einmal extra mit Einlagen verstärkt werden. Sollte ich jammern und maulen, soll er mich mit einem großen Schnuller „knebeln“. Sollte ich zappeln und unwillig sein, soll er mich fixieren oder gar fesseln. Ich wollte die Machtlosigkeit spüren, auch wenn er natürlich absolut keine Gewalt anwenden soll. Er soll mich dazu bringen einzusehen, dass es besser für mich ist, wenn ich schon früh am Abend mit dicken Windeln, Babystrampler und einem Schnuller in meinem Kinderbettchen liege und zu gehorchen habe.

Ich behielt fast keine meiner Fantasien zurück. Ich habe vielleicht eine Stunde über die verschiedenen Spielarten und Facetten der Windelerziehung gesprochen und diese auch mit meinen Vorlieben und Wünschen gewichtet. Ich erklärte ihm von dem Binge-Purge Effekt, welcher bei vielen ABs eintritt und das mir dieser Zyklus nicht guttut. Meine Idee war es das er diesen Effekt aufhebt, indem er mich in Windel packt, wenn ich gerade gar keine Lust darauf habe, sodass ich die Tiefphase besser überwinden kann. Da ich mir dann sage, dass ich es nicht ändern kann, wenn er mich in Windeln zwingt.

Kurzum, ich legte alle Karten auf den Tisch und das hatte ich vorher in diesem Umfang und Ausführlichkeit noch nie getan. Einige meiner Vorstellungen klangen selbst für mich extrem, als ich sie laut aussprach. Aber als ich fertig war, fühlte ich mich erleichterter als jemals zuvor. Auch als ich es jemals nach irgendeinem solcher Gespräche war.

Er sagte darauf nicht viel, was ich gut verstehen konnte. Es waren einfach zu viele Ideen und Bedürfnisse welche ich zu schnell alle auf einmal geäußert habe. Aber jetzt war alles raus und ich hatte auch das Gefühl, das es ab jetzt keine Erklärungsversuche mehr geben musste. Es war alles gesagt.

Wir haben dann den Wein ausgetrunken. Ich wohl zitternd mehr als er und einen Film geschaut. Ich wollte ihm jetzt erneut Zeit geben sich zu sammeln.

Den nächsten Tag (quasi heute), haben wir erst einmal ganz normal begonnen. Vorhin waren wir spazieren und ich hab ihn nach einigen Smalltalk gefragt, ob es gestern zu heftig für ihn war und was er von all dem hält. Zu meiner Überraschung, meinte er das es ok gewesen wäre und er nur Zeit bräuchte um mit all dem noch besser klarzukommen. Ich erzählte ihm dann von einem Buch, welches ich gefunden habe und uns vielleicht helfen könnte.

Es heißt „Kaffee mit Rosie: Warum möchte mein Partner Windeln tragen?“.

Es ist ein Buch, welches sich an Nicht-ABDLs richtet, welche sich genau in der Situation befinden wie er. Nämlich das man einen Partner hat, welcher ABDL ist und dies auch gern mit in die gemeinsame Beziehung einbinden möchte. Ich habe selber bisher nur die Leseprobe gelesen, fand aber das Grundkonzept und die Aufmachung sehr interessant. Zu meiner freudigen Überraschung meinte er, dass der Buchtitel wirklich sehr aufschlussreich klinge und ich das Buch einfach bestellen sollte.

Nachdem er sich weder auf der Diaper Discipline Webseite noch irgendwo anders weiter groß über das Thema Windelleidenschaft informiert hatte, war das das erste Mal, das er direkt zugestimmt hat, sich mit Literatur darüber auseinander zu setzen. Das weckt unglaubliche Hoffnungen in mir.

Und natürlich habe ich das Buch sofort bestellt und mir auch die Leseprobe noch einmal erarbeitet. Es ist aufgebaut wie eine Art Antwortenkatalog auf die wohl drängendsten Fragen einer Person in einer solchen Situation. „Warum will sie Windeln tragen?“, „Ist das krank?“, „Wie soll ich damit umgehen“, „Muss ich dabei aktiv mitmachen?“, „Belastet es unsere Beziehung?“

Ich bin sehr gespannt, ob das eine Wende bringen könnte, oder zumindest irgendwie eine Art Veränderung. Ich bin in jedem Fall immer noch mehr als glücklich, das mein Partner es scheinbar absolut toleriert und akzeptiert und er nur unsicher ist, wie er sich dabei beteiligen sollte. Wenn er absolut nicht möchte und ich bemerke das es ihm dabei nicht gut geht, werde ich alle Reißleinen ziehen und ihn selbstverständlich nicht damit belasten. Denn ich liebe ihn über alles und will unsere Beziehung stärken und langfristig erhalten.