Windeltest: DryNites (Teen 8-15 Girls)

Kurzbeschreibung:

Bei den DryNites der Marke Huggies handelt es sich um sogenannte Pull-Up Windelhosen, welche für die Nachtversorgung bei Bettnässen im Teenageralter und junge Erwachsene entwickelt wurden. Es sind die größten mir bekannten Windeln welche mit einem leichten Zugang noch in der Kinderwindelabteilung in Drogerien und Supermärkten angeboten werden. Die Produkte werden oft auch als Pyjama Pants, Bettnässerhöschen oder absorbierende Nachtunterwäsche beworben.

In meinem Bericht erfahrt ihr für wen diese speziellen Höschen geeignet sein könnten und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe.

Bezugsquelle:

Einzelpackung (9 Stück) für Mädchen: DryNites Teen 8-15 Girls

Monatspack (4×13 Stück) für Mädchen: DryNites Teen 8-15 Girls Monatspackung

Einzelpackung (9 Stück) für Jungs: DryNites Teen 8-15 Boys

Monatspack (4×13 Stück) für Jungs: DryNites Teen 8-15 Boys Monatspackung

Steckbrief

  • Typ: Bettnässerhöschen für Teenager und Erwachsene
  • Ausführung: Einweg, Pull-Up Windel
  • Größe: Klein, Anatomisch
  • Außenseite: Textilartig, Cotton-Feel
  • Farbe: Schwarzer Grundton mit buntem Aufdruck, verschiedene Motive
  • Saugkraft: gering
  • Quellverhalten: mittel
  • Verschlussart: keine, Seitennaht kann zum ausziehen aufgerissen werden
  • Fortbewegung: uneingeschränkt (trocken), uneingeschränkt (nass)
  • Lautstärke: lautlos bis leise
  • Tragekompfort: eher weich

Eine Erklärung zu den einzelnen Punkten findest du auf der Seite Windeltests und Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht

Ja. Ich weiß, was einige jetzt denken mögen und ich möchte das in vielen Punkten nicht abstreiten: Pull-Ups sind keine „echten“ Windeln. Jedenfalls nicht für viele ABDLs. Und dennoch hat der Markt eine Fülle unterschiedlicher Produkte hervorgebracht, welche ihren ganz bestimmten Einsatzzweck haben und auch in der Windelliebhaber- und vor allem in der Adult Babyszene immer mehr Beachtung finden.

Zuerst einmal steht für mich der Gedanke im Raum, das die DryNites für Bettnässer konzipiert sind und so auch beworben werden. Kaufe ich diese Windeln, trage und benutze sie, dann ist die Assoziation das ich eine Bettnässerin bin durch diesen Umstand um so stärker und es hilft mir in eine Art Little Space einzutauchen. Ich fühle mich manchmal sogar stärker in mein kleines Ich zurückversetzt, als wenn ich Erwachsenenwindeln trage. Denn Erwachsenenwindeln sind, auch wenn sie bunt bedruckt sind, eben für Erwachsene. Jedenfalls ergeht es mir so. Allein wenn ich die Pants mit klopfendem Herzen, roten Ohren und möglichst ohne Augenkontakt in der Drogerie kaufe, gehen mir viele aufregende Gedanken durch den Kopf.

„Braucht die kleine Ewa wieder neue Pampers? Kann sie ihr Bettchen nicht trocken und sauber halten? Oh, ich glaube, Klein Ewa braucht bald wieder richtige Windeln, sie ist noch zu klein um aufs Klo zu gehen.“

Welcher Daddy und welche Mami wären nicht entzückt ihr Kleines in eine solche Situation zu bringen und zu beobachten?

Bereits diese einfache Sache löst bei mir Gefühle und Reize aus, welche ich beim Windelkauf im Internet nicht so stark verspüre und der kleine Kick in der Kaufhalle gefällt mir immer wieder.

Der zweite Punkt, warum ich die DryNites hier vorstellen möchte ist, das man sie unter bestimmten Bedingungen sehr gut als Windelhose verwenden kann, auch wenn man bereits etwas älter ist. Dazu möchte ich etwas zu den Eigenschaften der Höschen erzählen.

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei den DryNites 8-15 wahrscheinlich um die größten „Kinderwindeln“ welche von normalen Läden angeboten werden. Auch im Vergleich zu anderen Bettnässerwindeln für Jugendliche, sind sie das Produkt mit den größten physischen Ausmaßen und der besten Passform. Das ist natürlich wichtig, weil die meisten über 20 wohl doch nicht mehr die Körpermaße aufweisen, wie sie sie mit 15 hatten. Bei Frauen wird sich in der Zwischenzeit wohl die Hüfte, wie bei mir, etwas gerundet und ausgedehnt haben.

Wie tragen sich die DryNites also? Wenn man die entsprechenden Körpermaße nicht um mehrere Größen übersteigt, erstaunlich gut. Ich bin schlank und relativ klein, habe einen Hüftumfang von 92 cm und bin 165 groß. Gewicht verrate ich nicht, nö nö ;-). Die Windelhöschen passen mir ganz ausgezeichnet und ich kann sie fast wie ganz normale Unterwäsche tragen. Jedenfalls was das an- und ausziehen betrifft. Jetzt würde ich weiter behaupten, das man die DryNites auch noch mit einem weit größeren Hüftumfang tragen kann, denn der erscheint mir die wichtigste Größe dafür zu sein. Ich habe die Pants mit den Händen versucht bis auf ihre maximale Ausdehnung zu ziehen und diese ist noch einmal um einiges weiter als meine Hüften. Ich konnte es nicht exakt bemessen, aber ich behaupte das jemand mit einem Umfang von 100-105cm, die Höschen ebenfalls noch gerade so tragen kann. Dann sind sie aber bereits an ihren Grenzen was sich eventuell negativ auf ihren Tragekomfort und ihre Flüssigkeitsaufnahmeleistung auswirken könnte. Ich würde jedem Interessierten empfehlen es einmal auszuprobieren, um sich Gewissheit zu verschaffen und vielleicht ist es für den ein oder anderen ja auch eine Option für die guten Vorsätze für das nächste Jahr. „schmunzel“

Hat man die Voraussetzungen erfüllt, kann man dieses Produkt also ganz ausgezeichnet tragen. Doch wie fühlen sie sich an? Ich würde es als eine Art Vorstufe zu echten Windeln beschreiben. Hat man sie hochgezogen bemerkt man gleich, dass sie sich zwar wie Unterwäsche anziehen lassen und sie sich auch genau so tragen, aber das das Polster zwischen den Beinen dennoch deutlich und unmissverständlich zu spüren ist. Es ist wesentlich mehr Material als bei einer Monatsbinde und auch weit mehr als bei Binden und Slipeinlagen gegen Blasenschwäche oder dergleichen. Die Gefühle schwanken dabei zwischen gepolsterter Unterwäsche und einer dünnen, kleinen Windel. Betastet man seinen Unterleib, so stellt man fest das das Saugmaterial dicker und ausladender ist als es sich beim Tragen anfühlt. Einzig zwischen den Beinen spürt man wie diese etwas gegen die Polsterung drücken. Ich mag dieses uneindeutige Gefühl, wie es zwischen zwei Welten schwebt. Ich fühle mich in jedem Fall eingepackter und umschlossener als bei einem normalen Slip, aber immer noch so frei in meiner Bewegung und meinem Blick auf mich, das ich weniger Angst verspüre mich mit einer DryNite in der Öffentlichkeit zu bewegen.

Wo ich gerade das Selbstbild erwähnt habe. Wenn ich mich nur mit der Pants im Spiegel betrachte, dann ist dieses verschwommene Gefühl zwischen einer Unterhose und einer Windel dort ebenfalls zu entdecken. Ich bin mir unsicher, ob die DryNites bei einer Mädchen-Pyjama-Party bei den anderen als normale Unterwäsche durchgehen würden. Das kann mein voreingenommener Blick auf die Sache sein, aber ich habe nicht das Gefühl, das man sie nicht als das erkennen kann, was sie ist. Eine Windel für Bettnässer. Stören tut mich das in keiner Weise. Der schwarze Grundton und die eleganten, bunten Motive finde ich ansprechend und sie sind es auch, welche mir dieses „klein sein“ Gefühl geben. Bettnässen ist ja eine abschließende Phase des Trockenwerdens und der Abschied von Windeln. Ich sehe es genau umgekehrt, das dieser Abschnitt erst der Anfang ist auf dem Weg zurück zu Windeln.

Die Passform und der Schnitt der Pants sind etwas größer und ausgedehnter als bei einem Slip. Mir geht sie bis auf einige Zentimeter unter den Bauchnabel und entsprechend am Rücken auch hinauf. Die aufreißbaren Seiten sind sehr breit, breiter als bei normaler Unterwäsche üblich. Dafür halten sie fest und reißen nicht wie bei anderen Produkten dieser Art. Die gesamte Oberfläche ist rundherum weich, elastisch und angenehm zu tragen. Ich empfehle die Höschen vor dem ersten hochziehen etwas mit den Händen vorzudehnen, dann kann man sehr bequem hineinschlüpfen.

Angezogen legen sie sich fest um den Unterkörper und halten alles dort wo es hingehört. Auch um nassen Zustand sackt die Pants nur leicht durch.

Die Saugleistung ist für ein Produkt für Kinder und Jugendliche sehr hoch. Für die Bedürfnisse eines Erwachsenen könnte sie unzureichend sein. Das kommt natürlich auf jeden individuell an. Wie viel man in welcher Zeit einpullert, oder wie viel mit einer Blasenentleerung.

Wenn ich über einen längeren Zeitraum immer wieder nur sehr kleine Mengen einnässe, halten die Windeln bei mir einen ganzen Vormittag oder einen kurzen Abend durch. Ich kann einmal eine komplett volle Blase entleeren und bleibe nach außen hin trocken. Auch ein zweites Mal einnässen ist möglich, dann kommt die Pants aber an ihre maximalen Grenzen und es könnte beim hinsetzen und im liegen bereits etwas auslaufen. Ich schätze die Maximalkapazität auf ca 500ml. Wobei man bei einer Blasenentleerung ebenfalls nicht mehr von einer nur feuchten Windel sprechen kann.

Aber genau bei den kleinen Mengen liegt für mich das Einsatzgebiet. Wie ich bereits in einem früheren Beitrag (Steter Tropfen) meines Blogs beschrieben habe. Sind die DryNites ausgezeichnet dafür geeignet „vollgetropft“ zu werden. Ich habe eine Weile damit experimentiert meine Blase über eine längere Zeit nicht zu füllen, sondern in kurzen Abständen immer wieder einzunässen. So das die Abgabemengen winzig, meine Blase immer leer und das regelmäßige, kontinuierliche Wasser lassen mich konditioniert hat. Mein Bewusstsein hat das Abgeben weniger Tropfen aller 10-15 Minuten nach ein paar Tagen fast nicht mehr mitbekommen. Es hat sich ein Automatismus eingestellt der dafür gesorgt hat, das meine Windel gleichmäßig gefüllt waren. Trug ich hingegen keine Windel, hatte ich keinerlei Probleme trocken zu bleiben. Der Automatismus war gut zu steuern und ich hatte auch keinen größeren Harndrang, wenn ich diese Technik wieder eingestellt habe. Trug ich dann später wieder Pampers, konnte ich mich an das Training erinnern und fand schnell wieder meinen Rhythmus des Einnässens.

Um diese Übung nun ernsthaft und unterbrechungsfrei durchführen zu können, waren die DryNites für den Alltagsgebrauch ideal. Sie sind super diskret und unter Kleidung nicht zu erkennen. Sie sind Geräuschlos beim Tragen und rascheln nur etwas beim hoch- und runterziehen. Und man kann im Notfall damit auch unauffällig eine Toilette benutzen, wenn man zum Beispiel auf der Arbeit keinen Stinker hineinmachen will. Um die maximale Kapazität dieser Windelart auszuschöpfen, empfehle ich eine Gummihose darüber zu ziehen, sodass man bei der Abgabe einer größeren Flüssigkeitsmenge auf der sicheren Seite ist.

Das einzige, was mir in puncto Tragen in der Öffentlichkeit aufgefallen ist, ist das Quellverhalten des Saugkerns. Dieses ist zwar in Relation zu Klebewindeln bereits gering, dennoch bemerkt man deutlich, wenn die Pants nass und voll sind. Was eventuell zu einer etwas anderen Gangart führen könnte, wenn man nicht aufpasst. Von einem breitbeinigen Watscheln ist man aber noch weit entfernt.

Zu erwähnen wäre noch das der Saugkern und die Verteilung des absorbierenden Materials geschlechtsspezifisch angepasst wurde. So erklärt der Hersteller, das bei den Pants für Mädchen, der Schrittbereich besonders präpariert wurde, während bei den Produkten für Jungen der vordere Bereich entsprechend mehr Aufmerksamkeit erhalten hat. Da ich nur die Höschen für Mädchen kaufe und benutze, kann ich dazu keine eigene Aussage treffen. Vielleicht kann hier der ein oder andere männliche Leser ein wenig Erfahrung in einem Kommentar hinzufügen.

Das Einnässen im Stehen und auch im Sitzen stellt keine Probleme dar. Auch im Liegen auf dem Rücken funktioniert das Benutzen sehr gut. Im seitlichen Liegen muss ich allerdings sagen, das es bereits bei der ersten größeren Menge zum leichten Auslaufen an den Bündchen kommen kann. Aber dieses Problem habe ich bei nahezu allen Windelprodukten. Seitliches Liegen ist die schwerste Kategorie bei den Tests, wie ich finde. Im Bett trage ich daher eigentlich nur noch richtige Windeln zum Zukleben und drehe mich auch auf den Rücken oder den Bauch, wenn ich sie benutze. Danach ist es auch mit den DryNites kein Problem seitlich weiterzuschlafen.

Das an- und ausziehen der Windelpants ist so einfach wie bei einer Unterhose. Auch im nassen Zustand funktioniert das gut und man kann ein nur leicht feuchte Höschen weiter tragen, wenn man doch einmal einen Zwischenstopp auf dem Klo gemacht hat. Will man sie wechseln, kann man sie entweder einfach herunterziehen, oder man reist die Seiten an einer dafür präparierten Stelle auf. Nach meiner Erfahrung ist das gar nicht so einfach, denn die Seiten sind relativ fest und man muss schon kräftig ziehen, um sie einzureißen. Mir macht das nichts aus und mein Sicherheitsgefühl ist umso höher, desto mehr ich weiß, dass die Seiten nicht von allein einreißen werden.

Zusammengenommen empfinde ich dieses Produkt als sehr hochwertig und für den entsprechenden Indikationszweck hervorragend geeignet. Das führt natürlich auch zu einem relativ hohen Stückpreis. Da ich aber in meinem Alltag die Produkte immer wieder wechsel und verschiedene Windeln zu verschiedenen Anlässen und Umständen trage, hält sich mein Verbrauch für mich in überschaubaren Grenzen.

Vielleicht konnte ich mit meinem Bericht etwas Interesse wecken. Ich freue mich auf jeden Fall über eure Kommentare zu diesem Thema und hoffe meine Erfahrungen mit den DryNites helfen dem ein oder anderen.