Ich habe bereits einige Male erwähnt, dass ich mich mehr zu Windeln als zu Babydingen und babyhaftem Verhalten hingezogen fühle. Ich hatte ein wenig mit Babyaccessoires experimentiert, konnte damals aber nicht die Genugtuung daraus ziehen, wie es andere beschreiben oder wie es Windeln bei mir auslösen. Ich hatte mir unter anderem Schnuller in verschiedenen Größen gekauft und auch Babyschnuller ausprobiert, aber ich konnte dem Saugen an den teilweise viel zu kleinen Silikon-Nippeln nichts abgewinnen. Es störte mich eher und manchmal drückten sogar die Zähne nach ein paar Minuten unangenehm. So gab ich das bald wieder auf. Zumal ich nicht verstehen konnte, was es auslösen sollte, wenn man für sich allein einen Schnuller benutzt.
Im Gegensatz dazu, fände ich es unheimlich reizvoll, wenn man mir einen solchen Schnuller in den Mund zwingen würde, um mich ruhig zu stellen. Also wieder eine auferlegte Babyfizierung. Nur würde ein solches Vorgehen nichts an der Tatsache ändern, das Schnuller für Kleinkinder für einen Erwachsenen unzureichend sind.
Aus einem Anflug von Neugier heraus kaufte ich später einen Schnuller, welcher speziell für Erwachsene Nutzer angeboten wird. Die Schnuller von LFB sind wesentlich größer, sowohl der Schild als auch der Saugteil. Die Gummibirne ist etwa 4cm lang und 3cm breit, was angenehmer zu tragen ist als die winzigen Babyschnuller. Die Zähne drücken nicht so sehr und ich konnte ihn auch länger tragen, ohne dass es unangenehm wurde oder mich gestört hat. Saugt man allerdings nicht aktiv an diesen Produkten, dann fallen sie auch schnell heraus, vor allem wenn man sich bewegt, unaufmerksam ist oder einfach vergisst zu nucken.
Nach dieser Erfahrung habe ich das mit den Schnullern ganz aufgegeben. In der Zwischenzeit habe ich mehr gefallen an babyhaft bedruckten Bodys und niedlichen Stramplern gefunden. Schnuller schob ich für mich als nicht praktikabel und nicht reizvoll beiseite.
Vor kurzem wurde ich bei meiner Suche nach Windelthemen im Internet auf die Seite von Rearz aufmerksam, welche ich bis dahin nur als Anbieter von ABDL-Windeln kannte. Auf der Webseite fand ich allerdings eine sehr große, bunte und faszinierende Auswahl an weiteren Produkten rund um Adult Babys und Windelliebhaber. Unter anderem auch Schnuller, welche bei detaillierter Untersuchung noch mal größer und voluminöser waren als die, welche ich bis dahin kannte. Als ich mir die Dimensionen bewusst machte, empfand ich eine Lust, es noch einmal mit diesen Schnullern zu versuchen, irgendetwas musste doch dran sein, warum viele ABs sie so mochten. Allein der Schnullerschild, mit einer Breite von 8,5cm und einer Höhe von 5,9cm, würde mein halbes Gesicht verdecken und ich dachte daran, wie peinlich und schambehaftet ich damit aussehen müsste. Auch das Saugteil war mit 6,3cm Länge und 3,7cm Breite noch ein Stück voluminöser als von meinen bisherigen Nuckeln.
Nach kurzem Zögern kaufte ich einen der Schnuller in der Größe 10 und gleich noch eine dieser Trainings Pants welche ich total goldig finde. Nach nicht einmal einer Woche waren die Sachen da.
Mein neuer Liebling. Ist er nicht ganz allerliebst?
Und was soll ich sagen. Bereits als ich den Schnuller durch die transparente Box sah, durchfuhr mich ein seltsamer Schauer. Er ist noch größer als ich ihn mir ausgemalt habe, damit würde man wirklich wie ein Baby aussehen, und nicht nur wie eine erwachsene Frau mit einem Schnuller im Mund.
Ich hab ihn dann nach der Anleitung erst einmal gut abgewaschen und trocknen lassen. Dann habe ich ihn lange betrachtet. Seine Ausmaße erschreckten mich und fesselten mich gleichermaßen. Ich hob ihn sehr langsam an meine Lippen und zelebrierte es regelrecht, ihn mir in den Mund zu schieben. So hatte ich noch nie bei einem Schnuller empfunden. Und dann passierte es. Die speziell geformte Saugbirne passierte meine Lippen und meine Zunge und ploppte mit einem Mal komplett in meinen Mundraum. Ich war überrascht und fast ein wenig erschrocken. In dem Augenblick, als das weiche Material das Innere meines Mundes komplett eingenommen hatte, hatte ich ein sehr heftiges Kribbeln und ziehen im Bauch.
Der Schnuller passt nicht nur perfekt, er schmiegt sich auch auf eine einmalige Weise an meinen Gaumen und meine Zunge. Ich habe das Gefühl, dass jedes bisschen Raum in meinem Mund ausgefüllt ist. Durch die Form und die Größe des Schnullers, saugt sich meine Zunge und meine Lippen wie von selbst daran fest. Man muss ihn nicht aktiv hinter den Zähnen halten oder daran nuckeln, damit er nicht herausfällt. Er bleibt von allein, wo er hingehört. Wenn man dann vorsichtig saugt, dann drückt sich die Blase der Silikonbirne zusammen, dehnt sich wieder aus und hinterlässt ein ganz zauberhaftes Gefühl. Ich genieße das kurz und habe einen starken Drang danach, es zu wiederholen.
So erwische ich mich dabei, wie ich wohl fünf Minuten lang an dem Schnuller nuckel wie ein Baby und ich kann nicht genug davon bekommen. Ich spüre keinerlei Druck an den Zähnen, wenn ich erschöpft bin und nicht mehr sauge, habe ich immer das angenehme Gefühl, komplett gestopft zu sein. Und ist mir wieder danach, nuckel ich wieder hörbar.
Aufgrund dieser Erfahrung muss ich mein Urteil gegenüber von Erwachsenenschnullern revidieren. Ich habe ihn in den letzten Tage nur für mich getragen und in verschiedenen Situationen ausprobiert. Es ist jedesmal ein Glücksgefühl und eine spürbare Entspannung. Später habe ich auf der Seite des eigentlichen Anbieters, „Pacifier Addict“, gelesen, dass diese Schnuller dazu geeignet sind, sich schlechte Angewohnheiten abzugewöhnen. So werden sie zumindest beworben. Rauchen, Nägel kauen, Haare drehen oder nervöse Beine, sollen damit der Vergangenheit angehören. Das wiederum erinnerte mich daran, dass ich manchmal auf dem Sofa, wenn ich mit meinem Freund Fern sehe, ebenfalls nervös mit den Beinen wackel. Woraufhin er mich immer ermahnt, das sein zu lassen. Vielleicht kann ich das mit meinem neuen Schnuller angehen.
Wenn ich Windeln trage und den Schnuller im Mund habe, ist es jetzt auch anders als früher. Ich fühle mich noch geborgener, noch etwas kleiner und irgendwie noch wohler als vorher. Meine Little Seite kommt stärker hervor als ich es jemals gedacht hätte und ich wünsche mir nicht mehr nur, dass mein Partner mich in Windeln steckt, sondern auch, dass er mich umsorgt, streichelt und behütet. Also sich noch mehr um ein Little kümmert, als nur ein ungezogenes Mädchen in Windeln zu verpacken.
Und noch eine Eigenschaft hat der Fixx Jumbo Schnuller. Es ist mir mit ihm auf eine ungewöhnliche Art nicht möglich, ordentlich zu sprechen. Laute kann man natürlich von sich geben, aber man kann nahezu keinen Buchstaben ordentlich bilden. Entweder bekommt man den Mund nicht weit genug zum oder auf, oder die Zunge wird einfach von dem Sauger nach unten gedrückt. Das war bei den kleineren Schnullern ebenfalls anders. Da hat man ihn einfach etwas mit der Zunge nach vorn geschoben, zwischen den Zähnen gehalten und konnte dann ziemlich gut reden, wenn auch etwas verkniffen. Aber mit dem Fixx herrscht ziemliche Ruhe und ich fühle mich damit nicht mehr genötigt, überhaupt sprechen zu müssen.
Wie ist das bei euch? Verwendet ihr auch Schnuller, um euch zu entspannen? Wie kommt ihr mit den Schnullern auf dem Markt so klar und welche sind eure Favoriten? Gibt es noch Geheimtipps in diesem Bereich? Ich für meinen Teil bin durch den Flexx ziemlich „angefixt“ und jetzt an weiteren Erfahrungen interessiert.
Lea hatte die Augen geschlossen und dachte für den Augenblick eines Wimpernschlages darüber nach, ob sie schon jemals eine so außergewöhnliche und außerkörperliche Erfahrung gemacht hat, wie die, welche sie gerade erlebte.
Die Flüssigkeit, auf deren Oberfläche sie völlig regungslos und anstrengungfrei schwamm, wurde nur von ihren eigenen, unwillkürlichen, wenn auch sehr kleinen Bewegungen in sanfte Schwingungen versetzt. Die weichen Wellen bewegten sich von ihr fort und erreichten bald die Wände eines dunklen, aber nicht beängstigenden Behälters, in dem sie sich ganz allein befand. Der Tank war so groß, das sie weder mit einem Fuß, noch mit einer Hand die Wände erreichen konnte, ohne sich von der Stelle zu bewegen und so tief, dass sie den Grund nicht stehend zu berührte vermochte.
Die Flüssigkeit war kein Wasser. Sie war dicker und zäher, aber auch nicht wie Honig. Man konnte nur sehr schlecht in ihr schwimmen und jede Bewegung war etwas anstrengender als man es gewohnt war. Aber Lea wollte sich auch gar nicht bewegen. Die Flüssigkeit trug sie ohne Probleme oben, ohne dass sie etwas tun musste. Es war warm, aber nicht zu heiß. Eigentlich fühlte das Mädchen überhaupt keine Temperatur. Es war perfekt auf ihre Körpertemperatur abgestimmt. Es war perfekt.
Durch ihre geschlossenen Augenlider konnte sie den zarten Schimmer des gedämpften Lichtes wahrnehmen, welches ohne ersichtliche Quelle den gesamten Innenraum erhellte. Dieses Licht wurde von den zitternden Wellen der Flüssigkeit in tausend glitzernde, hypnotische Facetten gebrochen und überall um sie herum verteilt. Bald konnte man nicht mehr sagen, in welche Richtung man trieb oder wie die Lage des eigenen Körpers war. Nur die Schwerkraft teilte den Raum in Oben und Unten.
Die Wellen an den Wänden lösten ein behäbiges, dumpfes, schmatzendes Echo aus, welches sich zu einem Grundbrummen überlagerte. Ein allgegenwärtiges weißes Rauschen, das alle anderen Geräusche begleitete und diese in ihrer Schärfe und Intension verschliff und dämpfte.
Lea hatte es schon immer gemocht, beim Baden fast schwerelos auf dem Wasser zu treiben. Aber das hier war eine neue Dimension. Das Gefühl zu schweben steigerte sich zu einem berauschenden, entzückenden Zustand. Das Bewusstsein, hier drinnen absolut sicher zu sein, überkam die Patientin so heftig, dass ihr Geist bereits panisch wurde, wenn er daran dachte, dass sie diesen Kokon einmal wieder verlassen musste. Doch das waren nur kurze Anflüge. Die meiste Zeit genoss Lea ihren Zustand in vollen Zügen. Völlig befreit von Zwängen, Pflichten, Gedanken, Bewegungen und körperlichen Verhältnissen hätte sie nicht sagen können, wie lange sie schon hier drin war.
Aber das wollte Lea auch gar nicht. Zeit war zu einem abstrakten, fast lächerlichen Konzept verkümmert. Nichts lag ihr ferner, als Dinge in einer bestimmten Zeit zu erledigen, sich an Termine zu erinnern oder darüber nachzudenken, wie viel Zeit ihr noch für eine bestimmte Sache verblieb. Das Mädchen lachte kurz und ihr Körper zuckte ganz leicht. Ihr kam die Vorstellung, etwas tun zu müssen, um zu sein, wie sie war, albern und konzeptlos vor. Weltliche Gedanken wie die an ihr Studium, ihrer beruflichen Karriere oder der effizienten Einteilung ihrer Lebenszeit zum Nutzen einer konstruierten Gesellschaftsform und -verpflichtung, hatte sie bereits sehr früh, nahezu gänzlich verworfen. Was genau der Zweck und der Sinn ihres Daseins anging, so waren auch diese Erinnerungen verblasst, wenn auch nicht gänzlich verschwunden. Aber sie rückten in den Hintergrund des Augenblicks. Lea zelebrierte ihre Existenz, einzig mit der Tatsache, dass sie existierte. Sie sog jeden Tropfen Gegenwart aus dem aktuellen Moment und erhielt dafür eine Glückseligkeit, welche sie selber kaum beschreiben, sehr wohl aber erkennen und auskosten konnte.
Ein leises Klopfen und stimmhaftes Murmeln sorgte dafür, dass sie aus diesem herrlichen Zustand kurz zurück in die physische Welt geleitet wurde. Das Mädchen bewegte Arme und Beine, um ihren Körper zu spüren, blinzelte und geriet in einen Zustand zwischen wach, schlafen und Trance, welcher nicht so tief war wie der vorherige. Bilder und Gedanken formten sich in ihrem Kopf und sie erinnerte sich sehr bildhaft daran, wie sie hierhergekommen war.
Der Fahrstuhl stoppte und ein leichter Ruck ging durch alle Passagiere. Lea schaute wie alle anderen gebannt auf die sich öffnende Tür. Im Augenwinkel erhaschte sie einen Blick auf eine Anzeige an der rechten Innenwand, welche mit mehreren Lichtern die Stockwerke anzeigte, aber scheinbar keinen Knopf besaß, um sie auszuwählen. Lange konnte sie aber nicht darüber nachdenken, denn schon wurde sie hinausgeschoben in den Flur, der vor ihnen lag.
Der Anblick war fast ein wenig enttäuschend, denn der Gang sah mit seinen eierschalenweißen, schmucklosen Wänden fast genauso aus wie die des Stockwerkes, in dem sie losgefahren waren. Alles war hell, sauber und irgendwie steril. Die kleine Truppe folgte dem Gang geradeaus und kam an mehreren verschlossenen Türen vorbei, welche alle mit einem Schild versehen waren, auf denen stand, was sich in dem dahinterliegenden Raum verbergen mochte. Leas Herz schlug wieder spürbarer, als sie versuchte, einige der Aufschriften zu lesen.
-Uteruskammern-
-Prefötal-Becken-
-Geburtsstation-
-Neugebore-
-Isolation 12-
-Gruppenstrafraum-
Und es folgten noch mehr, die sie aber zu schnell passierten, sodass Lea nichts mehr erkennen konnte. Sie konnte mit den meisten Fachbegriffen ohnehin nichts anfangen. Die abzweigenden Gänge und die vielen Kreuzungen, an denen sie einmal links, einmal rechts abbogen, deuteten darauf hin, dass es sich um eine sehr große Anlage handeln musste. Die Ausdehnungen wirkten viel größer, als es das Gebäude von außen vermuten ließ, doch dieser Gedanke kam wahrscheinlich niemandem in der Gruppe. Alle schauten sich verlegen und mit wachsender Anspannung um und schwiegen. Bis auf die Frau mit den kurzen Haaren und der Lederjacke. Sie machte bereits die ganze Zeit ein skeptisches Gesicht, zog immer wieder die Brauen abfällig hoch und schnaufte einige Male, als ginge ihr das alles nicht schnell genug und war ihr ohnehin nicht genehm. Scheinbar wollte sie das alles schnell hinter sich bringen, oder gar nicht erst hier sein. Was vielleicht auf einige andere auch noch zutreffen mochte. Sie machte es aber besonders deutlich.
„Da habt ihr aber ordentlich was aufgebaut was?“, meinte sie mit erhobener Nase und schnippigem Ton in ihrer lauten Stimme.
„Gerald hat sicher die Hälfte davon bezahlt. Ich schau mich nur mal aus Neugierde hier kurz um. Jemand muss mir nachher den Rückweg zeigen. Ist ja alles sehr verworren hier.“
„Bitte“ begann Rose sehr leise und mit sanfter Stimme. „Wir müssen euch darum bitten, in der Einrichtung etwas leiser zu sprechen, wir möchten eine gewisse Atmosphäre schaffen, in der sich jeder Patient in seiner Geschwindigkeit erholen kann.“
„Ach, Schnickschnack erholen. Ihr tut doch hier nur so mysteriös von wegen medizinisches Institut. Ich hab heimliche einige Unterlagen von meinem Mann eingesehen und die deuten darauf hin, dass hier ganz andere Dinge laufen.“
Rose wurde noch etwas leiser. „Da hast du sicher etwas fehlinterpretiert. Wir sind … „
„Genug jetzt!“, zischte es in einem gerufenen Flüstern schlangenartig aus der Pflegerin heraus, welche die Frau mit den blonden Haaren schob. Ihre kleinen Augen glühten und erschreckten Lea. Sie hatte sich bereits gedacht, dass es mit dieser Frau nicht gut Kirschen essen war. Das hatte sie gleich an ihrem Blick erkannt, der kalt und sehr unheimlich war.
„Wenn du nicht still bist, Claudia, werden wir gleich zu Beginn Maßnahmen ergreifen müssen, um klarzustellen, dass wir solches Verhalten hier nicht tolerieren.“ sprach sie weiter und fixierte die Frau in der Lederjacke mit eisigen Augen. Diese wirkte ein klein wenig eingeschüchtert, wollte das aber nicht zeigen.
„Ach, sind wir schon beim DU? Ich möchte nicht das …. ummmmpf“
Ihre Antwort verstummte sofort, nachdem ihr die Schwester mit dem kühlen Blick in einer blitzschnellen Bewegung die Hand auf den Mund gedrückt hatte. Als sie sie wieder wegnahm, prangte ein großer, weißer Schnuller im Gesicht der sichtlich überraschten Frau. Ihre Augen waren weit aufgerissen und im Moment war sie dermaßen überrumpelt, dass sie mit keinen Gegenmaßnahmen reagierte. Lea fand, dass es ein merkwürdiger Kontrast war, eine so selbstbewusste Frau mit ihren Klamotten aus Jeans und Leder und der emanzipierten Frisur mit einem Babyschnuller im Gesicht zu sehen.
Die Prozession hielt an und sie hatten scheinbar ihre erste Station erreicht. Eine Doppelglastür öffnete sich und sie betraten einen Bereich, dessen Farbgebung nicht ganz so steril und kalt wirkte. Der Boden war in einem hellen Grün und die Wände in einem zarten Rose gehalten. Alles wirkte sofort freundlich und einladend. Eine größere Kreuzung lag vor ihnen, in deren gegenüberliegenden Ecke sich eine weitere Rezeption befand. Dahinter war eine Pflegerin, die sofort auf die Ankömmlinge zukam und mit ihren Kolleginnen sprach. Auch weiteres Personal bevölkerte die abgehenden Gänge und wechselte zwischen den vielen Türen hin und her.
Alle vernahmen plötzlich ein feuchtes Spucken, ein Ploppen und ein klapperndes Poltern. Claudia hatte ihren Schnuller hinter sich auf den Boden gespuckt und einen rebellischen, triumphierenden Blick aufgesetzt, der herausfordernd wirkte und ihre Überlegenheit zeigen sollte. Zu ihrer fast enttäuschten Verwunderung kümmerte sich aber niemand um sie. Ein vorbeigehender Pfleger nahm den Schnuller im Laufen auf und steckte ihn ein. Niemand kommentierte ihren Ausbruch. Dann wurden sie von der jungen Schwester abgelenkt.
„Ah, unsere Gruppe Sechs. Es ist alles vorbereitet, ihr könnt gleich in VR 3 gehen.“
Sie wurden zu einer der Türen geleitet und Lea konnte gerade noch -Vorbereitungsraum 3-, an dem Schild erkennen, bevor sie hineingeschoben wurde.
Auf den ersten Blick wirkte auch dieser Raum unspektakulär und einfach. Er hatte etwas von einem Warteraum in einer Arztpraxis. Auf einem dunklen Teppichboden waren ein paar Stühle in der Raummitte aufgestellt. Einige Beistelltische, auf denen Zeitschriften lagen, wurden beiseite geschoben, um Platz zu schaffen. Bilder hingen an den Wänden, ein Schrank stand unauffällig in einer Ecke und ein indirektes Licht sorgte dafür, dass alles deutlich und klar zu erkennen war. Die Stühle waren zur gegenüberliegenden Stirnwand gedreht und als Lea an ihnen vorbei sah, erkannte sie, was diesen Raum, trotz des Anscheins der Normalität, merkwürdig wirken ließ.
Dicht an die Wand geschoben stand ein Möbelstück, das sich auf den zweiten Blick als ein sehr großer Wickeltisch entpuppte. Je länger man hinsah, desto deutlicher wurde das durch Details, welche sich dem Betrachter nach und nach aufdrängten.
Der Tisch hatte eine helle Grundfarbe und war stabil gebaut. Eine gummierte Polsterung dominierte seine Oberseite und bildete mit weiteren Polstern eine Art Kuhle, in der eine erwachsene Person bequem liegen konnte. Die Kunststoffoberfläche war ebenfalls in einer neutralen, hellen Farbe gehalten, welche ein wenig ins Cremefarbene abging. Unter der Tischplatte, aus deren Seite zwei niedrige Gitter ausgingen, um die Wickelauflage zu halten, waren mehrere Regale und einige Schubladen angeordnet. In den Regalen waren weiße Stapel zu sehen, die Lea nur zu gut kannte. Einem Unbeteiligten wäre es vermutlich erst bei genauerer Untersuchung aufgefallen, aber es waren Stapel von Windeln. Große, dicke Windeln, deren Einsatzzweck eindeutig war. Flaschen, Tiegel und Päckchen waren ebenfalls dort aufbewahrt und Lea wusste auch diese, zu Windelpflegeprodukten zuzuordnen. Bestand die Vorbereitungen etwa daraus, dass sie hier alle gewickelt wurden?
Alle Teilnehmer, welche nicht in einem Rollstuhl saßen, mussten sich auf einen der Stühle setzen. Die Rollis wurden daneben und dazwischen geschoben. Alle, bis auf Rose, die Schwester mit dem kalten Blick und ein sehr kräftiger und großer Pfleger verließen den Raum. Der Pfleger baute seine Person etwas abseits auf und verschränkte seine Arme vor seinem Körper. Jetzt konnte man gut erkennen, dass seine Muskeln sich bei dieser Bewegung schwer gegen sein weißes Hemd drückten. Er war ein imposanter Mann und unter anderen Umständen hätte Lea sogar seinen kantigen Gesichtszügen etwas abgewinnen können. Aber jetzt lag ihre Konzentration auf ganz anderen Dingen. Weitere Dinge drangen in ihr Bewusstsein und zeigten ihr, dass dieser Raum sogar noch seltsamer war, als der erste Blick verriet. Von den Zeitschriften auf den Tischen schauten ihr junge Mädchen, Frauen und Männer entgegen, die ganz offensichtlich Windeln und Babysachen trugen. Einige grinsten fröhlich unter ihren Schnullern hervor. Die Bilder an den Wänden waren schön und mit geschwungenen Pinselstrichen künstlerisch durchaus wertvoll entworfen. Die Szenen zeigten allerdings weitere erwachsene Menschen in dicken Pampers, stilistischen Schnullern und babyhaften Positionen, wie das Füttern mit einer Flasche durch eine andere Person.
Alle schauten von ihrer sitzenden Position aus direkt auf den Wickeltisch und jeder machte sich seine eigenen Gedanken. Eine seltsam aufregende, elektrisierende Stimmung lang über ihnen und die Augenpaare wechselten von verlegenem Betrachten des Tisches zu schamhaftem senken des Blickes. Für einen kurzen Augenblick war es ganz still. Dann ging hörbar die Tür auf und jemand betrat den Raum, den unsere Patienten nicht sehen konnten, ohne sich um 180° umzudrehen. Ein Zucken ging durch die Köpfe, aber keine drehte sich wirklich. Die Tür wurde geschlossen und Schritte kamen näher auf die Sitzenden zu. Es folgte ein Räuspern und die eingetretene Person umrundete den Stuhlkreis, um sich zu zeigen.
Heute mache ich reinen Tisch – Alles muss runter von der Seele
Heute habe ich einen, für mich, sehr großen und bedeutsamen Schritt gemacht auf einer Reise zu mir selber und meiner Leidenschaft für Windeln.
Zuerst muss ich gestehen, und das vor allem mir selber gegenüber, das ich bei den Gesprächen, welche ich mit meinem Partner über dieses Thema begonnen habe, immer sehr zaghaft war was die Informationen betrifft, welche ich ihm erzählt habe. Bei einem solchen Gespräch ist man ohnehin schon sehr aufgeregt und all die vorbereiteten Sätze und Erklärungen sind mit einem Mal komplett weg. Man stottert nur noch herum und alles, was am Ende übrig bleibt, ist, dass man sich noch einmal erklärt das man Windeln mag. Ich niemals immer alle meine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse mit ihm geteilt, aus Angst ihn damit zu überfordern und auf eine direkte Abwehr zu stoßen. Ich habe Dinge zurückgehalten, versucht drum herumzureden und ähnliches.
Dieses Mal fing es genau so an und ich hatte Befürchtungen, es würde einfach wieder unbefriedigend bleiben. Ich hatte ihm bereits einen Tag zu vor darauf vorbereitet, das ich mit ihm heute Abend darüber sprechen möchte und er hat zugestimmt. Als es dann so weit war, habe ich uns eine Flasche Wein aufgemacht und mir mit einem großen Schluck Mut angetrunken.
Ich habe noch einmal von vorn begonnen ihm zu erklären, was mich dazu bewegt dicke, raschelnde und albern bunte Windeln anzuziehen. Ich glaube, ich habe es mir einfach selber noch einmal erzählt um mit mir selbst und meinen Gefühlen klarzukommen. Er war still und zurückhaltend, ich trank mehr Wein und steuerte dann vorsichtig auf das Theme Windelerziehung und Diaper Discipline zu, welches ich bereits im letzten Tagebucheintrag erwähnt hatte. Ich stotterte herum, was genau ich eigentlich wollte und welche Rolle er dabei spielen sollte. Diese Frage stellte er mir mehrmals.
„Was genau soll ich denn machen?“
Irgendwie hatte ich dann das Gefühl, das das Gespräch wieder versacken würde, da ich es einfach in dem Augenblick nicht richtig erklären konnte, was genau ich denn von ihm wollte. Und da hab ich den Beschluss gefasst einfach alles, was mir auf der Seele brannte heraus zu lassen, egal wie peinlich, seltsam oder heftig es sein sollte. Ich wollte nichts mehr von meiner Leidenschaft verstecken.
Ich erklärte direkt und ohne um den heißen Brei zu reden, dass ich mir wünsche er würde mich, im Zuge eines gemeinsamen Spieles, in Windeln stecken. Ich wollte von ihm wie ein kleines, oder größeres, Kind behandelt werden, welches noch in die Hosen und ins Bett macht. Dabei wäre mir das Dominanzgefälle wichtig. Das ER bestimmt, wann ich wie dicke Windeln anzuziehen habe, wie lange ich sie zu tragen habe, wann sie gewechselt werden und ob und wann ich auf die Toilette darf. Wobei ich auch klar ausgedrückt habe, dass er streng sein sollte, ich also zum größten Teil ein Toilettenverbot auferlegt bekomme. Er sollte mein strenger aber liebevoller und einfühlsamer Daddy sein und ich sein unmündiges, schutzbedürftiges Little.
Wenn ich keine Lust auf Windeln habe, sollte er mich dennoch in extra dicke Pampers stecken. Wenn ich etwas dagegen einwende, sollten diese noch einmal extra mit Einlagen verstärkt werden. Sollte ich jammern und maulen, soll er mich mit einem großen Schnuller „knebeln“. Sollte ich zappeln und unwillig sein, soll er mich fixieren oder gar fesseln. Ich wollte die Machtlosigkeit spüren, auch wenn er natürlich absolut keine Gewalt anwenden soll. Er soll mich dazu bringen einzusehen, dass es besser für mich ist, wenn ich schon früh am Abend mit dicken Windeln, Babystrampler und einem Schnuller in meinem Kinderbettchen liege und zu gehorchen habe.
Ich behielt fast keine meiner Fantasien zurück. Ich habe vielleicht eine Stunde über die verschiedenen Spielarten und Facetten der Windelerziehung gesprochen und diese auch mit meinen Vorlieben und Wünschen gewichtet. Ich erklärte ihm von dem Binge-Purge Effekt, welcher bei vielen ABs eintritt und das mir dieser Zyklus nicht guttut. Meine Idee war es das er diesen Effekt aufhebt, indem er mich in Windel packt, wenn ich gerade gar keine Lust darauf habe, sodass ich die Tiefphase besser überwinden kann. Da ich mir dann sage, dass ich es nicht ändern kann, wenn er mich in Windeln zwingt.
Kurzum, ich legte alle Karten auf den Tisch und das hatte ich vorher in diesem Umfang und Ausführlichkeit noch nie getan. Einige meiner Vorstellungen klangen selbst für mich extrem, als ich sie laut aussprach. Aber als ich fertig war, fühlte ich mich erleichterter als jemals zuvor. Auch als ich es jemals nach irgendeinem solcher Gespräche war.
Er sagte darauf nicht viel, was ich gut verstehen konnte. Es waren einfach zu viele Ideen und Bedürfnisse welche ich zu schnell alle auf einmal geäußert habe. Aber jetzt war alles raus und ich hatte auch das Gefühl, das es ab jetzt keine Erklärungsversuche mehr geben musste. Es war alles gesagt.
Wir haben dann den Wein ausgetrunken. Ich wohl zitternd mehr als er und einen Film geschaut. Ich wollte ihm jetzt erneut Zeit geben sich zu sammeln.
Den nächsten Tag (quasi heute), haben wir erst einmal ganz normal begonnen. Vorhin waren wir spazieren und ich hab ihn nach einigen Smalltalk gefragt, ob es gestern zu heftig für ihn war und was er von all dem hält. Zu meiner Überraschung, meinte er das es ok gewesen wäre und er nur Zeit bräuchte um mit all dem noch besser klarzukommen. Ich erzählte ihm dann von einem Buch, welches ich gefunden habe und uns vielleicht helfen könnte.
Es ist ein Buch, welches sich an Nicht-ABDLs richtet, welche sich genau in der Situation befinden wie er. Nämlich das man einen Partner hat, welcher ABDL ist und dies auch gern mit in die gemeinsame Beziehung einbinden möchte. Ich habe selber bisher nur die Leseprobe gelesen, fand aber das Grundkonzept und die Aufmachung sehr interessant. Zu meiner freudigen Überraschung meinte er, dass der Buchtitel wirklich sehr aufschlussreich klinge und ich das Buch einfach bestellen sollte.
Nachdem er sich weder auf der Diaper Discipline Webseite noch irgendwo anders weiter groß über das Thema Windelleidenschaft informiert hatte, war das das erste Mal, das er direkt zugestimmt hat, sich mit Literatur darüber auseinander zu setzen. Das weckt unglaubliche Hoffnungen in mir.
Und natürlich habe ich das Buch sofort bestellt und mir auch die Leseprobe noch einmal erarbeitet. Es ist aufgebaut wie eine Art Antwortenkatalog auf die wohl drängendsten Fragen einer Person in einer solchen Situation. „Warum will sie Windeln tragen?“, „Ist das krank?“, „Wie soll ich damit umgehen“, „Muss ich dabei aktiv mitmachen?“, „Belastet es unsere Beziehung?“
Ich bin sehr gespannt, ob das eine Wende bringen könnte, oder zumindest irgendwie eine Art Veränderung. Ich bin in jedem Fall immer noch mehr als glücklich, das mein Partner es scheinbar absolut toleriert und akzeptiert und er nur unsicher ist, wie er sich dabei beteiligen sollte. Wenn er absolut nicht möchte und ich bemerke das es ihm dabei nicht gut geht, werde ich alle Reißleinen ziehen und ihn selbstverständlich nicht damit belasten. Denn ich liebe ihn über alles und will unsere Beziehung stärken und langfristig erhalten.
Zur selben Zeit als Lea mit ihrer Therapiegruppe in dem großen Aufzug langsam in eine aufregend ungewisse Zukunft fuhr, befindet sich ihre Cousine Sophie, eine weite Strecke vom Institut entfernt, in einer ähnlichen, wenn auch ganz anders gearteten Lage.
Frau Svenson, Sophies Mutter und Leas Tante, hatte sich am Morgen, an dem Lea vom Fahrdienst der Klinik noch schlafend abgeholt wurde, sowohl von Anja und Monika als auch von ihrer Tochter für die nächsten vier Wochen verabschiedet. Sie wird eine lang geplante und ausgedehnte Dienstreise antreten, welche sie um die halbe Welt führt. Lea wusste sie in der Zeit gut versorgt und Sophie gab sie vertrauensvoll in die Hände ihrer Bekannten Monika. Auch bei ihr konnte sie sicher sein das Sophie die Behandlung bekam, welche sie brauchte und welche für sie vorgesehen war. So verließ sie mit einem zufriedenen Lächeln ihr Haus, um mit zwei Koffern und einer Handtasche das wartende Taxi zum Flughafen zu besteigen. Wenn sie zurückkam, würden einige freudige und sehr interessante Dinge auf sie warten.
Sobald ihre Mutter das Haus verlassen hatte, wurde Sophie von Monika mit einem diabolischen und begierigen Lächeln kniend zu ihren Füßen beordert und für den Abtransport, wie sie es nannte, vorbereitet. Eine große schwarze Tasche stand neben ihr auf dem Boden, welche unheimlich und geheimnisvoll wirkte, so das ihr neues Spielzeug die sich weitenden Augen nicht davon abwenden konnte. Dann begann Sophies erste Transformation.
Man nahm ihr ihre Dienstmädchenuniform, ihr Halsband und den Knebel ab, dessen Entfernen sie unwillkürlich Sabbern ließ und Speichel über das Kinn hinab tropfte. Nur die nicht mehr ganz frische Windel ließ man ihr, wobei gerade die es war, auf die sie hätte verzichten können.
Natürlich konnte das Mädchen diese neu gewonnene Freiheit nur sehr kurz genießen, denn jedes der alten Kleidungsstücke wurde durch ein neues ersetzt und man konnte da getrost von dem Sprichwort – „Vom Regen in die Traufe“ – sprechen. Sie konnte sich auch noch vage daran erinnern das Monika einen Zwinger erwähnt hatte, was einige der neuen Accessoires erklärte, welche man ihr gewissenhaft anlegte.
Ehe Sophie es sich versah, trug sie ein breiteres, festes Lederhalsband, welches die Bewegungsfreiheit ihres Kopfes einschränkte. Der Knebel wurde durch einen Ringknebel ersetzt der an der Innenseite einer schwarzen, ledernen Maskenkonstruktion befestigt war, die man ihr über den Kopf stülpte und mit mehreren Riemen unverrückbar festzurrte. Allein der kurze Blick welchen Sophie auf diese Maske erhielt, zeigte ihr das diese wie eine Art Tierkopf gestaltet war. Eine steife Schnauze presste sich gegen ihren Nasenrücken und bedeckte den gesamten unteren Teil ihres Gesichtes. Nur unter dem Kinn war eine Aussparung, durch die bereits Speichel aus dem zwangsweise offen stehenden Mund des Mädchens tropfte. Um Stirn und Augen spannte sich eine halbrunde, weiche Lederschale mit zwei kleinen Augenlöchern, durch die sie ab jetzt die Welt betrachten musste. In den Aussparungen waren halbtransparente Kunststoffelemente angebracht, welche zu Sophies Erstaunen alle Farben der sichtbaren Welt herausfilterten und in der Ferne alles etwas verschwommener wirken ließen. Als unangenehmstes empfand sie aber, als Monika noch einmal seitlich in die Maske griff und ihr zwei dicke Gummipfropfen tief in beide Nasenlöcher steckte. Kurz darauf schwollen dieser Pfropfen noch einmal ein wenig an und drückten gegen ihre Nasenwand. Zuerst bekam Sophie Panik, doch dann merkte sie, dass sie ganz normal atmen konnte. In ihrer Nase steckten zwei Schläuche, welche innen in der Schnauze entlang liefen und zu ihrer neuen, künstlichen Nase reichten. Monika hielt ein Tuch vor ihre neuen Nasenlöcher und sofort drang ein seltsamer, intensiver Geruch direkt in ihren Kopf ein. Sophie drehte reflexartig den Kopf weg und stöhnte leise.
„Sehr gut“, meinte Monika zufrieden. „Das funktioniert ausgezeichnet. Du wirst dich in nächster Zeit daran gewöhnen sehr viel über deinen Geruchssinn zu erfahren. Bald wirst du Gerüche nicht mehr in gut oder schlecht einteilen, sondern sie aus einem ganz neuen Blickwinkel erleben. Und du wirst sehr viel an allem möglichem schnüffeln.“ ein leises Kichern begleitete diese Aussage, dann waren Sophies Hände an der Reihe.
Sie musste zwei sehr weiche, gelartige Kissen in die Hände nehmen und jeweils eine Faust bilden. Dann zog man ihr je eine sehr enge, dehnbare Gummisocke darüber welche erst auf der Hälfte ihrer Unterarme endete. Schon jetzt konnte sie die Finger nicht mehr öffnen, doch Monika reichte das offenbar noch nicht denn sie begann Sophies Arme, Handgelenke und Hände mit einer Art Klebeband zu umwickeln. Es war eine sehr dünne, auf sich selbst klebende Folie welche durch mehrere gewickelte Lagen die Gelenke versteifte und es nun absolut unmöglich machte die Finger zu öffnen oder zu benutzen. Es blieben nur zwei schwarz glänzende leicht abgewinkelte Armstummel, auf denen sich die neu entstehende Hündin abstützen konnte, was ziemlich gut funktionierte. Zum Schluss bekam sie noch zwei Ledersäckchen über die Stümpfe, welche mit einem Riemen fixiert wurden und ein wenig wie Tierpfoten aussahen. Sie waren weich gepolstert und sehr stabil.
Ihre Füße wurden einer ähnlichen Behandlung unterzogen, nur das man die Fußgelenke nach hinten streckte, so das sie ihren Ballen nicht mehr auf den Boden setzen konnte. Mit diesen Maßnahmen blieb ihr nur die Fortbewegung auf allen Vieren.
Das dicke Winterpaket sicherte Monika mit einem Gürtel, welcher einen sehr breiten Schrittgurt besaß, den sie Sophie durch die Beine zog und über das Paket spannte. Somit verhinderte sie das das Mädchen die Windeln allein ausziehen konnte. Außerdem drückte das nasse Vlies stärker gegen ihre Mitte, was ihr ein leises Stöhnen entlockte. Zur Krönung der Demütigung, war an dem Gürtel ein langer, buschiger, künstlicher Hundeschwanz angebracht, der schlaf über den ausladenden Windelhintern hing und bei jeder Bewegung hin und her baumelte.
All das ließ Sophie ohne größere Gegenwehr mit sich geschehen, denn man hatte ihr genau das befohlen und wieder einmal gehorchte ihr ihr Körper nicht. Sie fühlte sich in der Zeit wie eine Fremde, welche zusehen musste wie man sie in einen menschlichen Hund verwandelte, der zu allem auch noch in Windeln gehalten wurde.
Ihre passive Starre wurde erst aufgehoben, als Monika sie in einen kleinen Käfig gesteckt hatte, welcher sich im Laderaum eines kleinen Transporters befand. Eben so einer, wie man ihn auch für echte Vierbeiner benutzen würde. Nur das dieser für eine ganz spezielle Art menschlichen Tieres entworfen war. Sophies Halsband wurde an das Ende einer Kette befestigt, welche wiederum in einer Öse am Boden des Käfigs verankert war. Selbst wenn die Deckenstäbe über ihr höher gewesen währen, hätte sie sich nicht weiter aufrichten können. Die Käfigtür wurde ebenso wie die Transporterklappe geschlossen und unsere Windelhündin kauerte sich auf den mit Zeitungspapier und einer Wickelunterlage ausgepolsterten Boden.
Sie konnte ihren Kopf gerade so weit heben, dass sie durch den unteren Teil der getönten Heckscheibe blicken konnte. Und so sah Sophie, als sich das Fahrzeug in Bewegung setzte, wie ihr Zu Hause in der Entfernung immer kleiner wurde und schließlich hinter einer Kurve ihrem Blick entschwand.
Es war anstrengend den Kopf zu heben, so das sie hinausschauen konnte, und so gab sie es nach einer Weile immer wieder auf, um sich auszuruhen. Die Fahrt ging mal langsam, mal schnell voran. Sie hörte andere Autos und Straßenlärm. Einige Male hielten sie an einer Ampel oder einer Kreuzung an. Immer wenn der Wagen zum Stillstand kam, schaute Sophie durch das Fenster. An einer Ampelkreuzung war ein anderes Fahrzeug sehr dicht, direkt hinter ihnen. Der Fahrer blickte gelangweilt und starr geradeaus. Aus irgendeiner Eingebung heraus hob die Hündin Sophie ihre Pfoten, klopfte gegen die Scheibe und brachte unartikulierte, gurgelnde Laute hinter ihrem Knebel hervor, was sie heftig sabbern ließ. Der Mann im Auto hinter ihnen blinzelte und schien sie bemerkt zu haben. Er beobachtete ihr Treiben einen Moment lang, dann fiel sein Blick wieder teilnahmslos und wartend in sich zusammen.
-Hat er mich nicht gesehen?- dachte Sophie verzweifelt -Doch, er hat mich bemerkt. Ist ihm denn nicht aufgefallen das ich kein Hund bin, sondern ein Mensch, welcher hier mit einer durchnässten Windel und seiner Sprache beraubt angekettet fortgebracht wird? Nein! Er hat mich nicht erkannt. Er hat nur eine aufgeregte, winselnde Hündin gesehen, wie man ihnen immer wieder begegnet, wenn man sich durch den dichten Verkehr einer Großstadt drängt. Jeder achtet nur auf sich selbst und sieht nichts mehr um sich herum.-
Bevor Sophie noch einmal Laut geben konnte, schaltete die Ampel auf Grün und Monika fuhr weiter, zusammen mit der zähfließenden Blechraupe des Pendlerverkehrs, aus der Stadt hinaus. Ein kurzes Stück über die Autobahn und dann über kurvenreiche Landstraßen. Sophie hatte sich auf der weichen Wickelmatte zusammengerollt und dachte über ihr Erlebnis an der Ampel nach. Wenn alle Menschen nur noch wie Zombies herumliefen und nicht einmal mehr ein als Hund verkleidetes Mädchen erkennen, wenn es genau vor ihnen kniet, dann ist das vielleicht eine Welt, in der sie gar nicht mehr Mensch sein wollte.
Das Hundemädchen drehte leicht den Kopf und auf einmal bemerkte sie einen ihr unbekannten Geruch. Was war das? Plötzlich drang etwas in sie ein was sie im ersten Augenblick nicht beschreiben konnte. Das Licht im Transporter war gedämpft und durch ihre neuen Augen konnte sie ihre Umgebung nur Schemenhaft wahrnehmen. Und dennoch war ihr so, als könne sie ihre Umgebung auf eine andere Art spüren. Träge richtete Sophie sich auf und versuchte dieses seltsame Gefühl des Erkennens irgendwie zu greifen, sich mehr bewusst zu machen. Doch da wurde ihre Empfindung wieder schwächer. Sie sah nur graues Dunkel um sicher herum und roch auch nichts mehr. Hatte das wieder einmal mit dieser Hypnose zu tun, unter deren Bann sie stand? Oder lag es an dieser komischen Schnauzen-Nasen Konstruktion auf ihrem Kopf?
Sophie stöhnte als sie merkte, dass sie schlagartig dringend Pullern musste und vergaß was gerade passiert war. Sie wusste nicht wie lange sie noch unterwegs waren und auch nicht ob Monika ihr die Windel abnehmen und sie normal aufs Klo gehen lassen würde. Davon abgesehen, dass sie sich wohl allein ohnehin nicht auf die Brille hätte setzen können. Man würde sie doch nicht mit gehobenem Bein an einem Baum pinkeln lassen? Ein Schauer fuhr ihr den Rücken hinab. Dann ließ sie es einfach laufen. Kurz darauf bemerkte sie, dass die Windel bereits vorher an ihrer Aufnahmegrenze angelangt war. So wie der heiße Strahl aus ihr heraus und gegen die Innenseite der Windel floss, so bahnte sich ein warmer Pipifluß seinen Weg zwischen den Bündchen an den Schenkeln hervor, ihre Beine hinab auf die Babywickelunterlage unter ihr. Es wollte gar nicht aufhören und langsam bildete sich ein kleiner See auf dem Boden ihres Käfigs. Sie konnte der salzig riechenden Pfütze auf dem engen Raum nicht ausweichen und hockte, nachdem sie fertig war, in ihrer eigenen Pisse. Und da es mit der Zeit viel zu anstrengend wurde ihren Körper so anzuheben, das sie nicht den Boden berührte, gab Sophie auf und legte sich erschöpft in ihr eigenes Malheur. Die Windel schmatzte und matschte und die sich langsam abkühlende Flüssigkeit kitzelte und schwappte gegen ihre Beine und Schenkel.
Ein intensiver Uringeruch wanderte jetzt von ihrer Gumminase durch die Schläuche tief in ihren Geruchssinn hinein. Es war als würde die herbe Duftmischung sich den Weg über ihre Nase sparen und sich direkt in ihrem Hirn entfalten. Wie Musik über Ohrstöpsel, welche man tief im Kopf hört, so empfand Sophie es mit den Gerüchen um sich herum. Zuerst ekelte sie sich, doch dann konnte der Geruch sich nicht mehr steigern. Ihre Sinne nahmen ihn zwar wahr, definierten ihn aber nicht mehr als unangenehm. Auch nicht als angenehm, er war einfach da und war so wie er eben war. Sie faltete ihre Armstümpfe vor sich und legte ihren Kopf darauf, so das auch der Rest ihres Körpers sich in das Nass unter ihr schmiegte. Es war ihr egal, sollte jemand anderes sich später darum kümmern.
Das sanfte Schaukeln des Wagens und die Langeweile welche Sophie empfand, schunkelten sie in einen dösenden, matten Zustand, welcher ihr die Augen zudrückte und sie in eine wohlige Schwärze zu hüllen begann. Nur das leise Gedudel des Autoradios waberte um sie herum und lullte die Hündin in einen kurzen Halbschlaf der von surrealen Traumbildern durchwoben war.
Inspiriert wurde ich zu Sophies neuer Gesichtsmaske durch auf dem Markt verfügbaren Maskensysteme. Natürlich ist die in der Geschichte viel komplexer und mit allerlei interessanten Funktionen ausgestattet. Dies entspringt natürlich meiner Phantasie. Aber wer weiß, vielleicht fühlt sich ein pfiffiger Bastler dazu berufen an so etwas zu tüfteln. 😉
Habt ihr neben eurer Leidenschaft für Windeln und Age Play auch Interesse an solcherlei Spielen, welche wohl eher in den Bereich des BDSM und der Dominanzspiele fällt? Ich habe ab und zu die Vorstellung mit etwas mehr Nachdruck in eine submissive Rolle verführt zu werden. Dabei könnte ich mir bis zu einem gewissen Grad auch einen Rollentausch in eine mehr tierische Haltung vorstellen. Windeln sollten dabei natürlich nicht fehlen. Also warum nicht einmal das Spiel in eine ungewöhnliche Richtung erweitern?
Ich möchte versuchen zwischen den Handlungssträngen von Lea und Sophie zu wechseln und dabei die unterschiedlichen Erziehungsmethoden für die beiden detaillierter ausarbeiten.
Schreibt mir gern eure Meinungen dazu in die Kommentare.
Eine Überraschung die in die Hose gehen könnte (Im wahrsten Sinne des Wortes)
Die Feiertage sind vorüber und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich habe noch einschließlich der nächsten Woche Urlaub und mein Freund und ich bereiten uns auf die Silvesterfeier vor. Wir begehen den Jahreswechsel oft allein zu Hause, ruhig und sehr gemütlich.
Meine Windelleidenschaft und mein Bedürfnis Windel zu tragen und zu benutzen haben in den letzten zwei Wochen einen neuen Höhepunkt erreicht und ich fühle mich zu neuen Aspekten und Spielvarianten hingezogen, welche vorher bei mir eher schwächer ausgeprägt waren.
Eine neu entdeckte, englischsprachige Internetseite hat dabei eine besondere Faszination in mir ausgelöst. Auf dieser Webseite: DD-Guide geht es um sogenannte „Diaper Discipline“, was ich frei als Windeldisziplinierung oder Windelerziehung übersetzen würde.
Der Grundtenor bei dieser mit DD abgekürzten Spielart ist ein dominantes Gefälle in einer Zweierbeziehung bei der der dominierende Part, den anderen zwangsweise in Windel steckt und ihn dazu auffordert diese ihrem Zweck entsprechend zu verwenden. Dabei variieren die Beiträge zwischen mehreren Aspekten und Interessen des Age Play und der Windelerziehung.
So werden zunächst die Vorteile einer Windelerziehung in einer Beziehung beschrieben und das auch Menschen ohne eine anfängliche Windelleidenschaft ihr Vergnügen und Reize daraus ziehen können. Das hatte mich sofort interessiert, da ich ja wie oft beschrieben in einer Beziehung lebe, in der nur ich die Leidenschaft zu Windeln begleite. Und obwohl ich bei einigen Textpassagen und Ausführungen doch eher ein Wunschdenken und Kopfkinobeschreibungen zu erkennen glaube, finde ich mich in einigen Vorstellungen wieder.
Ich habe mich durch die meisten Artikel der Webseite durchgearbeitet. Einen leichten Zweifel habe ich bei den Erfahrungsberichten, doch insgesamt befeuerte es meine eigenen Wünsche nach einer solchen oder ähnlichen Behandlung durch meinen Partner.
Ich bin überzeugt das ein dauerhaftes Leben 24/7 permanent in Windeln und einem vollständigen Toilettenverbot weder erstrebenswert noch diskret durchführbar ist. In dieser Hinsicht kann ich die Ansichten der Autoren nicht teilen. Aber ein zeitlich begrenztes Spiel in diesem Szenario, mit einem ernsthaften Ausleben auch streng erscheinender Regeln kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ich spürte beim Lesen wieder den starken Drang noch einmal zu versuchen, dem Thema Windeln eine präsentere Stellung in meiner Beziehung zu verschaffen.
Natürlich ist mir bewusst, dass mein Freund mich auf eine einfache Bitte hin, nicht sofort in Windeln stecken und mich zwingen wird sie fortan ausschließlich für alle meine Ausscheidungen zu benutzen. Darüber haben wir, denke ich, ausführlich genug gesprochen. Dennoch war da wieder eine gewisse Hoffnung, das es zumindest ein kleiner Schritt werden könnte, in die Richtung der Erfüllung meiner Wünsche.
Am 31. nahm ich dann wieder Mal meinen ganzen Mut zusammen und begann am sehr ruhigen Vormittag ein Gespräch mit ihm. Ich war nervös und aufgeregt, obwohl er ja bereits von meinen Windeln weiß. Aber ihn direkt und offen zu fragen, ob er mich dabei unterstützt Windeln stärker in meinen Alltag einzubinden war doch irgendwie neu. Bisher hab ich immer nur Andeutungen gemacht. Und er weiß nichts von meinen neuen Vorstellungen von ihm in Windeln „gezwungen“ zu werden. Das würde eine viel höhere Beteiligung seinerseits erfordern und das war bisher nie so richtig der Fall oder er lehnte es sogar eher ab.
Ich stammelte zunächst herum und versuchte einen geeigneten Einstieg zu finden. Irgendwie bin ich dann darüber näher an das Thema gekommen, das ich erklärte das sich meine Windelleidenschaft an bestimmten Punkten verändert hat. Und dann kam ich direkt auf die Webseite zu sprechen und erklärte das in dieser beschrieben wird wie man als Paar mithilfe von Windelerziehung und Diaper Discipline eine größere Verbundenheit zueinander finden kann.
Ich habe sicher noch einiges mehr geplappert, aber ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Ich hab ihn dann umarmt und mich fest an ihn gekuschelt. Er äußerte sich nicht viel, aber ich hatte das Gefühl, das er sehr viel Verständnis aufgebracht hat. Ich versicherte ihm das ich unsere Beziehung bereits jetzt als absolut harmonisch und ausgeglichen empfinde, in der ich eigentlich nichts vermisse. Ich könnte auch damit leben, wenn er weiterhin nichts direkt mit Windeln zu tun haben möchte. Ich dachte da nur so an indirektes. Es müssen auch keine ständigen Aktionen sein. Vielleicht Mal spontan eine sanfte abendliche Erinnerung, ob ich denn auch brav meine Windeln trage. Oder beim Einkaufen fragen, ob ich noch genug Babycreme hätte. So Kleinigkeiten mit denen er kenntlich macht, dass er immer noch um mein Geheimnis weiß, welches ich ihm anvertraut habe.
Dann fragte ich ihn, ob er mir zuliebe einmal die von mir erwähnte Webseite besuchen und erkunden würde, man weiß ja nie, vielleicht entdeckt er etwas was ihn doch anspricht und mit dem wir beide glücklich werden können.
Danach verlief sich das Thema etwas durch die weiteren Vorbereitungen und natürlich durch die Feier hinein ins nächste Jahr. Selbstverständlich war ich dick gewindelt. Bei der vielen Bowle, die ich getrunken habe, war das auch nötig. Jetzt gebe ich ihm ein paar Tage und warte, ob er von sich aus mit einer Meinung dazu auf mich zukommt. Ich bin seit dem Augenblick als ich es ihm erzählte fast permanent aufgeregt. Am Wochenende werde ich dann, falls nichts anderes passiert, noch einmal vorsichtig nachfragen.
Allein das ich mit ihm darüber gesprochen habe, hat mich unendlich erleichtert. Ich möchte das so gern mit ihm teilen. Egal wie es weiter geht, ich bin jetzt bereits zufriedener und glücklicher als vorher. Ein perfekter Start in das neue Jahr.
Und den wünsche ich auch all meinen Lesern und Unterstützern. Es war ein tolles, aufregendes und super interessantes Jahr. Ich freue mich auf 2024 und bin selber gespannt was alles großartiges passieren wird.
Diese kleine Geschichte ist mir in den Sinn gekommen, als ich Geschenke für das anstehende Fest verpackt habe. Das raschelnde Papier, die bunten Schleifen und die warme, wohlige Festtagsstimmung haben mich inspiriert und ich malte mir aus wie es wäre so an seinen neuen Erzieher verschenkt zu werden. Ein Start in ein neues Leben mit einem Paukenschlag. Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen.
Kayla aus der Kiste
Kayla musste sich eingestehen, dass die Idee sich ihrem Freund Tom selber zu Weihnachten zu schenken, gestern noch sehr viel romantischer, einfallsreicher und intelligenter klang als gerade jetzt. Eigentlich war die achtzehnjährige Schülerin bereits vor ein paar Stunden zu dem Schluss gekommen, das es eine alberne, hirnverbrannte und total bescheuerte Idee gewesen war zu deren Durchführung ihre beste Freundin Michel sie auch noch mit Begeisterung überredet hatte.
Das Mädchen Kayla hockte zurzeit zusammengekauert in einer kleinen, engen Holzkiste, welche von außen mit buntem Geschenkpapier umwickelt und mit mehreren Lagen Geschenkband fest verschlossen war. Durch ein paar versteckte Luftlöcher drang genug Sauerstoff in ihren kleinen Warteraum, doch als bequem konnte sie ihre Lage auf keinen Fall bezeichnen.
Warum hatte sie sich von Michel auch zu all diesen seltsamen „Sicherheitsmaßnahmen“ hinreißen lassen? Im Nachhinein stellten sie sich alle als merkwürdige Dummheiten heraus, welche die Situation einfach nur unglaublich peinlich erscheinen ließen.
Immer wieder hatte Michel betont, wie überraschend und überaus lustig es werden würde, wenn Tom am Heiligabend das größte Paket unter dem Baum öffnen und seine Freundin; welche bis dahin noch nie Weihnachten mit ihm gefeiert hatte; daraus hervorspringen und ihm unter einem Mistelzweig einen Kuss auf die Lippen drückte.
Soweit der spaßige Teil des Planes. Michel bestand auf eine feste, stabile Holzkiste. Wie schade wäre es, wenn ein einfacher Karton aus Pappe unter einer unbedachten Gewichtsverteilung nachgeben und das süße Geheimnis zu früh preisgeben würde? Das leuchtete Kayla ein. Doch warum kniete sie jetzt in dem Ding, während ihre Handgelenke mit ihren Fußgelenken über lederne Manschette und sehr kurzen Vorhängeschlössern miteinander verbunden waren?
Michels Erklärung, sie könnte aus Versehen gegen die Innenseite schlagen oder treten und sich so verraten, wurde bei genauerer Überlegung irgendwie immer ungreifbarer und dünner. Ein bewusstes Bemerkbar machen durch Klopfzeichen war ihr durch diese Tatsache nämlich ebenfalls verwehrt.
Die Kiste war gerade hoch genug das sie sich nur schließen ließ, wenn Kayla sich nach vorn beugte und den Kopf nach unten nahm. Eine Position, welche nicht dazu beitrug die ewig langen Stunden, welche sie so verbrachte, schneller vergehen zu lassen.
Eine weitere „gute Idee“ Michels war es, für eine ausreichende Hydrierung des Geschenkes zu sorgen. Geplant waren einige Stunden des gespannten Wartens voller Vorfreude und Aufregung und man wollte ja nicht das Kayla mit einem ausgetrockneten Mund und Schwindel vor den Augen ihren großen Auftritt bestritt. Also wurde eine Trinkwasserblase zusammen mit einem passenden Schlauch in die Kiste installiert. Warum man ihr diesen aber mit einer riesigen Gummibirne und einem Kopfriemen im Mund fixiert hatte, war Kayla ein Rätsel. Sicher, sie hätte den Schlauch im Dunkeln der Kiste verlieren können, aber wäre dieser Preis nicht ein guter Kompromiss gewesen, mit dem sie die Möglichkeit erhalten hätte sich verbal bemerkbar zu machen?
Durch die gepolsterte Auskleidung, welche natürlich zum Schutz der fragilen, lebenden Fracht unabdingbar war, drang ihr gedämpftes Brummen und Schnaufen offensichtlich leider nicht nach außen durch.
Aber all das hätte die so verliebte und aufgeregte Kayla noch gut ertragen und mit einem Lächeln davon gewischt. Nichts davon ging ihr gerade durch den Kopf, denn sie hatte ein sehr viel urtümlicheres und menschliches Problem. Sie musste unglaublich dringend Pullern.
Warum passten in diese Trinkblase auch vier Liter Wasser? Warum hatte sie mit Michel kurz vor dem Einstieg noch salzige Pommes gegessen und warum hatte Tom nicht schon längst diese verdammte Kiste aufgemacht?
Kayla versuchte ihre Beine zusammenzudrücken und hörte dabei das raschelnde Knistern, welches sie bereits die ganze Zeit, seit sie hier drin war bei jeder ihrer, ihr noch möglichen Bewegungen, begleitete. Denn natürlich hatte Michel auch an das Problem einer Entleerung gedacht und ihrer Freundin die Lösung grinsend in Form einer riesigen, dicken, weißen Erwachsenenwindel präsentiert. Natürlich nur für den absoluten Notfall, wie sie immer betonte.
Nun, dieser Notfall näherte sich jetzt mit brennendem, beißendem und ätzenden Stechen und Schmerz seinem unausweichlichen Höhepunkt. Selbst wenn Tom sie jetzt gleich auspacken und aus der Kiste befreien sollte, würde sie es nicht mehr rechtzeitig auf eine Toilette schaffen, das spürte Kayle ganz deutlich. Zumal wusste sie auch gar nicht, wo sie ein Klo finden sollte. Ihr wurde erst bewusst, dass sie überhaupt nicht wusste, wo sie genau war, als Michel ihr Geschenk mit einer Sackkarre verfrachtet, transportiert und dann irgendwo abgestellt hatte.
Abgesprochen war, dass Kayla am Vormittag des 24. vor Toms Haus geliefert werden sollte. Eine entsprechend angebrachte Nachricht, wies sie als offizielles Geschenk seiner Freundin aus und Michel, verkleidet als hilfsbereite Mitarbeiterin eines Lieferservices, rollte die Überraschung unter den bereits geschmückten Weihnachtsbaum der Familie. Die genauen Rituale ihrer Schwiegereltern waren Kayla nicht geläufig, aber sie war davon ausgegangen, dass gegen spätestens 18 Uhr eine feierliche Bescherung stattfinden würde. Dass sich die Stunden bis dahin so lange hinziehen würden, damit hatte sie nicht gerechnet. Aber selbst wenn man die Ungeduld eines jungen Mädchens mit beachten würde, kam ihr die Zeit jetzt unheimlich lang vor, die sie in ihrer Kiste bereits verbracht hatte.
Wie spät mochte es jetzt wohl sein? Nach dem letzten Rumpeln des Abstellens war es eine ganze Weile sehr still gewesen. Gelbliches Licht drang matt durch die Luftlöcher ins Innere der Kiste und reichte nicht aus um irgendetwas zu sehen oder daraus auf die Tageszeit zu schließen. Ein paar Mal hörte Kayla gedämpfte undeutliche Stimmen und Schritte welche sich ihr näherten und sich wieder entfernten. Später dann leise Geräusche wie Musik oder aus einem Fernseher. Unverständliche Unterhaltungen und das Klappern von Tellern und Tassen. Ein Tisch wurde verschoben und Stühle darum platziert. Danach war es wieder sehr lange sehr ruhig und das verpackte Mädchen hörte nur ihre eigenes Schnaufen ihres Atems durch die Nase.
Als sie das nächste Mal menschliche Geräusche vernahm, war sie bereit alles auffliegen zu lassen, nur um ihrer Lage zu entkommen. Sie versuchte zu rufen, aber das scheiterte an der knebelartigen Struktur in ihrem Mundraum. Stattdessen drang ein großer Schwall Wasser in ihren Mund ein und sie schluckte schwer, da es in ihrem Bauch schon verdächtig gluckste ob der Fülle.
Als nächstes versuchte sie gegen die Innenwände zu klopfen, doch mehr als das ihre Fingerspitzen die wattierte Oberfläche streiften, war ihr das nicht möglich. Auch ein hin und her rütteln durch den Einsatz ihres gesamten Körpergewichtes wurde von der beschwerten und scheinbar massiven Bodenplatte der Box so weit verhindert, das ein Außenstehender nichts von ihren Bemühungen mitbekam.
Wieder vergingen einige endlos erscheinende Minuten. Oder waren es Stunden? Kayla hatte ihr komplettes Zeitgefühl verloren. Nur eins wusste sie genau. Den Kampf gegen ihre Blase hatte sie verloren. Leise wimmernd und schniefend entspannte sie ihren verkrampften Körper so gut sie konnte und das reichte bereits aus, um alle Dämme in ihr zu sprengen. Sie hatte es einfach zu lange zurückgehalten. Heiß und geräuschvoll zischend schoss ein kräftiger Strahl aus ihr heraus und versickerte irgendwo im Saugvlies der Windel zwischen ihren Beinen. Das Mädchen spürte die Wärme, welche sich rasend schnell ausbreitete. Ansonsten hatte sie fast kein Gefühl in ihrem Unterleib. Das lange Einhalten hatte durch die begleitenden Schmerzen eine betäubende Wirkung und sie konnte nicht Mal genau sagen, ob sie immer noch Pipi machte oder ob sie schon fertig war. Die schier unendliche Erleichterung und das nur langsam nachlassende Stechen dämpften jede ihre Empfindungen und ließen sie in ihren Trinkknebel grunzen.Wieder vergingen einige endlos erscheinende Minuten. Oder waren es Stunden? Kayla hatte ihr komplettes Zeitgefühl verloren. Nur eins wusste sie genau. Den Kampf gegen ihre Blase hatte sie verloren. Leise wimmernd und schniefend entspannte sie ihren verkrampften Körper so gut sie konnte und das reichte bereits aus, um alle Dämme in ihr zu sprengen. Sie hatte es einfach zu lange zurückgehalten. Heiß und geräuschvoll zischend schoss ein kräftiger Strahl aus ihr heraus und versickerte irgendwo im Saugvlies der Windel zwischen ihren Beinen. Das Mädchen spürte die Wärme, welche sich rasend schnell ausbreitete. Ansonsten hatte sie fast kein Gefühl in ihrem Unterleib. Das lange Einhalten hatte durch die begleitenden Schmerzen eine betäubende Wirkung und sie konnte nicht Mal genau sagen, ob sie immer noch Pipi machte oder ob sie schon fertig war. Die schier unendliche Erleichterung und das nur langsam nachlassende Stechen dämpften jede ihre Empfindungen und ließen sie in ihren Trinkknebel grunzen.
Erst jetzt wurde ihr bewusst wie Tom sie vorfinden würde, wenn er sein Geschenk denn je aufmachte. Gefesselt, geknebelt, verschwitzt und verheult und mit einer gelblich verfärbten, nassen Windel am Hintern. Auch der rote Spitzen-BH, welchen ihr Michel gelassen hatte, würde über diesen demütigenden Anblick nicht hinweghelfen können. Und wieder einmal wandelte sich die einstige Spitzenidee zum Gewinner des größten Vollpfosten des Jahres, mit Weihnachtsmütze und Glöckchen um den Hals.
Kayla hatte Durst und so trank sie fast trotzig, indem sie an dem Gummiteil in ihrem Mund kräftig saugte. Sie döste in ihrem stickigen Gefängnis, wartete, trank und pisste sich später noch einmal ein. Plötzlich wurde sie unruhig. Die Krämpfe in ihren Beinen waren wieder stärker geworden durch die kniende Haltung. Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Was ist, wenn man sie hier vergessen sollte? Wenn Tom das Paket erst in ein paar Tagen entdecken und öffnen würde? Dann würde er eine zusammengeschrumpfte Kayla vorfinden welche das gesamte Weihnachtsfest in ihrer eigenen Pisse und Kacke zusammengeschnürt in einer kleinen Kiste verpackt verbracht hatte. Auf einer beiliegenden Karte stünde ein melancholischer Festtagsspruch aus dem Internet mit dem Hinweis vor der Entsorgung der Verpackung darauf zu achten das auch alle lebenden Teile entnommen worden sind. Haha.
Wie Kayla versuchte ihre Panik herunter zu kämpfen, brachten sie diese Gedanken zu der Erkenntnis, dass sie irgendwann ja wirklich einmal groß musste. Wie auf ein geheimes Startzeichen hin, hatte sie das Gefühl, das es in ihrem Darm zu rumoren begann. Oh nein. Das würde nicht passieren. Auf gar keinen Fall. Das durfte nicht passieren. In dem Fall wünschte sie, Tom würde sie nie befreien und direkt so wie sie war vor die Müllcontainer schieben.
Leider half ihr das ganze Grübeln und das Kopfkino überhaupt nicht weiter und irgendwann beruhigte sich Kayla wieder. Plötzlich knackte es in ihren Ohren. Stimmt. Sie erinnerte sich jetzt an die kleinen, kabellosen Kopfhörer, welche ihr Michel in die Ohren gedrückt hatte. Die hatte sie ja ganz vergessen. Das dazugehörige Handy war in einer Ledertasche an eine der Kistenwände geklebt, und sie hatte nie daran gedacht an das Gerät heranzukommen. Das erschien ihr aussichtslos. Jetzt aber erwachten Geräusche in ihrem Kopf, welche offensichtlich von Außen gesteuert wurden. Zuerst war es nur ein sehr leises Rauschen, das alsbald anschwoll und sich als das Plätschern und Rauschen von Wasser oder Wellen entpuppte. Eine sehr feine, monotone und ungreifbare Melodie mischte sich in die atmosphärische Klangwelt von Meer und Flüssen. Bald hatte Kayla das Gefühl von Wasser, Rauschen und Tönen umgeben und durchdrungen zu sein. Eine große Wahl blieb ihr nicht und so lauschte sie dem Orchester, welches sie in einen tranceartigen Zustand lullte. Ihr Geist trieb ab und verlor sich in einem großen, weiten und dunklen Raum. Auf diese Weise bekam Kalya nicht mehr mit, was außerhalb ihrer kleinen Welt vor sich ging. Sie hörte keine Stimmen mehr, keine Musik und keine Schritte. Ihr Gehirn verarbeitete die leise gesprochenen Worte der Frauenstimme, welche sich unter die hypnotische Rauschwelt in ihren Ohren gemischt hatte, fast nur im Unterbewusstsein. Sie bekam nicht mit, dass man ihr glaubhaft versicherte, dass es gut wäre, dass sie Windeln trug, das sie es liebte ihre Windeln zu benutzen und das es ihr sehnlichster Wunsch war derjenigen zu gehorchen, welche gerade zu ihr sprach.
Nach einer Zeitspanne, über deren Länge Kayla nicht die geringste Aussage machen konnte, verstummte die Musik, die Wellengeräusche und die Stimme. Sie blinzelte und war mit einem Mal hellwach. Sie fühlte sich ausgeruht, frei von allen Schmerzen und Unwohlsein. Die Schülerin spürte ein merkwürdiges Glücksgefühl in sich und ihre Situation machte ihr für ein paar Augenblicke überhaupt nichts mehr aus.
Dann bewegte sich ihre Kiste. Etwas rumpelte und sie wurde angehoben und über den Boden gezerrt. Es ging los. Das war der Augenblick. Tom würde sie befreien. Er würde das Geschenkpapier aufreißen, verwundet die Verschlüsse des hölzernen Kastens öffnen und langsam den Deckel heben. Gleich darauf würde Kayla aufstehen ihn anstrahlen und um den Hals fallen. Alle würden lachen und das beste Weihnachtsfest feiern, was es je gegeben hat. Man würde ihr den ganzen Abend zu dem gelungenen Einfall gratulieren und noch Jahre später von ihrem legendären Auftritt sprechen. Kayla ahnte nicht, das all das eintreffen würde, aber ganz anders als sie es sich vorstellte.
Sie hörte jetzt laute Stimmen und Tumult. Ein Reißen und Rascheln war zu hören wie das von gierig entferntem Papier um Kartons. Dann eine kurze Stille und erstauntes Gemurmel. Schlagartig vielen alle vier Seitenwände der Box um und gaben mit einem Chor des Erstaunens den lebenden Inhalt für die Augen aller Anwesenden frei.
Das helle Licht blendete Kayla und sie konnte durch die zusammengekniffenen Augen zunächst niemanden erkennen. Ein jubelndes Aufspringen und Umarmen wurde effektiv durch die Verbindung ihrer Hand und Fußgelenke zueinander verhindert und auch ein jauchzendes „Frohe Weihnachten“ wollte ihr durch den Mundpfropfen nicht so richtig über die Lippen kommen.
Langsam gewöhnten sich Kaylas Augen an ihre Umgebung und sie konnte näher betrachten, wo sie sich befand. Sie kniete in einem festlich geschmückten Raum, dicht neben einem herrlich geputzten Weihnachtsbaum. Es duftete nach Gewürzen, Glühwein, Kaffee und gebackenem. Vor ihr standen zwei Personen, welche sie nach kurzem Mustern als einen total verblüfft blickenden Tom und eine süßlich zufrieden lächelnde Michel erkannte.
„Hmmm?“ versuchte Kayla die Situation erklärt zu bekommen und zerrte an ihren Fesseln, doch niemand machte Anstalten sie loszubinden.
Michel schmiegte sich an Tom, dreht sich zu ihm hin und küsste ihn auf den noch vor Erstaunen offen stehenden Mund.
„Na? Habe ich dir zu viel versprochen? Ist es so wie du es dir vorgestellt hast?“ säuselte sie ihm ins Ohr.
„Das ist ja Kayla. Und sie hat eine Windel um … und sie hat sie auch bereits benutzt …“ stammelte Tom aufgeregt. Man konnte hören das es eine freudige und begeisterte Aufregung war.
„Jetzt verstehe ich auch all die anderen Geschenke, welche ich unbedingt vorher aufmachen sollte.“ fuhr er fort und wedelte mit den Händen um Kayla herum.
Diese drehte ihren Kopf und schaute auf die ganzen Sachen unter dem Weihnachtsbaum, von denen sie umgeben war und zu denen sie wohl auch gehörte. Der Anblick ließ sie ungläubig brummen. Da waren mehrere Pakete in bunter Plastikfolie, welche eindeutig ebenso bunt bedruckte Windeln in ihrer Größe enthielten. Sie erkannte einige weiße und einige farbige Bodys zum Knöpfen im Schritt. Ein paar waren mit kindlich bunten Babymotiven verziert und alle würden ihr ausgezeichnet passen. Da waren einteilige, strampelanzugähnliche Overalls mit angenähten Füßlingen. Es gab eine Unzahl an Babypflegeprodukten, Schnullern, Saugflaschen, Beißringen und anderen Kleinkinderspielzeug. Und war das dort eine übergroße, kitschig mit Spitze verzierte Babyhaube und Daumenlose Fäustlinge? Kayla verstand überhaupt nichts, bis Michel die beiden endlich aufklärte.
„Tom, als du mir erzählt hast, dass du auf Frauen in Windeln stehst und du gern ein erwachsenes Babymädchen erziehen möchtest, da hast du natürlich an mich gedacht. Aber ich hab dir ja gesagt, dass ich auf so was nicht besonders stehe. Zumindest nicht, wenn ich das windeltragende Baby sein soll. Nach einigen Überlegungen bin ich aber darauf gekommen, das es vielleicht sehr lustig sein kann, wenn wir jemand anderen zu einer süßen, kleinen, gehorsamen Windelsklavin ausbilden würden. Ich hab ein ganzes Jahr Planung und Vorbereitung benötigt, um Kayla freiwillig in die Kiste zu bekommen. Sie wird jetzt bis zum ersten Januar von uns wie ein Baby behandelt und wird all die schönen Sachen tragen und benutzen, welche unter dem Baum liegen. Und sie wird dabei sehr artig und brav sein, weil sie ja nicht möchte das die ganzen Fotos und Videos von ihr in vollen Windeln an alle ihre Freunde verteilt werden.“
Michel grinste teuflisch, ging zu Kayla hin und zog ihr den Trinkschlauch aus dem Mundknebel, beließ aber alles andere wo es war. Sie beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft auf den Kopf.
„Wir werden sie wickeln, füttern, baden und erziehen. Wir werden ihr beibringen es zu lieben unser hilfloses kleines Windelscheißerchen zu sein und wir werden eine Menge Spaß zusammen haben. Nach dem Ersten sehen wir dann wie es weitergehen wird. Aber ich denke da finden wir sicher eine Lösung, mit der wir alle zufrieden sein werden.“
Sie machte eine dramatische Pause und blickte von Kayla zu Tom und zurück.
„Oh ja. Ihr habt beide richtig gehört. Natürlich wird sie die Windeln für alles benutzen, wie ein richtiges Baby. Um das gleich von Anfang an zu trainieren, werden ihr die Abführmittel in ihrem Trinkwasser fürs erste helfen. Aber bald wird das wie von allein in die Hose gehen.“
Sie lachte und Tom kicherte verlegen. Dann griff sie Kayla an das aufgequollene Windelpaket und knetete es ein wenig.
„Die kann sie anlassen, bis die Mittel wirken. Jetzt ziehen wir unsere Kleine erst einmal festlich an, und dann gibt es ein feines Weihnachtsessen. Für uns Gans und für das Baby, pürierte Erbsen. Ich habe das Gefühl, das wird dieses Jahr ein ganz besonderes Fest über das wir noch lange sprechen werden. Legen wir los. Ich wünsche uns allen eine fröhliche, besinnliche und denkwürdige Weihnachten.“
Und auch ich möchte allen eine frohe Weihnacht wünschen. Wundervolle Festtage im Kreis eurer Familien, viel Gesundheit und Freude in eurem Leben und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Ich hoffe das wir uns im nächsten Jahr wiedersehen und ich noch viele weitere Beiträge über unser Lieblingsthema veröffentlichen kann.
Und falls ihr noch nach einem Weihnachtsgeschenk für ein Little sucht: Ich finde diese Einteiler hier und diesen, welche auch Kayla aus der Geschichte bald tragen wird einfach nur super süß:
Eine kurze Weile fuhren sie noch in den aufgrauenden Morgen hinein, als der Wagen ein weiteres Mal abbremste und langsam zum Stehen kam. Lea hörte Stimmen und wie der Fahrer jemanden Begrüßte. Es waren männliche, tiefe Stimmen und sie kannte sie nicht. Wieder stieg dieses unangenehme Gefühl in ihr auf. Da waren fremde Menschen und sie saß hier in einem Kindersitz, eine dicke Windel zwischen den Beinen und sehr offensichtlich einen Schnuller im Mund. Trotz Anjas beruhigende Berührung ihres Oberschenkels wurde sie sehr unruhig, drehte wild ihren Kopf und wollte sehen was eigentlich los war.
Dann erstarrte sie mit vor Schreck als ruckartig und ohne Vorankündigung die Seitentür des Kleinbusses aufgeschoben wurde. Das Geräusch ließ sie zusammenfahren und völlig überrumpelt blickte Lea in das Gesicht eines freundlich lächelnden Wachmannes. Er war in seiner dunkelblauen Uniform und der charakteristischen Mütze leicht als solcher zu erkennen. Erst dachte Lea es wäre ein Polizist, aber auf seiner Brust stand in großen Buchstaben „Security“.
„Guten Morgen, die Damen.“ grüßte er die beiden Frauen auf der Rückbank, wobei er Lea nur sehr kurz musterte und sich dann mit Anja unterhielt.
„Tut mir leid dieser kleine Zwischenstopp, aber die Leitung hat gestern die Sicherheitsmaßnahmen erhöht und wir müssen alle Fahrzeuge kontrollieren. Der Fahrer sagte mir bereits das er eine Patientin bringt. Sie sind die Begleitung?“
Anja lächelte und nickte. „Ja ich bin Anja Barnapia und das ist die kleine Lea Svenson. Ist denn etwas passiert, das unsere Sicherheit gefährden könnte?“
„Oh, nein Fräulein. Machen Sie sich da keine Sorgen. Das sind reine Routinemaßnahmen. Sie beide sind uns angekündigt.“ beruhigte sie der Wachmann und schaute sich noch einmal aufmerksamer im Innenraum des Wagens um.
Sein Blick fiel erneut auf Lea und blieb diesmal etwas länger bei ihr. Das Mädchen saß steif in ihrem Sitz und versuchte den Mann nicht direkt anzusehen. In ihrem Bauch wirbelte ein Sturm der ihr Innerstes kribbeln ließ. Ihr wurde es heiß und sie hatte das Gefühl groß aufs Klo zu müssen. Auf die Idee den Schnuller herauszunehmen kam sie nicht. Als sie an dem Mann vorbei, hinaus aus der geöffneten Tür sah, erblickte sie ein kleines Wachhäuschen, wie es an Grenzübergängen üblich war. Links daneben erkannte sie eine niedrige Mauer, auf die ein großer, schmiedeeiserner Zaun montiert war. Er hatte verschlungene Elemente und seine einzelnen Stangen liefen zu kunstvollen Spitzen aus. Es wirkte ein wenig wie der bewachte Eingang eines großen Grundstückes.
„Ok, hier scheint alles in Ordnung zu sein. Ich wünsche den Damen eine gute Weiterfahrt und einen schönen Tag. Und der kleinen Patientin einen angenehmen Aufenthalt und eine schnelle Genesung.“
Bei diesen Worten grinste er Lea schief an und tippte sich mit zwei Fingern an seine Schirmmütze. Er nickte Anja noch einmal zu und schloss die Tür wieder. Als sie ins Schloss fiel, wimmerte Lea leise und war froh das Anja in ihrer Nähe war.
Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung und Lea konnte durch das Fenster sehen, das sie ein großes Tor passierten, welches ebenso wie der Zaun aus schweren, schwarzen Eisenstangen bestand. Zwei Flügeln des Tores konnten aufgeklappt werden, um Fahrzeuge passieren zu lassen. Als sie hindurchgefahren waren, hörten sie auch wie sich diese Flügel wieder geräuschvoll schlossen. Es klang knarzend und quatschend wie in den Gruselfilmen, welche sie früher heimlich geschaut hatte und auch jetzt fuhr ihr ein kühler Schauer den Rücken hinunter. Das hier war echt und fühlte sich noch unheimlicher an als damals im Fernsehsessel.
„Wo sind wir hier?“, nuschelte Lea hinter ihrem Schnuller und wollte ihn gerade aus dem Mund nehmen. Doch Anja legte sanft zwei Finger auf den Schnullerknopf und zog Leas Hände davon weg.
„Wir sind gleich da Kleines. Du musst keine Angst haben, alle werden sehr nett sein, solange du artig bist und auf das hörst, was man dir sagt.“
„Aber … “ versuchte Lea es noch einmal.
„Kein Aber“, ermahnte Anja sie und griff plötzlich zwischen Leas Beine und drückte an ihrer Windel herum. Das ließ das Mädchen sofort verstummen.
„Gut, die hält noch ein wenig. Ich denke, du wirst nachher ohnehin frisch gemacht. Sein ein braves Mädchen, es dauert nicht mehr lange.“
Die nächsten fünf Minuten war Lea von der Aktion noch etwas verdattert und dann tauchte ein großes Gebäude am Seitenfenster auf. Der Wagen fuhr einen Halbkreis in einem Rondell und hielt vor einem imposanten Eingang an. Anja schnallte sich ab und machte sich daran auszusteigen. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, schlug die Fahrertür zu und ein weiterer Mann, der wohl das Auto gesteuert hatte, öffnete die Schiebetür von außen. Er hatte eine weiße Hose und ein weißes Hemd an und sah aus wie ein Krankenpfleger.
„Wartet, ich helfe euch. Sicher kommt auch gleich eine der Schwestern, die euch hineinbegleiten wird.“
Während Anja in die kühle des Morgens hinaus kletterte, machte sich der Mann an Leas Gurten zu schaffen. Lea selber hatte die Augen geschlossen, rührte sich nicht und wartete einfach nur angespannt darauf das es vorbeigeht.
Als sie die Augen wieder öffnete, war der Mann verschwunden. Dafür sah sie das nächste fremde Gesicht. Es war das einer jungen Frau in einer Krankenschwesteruniform. Sie stand neben einem Rollstuhl und unterhielt sich mit Anja. Die beiden strahlten und schienen sich wirklich zu freuen sich kennenzulernen. Nach ein paar Augenblicken wandten sich beide Lea zu.
„Hallo Lea“, wurde sie von der Frau begrüßt. „Ich heiße Rose, schön dich kennenzulernen. Wir haben schon auf dich gewartet. Es kann sein das wir viel Zeit miteinander verbringen werden. Aber jetzt wollen wir dich erst einmal hineinbringen. Macht euch keine Sorgen um euer Gepäck, dafür haben wir Angestellte. Ihr seid hier um euch nur auf euch zu konzentrieren.“
Rose beugte sich in den Wagen hinein und half Lea aus dem Schalensitz heraus. Dieser zitterten jetzt die Knie und ihre Beine fühlten sich weich und unbrauchbar an. Die Aufregung in ihr hatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Mit der Zunge tastete sie gegen den Gumminippel in ihrem Mund und drückte den Schnuller heraus. Doch eine sehr zierlich wirkende Hand war plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht und schob den Schnuller wieder zurück, bis die Mundplatte Leas Lippen berührte. Als ob Rose so etwas bereits geahnt hätte.
Sie half Lea auszusteigen und diese blickte zum ersten Mal an sich herab als sie von der Trittstufe aus den Boden berührte. Sie war erleichtert das sie ein unverfängliches, einfarbiges T-Shirt trug und einen kurzen, dunklen Rock, der über eine dicke Strumpfhose fiel. Gott sei Dank keine Babyklamotten, dachte sie.
„Bitte setzt dich hier hinein.“ Forderte Rose sanfte Stimme Lea auf und drückte sie bereits in den bereitstehenden Rollstuhl. Anja half ihr dabei und ehe Lea es sich versah, wurde sie bereits mit einem Bauchgurt in dem Gefährt festgeschnallt. Ihre Füße musste sie auf ein dafür vorgesehenes Brett stellen und ihre Beine wurden an den Fesseln ebenfalls mit Gurten an dem Rollstuhl gesichert. Ihre Arme ließ man ihr frei.
„Das ist nur zu deiner Sicherheit“, kommentierte Rose Leas verwirrten Blick. „Du bist ja noch ganz durch den Wind. Aber du wirst sehen, das ist alles halb so schlimm. Hier wollen alle dein Bestes und du wirst dich bald wohlfühlen. Das geht am Anfang jedem so.“
Das aufmunternde, freundliche und ehrliche Lächeln der jungen Krankenschwester, beruhigte Lea genauso wie das von Anja. Überhaupt, hatten die beiden auf den ersten Blick viele Ähnlichkeiten, was eine gewisse Wirkung auf Lea hatte.
Der Rollstuhl drehte sich mit ihr schwungvoll um 180 Grad und ermöglichte ihr den Blick auf das Gebäude, welches für die nächste Zeit ihr zu Hause werden sollte. Es war noch größer als auf den ersten Blick. Ein altes, herrenhausartiges Anwesen, welches aber nicht antik oder verstaubt wirkte, sondern sehr modern und renoviert. Der große Mittelteil mit dem Doppeltürigen Eingang ragte hoch über die beiden angrenzenden Flügel des Hauses auf. Die Fassaden waren in einem leicht grauem Weiß gestrichen und gerade Steinplatten wirkten wie ein Bauhausstil in einer ansonsten eher älteren Architektur. Alles kam Lea wie eine Neuinterpretation eines 80er Jahre Zweckgebäudes vor, mit Liebe zum Detail.
Lea wurde auf ein offenes, niedriges Tor zugeschoben, welches von zwei viereckigen Säulen gehalten wurde. Auf der rechten Säule erblickte sie ein gut sichtbares Schild aus heller Bronze, auf dem gut lesbar der Name dieser Einrichtung in versenkten Buchstaben geschrieben stand.
Psychologisches Institut für Stressforschung, experimentelle Erwachsenenerziehung und Regressionstherapie.
Das klang nach einer sehr offiziellen, anerkannten und seriösen Einrichtung, aber mit den Begrifflichkeiten konnte Lea nichts anfangen oder sich einen Reim darauf machen, was genau in dieser Klinik behandelt wurde. Das Symbol unter dem hochtrabend klingendem Namen sah seltsam aus. Es erinnerte sie an einen Schnuller, welcher von einem verschnörkelten Unendlichkeitszeichen eingerahmt wurde. Was das wohl zu bedeuten hatte? Sie erinnerte sich an ihren eigenen Schnuller in ihrem Mund, vermied es aber daran zu saugen, es war ihr einfach zu peinlich vor fremden Menschen.
Lea achtete während der kurzen Fahrt mit dem Rollstuhl nicht besonders auf ihre Umgebung, diese würde sie noch ausgiebig kennenlernen. Stattdessen fixierte sie die große Eingangstür, welche immer näher auf sie zukam. Eine große und sehr breite Treppe führte ein paar Stufen hinauf, aber Rose schob sie auf einer vom zwei Rampen seitlich daran vorbei. An der Doppeltür angekommen, wollte Anja Rose helfen und ihr die Türen öffnen damit sie Lea bequem hindurchschieben konnte, aber egal, ob sie zog oder drückte, die Tür schien fest verschlossen.
Rose rastete eine Bremse am Rollstuhl ein und lies Lea kurz stehen, während sie erklärte.
„Warte, Moment. Das gesamte Gebäude ist immer gesichert. Das heißt alle Ein- und Ausgänge sind automatisch verschlossen, wenn die Tür ins Schloss fällt. Du brauchst einen speziellen Transponder um sie zu öffnen und wirst einen eigenen bekommen, damit du dich dort bewegen kannst, wo es erlaubt ist.“
Sie hielt einen kleinen, runden, schwarzen Schlüsselanhänger an eine Stelle an der Tür und wartete bis diese durch ein grünes Licht und einen lauten Summton bestätigte, dass sie eintreten durften. Jetzt konnte Anja die Tür aufziehen und hielt sie offen während Rose Lea hindurchschob.
„Bekomme ich auch einen?“, fragte Lea, wobei ihr fast der Schnuller heraus viel.
„Einen was?“, fragte Rose verwirrt
„So einen Transponderschlüssel.“
Die junge Pflegerin musste sich sehr zusammenreißen, um nicht zu laut loszulachen, sie lächelte sehr breit und unterdrückte ein Kichern, antwortete Lea aber nicht. So als ob das bei einer so unsinnigen Frage vollkommen nutzlos wäre.
„Du bist ja süß.“ war ihre einziger Kommentar dazu.
Zu dritt betraten die drei Frauen das Innere der Klinik und fanden sich nach dem Passieren einer Schleuse, deren zweite Tür ebenfalls mit dem Transponder gesichert war, in einer großen und sehr hellen Eingangshalle mit einer hohen Decke. Was allen sofort auffiel war die warme, ja geradezu erhöhte Temperatur im Inneren. Es war nicht schwül, aber so warm, dass man auf die meisten wärmenden Anziehsachen verzichten konnte.
Hier waren einige Menschen unterwegs. Es war nicht wie auf einem Bahnhof, aber im Kontrast zum Außenbereich, wo Lea niemanden sonst entdeckt hatte, war es ein regelrechter Trubel. So empfand das Mädchen es zumindest. Instinktiv wollte sie aufstehen, aber der Gurt hielt sie in ihrer sitzenden Position. Auch ihre Beine konnte sie nicht nach vorn Schwingen. Als Rose sie dann auch noch auf eine Gruppe Menschen zuschob, welche um eine Rezeption im Mittelbereich des Raumes herumstanden, spukte sie ihren Schnuller in ihren Schoss. Sie wollte einfach nicht das andere sie so sahen.
Doch Rose schien das überhaupt nichts auszumachen. Sie dirigierte den Rollstuhl direkt durch die Gruppe, welche ihr Platz machten und schob Lea bis zum halbrunden Tresen der Anmeldung. Die parkte den Rollstuhl direkt davor und drehte ihn seitlich. So konnte Lea nicht einmal über die Kante der Rezeption blicken. Dafür hatten alle anderen eine gute Sicht auf sie und einige Köpfe drehten sich neugierig nach ihr um.
Leas Atem ging schneller und sie vermied es jemanden in die Augen zu schauen, während Rose mit der Frau am Empfang sprach.
„Hallo Beth. Hier hab ich die kleine Lea, der Ersatz für den Ausfall für die neue Therapiegruppe. Wir bräuchten ein komplettes Erstaufnahmeformular für einen D1, den Rest macht dann Christin.“
„Hey Rose. Wunderbar. Ihr kommt gerade richtig. Die anderen sind bereits da und die Gruppe ist komplett. Das hat ja diesmal sehr reibungslos geklappt. Ich weiß Bescheid und hab die meisten Unterlagen bereits vorbereitet. Ich bräuchte nur noch ein paar Angaben.“
Mit diesen Worten reichte die Frau, welche dieselbe weiße, saubere Uniform trug wie Rose ein Klemmbrett über den Tresen, welches über Leas Kopf hinweg direkt an Anja weitergegeben wurde. Lea fühlte sich komplett übergangen und hatte mehr und mehr das Gefühl, das sie hier einfach eingewiesen wurde, ohne das sie etwas dagegen sagen konnte. Sie wollte jetzt aber keinen Aufstand machen, wegen der Leute um sie herum. Vorsichtig schielte sie jetzt, von einer brennenden Neugier getrieben, doch zu den anderen hin und bemerkte, das einige von ihnen ebenfalls in einem Krankenrollstuhl saßen und ebenso wie sie gesichert waren. Ihr fiel auf das die Gruppe scheinbar aus weiteren Patienten und deren Begleitern bestand und sie alle blickten sich mit derselben Unsicherheit um, welche auch Lea verspürte. Das wiederum beruhigte sie und gab ihr Mut sich noch etwas aktiver umzusehen.
Vom Hauptraum, in welchem sie sich befanden, gingen mehrere Gänge in verschiedene Richtungen und zwei gewundene Treppen führten in eine höhergelegene Etage. Die Wände waren hell gestrichen und der Boden bestand aus hellen Marmorplatten. Alles wirkte sehr sauber, eben wie man es in einer Klinik erwarten würde. Durch die Flure liefen weiter Krankenschwestern, einige Pfleger und Personal, welche alle etwas zu tun zu haben schienen und von der Gruppe am Empfang nur wenig Notiz nahmen. Rollwagen wurden vorbeigeschoben, welche Dinge enthielten, die nicht auf den ersten Blick zu identifizieren waren. Waren das Nuckelflaschen die dort in einem Drahtkorb klapperten? Und das sah doch aus wie Windelpackungen, welche sie aus dem Zimmer ihrer Cousine kannte.
„Lea?“ Anjas Stimme forderte Leas Aufmerksamkeit und sie drehte sich zu ihr um. Dabei musste sie genau in die Richtung der anderen aus der Gruppe blicken.
„Ich bin mir bei einigen Punkten nicht ganz sicher. Wie lange trägst du Nachts jetzt schon wieder Windeln?“
Lea stockte kurz der Atem, ehe sie mit einem leisen Stöhnen tief ausatmete. Anja hatte sich nicht einmal bemüht ihre Frage in irgendeiner Art diskret an sie zu richten. Sie spürte geradezu wie ein halbes Dutzend Augenpaare ihren Weg zu ihrem roten Kopf fanden und sie mit einem belustigtem Grinsen beobachteten. Um der Situation möglichst schnell zu entkommen, murmelte Lea eine unsichere Antwort. Dabei versuchte sie sich aufzurichten und sich zu Anja hinzubeugen um nicht zu laut sprechen zu müssen, aber das verwehrte ihr der Sicherheitsgurt ihres Wagens.
„So zwei oder drei Wochen geht das jetzt schon mit den Unfällen“, meinte sie kurz.
„Ah ok. Und am Tag wird es ja zusehends schlechter, das du dein Pipi nicht halten kannst. Kackst du Nachts oder am Tag auch ein ohne das du es merkst?“
„ANJA!“, presste Lea jetzt mit einer gebrüllten Flüsterstimme zwischen ihren Zähnen hervor, wobei ihr Ton zwischen Empörtheit und Schrecken schwankte und flatterte. Etwas ruhiger fügte sie hinzu.
„Nein, natürlich nicht! Sprich doch bitte etwas leiser.“
„Oh Süße“, lächelte Anja Lea mit einer mitleidigen Miene an.
„Das ist doch hier alles nicht weiter tragisch. Wahrscheinlich wird man dir deine Windel ziemlich offen vor anderen wechseln, auch wenn du einen Sticker hineingemacht hast, das wird für dich ganz normal werden. Du müsstest jetzt hier noch kurz unterschreiben und dann sind wir fast fertig.“
Sie hielt Lea das Klemmbrett mit einigen Formularen darauf vor die Nase und drückte ihr einen Kuli in die Hand. Dann deutete sie auf drei verschiedene Stellen auf den Papieren.
„Hier, hier und da noch einmal. Du kannst doch schon deinen Namen schreiben, oder?“
Lea schnaufte und verdrehte die Augen. Jetzt war auch schon alles egal und um das endlich zu beenden, wischte sie schnell dreimal ihren Namen über die gepunktete Linien, ohne sich den Inhalt groß anzusehen.
Anja reichte die Unterlagen zurück über den Tresen an Beth und bedankte sich.
„Sehr gut“, meinte die Empfangsschwester, nachdem sie die ausgefüllten und unterschriebenen Bögen genau begutachtet hatte.
„Gut das ihr auch das Restriktionsformular gleich ausgefüllt habt. Das erspart uns einiges an Ärger und Arbeit. Damit ist Lea offiziell bei uns eingewiesen und wir können ihre Behandlung vollständig für ihr Wohlergehen durchführen. Die Gruppe ist jetzt vollzählig und ich würde die Begleiter bitten unserem Personal in ihre Unterkünfte zu verfolgen. Wir kümmern uns unterdessen um die Patienten und werden sie in unser Behandlungssystem einführen. Sie werden ihre kleinen Lieblinge dann heute zum Mittagessen wiedersehen. Der Vormittag wird auf jeden Fall gut gefüllt sein. Die ersten Tage sind immer etwas aufregend, aber unser Institut hat sehr viel Erfahrung und wir werden uns um alles kümmern.“
Während Beth diese Erklärung äußerte, traten weitere Krankenschwestern und einige männliche Pfleger zu der Gruppe heran und warteten bis sich ein Teil davon, von dem anderen kurz verabschiedet hatte. Jetzt erkannte Lea auch, wie sich die einzelnen Personen aufteilten.
Sie beobachtete zwei junge Frauen, vielleicht zwei oder drei Jahre älter als sie, welche von einer älteren aber rüstigen Frau in den Arm genommen wurden. Die beiden sahen sich unglaublich ähnlich und mussten Schwestern sein. Aber es waren keine Zwillinge, das sah man gleich. Dennoch wurde der Eindruck durch die identischen Kleider und die Schleifen im Haar, welche sie trugen, verstärkt und es war wohl gewollt, das sie sich so sehr anglichen.
Ein Mann und eine Frau mittleren Alters beugten sich zu einem etwas jüngeren Mann, welcher in einem Rollstuhl festgeschnallt war, herunter und gaben ihm je einen kleinen Kuss auf die Stirn. Sie sahen aus wie ein Pärchen, welches ihr Kind auf eine Kur verabschiedeten. Das Gesicht des jungen Mannes brachte seine Nervosität zum Ausdruck und Lea konnte erkennen, das er wohl ähnliche Gefühle hatte wie sie gerade.
Dann war da ein Herr in einem sehr eleganten aber steifen Anzug. Eine Frau, welche Lea auf Anfang dreißig schätzte, stand neben ihm und schaute zu ihm hinauf. Das Verhältnis war nicht so herzlich wie das der anderen. Er sprach ein paar Worte zu ihr und sie schien von dem ganzen hier eher genervt zu sein, als das es Aufregung und Unsicherheit in ihr auslöste. Sie trug Jeans, eine Lederjacke und hatte die Haare zu einer sehr modischen Kurzfrisur geschnitten. Neben ihm wirkte sie sehr klein, oder er war besonders groß.
Leas Blick streifte weiter und fiel auf eine Frau, ebenfalls in einem Rollstuhl sitzend, welche scheinbar keine Begleitung hatte. Eine uniformierte Schwester stand hinter ihr, hielt die Griffe des Rollstuhles und wartete mit etwas abwesenden Gesichtszügen das sie ihre Patientin los schieben konnte. Etwas in ihren Augen kam Lea seltsam vor und sie spürte eine gewisse Abneigung, doch sie wusste nicht warum. Die Frau im Rollstuhl war vielleicht am Ende ihrer dreißiger Jahre. Sie hatte lange, blonde, offene Haare und wirkte auch in dieser Umgebung sehr elegant und besaß trotz ihrer Situation eine charismatische Ausstrahlung. Das lag vielleicht an der schicken Bluse und der Art Hosenanzug welchen sie trug. Lea kannte solche Kleidung von sehr beschäftigten Karrierefrauen, welche sich in einer harten männerdominierten Welt gut behaupteten. Vielleicht war sie eine Geschäftsfrau oder so eine Art Führungsperson. Jetzt saß sie mit einer leicht angespannten Körperhaltung und einem Gesichtsausdruck, welcher eine freudige Aufregung widerspiegelte da und wartete, dass die Zeremonie um sie herum enden würde.
Die letzten beiden, die Lea erkennen konnte, waren zwei Frauen, welche sich eng umschlungen in den Armen lagen. Die kleinere von beiden drückte ihren Kopf fest gegen die Brust der anderen und hatte die Augen geschlossen. Sie trug farbenfrohe, kindlich wirkende Kleidung, welche zuerst nicht so recht zu ihrem Alter passen wollte. Sie wirkte zierlich und zart. Die Größere machte einen eher burschikosen Eindruck. Pragmatische, einfache Kleidung, kurze Haare und ein kantiges, wenn auch freundlich wirkendes Gesicht zeichneten sie aus und gaben ihr einen hohen Wiedererkennungswert.
Lea bemerkte Anja erst, nachdem diese ihr bereits so nahe gekommen war, das sie die Wärme ihrer Haut spüren konnte. Anja hatte sich zu ihr heruntergebeugt und umarmte sie.
„Wir sehen uns ja gleich wieder. Sei schön artig und höre auf alles, was man dir sagt. Du willst doch einen guten Eindruck machen und mich nicht blamieren.“ Anja grinste und drückte ihre Wange leicht gegen die Leas. Das Mädchen beantwortete die Zuwendung und lehnte ihren Kopf gegen Anjas Schulter. Sie mochte diese Frau. Sie mochte ihren Geruch, ihre sanfte und unaufgeregte Art und die Weise wie sie sie behandelte. Es gefiel ihr wie Anja mit ihr sprach, wie sie ihr Dinge erklärte und wie sie ihr komplizierte Sachverhalte so nahe bringen konnte das Lea, glaubte sie, gut verstehen zu können. Ihre Bindung zu ihr wurde so schnell stärker, wie sie es noch bei keinem anderen Menschen erlebt hatte. Als Anja die Umarmung löste, vermisste Lea sie bereits wenige Augenblicke später schon wieder. Sie versuchte ein Lächeln und nickte ihrer Freundin zu.
„Ja, klar. Bis gleich.“ war alles, was sie herausbekam. Anja wuschelte ihr durch die Haare und wandte sich dann um.
Nach wenigen Minuten hatten sich alle voneinander getrennt und die Gruppe der Begleiter sammelte sich um eine Krankenschwester, welche mit ihnen im Schlepptau in Richtung einer der Gänge verschwand.
Lea war allein. Sie fühlte sich allein, umgeben von ihr unbekannten Menschen, welche zwar ihr Schicksal zu teilen schienen, sie sie aber nicht einschätzen konnte. Daran änderte auch das überfreundliche Lächeln Rose nichts, welches sie Lea entgegenbrachte, ehe sie die Bremse des Rollstuhles löste und zu einem Fahrstuhl auf der anderen Seite des Raumes schon. Jeder der Patienten hatte jetzt mindestens einen Begleiter an der Seite, der dicht neben ihm lief oder ihn schob. Sie alle steuerten in die gleiche Richtung.
Kurz mussten sie auf den Fahrstuhl warten. Dann öffneten sich die Türen und sie betraten einen geräumigen Aufzug, der sie alle, inklusive der Rollstühle aufnehmen konnte. Es war sogar noch reichlich Platz. Lea wurde zuerst hineingeschoben. Rose drehte den Rollstuhl, so das das Mädchen sehen konnte, wer nach ihr einstieg und alle Einsteigenden eine gute Sicht auf sie hatten.
„Na so was. Ist unser kleinen Lea der Nuni herausgefallen? Warte, Tante Rose hilft dir.“
Die Worte klangen surreal in Leas Ohr. Sie begriff die Bedeutung erst als man ihr von hinten mit sanftem Nachdruck den Schnuller, welcher immer noch in ihrem Schoß gelegen hatte, zwischen die vor Verblüffung offenen Lippen in den Mund schob. Kurz schien es als ob die hinzusteigenden Personen kurz innehielten, Lea musterten und erst dann weiter in den Raum hinein gingen. Wieder saß Lea steif da und konnte nicht einmal den Kopf wegdrehen. Ihr war ein wenig schwindlig, so peinlich war ihr die Aktion, aber der Schnuller blieb, wo er war, auch wenn sie ihn nicht aktiv benutzte. Sie war froh als sich alle zur sich schließenden Tür umgedreht hatten und der Aufzug sich mit einem fast unmerkbaren Ruck in Bewegung setzte. Das automatische Schließen der Schiebetür hatte irgendwie etwas Feierliches, etwas was nach dem Abschluss einer Sache kam und eine neue Einläutete. Es hatte etwas Endgültiges, etwas das eine Veränderung ankündigte und sehr viele neue Eindrücke. Keiner sprach ein Wort in die Stille hinein und eine euphorisch neugierige Anspannung lag in der Luft.
Da dieser Wunsch ein paar mal an mich herangetragen wurde, hab ich noch ein wenig gebettelt und noch eine mobile Variante der neuesten „Wet Night Chart App“ Version bekommen. Jetzt gibt es das Programm mit dem Miktionsprotokoll (v.1.1) auch für Android Geräte.
Stellt euch vor, ihr kommt nach einem stressigen und erschöpfendem Arbeitstag nach Hause und freut euch riesig auf etwas Entspannung. Du wirst von deiner Lieblingsperson begrüßt, welcher du als Erstes dein Handy aushändigst, in das du gerade noch auf dem Heimweg den kleinen Unfall in deiner Windel in deinem Miktionsprotokoll nachgetragen hast. Zum Glück hat die Windel den ganzen Arbeitstag gehalten. Das lag aber vor allem daran, das du vermieden hast allzu viel Kaffee zu trinken.
Du ziehst deine Jacke aus, während deine Erzieherin mit ernster Miene das Display deines Handys studiert. Gerade willst du dich in dein Zimmer verdrücken als du scharf gestoppt wirst.
„Moment Mal, nicht so schnell. Hast du dein Protokoll nicht richtig geführt wie ich es dir aufgetragen habe?“
Du stotterst herum. „Doch, doch. Ich hab alles genau eingetragen.“
„Nun, wenn das so ist, dann hast du die zweite Anweisung missachtet die lautete, dass du mindestens 2 Liter trinken solltest, während du auf der Arbeit bist. Das sehe ich hier aber überhaupt nicht. Außerdem scheint es ein Unverhältnis zwischen dem zu geben, was du getrunken hast, und was jetzt in deiner Windel ist.“
Dir wird es heiß und kalt und du trittst von einem Bein auf das andere. Du hast dir den ganzen Tag schon Nummer Zwei verdrückt und hattest gehofft, dass du jetzt schnell auf die Toilette dafür darfst. Oh, nein. Du wurdest ertappt, dass du dir heimlich die Windel abgemacht hast und auf dem Klo warst.
„Also so geht das nicht. Ich weiß schon, was du vorhattest. Du wolltest deine Windel nicht so oft benutzen, um dir einen Wechsel zu sparen, oder nicht so lange in einer nassen Pampers herumlaufen. Aber das werde ich dir schon noch angewöhnen. Um dich zu gewöhnen, wirst du diese Windel erst einmal anbehalten. Ich werde einfach nur eine größere darüber wickeln. Morgen werde ich dich dann in ein dickeres Windelpaket stecken, dann musst du auf der Arbeit nicht wechseln und keine Angst haben das etwas ausläuft. Vielleicht hilft dir das ja meinen Aufforderungen folge zu leisten. Außerdem wirst du morgen drei Liter Flüssigkeit trinken. Haben wir uns so weit verstanden?“
Du blickst fassungslos und stammelst Entschuldigungen und bettelst darum das du doch eine frische Windel an bekommst oder wenigstens kurz aufs Töpfchen darfst. Deine Erzieherin schüttelt nur mit dem Kopf.
„Das musst du jetzt lernen. Für heute ist für dich absolutes Toilettenverbot und eine frische Pampi gibt es erst morgen früh. Eine extra große Gummihose wird dich nach außen hin trocken halten. Jetzt komm, du bekommst noch dein Fläschchen plus die Flüssigkeit, welche du heute nicht getrunken hast und dann geht es für dich mit deiner Doppelwindel früh ins Bettchen.“
Du folgst artig mit gesenktem Kopf und merkst gleichzeitig, dass der Stress des ganzen Tages bereits von dir abperlt wie Wasser von einem Lotusblatt. Du nimmst dir fest vor ab jetzt auf deine Erzieherin zu hören, durch diese neue App, kannst du ohnehin nicht mehr schummeln.
Das ist natürlich nur eine kleine Anregung, wie man die App benutzen könnte. Verwendet sie einfach wie ihr möchtet, nehmt das Leben nicht so ernst und habt vor allem viel Spaß.
Leas Gedanken kreisten so sehr in ihrem Inneren, das sie abwesend wirkte und nicht bemerkte wie die Zeit verging. Sie hatte den Rest des Tages mit Anja verbracht, welche nicht müde zu werden schien sich immer neue Sachen einfallen zu lassen, um Lea beschäftigt zu halten. Dabei war sie so herzlich und motivierend vorgegangen, dass sogar die albernsten Kinderspiele ihren Reiz entfalten konnten, wie sie es vor vielen Jahren einmal mit einer sehr jungen Lea getan hatten. Ihr war nie bewusst, das Malbücher, Anziehpuppen und Würfelspiele wie „Tempo kleine Schnecke“ mit dem richtigen Spielkameraden eine unglaubliche Entspannung in ihr auslösten.
So war Lea dann auch überrascht und fast ein wenig enttäuscht, als Anja sie aufforderte mit ihr zusammen aufzuräumen, um sie im Anschluss bettfertig zu machen.
„Morgen hast du einen wirklich langen und anstrengenden Tag. Dafür möchtest du doch ausgeruht sein, nicht wahr?“ versuchte Anja sie zu beeinflussen.
Lea zuckte mit den Schultern und Anja bemerkte ihre Unsicherheit. Sanft nahm sie sie in die Arme und streichelte ihr durch das Haar.
„Weißt du, das wir beschlossen haben das ich dich begleite?“, flüsterte sie dem Mädchen ins Ohr.
Lea riss die Augen auf und schaute ihre Freundin an. „Wirklich?“, nuschelte sie, darauf bedacht ihren Schnuller dabei nicht zu verlieren.
Anja lachte hell auf und wuschelte Lea die Haare durcheinander. „Aber ja. Deine Tante hat einfach zu viel zu tun, um ihre Dienstreise vorzubereiten und Monika brennt darauf, alles für Sophie herzurichten. Ein wenig spontan war das ja jetzt schon alles, aber das mag ich. Das Leben steckt voller Überraschungen und wenn man sich mit offenem Herzen darauf einlässt, verursacht das viel weniger Stress. Ich weiß, dass du immer viel über alles Grübelst, aber wenn man es damit übertreibt, dann ist das nicht gut für die Gesundheit. Gedanken kreisen sich zu einer Spirale, aus der du nicht mehr alleine heraus kommst. Und genau dagegen hat Frau Dr. Couche eine sehr spezielle Behandlungsmethode entwickelt. Du wirst dich fühlen wie in einem neuen, leichten und ausgeglichenem Leben. Keine Unfälle mehr, keine Anfälle und viel weniger Kopfschmerzen.“
Sie lächelte Lea so lieb an, dass diese bereits eine gewisse Begeisterung um diese Art Therapie entwickelte, obwohl sie eigentlich so gar nicht verstand, worum es ging.
„Tut das weh?“, jammerte Lea, einfach um noch etwas mehr Aufmerksamkeit von Anja zu bekommen.
„Auf keinen Fall, und jetzt ist Schluss mit der Fragestunde. Die Spielsachen kommen an ihren Platz zurück und dann müssen wir unser Häschen frisch machen für eine laaange Reise in die Traumwelt. Da bist du doch gerne, oder?“
Lea kicherte und bemerkte gerade noch wie albern und kindisch sie dabei wirken musste. Aber vor Anja war das für sie in Ordnung. Sie nickte bestätigend zu der Frage und war sehr artig bis sie, bis auf ihre mittlerweile sehr nasse Windelpants, entkleidet auf dem Wickeltisch lag und Anja ihr mit den Fingern den Bauch kitzelte, das sie sich vor Lachen wand und jauchzte.
„Du bist ja noch ziemlich lebhaft. So einen kleinen Zappelphilipp sollten wir lieber sichern, das du mir nicht vom Wickeltisch fällst.“ scherzte Anja, aber fixierte Lea dann wirklich mit den weichen Lederriemen. Diese guckte verständnislos, aber konnte bereits nichts mehr dagegen unternehmen. Sie beobachtete Anja wie diese ein besonders dickes Winterpaket zusammen stellte. Es bestand aus einer dieser großen, bunten Windeln, welche diesmal mit vielen witzigen Alpakas bedruckt war. Die comicartigen Tiere hatten alle ein breites Grinsen, als wollen sie Lea verhöhnen. Knisternd wurde ihr die Pampers unter den Po geschoben und Lea hob bereits, ohne groß darüber nachzudenken ihren Hintern, um Anja dabei zu unterstützen. Das tat sie noch zweimal. Einmal, damit einige extra Saugeinlagen ihren Weg zwischen ihre Beine finden konnten und, nachdem das Paket ordnungsgemäß verschlossen war, um in eine aus festem PVC bestehende Gummihose gewickelt zu werden. Ihre Beine konnte sie kaum schließen und Anja musste ihr beim Anziehen des Bodys und des einteiligen Schlafanzugs weitgehend helfen.
Kaum war Lea für die Nacht bereit und von Anja bereits ins Gitterbettchen gelegt, da spürte sie urplötzlich, dass sie noch mal Pullern musste. In der irrationalen Hoffnung das sie von Anja noch einmal auf ein Töpfchen gesetzt wurde richtete sie sich auf und klagte ihr Leid. Das Einzige, was sie dadurch bewirkte war, das Anja ihr glockenhelles Lachen hören ließ und sanft auf den dick gewindelten Hintern klopfte. Weitere Worte oder Erklärungen waren nicht nötig.
Gerade versiegte der letzte Tropfen im sauggierigem Windelpolster, da blickte Sophies mundloser Kopf durch die Kinderzimmertür. Sie hielt eine große Nuckelflasche mit einem kugelrunden Saugteil darauf in der Hand, murmelte etwas Unverständliches und blickte Anja fragend an.
„Oh, du kommst genau zur rechten Zeit. Wir sind gerade fertig und die Kleine braucht ja noch ihr Fläschchen.“
Sophie reichte Anja die Flasche und verwand wortlos aus dem Zimmer. Anja kletterte zu Lea ins Bett und kuschelte sich mit ihr zusammen in die Kissen. Sie hielt das Mädchen zärtlich im Arm, strich ihm eine Strähne von der Stirn und schob Lea dann langsam die Gummikugel des Saugers in den Mund.
Wieder flammte dieses Gefühl der absoluten Geborgenheit in Lea auf. Sie lag halb sitzend, weit zurückgelehnt in Anjas Armbeuge. Eng an sie gedrückt, umhüllt von ihrem kuschelig, warmen Strampelanzug. Alles war so weich, warm und auf eine wundervolle Weise beruhigend. Wo sie sich vor ein paar Tagen noch verkrampfte, weil ihre Erziehung ihr sagte, das das eine unangebrachte Situation wäre, konnte sie sich jetzt bereits besser darauf einlassen. Es einfach geschehen zu lassen war wie, wenn sich Knoten in Bauch und Brust wie von Zauberhand lösten. Natürlich war da immer noch eine gewisse Anspannung in ihr. Ein Kribbeln, eine Scham und eine Schutzreaktion ihres Körpers. Sie befand sich auf einer Ebene zwischen Hingabe und Fluchtreflex und eine der beiden Seiten lockte mit süßerer Stimme als die andere.
Lea schloss die Augen und während sie den ungewohnt schmeckenden, dickflüssigen Inhalt der Flasche durch kräftiges Saugen in ihren Mund beförderte und schluckte, schluchzte sie auf als würde eine einmalig schwere Last von ihrem Herzen fallen.
„Shhh, shhh Kleines. Es wird wirklich Zeit für dich, ehe dein Zustand dir noch größeren Schaden zufügt. Du wirst sehen, das wird dir bald alles ganz leicht fallen und dann sind diese schlechten Empfindungen alle weg.“ beruhigte Anja sie und drückte sanft ihren fröstelnden Körper.
Lea kuschelte sich so eng an wie sie konnte. Sie roch den ungesüßten Milchbrei, der Schluck für Schluck in ihren Bauch floss. Der Duft von Anja war süßlich und ihr Körper strahlte eine Wärme aus, welche sie anzog wie eine Motte das Licht. Zitternd, wimmernd und schluchzend trank sie die Flasche in Anjas Armen leer und mit jedem Zug den sie tat, wurde sie müder und entspannter. Die Melange aus schweren, warmen Aromen von Creme, Puder, Windeln, Milch, Anja und frisch gewaschenem Frotteestoff legte sich wie ein Federbett über ihre Seele und ihren Geist. Ihre Bewegungen wurden langsamer, ihre Glieder schwer wie Blei und es fühlte sich an als schwamm sie mit ihren Armen durch Honig und mit ihren Beinen durch Gelee. Milchsabber rann ihr aus den Mundwickeln und wurde mit einem Mullwindeltuch zärtlich vom Kinn getupft. Ein paar kleine Winde lösten sich in ihrem Darm, deren geräuschvolles Austreten durch ihre Windel zu leisem Gurgeln gedämpft wurde. Mit einem Gefühl als könne sie fliegen, entglitt Lea in einen tiefen, traumbeladenen Schlaf. In der letzten Nacht ihres alten Lebens.
Die Fahrt in den Kaninchenbau
Huch? Wo war Lea denn jetzt hingeraten?
Das Mädchen rieb sich die Augen und blinzelte mit verkniffenem Gesicht in die, von einer warmen Sonne viel zu hell angestrahlte Umgebung, welche sie vorher noch nie gesehen hatte. Eine saftig grüne, kurzgemähte Wiese dominierte das Bild eines kleinen Parks oder Gartens, durchsetzt mit blühenden Büschen, kleinen belaubten Bäumen und einem sanft hügeligem Gelände. Die Kontraste und Farben waren unnatürlich scharf und grell, aber nicht unangenehm. War das ein Traum? Aber es fühlte sich ziemlich echt und real an.
Lea rappelte sich in eine sitzende Position auf und versuchte die Eindrücke um sich herum zu verarbeiten. Sie saß auf einer blau-weiß-rot karierten Picknickdecke. Neben ihr ein Korb, der wohl leichtes Essen enthielt und verstreut um sie herum lagen Spielsachen und Bücher. Ihre Sachen, welche ihr Anja zum Schlafen gehen angezogen hatte, waren verschwunden. Stattdessen trug sie ein hellblaues, geschlossenes, langes Kleid mit einem bauschigen, ausladenden Rock und Puffärmeln. Unter den vielen Stoffbahnen mehrerer Unterröcke steckten ihre Beine in blickdichten, weißen Strumpfhosen, über die eine knielange Miederhose gezogen war. Ihre Füße waren mit schwarz glänzenden Riemenschüchen versehen. Unter all dem Stoff spürte Lea deutlich eine dicke Windel zwischen den Beinen, welche sie aber nicht erreichen konnte. Unter dem Kleid trug sie eine weiße Bluse, deren hoher, steifer Kragen ihr am Hals kratzte. Alles war fein gearbeitet und teilweise mit Spitze versehen. Ihre Aufmachung wirkte altmodisch, wie aus einem anderen Jahrhundert und ließ sie aussehen wie ein junges Mädchen aus gutem Hause dieser Zeit.
Als Lea sich so betrachtete, bemerkte sie die aus bunten Holzringen gefertigte Kette, welche ihr von einem Clip auf der Brust zum Gesicht hinauf reichte und in einem Schnuller in ihrem Mund endete. Sie nuckelte testweise, bewegte den Mund hin und her und wollte den Schnuller herausnehmen. Doch zu ihrer Überraschung war ihr das nicht möglich. Der Beruhigungssauger war auf eine seltsame Weise mit ihr Verbunden. Sie konnte ihre Lippen weder hinter der Schutzplatte öffnen, noch die Gummibirne mit der Zunge herausdrücken, als wären diese festgeklebt. Der Versuch zu sprechen endete in einem brummenden und unverständlichen Laut. Sie war von der Tatsache weniger erschrocken als sie es hätte sein müssen. Es war ja ohnehin niemand hier, mit dem sie hätte sprechen können. Also nutzte sie die einzige, ihr in dieser Hinsicht verbliebene Möglichkeit und nuckelte ausgiebig.
Das Mädchen stand auf und spürte keinerlei Aufregung oder Besorgnis. Sie fühlte sich leicht und unbeschwert und begann nach kurzem Zögern ihre Umgebung weiterzuerkunden. Als Lea sich ein paar Schritte von dem Ort ihres Erwachens entfernt hatte, wurde ihre Aufmerksamkeit durch ein plötzliches Rascheln auf einen der nicht weit entfernten, niedrigen Büsche gelenkt. Kleine Insekten schwirrten brummend von einer Blume der Wiese zur nächsten, ansonsten war die Welt still und leise. Neugierig ging sie auf den Busch zu, welcher kurz darauf bebte, wackelte und noch einmal raschelnde Geräusche von sich gab.
„HmHmmmm?“, versuchte Lea sich unartikuliert zu erkundigen, ob denn da jemand sei. Doch sie erhielt keine Antwort. Noch einen zögernden Schritt tat sie auf den Busch zu, dann sprang plötzlich etwas weißes, lebendiges daraus hervor, schoss wie der Blitz an ihr vorbei und hätte sie beinahe, dem Luftzug nach zu urteilen, umgerannt. Lea strauchelte leicht nach hinten, ruderte mit den Armen und konnte sich, einen gedämpften Schrecklaut von sich gebend, gerade noch selber vor einem Sturz bewahren. Verblüfft schaute sie in die Richtung, in der das Wesen an ihr vorbeigerannt war.
Noch Erstaunter war das Mädchen, als sie erkannte das es ein großer, schneeweißer, seltsam schlackiger Stoffhase war, der an einer Stelle nicht weit von ihr von einem Bein auf das andere trat, sich im Kreis drehte und sich voll Aufregung in alle Richtungen umsah. Und was das erstaunlichste war, er konnte spreche.
„Zeit, Zeit, Zeit …. ne, hab ich nicht. Oh wo ist nur der Eingang … der Eingang, er muss hier sein.“
Diese Worte immer wieder vor sich hin murmelnd und rufend, tänzelte er auf Lea zu, richtete seinen ovalen Kopf in ihre Richtung aus und musterte sie mit schwarzen, kreisrunden Knopfaugen.
„Ah, du da!“, rief er Lea zu. „Ich hab dich hier noch nie gesehen. Aber weißt du, wo der Eingang ist?“
„Mmchhe Hmmgum?“, versuchte die Befragte zu Antworten. Als sie die Nutzlosigkeit ihres Unterfangens selber bemerkte, versuchte sie den Schnuller mit beiden Händen aus ihrem Gesicht zu entfernen, scheiterte damit aber hoffnungslos.
„Wie unhöflich. Ja, unhöflich. Du solltest artig grüßen und antworten, wenn ein Erwachsener dich etwas fragt. Du kannst doch sprechen?“
Lea starrte den Hasen mit riesigen Augen an und nickte wahrheitsgemäß, denn theoretisch konnte sie sprechen.
„Nun, dann sollte deine Erzieherin dich vielleicht öfters übers Knie legen, um dir die Grundlagen des damenhaften Benimm beizubringen. Nein diese Jugend, roh und verlottert. Aber jetzt solltest du mir wirklich sagen, wo der Eingang ist.“
Lea spürte eine leichte Verzweiflung in sich und sie schüttelte den Kopf um zu zeigen, dass sie gar nicht wusste, worum es ging.
„NEIN!“, donnerte die seltsame Gestalt mit den hängenden Ohren und den Nähten mit denen seine Gliedmaßen an den schmalen Körper genäht waren.
„Du weißt es also und willst es mir nicht sagen? Ich habe doch keine Zeit. Nein keine Zeit.“
Er griff mit seinen fingerlosen Armen hinter sich und hatte plötzlich aus dem Nichts einen Notizblock und einen Stift gezückt.
„Das werde ich mir notieren und es deiner Amme melden, dafür wirst du Strafpunkte erhalten. Oder vielleicht wäre es sogar angebracht, wenn ich gleich hier für disziplinarische Ordnung sorge? Ahhh, aber ich habe ja keine Zeit.“
Lea schnaufte. Dieser verrückte Kerl schien nur Wolle um Kopf zu haben, und das im wahrsten sinne des Wortes. Sie streckte ihren Kopf nach vorn und deutete gestikulierend auf ihren Schnuller während sie gutturale Laute von sich gab, um ihm verständlich zu machen, das sie an der Kommunikation mit ihm durch eine andere Gewalt gehindert wurde.
„Jetzt schneidet sie auch noch Grimassen. Was für ein Fauxpas, welch unerhörte Unerhörtheit. Die Königin persönlich wird dir deine Strafpunkte erteilen, so wahr ich Kasimir Nepomuk Inchen heiße.“
Er regte sich noch einen Augenblick auf und hatte dann wohl eine Art Eingebung, denn seine Augen verengten sich und er beugte sich zu Lea hinunter, um sie genauer zu betrachten.
„Oh. Bei meiner Taschenuhr, du bist ja ein Kleinling.“ Die leicht abgewetzte Nase des Hasen mümmelte nervös und seine Laune wurde milder. Mit dem weichen Druck einer seiner Pfoten berührte er Lea unvermittelt an ihrem Schnuller und dieser ploppte geradezu aus ihrem Mund. Er flog ein kurzes Stück durch die Luft und baumelte dann wie ein erschlaffter Luftballon an der Kette an ihrer Brust.
Lea atmete tief durch den Mund ein schaute einen kurzen, stillen Moment wie ein Schneehuhn und machte dann einen tiefen Knicks während sie mit beiden Händen ihr Kleid leicht lupfte, damit der Saum nicht den Boden berührte.
„Verzeihen Sie bitte mein kindisches Benehmen Herr Hase. Ich bin neu hier und wusste nicht wie die Dinge gehalten werden.“ Lea spürte wie ihr diese Worte über die Lippen gingen, während sie den Kopf in leichter Demut gesenkt hielt. Warum sprach sie denn so komisch?
„Kaninchen! Ich bin ein Kaninchen und für eine so junge Dame Herr K. N. Inchen bitte sehr.“
„Verzeihung Herr Inchen“, nuschelte Lea kleinlaut und richtete sich wieder auf. Da sah sie wie das Kaninchen eine übergroße, goldene Taschenuhr ins Licht hielt und mit besorgter Miene auf die Zeiger starrte.
„Oh mein armer Kopf. Die Königin wird ungehalten sein, sehr ungehalten.“
Wie Lea das Stoffkaninchen so verzweifelt sah, wollte sie ihm irgendwie helfen.
„Ich könnte ihnen beim Suchen helfen. Wie sieht dieser Eingang denn genau aus?“
Doch Herr Inchen war bereits wieder auf- und abgelaufen und schien sie nicht mehr zu beachten. Er schaute immer wieder konzentriert an immer denselben Stellen und Orten, blickte auf seine Uhr und rannte jammernd im Kreis. Plötzlich hielt er inne, starrte mit einem irren Blick in Leas Richtung und rannte in einer erschreckenden Geschwindigkeit auf sie zu.
„Na da ist er doch, du standest die ganze Zeit davor, sodass ich ihn nicht sehen konnte. Bist du ein Spion der Königin? Ach, egal, ich muss los.“
Mit diesen Worten zischte Herr Inchen an Lea vorbei und verschwand augenscheinlich mitten im Erdreich unter einem der Büsche. Der Luftzug, der beim Vorbeilaufen entstand, war diesmal so stark, dass er Lea fast umpustete. Sie taumelte erneut und diesmal konnte sie sich nicht halten. Ihre Beine klappten nach vorne und sie bereitete sich auf einen Aufprall ihres Hinterns vor. Doch der kam nicht. Stattdessen fiel sie einfach weiter. Sie fiel und fiel in ein dunkles Loch im Boden. Erst sah sie noch unbehauene Erde eines Tunnels, dann wurde dieser breiter und größer. Ein bodenloses Loch, eine lange Röhre die nach unten führte. Die Wände begannen hell und bläulich zu schimmern und Lea drehte sich im freien Fall, um sich umzusehen. Sie blickte nach unten und sah eine ebenfalls hell leuchtende Wasseroberfläche, wie in einem Brunnen. Sie raste darauf zu, doch noch ehe sie Angst empfinden konnte wurde sie langsamer ehe sie in das vermeintliche Wasser eintauchte. Lea spürte keine Nässe oder Kälte. Es fühlte sich nicht an wie Wasser. Nur zwischen den Beinen bemerkte sie wie es warm und feucht wurde. Dann gewann sie wieder an Geschwindigkeit. Sogar sehr. Immer schneller und schneller ging es hinab bis ihr fast die Sinne schwanden und mit einem Schlag stoppte die wilde Fahrt und sie hatte das Gefühl in etwas Weiches hineinzufallen.
Lea wurde kurz durchgeschüttelt und riss die Augen auf. Die Umgebung hatte sich vollkommen verändert und ihr wurde bewusst, dass sie gerade aus einem sehr lebhaften Traum aufgewacht war. Sie befand sich in einem fahrenden, ihr unbekannten Automobil und saß entgegen der Fahrtrichtung festgeschnallt in einem, für ihre Körpergröße passenden, schalenartigem Kindersitz mit hoher Kopflehne und weichen Seitenpolstern. Sie konnte sich nicht vorbeugen, denn ein komplexes Gurtsystem hielt sie fest in diesem Sitz, die Beine durch einen Keil in der Mitte leicht gespreizt.
Bevor Panik in ihr aufsteigen konnte, entdeckte sie Anjas fürsorglich lächelndes Gesicht. Sie saß ihr gegenüber und war gerade dabei Lea ihren Schnuller zurück in den Mund zu stecken.
„Du hast so tief geschlafen Kleines, da wollten wir dich nicht wecken. Der Abholservice war schon sehr früh da und du bist nicht mal aufgewacht als wir dich zum Wagen getragen und angeschnallt haben. Wir müssen gerade durch ein Schlagloch gefahren sein. Es kann auch nicht mehr lange dauern, dann sind wir bald da. Schlummer doch noch ein bisschen weiter, ja?“
Lea schüttelte leicht den Kopf. Sie war hellwach und aufgeregt. Wo brachte man sie hin und wollte sie das eigentlich? Sie konnte jetzt nicht mehr schlafen und versuchte aus ihrer Position heraus, aus den getönten Fenstern des Fahrzeugs zu schauen, um vielleicht herauszufinden, wo sie sich befand. Viel konnte sie nicht sehen. Eine Allee von Bäumen huschte wie Schatten vorbei und es war draußen noch dämmrig und sehr früh am Morgen. Allgemein nicht Leas Zeit. Sie sah weder Verkehrsschilder noch Hinweise auf Örtlichkeiten, welche ihr weitergeholfen hätten sich zu orientieren. Schnaufend lehnte sie sich in die tiefe Schale ihres Sitzes zurück und musste sich durch den Traum in die Aufregung der Geschehnisse erst einmal sammeln. Nach ein paar Minuten bremste der Waagen und fuhr durch eine scharfe Kurve in ein kleines Waldgebiet ein. Niemand sagte etwas, kein Radio spielte Musik, nur das monotone Rauschen der Räder auf einer ebenen Straße war zu hören. Anja schaute zum Seitenfenster hinaus und die Fahrt setzte sich ohne Aufregung in den Sonnenaufgang des anbrechenden Tages fort.
Auf meiner Reise durch die Untiefen des Internets bin ich auf einen Beitrag gestoßen, welcher mit einem kleinen Bild, wenigen Piktogrammen und rudimentärem Text erklären wollte, was „Diaper Play“ ist. Irgendwie nichts Besonderes und auch nicht sehr hübsch gemacht. Dennoch hat es mich zu meinem neuen Bild inspiriert. Vielleicht kennt den Beitrag ja jemand, ich finde ihn nicht mehr wieder und ich lade ungern Bilder hoch, welche ich nicht selber erstellt habe.
Eigentlich wollte ich diesen Beitrag durch eine Zeichnung etwas aufhübschen, doch dann entstand etwas mehr daraus.
Das Original ist auf Englisch. Ich habe ihn in meiner eigenen Interpretation ins Deutsche übersetzt und ergänzt. Und dabei habe ich mich etwas mehr mit dem Inhalt auseinandergesetzt und mir meine Gedanken dazu gemacht. Vor allem mit dem Punkt des „In Windel gezwungen zu werden“.
Ich hatte es, denke ich schon erwähnt, dass ich mich mehr zu den DLs als zu den ABs zähle. Darüber hinaus fühle ich mich manchmal als Sub und besitze auch einen Little Space. Ich bin Gedanken „unfreiwillig“ in Windeln gesteckt zu werden in einigen Phasen meiner Leidenschaft nicht abgeneigt. Natürlich in einer vertrauens- und liebevollen Beziehung. Ein „Mama, Papa, Tante oder Erzieher wissen, was ihre Kleine braucht“-Szenario, in dem mir Entscheidungen des Windeltragens, Benutzens und Wechselns ebenso abgenommen werden, wie die Gestaltung meiner Beschäftigungsmöglichkeiten, meine Schlafenszeiten und was ich anzuziehen habe. Das alles als Teil eines Spiels, nicht eines Live-Stiles.
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Vielleicht gingen so ähnliche Gedanken auch durch Liliths Köpfchen, als sie sich mit wild schlagendem Herzen in die Obhut ihres Partners begab, der ab da ihr neuer Daddy wurde. Sie lag ewig lang schluchzend in seinen Armen, als er sie dabei überraschte, wie sie in dicken Windeln und einem Schnuller im Mund durch das Wohnzimmer krabbelte und glucksende Geräusche der Zufriedenheit von sich gab.
Zu ihrer Überraschung wandte er sich nicht sofort von ihr ab. Sie redeten lange und in allen Details über ihre Neigungen, Wünsche und Träume und nach einer Zeit der Duldung, unterbreitete er ihr einen Vorschlag, welcher es ihr ermöglichte, ihr kleines Ich besser ausleben zu können.
Dazu stellte er Regeln auf, welche er ganz langsam steigerte, um sie nicht zu überfordern. Eine Phase des Experimentierens, des gegenseitigen Kennenlernens und eine neu entfachte, heiße Liebe entstanden gleichermaßen. Regeln kamen hinzu, wurden gesteigert und die Konsequenzen ihrer Verfehlung wurden so angepasst, dass eine Aussicht darauf bestand, dass sie ihnen zukünftig folgte. Hier nur ein Auszug aus dem ungeschriebenen Regelwerk.
Du bist ab jetzt offiziell Windelträgerin, ich werde kein Geheimnis daraus machen, ich werde dich aber auch nicht grundlos bloß stellen und stets auf dich acht geben. Windeln werden für alles benutz, wofür sie vorgesehen sind. Nur Daddy, Mommy oder ein anderer Erwachsener wechseln deine Windeln, und zwar dann, wenn sie es für nötig und angebracht halten. Du ziehst an, was andere entscheiden, du isst, was andere dir füttern und du wirst schlafen gelegt, wenn andere das für richtig halten. Du kannst dich an diese und weitere Regeln halten oder auch nicht. Daddy wird sich die Freiheit nehmen, dein Verhalten entsprechend deines Benehmens zu korrigieren.
Ich finde, solche Regeln sollten nicht banal aufgeschrieben und abgearbeitet werden. In einer solch speziellen Beziehungskonstellation sollten sie vielmehr unausgesprochen bleiben und sich durch offene Aktions- und Reaktionsdynamiken auf natürliche Weise entwickeln. Das Mündel hat sich selber die Windeln abgenommen, weil es allein zu einer Freundin gehen wollte? Daddy erklärt ihr bei ihrer Heimkehr, dass das nicht mehr geht. Er verpackt sie in ein extra dickes Windelpaket und steckt ihre Hände in gepolsterte Fäustlinge. Nach einigen Tagen wird sie ihren Fehler einsehen und verstehen, dass sie nicht mehr entscheidet, wann sie wie dick gewickelt wird. Gemeinsam finden sie eine Lösung und der nächste Besuch bei ihrer Freundin, erfolgt in mehr oder weniger diskreten Pampers.
Hier noch meine Interpretation des von mir eingangs erwähnten Beitrags.
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Ich weiß, dass diese Beschreibung nur einen Bruchteil der Spielarten abbilden kann, welchen man immer wieder im Netz begegnet und zu denen sich Windelliebhaber hingezogen fühlen. Unzählige Variationen, Auslegungen und Ausprägungen sind hier nicht erwähnt oder zu kurz angeschnitten. Aber vielleicht findet sich der ein oder andere doch im Ansatz wieder.
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Was reizt euch an Windeln? Tragt ihr sie nur für euch allein oder wollt ihr auch das volle Babyprogramm? Zieht ihr daraus erotische Reize, oder benutzt ihr sie einfach aus Bequemlichkeit. Müsst ihr sie gar tragen, weil es von euch verlangt wird? Reizten euch nicht die Windeln an sich, sondern die Demütigung keine Wahl zu haben als sie benutzen zu müssen? Schreibt all eure Gedanken dazu gern in die Kommentare.