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Lea’s Erziehung (17)

Sophie erwacht aus einem oberflächlichen, traumbeladenen Schlummer. Aus einem natürlichen Reflex heraus will sie die Augen öffnen und sich erheben, aber noch ehe sie sich darüber erschrickt, dass es um sie herum dunkel und still bleibt, erinnert sie sich an ihre Situation.

Ihr Mund fühlt sich trocken an und sie will schlucken, doch der Knebel hindert sie daran ebenso wie darüber sich über ihre schmerzenden Glieder zu beschweren. Als ihre Mutter ihr ihren Plan erklärte, klang es noch nach einer einfachen Sache. Ein paar Tage, vielleicht zwei, drei Wochen in Windeln festgeschnallt in einem Gitterbett verbringen und sich einfach mal umsorgen lassen. Danach würde Lea ihren Platz einnehmen und damit den Wunsch ihrer Mutter erfüllen, sich noch einmal um ein hilfloses, kleines Baby zu kümmern.

Diesen Wunsch hatte sie bereits vor einiger Zeit mehrfach geäußert und Sophie war nie wirklich begeistert davon noch ein Geschwisterchen zu bekommen. Das steigerte sich über einen längeren Zeitraum, bis die Entscheidung fiel, dass Lea bei ihnen einziehen würde. Vorsichtig und in kleinen Abschnitten weihte Doren Svenson ihre Tochter in einen unglaublichen und äußerst ungewöhnlichen Plan ein. Frau Svenson fühlte sich zu alt, um noch einmal ein richtiges Kind zu bekommen. Deswegen würde man ein Experiment wagen und Lea einer Regression unterziehen. Einmal Kleinkind und zurück. Die Geschwindigkeit, mit dem das geschehen würde, würde natürlich von den beiden gesteuert werden, je nach Lust, Laune und Situation. Frau Svenson fand in ihrer Tochter nach einigen Gesprächen bald eine willige Helferin. Scheinbar teilten die beiden dieselben Neigungen.

Alles war genau abgesprochen und Sophie sollte in den ersten Tagen Leas Reaktion beobachten. Zu ihrem Erstaunen war ihre Cousine über ein normales Maß hinaus neugierig und gar fasziniert von dem Thema Regression und Umerziehung. Es hätte also nicht besser laufen können.

Doch jetzt schien ihre Mutter es mit der Scharade zu übertreiben. Weder von dem Fütterungsknebel noch dem totalen Sinnesentzug hatte ihre Mutter etwas erwähnt. Sie hatte Sophie nur ein paar Mal über die kleinen Kopfhörer eine Nachricht zugeflüstert, dass sie nur noch ein wenig länger aushalten sollte, aber auch das hörte bald auf. Jetzt hatte das Mädchen jegliches Zeitgefühl verloren. Das einzige, was ihre tonlose Lethargie unterbrach, waren das Wechseln ihrer Windeln und das Füttern über den Schlauch.

Sophie dachte darüber nach, ob ihre Mutter sie vielleicht hereingelegt hatte und doch sie das neue Baby sein sollte. Hatte sie gar mit Lea denselben Plan geschmiedet wie mit ihr?

Bei diesen Gedanken zog die Gefesselte an ihren Riemen und versuchte so laut wie sie konnte in den Schnuller zu brummen. Sie konnte den dumpfen Ton, den sie vollbrachte, kaum selber vernehmen und bewegen konnte sie gerade noch so ihre Fußzehen. Mehr Spielraum blieb ihr einfach nicht. Sophie spürte eine Berührung auf ihrer Brust und im Schritt auf der Windel. Gedämpfte Stimmen murmelte etwas, ehe diese Babymelodie in den Kopfhörer abgespielt wurde und sie völlig taub werden ließ. Ihr Brummen musste sie unterbrechen, da Flüssigkeit durch den Schlauch gepumpt wurde und sie zum Schlucken zwang. Wie lange sollte das noch so weiter gehen? Sie würde dagegen ankämpfen, zu einem sabbernden Kleinkind zu werden. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.

Nach einer kurzen Pause, in der gar nichts passierte, machte sich plötzlich jemand an, den Schnallen ihres Knebelgeschirrs zu schaffen und befreite sie schließlich mit einem Schmatzen von der großen Gummibirne in ihrem Mund. Sophie wollte sofort lossprechen, aber ihre Zunge und ihr Kiefer ließen das nicht zu. Stattdessen stöhnte sie gequält und Speichel lief ihr unkontrolliert über die Lippen und die Wangen.

„Shhh, Lea ist zur Uni gegangen. Ich mache dich erst mal los und dann hast du dir eine kleine Auszeit verdient.“

Sophie blinzelte in das schiefe Grinsen ihrer Mutter, als man ihr die Maske von den Augen nahm.

„Du dachtest wohl, ich hab dich vergessen?“ Frau Svensson kicherte. „Ich gebe zu, dass ich sogar kurz darüber nachgedacht habe, aber für zwei Babys bin ich noch nicht bereit. Jetzt schau nicht so beleidigt. Ich musste etwas improvisieren und den Plan ein wenig verfeinern. Es wird etwas länger dauern, dafür wird das Ergebnis um so nachhaltiger sein. Wir sind die Sache zu schnell angegangen. Lea wird es nur akzeptieren, wenn sie zu der Einsicht gelangt, dass es wirklich zu ihrem Besten ist, unser Baby zu sein. Das braucht eben seine Zeit.“

„Das hättest du mir doch auch sagen können.“ Maulte Sophie.

„Es sollte alles echt wirken und ich wollte Leas Reaktion sehen. Und jetzt Schmoll nicht. Du bekommst einen kleinen Urlaub. Ich hab gesagt das ich dich zu einer Freundin bringe. Wenn du wieder kommst, bist du plötzlich gealtert. So wirst du nach und nach wieder erwachsen und im gleichen Zug wird Lea verjüngt. So hat sie Zeit sich an die Babyausstattung an dir zu gewöhnen und es wird ihr nicht auffallen, wie sie immer mehr davon selbst verwendet.“

„Ja Mom, ich hab es jetzt verstanden. Was ist das für ein Urlaub, von dem du gesprochen hast?“


Während Sophie, jedes Mal, wenn sie -ein Jahr- älter wird, eine entspannte Woche in einem Spa Hotel verbringt, welches sie für ihr vorheriges Opfer mehr als entschädigt, nähert sich Leas nächtliches Ritual der nächsten Phase.


Lea saß breitbeinig auf ihrem Töpfchen und atmete hörbar durch die Nase aus. Das Gefühl, wenn sich eine randvolle Blase entleert, war wohlig erleichternd und ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken. Das war höchste Zeit. Durch das viele Trinken vor dem Schlafengehen musste sie jetzt immer viel und regelmäßig in der Nacht pullern. Aber ihre Tante war so fürsorglich und half ihr immer dabei. Ein wenig merkwürdig fand sie das schon, aber es war wirklich wesentlich entspannter sein Geschäft direkt vor dem Bett zu erledigen als durch den kalten, dunklen Flur ins noch ungemütlichere Badezimmer zu wandern. Man gewöhnt sich schnell an Bequemlichkeiten.

Etwas war heute anders. Kurz bevor Lea fertig war mit Wasser lassen, fiel ihr auf, dass es diesmal nicht plätscherte. Dieses hohle, klackernde Geräusch begleitete sie nun schon einige Nächte, doch heute hörte sie es nicht. Noch eh sie diesem Geheimnis auf den Grund gehen konnte, hörte sie die leise Stimme ihrer Tante.

„Ach Süße. Was machst du denn? Du musst doch dein Unterhöschen herunterziehen, ehe du lospischst. Jetzt ist hier alles nass. Gut das ich die Wickelunterlage untergelegt habe. Warte, ich helfe dir.“

Frau Svenson zog ihrer Nichte den pitschnassen Slip herunter und trocknete ihre Schenkel mit ein paar Papiertüchern.

„Ich ziehe dir etwas Trockenes an und dann geht es wieder ins Bett.“

Lea hatte die Augen geschlossen. Sie war so unendlich müde und nach einem weiteren Sprühstoß des Melatonin wollte sie sich nur noch hinlegen und ewig schlafen. Sie registrierte in Trance wie ihr eine neue Unterhose angezogen wurde und dann schlief sie bereits wieder selig wie ein Baby.


Blinzelnd erwachte Lea am nächsten Morgen und erinnerte sich diesmal sehr gut an das Geschehen. Peinlich berührt wühlte sie sich aus ihre Bettdecke und schaute vor ihr Bett auf den Boden. Dort stand das alberne Babytöpfchen sauber auf einer frischen Wickelunterlage. Nichts erinnerte daran, dass sie vergessen hatte vor dem Pullern ihren Slip herunterzuziehen. Dass das bisher immer ihre Tante für sie gemacht hatte, fiel ihr dabei gar nicht auf. Zu sehr schämte sie sich jetzt wegen der ganzen Aktion. Ihre Unterhose musste sich erst mit ihrem Pipi vollgesogen haben und dann war die Flüssigkeit sicher am Stoff entlang über den Rand des Topfes gewandert und von dort aus nach unten in die Vliesunterlage gesickert. Dabei war natürlich auch genug über ihre Schenkel gelaufen und hatte sich zwischen ihren Beinen und dem Po ausgebreitet.

Lea schwang ihre Beine über die Bettkante und tastete über die Haut ihrer Oberschenkel. Alles war trocken. Die fasste sich in den Schritt und berührte ihre Unterhose. Sofort erkannte sie, dass es sich nicht um einen ihrer Slips handelte. Sie schlug die Decke vollständig von sich und schaute verdutzt auf die bunt bedruckte, stoffähnliche Oberfläche eines gepolsterten Bettnässerhöschens. Das hatte ihr ihre Tante also gestern Nacht angezogen als sie meinte, sie legt sie trocken. Die Wangen des Mädchens färbten sich unbewusst rot.

Nach einer kurzen Prüfung stellte sie erleichtert fest, dass das Höschen absolut trocken war. Es war etwas anderes so etwas zu tragen, weil man zu schusselig war auf seine Koffer aufzupassen. Aber jetzt musste ihre Tante ja sonst etwas von ihr denken.

Die anfängliche Verlegenheit schlug ein wenig in leichten Ärger um. Sie machte doch nicht ins Bett und das gestern konnte ja mal passieren. Sie war einfach zu müde gewesen. Lea nahm sich vor, nicht mehr so viel zu trinken vor dem Schlafen, um so etwas zukünftig zu vermeiden. Sie zog die Schutzhose aus und warf sie nach kurzem Überlegen in den Papierkorb. Dann zog sie ihre normalen Sachen an, zählte ihre Unterhosen und ging hinunter in die Küche, um den Tag zu beginnen.

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Lea’s Erziehung (16)

Lea liegt in ihrem Bett und kann noch nicht sofort einschlafen. Es ist nun drei Wochen her, seit sie bei ihrer Tante und ihrer Cousine Sophie eingezogen ist, um an der Universität Kunst zu studieren. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich auch an skurrile und sonderbare Situationen in seinem Leben anpassen kann und wie normal einem Dinge erscheinen, welche man zuvor nicht für möglich gehalten hatte.

Daran, dass ihre Cousine von deren Mutter einen Lebensneuanfang erhalten und als Baby noch einmal von vorn beginnen kann, hatte sie sich bereits in den ersten paar Tagen gewöhnt. Sie half ihrer Tante sogar sehr tatkräftig dabei, Sophie zu pflegen und erledigte auch Aufgaben im Haushalt.

Das Studium lief recht langsam an und es war so wie Lea es sich vorgestellt hatte. Sie lernte fleißig, nahm an vielen Seminaren und Kursen Teil und fand bald Anschluss. In dieser Hinsicht lief alles wirklich gut für sie. Nur irgendetwas war da noch. Sie konnte es nicht wirklich in Worte fassen. Es war ein Gefühl, welches sie ab und an überkam. Oft, wenn sie Sophie festgeschnallt in ihrem Gitterbettchen liegen sag. Wenn sie sie in ihren Schnullerknebel brummen hörte, oder wenn sie verstohlen dabei zusah, wie ihre Tante die Windeln wechselte. All das konnte sie einfach noch nicht wirklich einordnen.

Über diese Gedanken wurde sie plötzlich sehr müde. Tante Doren hatte in den letzten Tagen sehr darauf geachtet, dass sie viel trank, weil es wärmer draußen wurde und sie nicht dehydrieren sollte. Das sagte ihre Tante zumindest zu ihr. Auch jetzt, kurz bevor sie ins Bett ging, bestand ihre Tante darauf, dass sie noch einmal ein großes Glas Wasser trinken sollte. Dabei hatte sie bereits zum Abendbrot eine Menge Tee. Außerdem bekam Lea dazu einen seltsamen Gummibären in den Mund geschoben. Damit du besser einschlafen kannst, meinte ihre Tante. Das Mädchen war wegen der Uni etwas aufgeregt und hatte erwähnt, dass sie manchmal ziemlich lange brauchte, um einzuschlafen. Das hatte Tante Doren sich wohl zu Herzen genommen.

Jedenfalls schien es zu helfen, denn Leas Augen wurden mit einem Schlag schwer wie noch nie und kurz darauf war sie tief eingeschlafen.


„Lea, Lea wach auf Kleines.“

Eine sanfte Stimme holte Lea aus dem Schlaf. Sie blinzelte und war völlig schlaftrunken. Im Zimmer war es dunkel und sie war kurz total orientierungslos. Doch noch ehe sie sich der Situation ganz bewusst wurde, oder sich ihr Geist klärte, half ihr ihre Tante aufzustehen.

„Lea, komm bitte mit.“, flüsterte Frau Svenson und Lea taumelte gestützt an der Seite ihrer Tante durch ihr Zimmer, über den Flur und ins Bad.

Dort zog man ihr den Slip hinunter bis zu den Knien und setzte sie behutsam auf die Toilette. Lea wurde nicht wirklich wach. Im dämmrigen Zustand folgte sie einfach. Als sie auf der Klobrille saß, spürte sie auch den leichten Druck in ihrer Blase. Sie handelte instinktiv aus einem Reflex heraus und entleerte sich vollständig. Es dauerte eine Weile, in der sie apathisch auf die Fließen starrte und ehe ihr Körper noch weiter aufwachen konnte, hatte man sie bereits wieder in ihr Zimmer gebracht.

„Mund auf.“ kam ein leises Kommando und Lea reagierte wieder, ohne nachzudenken. Es war einfach noch viel zu früh. Wie spät war es überhaupt. Sie hörte ein Zischen und spürte etwas Kühles, Süßliches auf der Zunge. Lea schluckte und befand sich Augenblicke später wieder in ihrem Bett unter der warmen Decke. Ihre Lieder flackerten und alles versankt in einem wohlig, flauschigem Wattefeld.

Am nächsten Morgen wachte Lea erneut auf. Diesmal ausgeruht und fit. Die Sonne schien durch einen kleinen Spalt zwischen den Vorhängen ins Zimmer. Das Mädchen erinnerte sich nur sehr dunkel und schleierhaft an das, was in der Nacht passiert war. Hatte sie geträumt? Sie stand auf, machte sich für den Tag bereit und ging hinunter in die Küche. Ihre Tante hatte ein kleines Frühstück gemacht und wünschte ihr einen guten Morgen.

„Hast du mich gestern Nacht geweckt, Tante Doren?“, fragte Lea direkt, nachdem sie sich gesetzt und an ihrem Kaffee genippt hatte.

„Du musstest doch mal aufs Klo, oder?“ bekam sie als beiläufige Antwort, als ob es das normalste der Welt wäre.

„Ja, ich glaube schon.“ Lea war verwirrt, wollte aber auch nicht mehr weiter Fragen. Sie belies es einfach dabei.

„Ich fahre heute mit Sophie zu einer Freundin, dort wird sie ein paar Tage bleiben. Das gehört mit zu ihrer Erziehung. Ich bin aber vor dir zurück. Hab einen schönen Tag an der Uni.“ plauderte ihre Tante freundlich.

Lea beendete ihr Frühstück, bedankte und verabschiedete sich bei ihrer Tante und fuhr mit dem Bus zum Unigelände, um dort wirkliche einen aufregenden Tag zu verbringen. Als sie am späten Nachmittag wieder heim kam, fuhr bereits ein Wagen vor, aus dem Frau Svenson stieg und ihr zuwinkte. Ihre Cousine konnte sie nirgendwo sehen.

„So, dann sind wir beide wohl den Rest der Woche allein. Ich hole Sophie erst nächsten Montag wieder ab. Bis dahin wird sie ein ganz eigenes Programm durchlaufen. Du wirst staunen, wie ihre Entwicklung vorangehen wird.“ meinte Leas Tante und schien ziemlich guter Laune zu sein.

Sie verbrachten den Abend zusammen. Frau Svenson kochte eine wirklich ausgezeichnete Suppe und sie tranken sogar Wein. Zum ersten Mal unterhielten sie sich über belanglose, ablenkende, aber lustige Dinge des Alltags und es fühlte sich richtig gut an.

Als es Zeit zum Schlafen gehen wurde und Lea bereits bettfertig war, kam ihre Tante in ihr Zimmer und reichte ihr ein großes Glas Wasser. Lea schaute kurz, trank es dann aber mit einem Zug leer, obwohl sie bereits viel Flüssigkeit zu sich genommen hatte. Wieder hielt mal ihr eines dieser seltsamen Gummibärchen hin. Jetzt erkannte sie, dass es wie ein lila Kegel aussah.

„Das sind Melatonin Fruchtgummis“, erklärte Doren. „Weil du doch gesagt hast, dass du schlecht einschlafen kannst. Die helfen wirklich gut und sind dabei ganz natürlich.“

Lea zögerte. Eigentlich mochte sie solche Mittelchen nicht besonders. Aber weil der Abend so schön war und sie keine Lust auf eine Diskussion hatte, nahm sie es einfach. Es schmeckte süßlich und zerging schnell auf der Zunge. Sicher halfen sie auch, denn das Mädchen schlief auch diesmal wieder sehr schnell ein.

Auch in dieser Nacht wurde sie wieder geweckt. Es war genau derselbe Ablauf wie zuvor. Aufstehen, ins Bad schlurfen, pullern, das süßliche Spray im Mund und dann wurde es auch schon wieder dunkel.

Der Morgen war wieder sonnig und Lea war komplett ausgeruht und fühlte sich gut. Sogar besser als sonst, fand sie. Ihre Tante war heute schon aus dem Haus. Also trank sie den bereitgestellten Kaffee, aß das bereits geschmierte Brötchen und begann einen neuen Tag des Lernens und des Studierens.

Der Abend verlief wieder ähnlich und auch diese Nacht begann das seltsame Ritual wieder von vorn. So vergingen die Tage und Lea wunderte sich immer weniger. Sie bekam das Wecken auch immer weniger mit. Manchmal fragte sie sich am Morgen, ob sie diese Nacht wirklich noch mal auf der Toilette war oder nicht. Auch als Sophie wieder nach Hause kam, wurde diese Routine immer weiter geführt. Sophie schien „gealtert“ zu sein durch den Besuch bei Tante Dorens Freundin. Sie war nun scheinbar kein Neugeborenes mehr, sondern ein Krabbelkind. Sie bekam viel mehr Freiheiten, wurde nicht mehr so rigoros festgeschnallt und aß auch bald wieder mit ihnen zusammen in der Küche, wenn auch in einem Hochstuhl und gefüttert mit Brei.


Eines Tages, oder besser eines Nachts, änderte sich etwas ganz leicht im Ablauf. Lea wurde gerade wieder geweckt und ins Bad gebracht, als sie etwas seltsam warmes zwischen ihren Schenkeln spürte.

„Ach Mäuschen.“, flüsterte eine weiche Stimme. „Nicht so schnell, du saßt doch noch gar nicht richtig und dein Slip hängt doch auch noch halb oben.“

Lea blinzelte verwirrt. Sie schaute an sich hinunter und wirklich. Ihre Unterhose war erst auf der Höhe ihrer Schenkel nach unten gezogen und sie saß auch irgendwie schieß auf dem Klo. Sie hatte daneben gepinkelt und der Slip hatte etwas abbekommen. Ein dunkler Fleck breitete sich in der Mitte aus. Ihre Tante half ihr ihn ganz auszuziehen, wartete bis Lea fertig war und zog ihr einen frischen an. Auch daran erinnerte sich Lea nur schemenhaft und hatte es über den nächsten Tag auch ganz vergessen.

Den Abend darauf geschah noch eine Änderung. Als ihre Tante mit dem bekannten Glas Wasser und dem Melantoningummi in ihr Zimmer kam, hatte sie noch etwas anderes dabei. Es war auf den ersten Blick eindeutig ein Töpfchen, wie es Kleinkinder benutzen, ehe sie sich trauen auf ein großes Klo zu gehen. Es war in einem cremefarbenen rosa, mit süßen Schäfchen auf der Front. Nur war es größer, als Lea es von echten Kleinkindern her kannte.

„Schau mal, das ist von Sophie. Sie ist noch zu klein dafür, aber ich denke, du könntest es bis dahin gebrauchen. Ich möchte nicht noch mal so eine Sauerei wie gestern erleben. Wir sparen uns also den Weg ins Bad, das geht schneller und ist sicherer für dich.“

Lea erinnerte sich jetzt wieder an Gestern. Das war wirklich nicht so schön gewesen, dennoch schüttelte sie ungläubig den Kopf.

„Ich soll da rein machen? Ist das nicht alles etwas umständlich und übertrieben?“

„Aber nein, überhaupt nicht.“ versuchte Frau Svenson ihre Nichte zu beruhigen, „Damit musst du auch nicht so lange durch den kalten Flur laufen und liegst viel schneller wieder im Bett, vertrau mir.“

Das Mädchen atmete hörbar aus, trank aber das Glas wie immer leer und ging schlafen, während ihre Tante das Töpfchen direkt vor ihr Bett stellte.

Die Nacht kam und Lea wurde sanft geweckt. Gleich nachdem sie aufgestanden war, wurde sie aber schon wieder nach unten gedrückt. War sie denn schon auf dem Klo? Sie konnte den Gedanken nicht fortführen, da lief es schon plätschernd aus ihr hinaus in den Topf. Sie lag so schnell wieder im Bett, dass sie sich am nächsten Tag noch weniger daran erinnern konnte als sonst. Das Töpfchen war sauber und leer und stand neben dem Nachttisch vor dem Bett. Lea kratzte sich an der Stirn, fühlte sich aber so ausgeruht, dass sie sich eingestand, dass dies vielleicht wirklich die beste Lösung war. Warum ihre Tante sie überhaupt in der Nacht weckte, darüber hatte sie schon lange aufgehört sich Gedanken zu machen. Also ließ sie es auch mit dem Töpfchen geschehen. Zumal bei dem Anblick wieder mal dieses unbestimmte Gefühl in ihr aufkam, welches sie immer noch nicht einordnen konnte.

So vergingen wieder einige Tage bis zur nächsten, unmerklichen Änderung, welchen Lea auch diesmal nicht hatte kommen sehen.


Findet ihr den Gedanken auch interessant, dass man ganz langsam an etwas gewöhnt wird, sodass man glaubt, dass es schon immer so gemacht wurde, oder gewesen war? Ein ständig wiederkehrendes Ritual oder eine Tätigkeit geht irgendwann in Fleisch und Blut über, ohne dass man darüber nachdenken muss. Wie bei der Sauberkeitserziehung. Wo man sich immer mehr und mehr daran gewöhnt auf die Toilette zu gehen, wenn man muss. Ich jedenfalls erinnere mich weder daran, als Kind in die Windeln gemacht zu haben, noch daran, dass ich auf einem Töpfchen saß.

Vielleicht geht das auch umgekehrt? Sodass Lea sich gar nicht mehr daran erinnert, wie es ist auf einem Klo zu sitzen. Wir werden sehen wie es weiter geht und was eigentlich der Plan von Leas Tante ist. Gibt es überhaupt einen? 😉

Habt ihr schon mal auf einem solchen Töpfchen gesessen und hineingemacht? Ich habe es schon einmal probiert. Sie sind natürlich ziemlich klein, aber man bekommt ein wenig das Gefühl von dem Übergang von Windeln zur Toilette. Allein so tief zu sitzen und dabei zu pullern ist ein interessantes Gefühl. Probiert es mal aus. Töpfchen für Kinder

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Lea’s Erziehung (15)

Sophie lag wieder ganz still und Lea streckte eine Hand durch die Gitter, um sie zu berühren. Wieder war da eine leichte Reaktion und das leise Stöhnen und Brummen in den Knebel. Lea schluckte und sie spürte ein Kribbeln. Noch einmal berührte sie Sophie, um sie sanft zu streicheln. Ihre Hand wanderte von der Schulter über den Bauchgurt zum dick gewölbten Schritt. Sie tätschelte das Windelpaket und drückte dann leicht darauf, was mit einem etwas anderem, langgezogenen Laut quittiert wurde. Ihre andere Hand war in der Zwischenzeit unter ihren Rock gewandert und zwischen ihre Beine. Die Reaktion ihrer Cousine erregte sie. Sie streichelte sie an anderen Stellen. An den Beinen, im Gesicht und immer wieder im Schritt. Sie streifte über die Gurte und Schnallen und die Verschlüsse und alles gefiel ihr in dem Moment sehr. Lea streichelte sich ganz sanft durch ihren Slip über ihre Scham. Sie rieb und drückte und war ganz vertieft in ihre Gefühle, die aufsteigende Lust und das Stöhnen des gefesselten Babymädchens im Gitterbett. Sie stellte sich vor, sie würde dort liegen.

„Alles in Ordnung bei euch?“

Die Stimme ihrer Tante, welche noch einmal den Kopf zur Tür hereinsteckt hatte, ließ Lea zusammenfahren und Schuldgefühle überkamen sie. Ruckartig stand sie auf, atmete durch und schüttelte den Kopf.

„Ja, alles gut, Tante Doren. Ich hab nur geschaut, wie fest diese Gurte sind. Man kann sie ja gar nicht öffnen, wie funktionieren die?“

Frau Svenson trat noch einmal ins Zimmer. Lea hoffte, dass sie nicht allzu viel mitbekommen hatte, aber sie klang ganz normal, als sie zu erklären begann.

„Das ist sehr interessant, nicht wahr? Siehst du die kleinen, schwarzen Kappen, welche an den Ösen der Riemen befestigt sind? Das sind sogenannte Magnetschlösser. Man kann sie nur mit einem bestimmten Schlüssel öffnen. Ansonsten sind sie absolut ausbruchssicher.“

Lea nickte stumm und betrachtete sich noch einmal die Schlösser. Selbst wenn man sehr geschickt war, würde man sich aus einer solchen Fixierung nicht befreien können. Wahrscheinlich bekam man noch nicht einmal einen Arm frei, geschweige denn diese Handschuhe, die ein Greifen unmöglich machten.

„Jetzt komm Lea, du hast sicher noch einiges zu tun, um dich auf die Vorseminare vorzubereiten. Die gehen doch schon nächste Woche los, nicht wahr?“

Das Mädchen schüttelte ihre Fantasien, welche durch ihren Kopf geisterten, ab und versuchte sich zu konzentrieren. Ihre Tante hatte recht. Sie war ja hier, um zu studieren. Aus irgendeinem Grund hatte sie sich für Kunst entschieden. Sie wollte es einfach einmal versuchen, obwohl sie wusste, dass es natürlich schwer werden würde, mit so einer Studienrichtung Arbeit zu finden. Aber das war ihr erst einmal egal. Sie wollte ihren Traum ausleben und das würde sie jetzt auch tun.

„Alles gut bei dir, Lea?“, fragte ihre Tante mit einer leicht besorgten Stimme. Sie hatte ihre Nichte beobachtet und ihre Abwesenheit bemerkt.

„Ich glaube, du bist ein wenig erschöpft und müde, Kleines. Du hast sicher zu wenig getrunken. Das habe ich letztens erst gelesen, das ist ganz wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Komm mal mit, ich habe da etwas für dich.“

Sie nahm ihre Nichte bei der Hand und mit hinaus aus Sophies Zimmer.

Das verpackte Wesen im Gitterbett hatte nur unverständliches, gedämpftes Brummen während der Unterhaltung vernommen. Sie wollte noch einmal auf sich aufmerksam machen, doch dann wurde es ganz still und sie versank wieder in ihre dunkle, stumme Welt, welche nur aus ihrer eigenen Stimme in ihrem Kopf bestand. Sie hatte schon lange aufgehört sich zu befreien oder sich gegen die Behandlung zu wehren. Aufgegeben hatte sie aber noch nicht. Sie spürte, wie ihr Geist durch den Sinnesentzug sich langsam veränderte, aber das Mädchen kämpfte dagegen an. Es würde nicht ewig so weiter gehen und sie musste nur nach Außen so wirken, als würde sie sich tatsächlich zurückentwickeln. Sie würde warten. Auf eine Gelegenheit und dann würde sich alles ändern. Mit diesem Gedanken und einem kleinen Grinsen hinter der Mundplatte dämmerte Sophie in einen traumlosen Schlaf.


Leas Tante nahm das Handgelenk ihrer Nichte und schloss mit einem hörbaren Klicken das kleine Gerät, welches sie ihr vorher gezeigt hatte.

„Das ist ein Personal Health Guide“ erklärte sie. „Ein PHG. Dieses Wunderding kontrolliert deine körperliche Verfassung und kann dir helfen gesünder zu leben, zu essen und dich zu bewegen. Eigentlich hatte ich den für Sophie gekauft, aber ich denke nicht das sie den gerade braucht. Um ihre Gesundheit kümmern wir uns ja jetzt.“

Lea betrachtete das dünne, schwarze Armband, welches sie eigentlich sehr hübsch fand. Nach dem Schließen konnte sie nirgends mehr eine Kante oder einen Schlitz eines Verschlusses erkennen. Es war wie aus einem Stück und schmiegte sich unmerklich an ihren Arm. Oben in der Mitte war eine kleine Verdickung. Alles war tiefschwarz und schien keine weiteren Knöpfe oder Anzeigen zu besitzen.

Plötzlich piepte das Gerät leise und ein paar Zeichen erschienen auf der Oberfläche. Zusätzlich spürte Lea ein leichtes Kribbeln. Hatte das Gerät vibriert? Es fühlte sich irgendwie anders an.

„Ah, es hat seinen neuen Träger erkannt und wird sich in den nächsten Tagen einrichten und sich auf deinen Körper abstimmen. So steht es jedenfalls in der Anleitung.“ kommentierte Frau Svensen den Vorgang.

Auf dem PHG erschien ein breit lächelndes Smiley, das Lea zuzwinkerte. Es kribbelte noch ein paar mal, mit einer ansteigenden Intensität, danach leuchtete das gesamte Armband einmal hell auf und wurde dann wieder dunkel. Nach einigen weiteren Augenblicken erschien ein kleines Wasserglas.

„Oh, interessant. Scheinbar hat es festgestellt, dass du wirklich ein wenig dehydriert bist und etwas trinken solltest.“ Frau Svenson nahm ein Glas aus einem Küchenschrank, füllte es mit Leitungswasser und reichte es Lea. Diese nahm es, trank und beobachtete das Armband. Es schien zu wissen, dass sie gerade Flüssigkeit zu sich nahm, denn je mehr sie das Glas leerte, desto blasser wurde das Symbol auf der Anzeige, bis es schließlich ganz verschwand.

„Erstaunlich“ meinte das Mädchen und auch ihre Tante schien entzückt zu sein, dass es so gut funktionierte. „Danke, Tante Doren.“

„Aber sehr gerne doch Lea. Ich möchte, dass du dich hier ganz wie zu Hause fühlst. Schließlich müssen wir jetzt eine ganze Weile miteinander auskommen. Aber jetzt möchte ich auch, dass du dich um deine Studienvorbereitungen kümmerst. Du brauchst sicher noch deine ganzen Unterlagen und musst dich erkundigen, wo du was findest, eher du am Montag deinen ersten Uni-Tag hast. Du kannst dafür meinen Computer im Arbeitszimmer verwenden. Ich schaue später mal, ob ich dir einen alten Laptop besorgen kann.“

Lea war erstaunt, wie freundlich und hilfsbereit ihre Tante plötzlich war. Das glich das erste Zusammentreffen und die Erlebnisse bisher ziemlich aus und ihre Gedanken wurden wieder zu ihren eigentlichen Vorhaben gelenkt. Ihre Tante hatte recht, sie sollte sich jetzt um ihr Studium bemühen.

Mit neuem Schwung und Motivation ging sie zuerst in ihr Zimmer, zog sich einen Sweater mit Reißverschluss über und hielt Ausschau nach dem Arbeitszimmer, welches gleich eine Tür weiter auf derselben Etage lag.

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Lea’s Erziehung (14)

Lea erwachte und fühlte sich zunächst wie gerädert. Sie rieb sich die Augen und musste sich einige Augenblicke umhersehen, um sich ganz bewusst zu werden, wo sie war. Schlaftrunken erinnerte sie sich. Verschwommen nahm sie wahr, dass es mitten am Tag war. Die Sonne schien hell in ihr Zimmer und sie wollte auf den Wecker schauen, der normalerweise auf dem Nachttischschrank stand. Doch zu ihrer Verwunderung war er verschwunden und an seiner Stelle war eine Art Kinderspieluhr für Babys getreten. Es war ein Nachtlicht, welches auch eine Melodie spielen konnte. Sie war noch zu verschlafen, als dass sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte.

Sie streckte sich, schüttelte die Benommenheit ab und tappte zur Tür. Der Flur war leer und das ganze Haus war still. Leas Bauch grummelte und sie schluckte schwer, da sie einen trockenen Hals hatte. Sie hatte Hunger und Durst. Langsam ging sie über den Flur und die Treppe hinab. Wobei sie sich gut am Geländer festhielt.

Ihre Tante war in der Küche und drehte sich breit lächelnd zu Lea um, als diese hereinkam.

„Hey meine Kleine. Na du hast ja tief geschlafen.“ sprach sie mit freudigem Ton und lächelte noch breiter. „Du hast sicher riesigen Durst.“

Lea nickte und rieb sich noch mal die Augen. Frau Svenson war scheinbar bereits auf diese Situation vorbereitet und drückte ihrer Nichte eine Babyflasche mit einem milchig, gelb-weislichem Inhalt in die Hand. Die Flasche hatte einen Gummisauger und war mit süßen Bienchen bedruckt. Lea schaute verdutzt auf die Flasche in ihrer Hand. Sie blickte auf und ihrer Tante in die Augen, als diese plötzlich laut zu lachen anfing.

„Entschuldige Lea. Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Dein Gesicht war einfach zu komisch. Die ist natürlich für Sophie.“

Erleichtert seufzte Lea auf. Irgendwie mischte sich noch ein anderes Gefühl in ihr Gemüt. War das Enttäuschung?

Unsinn! Sie schüttelte leicht den Kopf und nahm dann das Glas, welches ihr Frau Svenson reichte und trank durstig. Es schmeckte nach Orangensaft, aber etwas wässriger. Er wurde wohl mit Wasser verdünnt.

„Wie ich sehe, waren ja doch einige nützliche Sachen in deiner Tasche.“ begann ihre Tante ein Gespräch. Lea nickte, ohne das Glas von den Lippen abzusetzen.

„Ich hoffe, dass du dich bald bei uns eingewöhnst. Das war sicher alles viel zu aufregend für dich. Meinst du, du schaffst es trocken zu bleiben und wir versuchen es erst einmal ohne Windeln bei dir?“

Lea verschluckte sich und hustete. Etwas Saft lief ihr übers Kinn. Frau Svenson nahm ein Stück Küchenrolle und wischte ihrer Nichte damit durchs Gesicht. Diese drehte ihren Kopf weg, wurde aber unnachgiebig sauber gemacht.

„Hmm. Ja natürlich Tante Doren. Ich mache doch nicht in die Hosen. Außerdem geht die Uni bald los, ich möchte dir da keine Umstände bereiten.“

Die große Frau nickte. „Nun gut. Wir werden es versuchen und schauen wie es sich entwickelt. Es wäre außerdem sehr lieb von dir, wenn du mir im Haushalt und mit Sophie helfen würdest. Zumindest, bis sich alles bei uns eingespielt hat. Ich erkläre die auch alles zum Spezialprogramm deiner Cousine. Oder sollte ich sagen, deiner Baby-Cousine?“

EErneut nickte Lea und ein wenig Aufregung stieg in ihr auf. Ihre Tante wollte das mit Sophies Erziehung wirklich durchziehen und sie sollte ihr dabei helfen. Irgendwie gefiel ihr der Gedanke.

Frau Svenson sah das Glitzern in Leas Augen und lächelte sie aufmunternd an. Innerlich grinste sie breit, als ob ein geheimer Plan, welchen sie lange vorbereitet hatte, erfolgreich seinen Anfang nahm. Sie deutete mit einem Kopfnicken auf die Milchflasche, die Lea immer noch in der einen Hand hielt.

„Dann können wir gleich damit anfangen. Sophie hat sicher auch großen Durst. Ich möchte auch, dass sie mehr Flüssigkeit zu sich nimmt. Sie soll schließlich nicht dehydrieren und gesünder ist es außerdem.“

Damit schien alles gesagt und beschlossen. Lea trank ihr Glas leer und würde sich ab jetzt von den Ereignissen treiben lassen. Alles klang nach einem sehr exotischen Abenteuer und sie war mehr als gespannt, in welche Richtung diese verrückte Geschichte sich entwickeln würde würde.


Zusammen gingen sie zu Sophies Zimmer. Frau Svenson öffnete leise die Tür und schob Lea hinein.

„Da ist unsere kleine Babymaus. Du musst es dir so vorstellen, dass sie jetzt einen zweiten Geburtstag erlebt und noch mal ganz von vorn anfangen kann. Sie soll eine ganze Baby- und Kleinkindentwicklung noch einmal durchleben, dabei achte ich darauf, dass sie sich zu einem wirkliche braven und folgsamen Mädchen entwickelt. Früher habe ich oft viel zu viel gearbeitet und Sophie vernachlässigt. Es ist also meine Schuld, dass sie auf eine schiefe Bahn geraten ist. Aber ich möchte das ab jetzt ändern und mich sehr intensiv um sie kümmern.“

Doren atmete tief durch. Es schien ihr wirklich wichtig zu sein, ihrer Tochter zu helfen.

„Ich muss zugeben, dass ich mir auch schon länger gewünscht habe, ich könnte meine Kleine noch einmal umsorgen, wickeln, füttern und erziehen. Ich glaube, da habe auch ich einiges verpasst. Ich hatte damals ja eine Nanny angestellt. Na ja, das ist Vergangenheit. Möchtest du ihr das Fläschchen geben?“

So So wie ihre Tante das erklärte, kam es Lea in dem Augenblick total einleuchtend und logisch vor. Sie bewunderte, wie sehr sich Sophies Mutter um das Wohlergehen ihrer Tochter zu sorgen schien. Sie war bereit, ihr dabei mit Rat und Tat zu helfen.

Lea sah in das Zimmer hinein und zum Gitterbett. Was sie dort sah, lies sie sofort ihre Müdigkeit völlig vergessen und fasziniert ging sie näher heran. Auf einer matt glänzenden, gummierten Matratze lag Sophie. Das Erste, was sofort auffiel, war, dass sie mit den Riemen komplett festgeschnallt war. Dieses Mal kamen alle verfügbaren Fixierungen zum Einsatz. Riemen gingen über die Fußgelenke, die Unter- und Oberschenkel, über die Handgelenke sowie Unter- und Oberarme. Die Arme lagen nicht seitlich, sondern abgewinkelt links und rechts nach oben gestreckt wie bei einem friedlich schlafendem Baby. Ein breiter Gurt verlief über den Bauch und traf sich mit einem Hüftgurt kreuzförmig im Schrittbereich. Durch die Beine zog sich ebenfalls ein sehr breiter Gurt, der wiederum mit den Oberschenkelriemen und dem Hüftgurt verbunden war. Der Schrittgurt spannte sich stramm über ein unglaublich dickes Windelpaket, welches die Beine weit spreizte. Der Oberkörper steckte in einem Brustgeschirr, welches mit dem Bett verbunden war und mit Gurten über die Schultern verlief, um sich mit dem Bauchgurt zu vereinen. Alles war so am Bett fixiert, dass man sich in keine Richtung bewegen konnte. Sophies Kopf lag zwischen zwei keilförmigen, festen Schaumstoffkissen, sodass sie ihn nicht drehen konnte. Über ihre Stirn ging ein weiterer Gurt, welcher den Kopf nach unten und die beiden Keile an die Seiten drückte.

Das Mädchen konnte sie so keinen Millimeter rühren, nicht aufstehen und sich auch nicht umdrehen. Sie steckte in einem roten, bunt bedruckten Strampelanzug mit Füßlingen, der am Rücken verschlossen wurde, aber auch eine Öffnungsmöglichkeit im Schrittbereich besaß. Ihre Hände waren in ein paar dicke Polsterungen verpackt, welche an Fausthandschuh erinnerten, aber keinen Daumen besaßen. Sie wurden an den Handgelenken gesichert. Sie trug eine Babyhaube und war ungewohnt still. Als Lea sich über das Gitter beugte, sah sie auch warum. Fast der gesamte untere Teil ihres Gesichtes war mit einer eng anliegenden Platte verdeckt, welche an einen überdimensionalen Baby-Schnuller erinnerte. Vier Riemen gingen von der Seite der Platte um ihren Kopf, zwei Riemen kreuzten sich unter ihrem Kinn und verbanden sich mit den unteren Kopfriemen und zwei weitere Riemen gingen von der Oberseite an Sophies Nase vorbei über die Stirn. Alle Verschlüsse und Riemen waren fest angezogen. An der Vorderseite der Platte ragten zwei Schläuche heraus, ein dicker und ein dünner. Wobei der dickere von den beiden am Ende verschlossen war. Der dünnere endete an einem Birnenförmigen Blasebalg.
Über den Augen des Babymädchens war eine hautfarbene, enganliegende Latexmaske gezogen, auf die zwei große, blaue Babyaugen gemalt waren. Sie konnte sich weder bewegen noch etwas sagen oder etwas sehen.

„Streichel sie ruhig. Berührung und dumpfe Geräusche sind das einzige, was das Baby mitbekommt.“ sagte ihre Tante und tippte sich grinsend auf die Ohren.

„Sie sieht nichts, hört nichts und kann sich nicht bewegen. Sie lebt ganz in ihrer Welt, wie ein richtiges Baby im Mutterleib. So hat sie jetzt viel Zeit sich auf ihr neues Leben einzustellen, Dinge zu vergessen und Dinge wieder neu zu lernen. Dabei helfen wir ihr natürlich, nicht wahr, Lea?“

Lea war so verblüfft, dass sie nur ganz langsam nicken konnte. Sie streckte ihre Hand aus und berührte ihre Cousine sanft am Arm. Diese bemerkte erst jetzt, dass jemand im Zimmer und in ihrer Nähe war. Sie begann sich zu bewegen und ein zartes Fiepen und Brummen klang durch die Schnullerknebelplatte.

Frau Svenson trat neben Lea und hakte das Frontgitter aus, um es zur Hälfte nach unten zu schieben. Sie beugte sich über ihre Tochter und tätschelte sacht die riesige Windel. „Ich wollte ihr erst Katheter verpassen, aber so geht es denke ich auch. Die Windel hält mindestens 48 Stunden und sie ist super dick mit Barriere Creme eingecremt. Sie wird auch nicht bemerken, wenn ich sie frisch wickelte. So wird sie natürlicher an eine Inkontinenz gewöhnt.“

Sie grinst und nimmt eine große Spritze in die Hand. Es war eine Fütterungsspritze mit 500ml Inhalt, welche mit einem dicken, cremefarbenen Brei gefüllt war. Sie öffnete den Verschluss des dicken Schlauches an Sophies Knebel und steckte den Ausgang der Spritze hinein.

„Siehst du, Sophie kann nicht entscheiden, ob und wann sie etwas isst. So muss ich mir nie Sorgen machen, ob sie genug gegessen oder getrunken hat. Das ist ein Fütterungsknebel, er ist so gebaut, dass man alles schlucken muss, was durch den Schlauch geht. Da wird einfach ein Reflex ausgelöst und man kann es nicht verhindern. Sehr praktisch, oder? Sie kann so zwar nichts schmecken, wird aber mit allen wichtigen Nährstoffen für ihren Körper versorgt. Sie war früher immer sehr nachlässig damit. Ich freue mich schon auf das Strahlen in ihren Augen, wenn sie zum ersten Mal wieder etwas schmeckt, wenn wir ihr ein Fläschchen geben. Bis dahin wird sie Geschmack komplett vergessen haben und kann wieder alles neu erfahren. Dieses Mal werde ich dafür sorgen, dass sie Broccoli lieben wird.“

Langsam drückte Frau Svenson den Brei aus der Spritze durch den Schlauch. Als er im Mundteil angekommen war, bildete sich dort eine Ausbeulung, welche Sophie zum Schlucken zwang und ein erster, geschmackloser Happen wurde von ihr artig eingenommen. Danach senkte sich die Beule wieder, bis ihre Mutter neuen Brei nachschob. Sophie wimmerte bei jedem Mal, aber es blieb ihr absolut keine Wahl. Nachdem der Brei leer war, zog Frau Svenson die Spritze noch einmal mit einem halben Liter der gelblichen Flüssigkeit aus dem Babyfläschchen auf und verabreichte diese ihrer Tochter auf dieselbe Weise. Danach verschloss sie das Schlauchende wieder, schob das Gitter hoch und richtete sich zufrieden auf.

„So. Ich denke, jetzt lassen wir sie ein wenig ausruhen. In einer Stunde bekommt sie noch Wasser zu trinken. Möchtest du noch ein wenig bei ihr bleiben?“

Lea nickte wieder. „Und wie lange soll sie so liegen bleiben?“

„Nun ja, erst mal bis morgen früh. Dann schauen wir nach ihrer Windel und drehen sie auf den Bauch. Sie soll sich ja nicht wund liegen. Und dann kommt es darauf an, wie gut die Hypnose und die Medikamente wirken.“

Lea drehte sich ruckartig herum und starrte ihre Tante mit offenem Mund an. „Was denn für eine Hypnose?“

Frau Svenson tippte wieder an ihr Ohr. „Sie hat schalldichte Inohrkopfhörer. Darüber hört sie permanent eine Hypnose CD. Es sind 25 Tracks darauf, jeder mit unterschiedlichem Effekt, aber alle zielen darauf ab, dass sie sich wie ein richtiges Baby fühlt, denkt und handelt. Einige veranlassen sie, dass sie unbewusst einnässt, andere lassen sie ihren Wortschatz vergessen und andere setzten Steuertrigger bei ihr. Das wird ihr bei ihrem neuen Leben helfen. Ich zeige es dir später genauer. Möchtest du mal reinhören?“

Das Mädchen schüttelt verlegen den Kopf. „Ähm, nein, ich denke, ich will noch ein bisschen groß bleiben.“ Sie verzieht gequält ihr Gesicht als ihr selber klar wird, dass ihre Formulierung irgendwie unglücklich klang.

Ihre Tante grinste nur. „Vielleicht später. Es wirkt auch nur mithilfe der Medikamente. Das bedingt sich bei dieser Therapie sozusagen. Zuerst wird sie einer Regression unterzogen, was relativ schnell verläuft und dann wird sie ganz langsam wieder heranwachsen. So bilden sich Verbindungen im Gehirn neu und sie wird eine ganz neue alte Sophie werden.“ Frau Svenson dachte laut nach, nachdem sie das so ausgiebig erklärt hatte.

„Theoretisch würde das auch umgekehrt funktionieren. Also, dass man jemanden ganz langsam zurückentwickelt. Aber dann hätte man am Ende ja ein sehr großes Baby. Das wäre wohl seltsam.“ Sie schaut Lea dabei direkt an und diese wirkt irritiert.

„Ahh, ja. Das wäre wirklich seltsam.“ stammelte sie und schaute wieder durch die Gitter auf das gefesselte Mädchen im Babybett.

„Willst du noch ein bisschen bei Sophie bleiben?“ fragt Doren.

„Ja, bitte.“, antwortet Lea ohne zu zögern. Sie wollte ihre Cousine aus irgendeinem Grund noch ein wenig betrachten.

„Gut, dann bis später, ich hab noch ein wenig Arbeit zu erledigen.“, damit ging Frau Svenson aus dem Zimmer und lies die Mädchen allein.