Sophie erwacht aus einem oberflächlichen, traumbeladenen Schlummer. Aus einem natürlichen Reflex heraus will sie die Augen öffnen und sich erheben, aber noch ehe sie sich darüber erschrickt, dass es um sie herum dunkel und still bleibt, erinnert sie sich an ihre Situation.
Ihr Mund fühlt sich trocken an und sie will schlucken, doch der Knebel hindert sie daran ebenso wie darüber sich über ihre schmerzenden Glieder zu beschweren. Als ihre Mutter ihr ihren Plan erklärte, klang es noch nach einer einfachen Sache. Ein paar Tage, vielleicht zwei, drei Wochen in Windeln festgeschnallt in einem Gitterbett verbringen und sich einfach mal umsorgen lassen. Danach würde Lea ihren Platz einnehmen und damit den Wunsch ihrer Mutter erfüllen, sich noch einmal um ein hilfloses, kleines Baby zu kümmern.
Diesen Wunsch hatte sie bereits vor einiger Zeit mehrfach geäußert und Sophie war nie wirklich begeistert davon noch ein Geschwisterchen zu bekommen. Das steigerte sich über einen längeren Zeitraum, bis die Entscheidung fiel, dass Lea bei ihnen einziehen würde. Vorsichtig und in kleinen Abschnitten weihte Doren Svenson ihre Tochter in einen unglaublichen und äußerst ungewöhnlichen Plan ein. Frau Svenson fühlte sich zu alt, um noch einmal ein richtiges Kind zu bekommen. Deswegen würde man ein Experiment wagen und Lea einer Regression unterziehen. Einmal Kleinkind und zurück. Die Geschwindigkeit, mit dem das geschehen würde, würde natürlich von den beiden gesteuert werden, je nach Lust, Laune und Situation. Frau Svenson fand in ihrer Tochter nach einigen Gesprächen bald eine willige Helferin. Scheinbar teilten die beiden dieselben Neigungen.
Alles war genau abgesprochen und Sophie sollte in den ersten Tagen Leas Reaktion beobachten. Zu ihrem Erstaunen war ihre Cousine über ein normales Maß hinaus neugierig und gar fasziniert von dem Thema Regression und Umerziehung. Es hätte also nicht besser laufen können.
Doch jetzt schien ihre Mutter es mit der Scharade zu übertreiben. Weder von dem Fütterungsknebel noch dem totalen Sinnesentzug hatte ihre Mutter etwas erwähnt. Sie hatte Sophie nur ein paar Mal über die kleinen Kopfhörer eine Nachricht zugeflüstert, dass sie nur noch ein wenig länger aushalten sollte, aber auch das hörte bald auf. Jetzt hatte das Mädchen jegliches Zeitgefühl verloren. Das einzige, was ihre tonlose Lethargie unterbrach, waren das Wechseln ihrer Windeln und das Füttern über den Schlauch.
Sophie dachte darüber nach, ob ihre Mutter sie vielleicht hereingelegt hatte und doch sie das neue Baby sein sollte. Hatte sie gar mit Lea denselben Plan geschmiedet wie mit ihr?
Bei diesen Gedanken zog die Gefesselte an ihren Riemen und versuchte so laut wie sie konnte in den Schnuller zu brummen. Sie konnte den dumpfen Ton, den sie vollbrachte, kaum selber vernehmen und bewegen konnte sie gerade noch so ihre Fußzehen. Mehr Spielraum blieb ihr einfach nicht. Sophie spürte eine Berührung auf ihrer Brust und im Schritt auf der Windel. Gedämpfte Stimmen murmelte etwas, ehe diese Babymelodie in den Kopfhörer abgespielt wurde und sie völlig taub werden ließ. Ihr Brummen musste sie unterbrechen, da Flüssigkeit durch den Schlauch gepumpt wurde und sie zum Schlucken zwang. Wie lange sollte das noch so weiter gehen? Sie würde dagegen ankämpfen, zu einem sabbernden Kleinkind zu werden. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.
Nach einer kurzen Pause, in der gar nichts passierte, machte sich plötzlich jemand an, den Schnallen ihres Knebelgeschirrs zu schaffen und befreite sie schließlich mit einem Schmatzen von der großen Gummibirne in ihrem Mund. Sophie wollte sofort lossprechen, aber ihre Zunge und ihr Kiefer ließen das nicht zu. Stattdessen stöhnte sie gequält und Speichel lief ihr unkontrolliert über die Lippen und die Wangen.
„Shhh, Lea ist zur Uni gegangen. Ich mache dich erst mal los und dann hast du dir eine kleine Auszeit verdient.“
Sophie blinzelte in das schiefe Grinsen ihrer Mutter, als man ihr die Maske von den Augen nahm.
„Du dachtest wohl, ich hab dich vergessen?“ Frau Svensson kicherte. „Ich gebe zu, dass ich sogar kurz darüber nachgedacht habe, aber für zwei Babys bin ich noch nicht bereit. Jetzt schau nicht so beleidigt. Ich musste etwas improvisieren und den Plan ein wenig verfeinern. Es wird etwas länger dauern, dafür wird das Ergebnis um so nachhaltiger sein. Wir sind die Sache zu schnell angegangen. Lea wird es nur akzeptieren, wenn sie zu der Einsicht gelangt, dass es wirklich zu ihrem Besten ist, unser Baby zu sein. Das braucht eben seine Zeit.“
„Das hättest du mir doch auch sagen können.“ Maulte Sophie.
„Es sollte alles echt wirken und ich wollte Leas Reaktion sehen. Und jetzt Schmoll nicht. Du bekommst einen kleinen Urlaub. Ich hab gesagt das ich dich zu einer Freundin bringe. Wenn du wieder kommst, bist du plötzlich gealtert. So wirst du nach und nach wieder erwachsen und im gleichen Zug wird Lea verjüngt. So hat sie Zeit sich an die Babyausstattung an dir zu gewöhnen und es wird ihr nicht auffallen, wie sie immer mehr davon selbst verwendet.“
„Ja Mom, ich hab es jetzt verstanden. Was ist das für ein Urlaub, von dem du gesprochen hast?“
Während Sophie, jedes Mal, wenn sie -ein Jahr- älter wird, eine entspannte Woche in einem Spa Hotel verbringt, welches sie für ihr vorheriges Opfer mehr als entschädigt, nähert sich Leas nächtliches Ritual der nächsten Phase.
Lea saß breitbeinig auf ihrem Töpfchen und atmete hörbar durch die Nase aus. Das Gefühl, wenn sich eine randvolle Blase entleert, war wohlig erleichternd und ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken. Das war höchste Zeit. Durch das viele Trinken vor dem Schlafengehen musste sie jetzt immer viel und regelmäßig in der Nacht pullern. Aber ihre Tante war so fürsorglich und half ihr immer dabei. Ein wenig merkwürdig fand sie das schon, aber es war wirklich wesentlich entspannter sein Geschäft direkt vor dem Bett zu erledigen als durch den kalten, dunklen Flur ins noch ungemütlichere Badezimmer zu wandern. Man gewöhnt sich schnell an Bequemlichkeiten.
Etwas war heute anders. Kurz bevor Lea fertig war mit Wasser lassen, fiel ihr auf, dass es diesmal nicht plätscherte. Dieses hohle, klackernde Geräusch begleitete sie nun schon einige Nächte, doch heute hörte sie es nicht. Noch eh sie diesem Geheimnis auf den Grund gehen konnte, hörte sie die leise Stimme ihrer Tante.
„Ach Süße. Was machst du denn? Du musst doch dein Unterhöschen herunterziehen, ehe du lospischst. Jetzt ist hier alles nass. Gut das ich die Wickelunterlage untergelegt habe. Warte, ich helfe dir.“
Frau Svenson zog ihrer Nichte den pitschnassen Slip herunter und trocknete ihre Schenkel mit ein paar Papiertüchern.
„Ich ziehe dir etwas Trockenes an und dann geht es wieder ins Bett.“
Lea hatte die Augen geschlossen. Sie war so unendlich müde und nach einem weiteren Sprühstoß des Melatonin wollte sie sich nur noch hinlegen und ewig schlafen. Sie registrierte in Trance wie ihr eine neue Unterhose angezogen wurde und dann schlief sie bereits wieder selig wie ein Baby.
Blinzelnd erwachte Lea am nächsten Morgen und erinnerte sich diesmal sehr gut an das Geschehen. Peinlich berührt wühlte sie sich aus ihre Bettdecke und schaute vor ihr Bett auf den Boden. Dort stand das alberne Babytöpfchen sauber auf einer frischen Wickelunterlage. Nichts erinnerte daran, dass sie vergessen hatte vor dem Pullern ihren Slip herunterzuziehen. Dass das bisher immer ihre Tante für sie gemacht hatte, fiel ihr dabei gar nicht auf. Zu sehr schämte sie sich jetzt wegen der ganzen Aktion. Ihre Unterhose musste sich erst mit ihrem Pipi vollgesogen haben und dann war die Flüssigkeit sicher am Stoff entlang über den Rand des Topfes gewandert und von dort aus nach unten in die Vliesunterlage gesickert. Dabei war natürlich auch genug über ihre Schenkel gelaufen und hatte sich zwischen ihren Beinen und dem Po ausgebreitet.
Lea schwang ihre Beine über die Bettkante und tastete über die Haut ihrer Oberschenkel. Alles war trocken. Die fasste sich in den Schritt und berührte ihre Unterhose. Sofort erkannte sie, dass es sich nicht um einen ihrer Slips handelte. Sie schlug die Decke vollständig von sich und schaute verdutzt auf die bunt bedruckte, stoffähnliche Oberfläche eines gepolsterten Bettnässerhöschens. Das hatte ihr ihre Tante also gestern Nacht angezogen als sie meinte, sie legt sie trocken. Die Wangen des Mädchens färbten sich unbewusst rot.
Nach einer kurzen Prüfung stellte sie erleichtert fest, dass das Höschen absolut trocken war. Es war etwas anderes so etwas zu tragen, weil man zu schusselig war auf seine Koffer aufzupassen. Aber jetzt musste ihre Tante ja sonst etwas von ihr denken.
Die anfängliche Verlegenheit schlug ein wenig in leichten Ärger um. Sie machte doch nicht ins Bett und das gestern konnte ja mal passieren. Sie war einfach zu müde gewesen. Lea nahm sich vor, nicht mehr so viel zu trinken vor dem Schlafen, um so etwas zukünftig zu vermeiden. Sie zog die Schutzhose aus und warf sie nach kurzem Überlegen in den Papierkorb. Dann zog sie ihre normalen Sachen an, zählte ihre Unterhosen und ging hinunter in die Küche, um den Tag zu beginnen.
