Die Nacht verlief ok. Ich war ein paar mal wach. Ich habe mich immer noch nicht wirklich daran gewöhnt, in Windeln zu schlafen. Es gibt Tage, da drückt und stört das Windelpaket einfach nur und man ist etwas genervt, wenn man eigentlich müde ist und schlafen will.
Einmal habe ich auch noch mal eingepullter. Leider nicht im Liegen. Es ging mal wieder nicht und ich wollte, nicht so lange wach bleiben. Also bin ich kurz aufgestanden, hab mich an das Regal neben meinem Bett gelehnt und dann lief es sehr schnell los. Es war eine ganze Menge Flüssigkeit und die Windel wurde herrlich warm und weich. So bin ich wieder unter die Decke geschlüpft und auch sehr schnell eingeschlafen. Wenn die Windeln weich sind vom Pipi, dann schmiegen sie sich sehr gut an den Körper an und ich konnte damit durchschlafen.
Ich bin dann sogar erst um 9:00 Uhr aufgewacht. Ich muss feststellen, dass man früh gar nicht so dringend aufs Klo muss, wenn man in der Nacht seine Windel benutzt hat. Das gefällt mir irgendwie. Es ist mal etwas anderes, als immer dieselben Rituale, welche man jeden Tag durchgeht. Aufstehen, auf Toilette gehen, anziehen und den Tag beginnen.
Jetzt ist der Ablauf anders. Aufwachen, räkeln, die vollen Windeln genießen und dann nur in Windel, T-Shirt und Kuschelsocken an der Toilette vorbei in die Küche tappen, um sich dort erst mal einen schönen Guten-Morgen-Kaffee zu machen. Das macht Spaß und fühlt sich wie ein kleiner Urlaub an. Ich prüfe meine Pampi und denke, dass da noch mindestens einmal Einnässen drin ist. Also gehe ich mit meinem Kaffee an den PC und arbeite etwas. Das läuft heute ganz gut und muss auch nicht unterbrochen werden, denn als ich merke wie der Kaffee wieder hinaus will, lasse ich es einfach laufen.
Steigern Windeln die Arbeitseffizienz? Da geht mein Kopfkino wieder los. Ich stelle mir einen strengen Chef im Büro vor, der beschlossen hat, das Arbeitspensum in seinem Verwaltungsbereich zu steigern, ohne Überstunden anzuordnen. Ihm war aufgefallen, dass in der Summe einige Stunden „verschwendet“ werden, weil seine Mitarbeiter aufs Klo gehen, sich Getränke im Ruhebereich holen und dort in kleinere Gespräche verfallen. Nach einigem Grübeln kam er dann auf die Idee, alle Mitarbeiter einfach in Windeln zu stecken, Getränke in Sicherheitsflaschen am Arbeitsplatz bereitzustellen und zu geschwätzigen Angestellten eine Art Stillebutton (sieht aus wie ein übergroßer Schnuller 😉 ) zu verpassen.
Ich fand diese Vorstellung einfach zu komisch. Die Windeln sind natürlich so dick, dass sie einen ganzen Arbeitstag durchhalten, die Nuckelflaschen werden regelmäßig aufgefüllt und Windelwechsel ist immer am Anfang und Ende des Tages auf einem übergroßen Wickeltisch auf der umgebauten Toilette.
Bevor ich lauter Menschen sabbernd durch ein Großraumbüro krabbeln sehe, schüttele ich die Gedanken beiseite. Es ist schon wieder kurz nach 13:00 Uhr. Meine Windel ist mittlerweile richtig, schwer und voll und ich will sie im Schlafzimmer wechseln. Da höre ich, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wird. Ich erschrecke ein wenig und erinnere mich, dass ich ja gar nicht genau wusste, wann mein Schatz heimkommen wollte nach seiner Dienstreise. Irgendwie hatte ich immer im Kopf, dass ich noch den ganzen Mittwoch Zeit hätte. Aber nun kam er bereits jetzt. Ich flitze schnell ins Schlafzimmer und ziehe hektisch meine Jogginghose über die schwer im Schritt hängende Windel. Ich habe weder eine Gummihose, noch einen Body darüber.
Ich schaue in den Flur und da werde ich schon mit einem Grinsen begrüßt. Wir sagen kurz Hallo und ich geb ihm ein Küsschen. Ich freue mich natürlich, dass er wieder da ist. Gerade will ich wieder verschwinden und überlege noch, wie ich die Windel möglichst unauffällig ausziehen kann, da bekomme ich einen leichten Klaps auf den Po. Es macht natürlich nur ein gedämpftes Geräusch. Ich drehe mich herum und schau ihn an. Er guckt schief und meint nur, dass da wohl jemand einen gepolsterten Hintern hat. Es ist immer wieder peinlich, wenn er mich erwischt, ohne dass ich ihn vorher vorbereitet habe.
Mit raschelnden Schritten gehe ich ins Bad und schließ mich dort ein. Das Geräusch der Klebestreifen beim Öffnen ist ohrenbetäubend. So empfinde ich es jedenfalls, aber jetzt ist das auch egal. Ich rolle die Windel zusammen und stopfe sie in einen der kleinen Müllbeutel für den Hygieneeimer. Mit dem Paket in der Hand verlass ich das Badezimmer. Er ist gerade dabei seine Sachen auszupacken und ich kann die benutzte Windel unbemerkt im Hausmüll entsorgen. Irgendwie ist mir die Lust auf Windeln für den Moment vergangen. Wir reden später auch nicht noch einmal darüber. Irgendwie ist diese Situation unbefriedigend für mich. Aber wie so oft will ich ihn damit nicht immer wieder konfrontieren. Ich nehme mir aber vor, das für die gemeinsame Urlaubswoche im Oktober zu machen. Dafür denke ich über Pläne nach, um noch mal mehr mit ihm über das Thema zu reden. Ich will nur nicht zu schnell vorgehen.
