Lea’s Erziehung (13)

Lea wusste nicht wie, aber sie kamen irgendwann zurück zum Auto. Sophie wurde trotz nuschelndem Protest mit ihrer vollen Windel in den großen Kindersitz gedrückt und festgeschnallt. Ihr Gewicht drückte sich schwer in die Schale des Sitzes und der Windelinhalt gegen ihren Hintern. Sie jammerte leise und wurde auch immer unruhiger. Lea war wirklich froh, dass sie auf einer trockenen und vor allem sauberen Polsterung saß.

Plötzlich riss sich Sophie den Schnuller aus dem Mund. Zwei der Heftpflaster blieben an ihrem Gesicht kleben und zwei an der Mundplatte des Schnullers. Sie warf ihn wütend durch den Innenraum des Autos.

„Ihr könnt mich alle Mal. Das ist doch nicht normal. Ich will hier raus und dann beende ich diesen Quatsch.“

Frau Svenson schnallte Lea gerade an und ließ sich auch keinen Augenblick dabei stören oder aus der Ruhe bringen. Sie beachtete Sophie überhaupt nicht. Sie stieg vorn ein, startete den Motor und fuhr los. Sophie plärrte noch ein wenig, doch dann wurde ihr bewusst, dass ihre Mutter ganz und gar nicht so reagierte wie sonst, oder wie sie erwartet hatte. Irgendwie machte ihr das mehr Angst als alles zuvor. Sie war irritiert und der Rest der Fahrt verlief schweigend und still.

Zu Hause drückte Frau Svenson beiden Mädchen die Einkaufstüten in die Hand, welche Sophie murrend nahm. Sie wusste ja, was da für sie alles drin war. Außerdem bekam sie noch eine der Windelpackung unter den Arm geklemmt, die im Kofferraum lagen. Das Paket war nicht noch einmal extra eingepackt und sie musste es an der Tragelasche halten. Egal wie man es drehte, man erkannte immer die groß aufgedruckte, aufgeschlagene Windel, die Wickelanleitung auf der Seite und deutlichen den Namen des Herstellers. Der Weg zum Haus war kurz, aber so beladen dennoch sehr peinlich.

Vor der Tür erwartete Lea dann eine Überraschung. Sie erkannte die schwarze Tasche sofort als ihre und in ihrem Kopf ging sie bereits die Sachen durch, die sie dort hineingepackt hatte. Vor allem ihre Unterwäsche, T-Shirts und lockere Kleidung für zu Hause hatte sie in ihr verstaut. Sie blickte sich hoffnungsvoll suchend um, aber von ihrem silbernen Schalenkoffer, in dem sie ihre Alltagskleidung, Jeans, ein paar Röcke und Blusen aufbewahrt hatte, war nichts zu sehen. Mit zwei freien Fingern angelte sie nach der Tasche, aber ihre Tante kam ihr zuvor und hob sie hoch.

„Das ist gut, Lea, dass doch ein paar deiner Sachen gefunden wurden. Da musst du nicht alle Kleidung von Sophie leihen. Ich vermute mal das du doch lieber ein Höschen trägst als so dicke Windeln wie gerade.“ Dabei zwinkerte Frau Svenson Lea mit einem schiefen Lächeln zu, schloss die Haustür auf und ging hinein.

Im Flur warf Sophie die Sachen, welche sie trug, auf den Boden und zerrte an ihrem Brustgeschirr und dem Strampelanzug. Sie versuchte erneut, die Haube zu öffnen oder abzustreifen, aber mit den Handschuhen und den Sicherungen war das alles fruchtlos und sie fluchte herum. Ihre Mutter hob die Tüten und die Windeln auf, räumte alles ins Wohnzimmer und half Lea mit ihren Sachen und den Schuhen.

„Du darfst dich in deinem Zimmer etwas ausruhen gehen, Kleines“, meinte sie sanft und gab ihr lächelnd einen aufmunternden Klaps auf den dick gewindelten Po. „Nimm gleich deine Tasche mit und schau, was du alles drin hast. Räum die Sachen ein und zieh dir davon an, was du magst.“

Lea bedankte sich artig, huschte schnell die Treppe hinauf und schloss die Zimmertür hinter sich. Sie lehnte sich von innen dagegen und atmete erst mal ganz tief durch.

-Was war das denn heute?-

Leas Herz klopfte und sie musste noch ein paar mal ruhig ein und aus atmen. Das war völlig surreal. Ihre Tante verpackte sie und ihre Cousine wie Babys in Windeln und Sophie wurde auch wie eines behandelt. Sie musste daran denken, dass ihre Cousine, seit sie beim Frisör eine Glatze rasiert bekommen hatte, in einer vollgeschissenen Windel mitten in der Stadt herumlaufen musste. Dabei wurde sie mit diesem Schnuller geradezu geknebelt. Die Babyhaube, der Strampelanzug, das Laufgeschirr und die Handschuhe mussten ihr dann den Rest gegeben haben.

Sie spürte ihre eigenes, dickes Windelpaket zwischen den Beinen und dann fiel ihr ein, was Sophie vorhin im Auto für ein Theater gemacht hatte. Und auch wie ihre Tante reagierte, nämlich gar nicht. Und das war beängstigender als ihr harsches Verhalten zuvor. Was würde wohl auf Sophie zukommen? Lea öffnete ihre Zimmertür einen Spalt breit und spähte hinaus. Es war ruhig im Flur. Sie schloss die Tür wieder und setzte sich auf ihr Bett.

Ihre Tasche hob sie neben sich, öffnete sie und prüfte sorgfältig ihren Inhalt. Sie wusste ja, was sie mitgenommen hatte. Sie war freudig überrascht, als sie neben ihrer Unterwäsche auch eine Jogginghose, zwei Pulver und mehrere T-Shirts fand. Natürlich Socken, Slips und ihren Lieblings-Hoodie. Damit konnte man doch schon etwas anfangen. Zumindest, wenn man im Haus war.

Lea stand auf und schaute in den großen Spiegel des Kleiderschrankes. Sie zupfte an dem Kleid und drehte sich sacht hin und her. Dabei raschelte die Windel unter dem Stoff. Sie sah schon niedlich aus, fand sie. Zumindest, wenn sie so auf eine Kostümparty gehen würde. Oder war da noch mehr? Fühlte sie sich sogar wohl in dem Outfit? Das Mädchen wurde unsicher, aber ein Blick auf ihre Tasche gab ihr dann doch einen Ruck. Sie griff in den Nacken und fummelte an dem Knopf, von dem sie jetzt wusste. Es gelang ihr nach ein paar Versuchen auch ihn zu öffnen und auch der Reißverschluss war mit etwas Geduld allein aufziehbar. Sie zog das Kleidchen, die Strumpfhose und den Body vorsichtig aus und legte alles ordentlich aufs Bett.

Jetzt stand Lea nur noch in Windel mitten in ihrem Zimmer und tastete mit beiden Händen über die feste, dicke Folie unter der das weiche, kuschelige Saugkissen lag. Es raschelte leise und sie musste sich eingestehen, dass es sie auf eine unheimliche Art erregte. Aber auf welche genau und warum, das konnte sie zu dem Zeitpunkt einfach nicht sagen.

Nach einer ganzen Weile, während der Lea einfach nur versuchte diese neuen Gefühle einzuordnen, beschloss sie die Windeln auszuziehen. Sie tastete nach einem der Klebestreifen und zog vorsichtig daran. Er klebte überraschend fest. Sie zog stärker und merkte jetzt, wie viel Kraft die brauchte. Sie musste das kurze Ende mit Daumen und Zeigefinger richtig halten, damit sie genug Zug aufbringen konnte, um den Streifen, mit einem lauten Ratsch-Geräusch, von der glatten Klebezone zu lösen. Lea dachte an Sophies Handschuhe und daran, dass man ohne Finger wohl fast keine Chance hatte, auch nur einen der Verschlüsse zu öffnen.

Mit der gleichen Technik öffnete sie jetzt die übrigen Klebestreifen und hielt die Windel mit einer Hand fest, um sie zwischen den Beinen hindurchzuziehen. Sie hielt sie vor sich und betrachtete das blaue Ding jetzt zum ersten Mal genauer. Sie war warm von ihrer Körpertemperatur und das weiße Vlies hatte in der Mitte ein hellblaues Rechteck. Das Polster war weich wie Stoff und dennoch angenehm glatt, sodass nichts an der Haut rieb. Voll Interesse, untersuchte Lea die Bündchen und die Auslaufsperren in welche Gummizüge eingearbeitet waren. Sie konnte sich jetzt viel besser vorstellen, wie die einzelnen Elemente angeordnet waren, und welchen Zweck sie dienten, wenn die Windel angelegt war.

Lea hob die offene Windel hoch und näherte sich mit ihrer Nase der Innenseite. Es roch natürlich nach ihr, aber auch leicht nach etwas anderem, etwas Süßliches, Vertrautes und nach Geborgenheit.

Das Mädchen löste sich aus ihren Gedanken, faltete die Windel raschelnd zusammen und legte sie zu den anderen Sachen. Schnell nahm sie sich einen ihrer Slips, dicke Socken und ein langes T-Shirt, um sich alles überzustreifen. Normale Klamotten fühlten sich nach so einem Erlebnis auch ganz gut an. Lea musste gähnen.

Sie fühlte sich mit einem Mal erschöpft und müde vom Tag. Sie sah auf die Uhr, es war noch nicht mal Mittag. Dennoch legte sie sich kurz hin und schloss die Augen.

Sie döste ein wenig und hörte im Halbschlaf Geräusche auf dem Flur. Sie hörte wie ihre Tante und ihre Cousine kurz aber heftig miteinander sprachen, sie verstand aber nicht, um was es ging. Ein paar mal klapperten noch Türen. Dann wurde es still und Lea schlief noch einmal richtig ein, sodass sie nicht mitbekam was um sie herum geschah.

2 Gedanken zu “Lea’s Erziehung (13)

Hinterlasse einen Kommentar