Lea’s Erziehung (52)

Sabines großes kleines Ich

Sabine lag im dämmrigen Licht hinter den Stäben ihres Gitterbettchens und starrte stumm an die langweilige Decke über sich. Sie war seit einer Woche im Institut für Erwachsenenerziehung und Regressionstherapie und es fiel ihr immer noch schwer während des obligatorischen Mittagsschlafes richtig zur Ruhe zu kommen. Das lag zum einen an der süßen Aufregung, welche durch ihren ganzen Körper kribbelte, wenn sie daran dachte wie man sie hier behandelte und zu einem Baby zurück erzog. Zum anderen aber auch daran, das dies ohne ihre Kontrolle ablief. Das war genau das wovon sie immer geträumt hatte und dennoch schwang da etwas Beunruhigendes mit, das sich außerhalb ihres Einflussbereichs befand. Das machte ihr Angst.

Ja, sie hatte sich quasi freiwillig hier herbegeben, um ihre Gelüste auszuleben. Sie träumte schon ihr Leben lang davon von einer fremden Macht zu einem hilflosen und völlig unselbständigen Leben als Kleinkind gezwungen und erzogen zu werden. Doch hatte sie bisher bei all ihren Versuchen einer Umsetzung nie wirklich die Kontrolle abgegeben. Sie hatte immer diktiert wie das Spiel zu verlaufen hatte, war steht’s darauf bedacht ihre Bedürfnisse, und ihre allein, erfüllt zu sehen. Geld spielte keine Rolle, das stand ihr in ihrem Leben nahezu unbeschränkt zur Verfügung. Sie hatte sich Mamis und Daddys gekauft und ihnen befohlen sie zu Windeln, zu füttern und zu umsorgen. Immer hatte Sabine dabei die Fäden in der Hand. Legte fest wann sie wie wofür erzogen oder bestraft wurde, wann ein Spiel begann und wann es endete. Nie konnte sie sich ganz fallen lassen und sie genossen mehr die Macht die sie und ihr Geld über andere hatte als umgekehrt.

Manchmal konnte sie daraus Befriedigung ziehen, doch oft merkte sie schon nach ein paar Tagen, das etwas fehlte und es sich nicht so anfühlte wie sie es sich erhofft hatte. Nicht selten wurde sie dann traurig, unleidig oder gar wütend. Mehr als nur einmal hatte sie einen Besuch bei einer professionellen Dienstleistung mit geworfenen Windeln und Babyflaschen beendet und wurde auch gemein zu Menschen, die ihr eigentlich am Herzen lagen.

Wenn so etwas wieder einmal passiert war, zog sie sich tagelang zurück, weinte viel heimlich und verbarg ihre Gefühle nach Außen hin unter einer harten Schale. Dann verströmte ihre Präsenz eine Kälte, die auch den hartgesottensten unter ihren Angestellten, Freunden oder Geschäftspartnern tief in die Glieder und die Seele fuhr. Sabine wollte ihrer Lust begegnen wie einem Geschäft ihrer Firma. Möglichst effizient, gewinnbringend und ausschließlich zu ihrem Vorteil. Sie konnte bisher nicht über ihren Schatten springen und anderen völlig vertrauen. Noch nie war sie auf die Idee gekommen das nicht sie es wäre, die sich ihre Wünsche selbst erfüllte.

Nur einer hatte ihre Launen und Allüren immer ertragen ohne zu klagen. Ihr Assistent und Privatsekretär Eric. Gerade erinnerte sie sich, das er es war, der diese Einrichtung gefunden und ihr nahegebracht hatte. Wie immer hatte auch er alles organisiert, genauso wie sie es ihm aufgetragen hatte. Er brachte sie auch erst auf die Idee sich unter falschen Vorwänden hier einzuschmuggeln und nicht wie sonst einfach genügend Geld auf den Tisch zu legen. Jetzt wo sie die Zeit zum Nachdenken hatte, kamen ihr viele Dinge, die damit im Zusammenhang standen, im Nachhinein sehr seltsam und unlogisch vor. Sie war zu sehr verblendet von der Vorstellung ihre Gelüste ein weiteres Mal ausleben zu können das sie einige deutliche Anzeichen, das etwas nicht stimmen könnte, einfach nicht gesehen hatte, oder nicht sehen wollte. Sie war zu gierig gewesen, zu selbstsicher und zu überheblich. Das alles sah sie jetzt zwar ein, akzeptieren konnte sie es aber noch lange nicht. Sabine hatte immer noch nicht das Gefühl nicht mehr Herrin der Lage zu sein.

Zugegeben, es war das erste Mal, das sie eine solche Babybehandlung länger als drei bis vier Tage durchgehalten hatte. Meist brach sie eine vorher vereinbarte, längere Zeit von sich aus ab, weil es ihr langweilig wurde oder sich eine schnelle Befriedigung bereits eingestellt hatte. Sie musste auch zugeben, dass sie das Institut auf eine gewisse Weise sehr genoss. Aber sie hatte bereits entschieden die Sache noch heute, spätestens Morgen zu beenden. Sie würde es machen wie sie es immer tat, indem sie einfach ihre natürliche Überlegenheit ausspielte und dem richtigen Verantwortlichen die richtigen Dinge sagte. Die junge Geschäftsfrau war fest davon überzeugt, dass sie aussteigen konnte, wann immer sie es wollte. Obwohl sie bereits gleich zu Beginn einen ungewohnten Widerstand hinnehmen musste, redete sie sich ein das es allein ihr Wille war, der dafür sorgte, dass sie noch immer hier in nassen Windeln in einem geschlossenen Schlafsack lag und Mittagsschlaf halten sollte.

Zufrieden mit diesem Gedankenwerk nuckelte sie an der großen Gummiblase in ihrem Mund, die sie auch gar nicht ausspucken konnte. Gerade wollte sich noch einmal versuchen doch ein wenig zu schlummern, um der Langeweile des erzwungenen Nichtstuns zu entkommen, als sie eine krampfartige Bewegung in ihrem Darm verspürte. Gleich darauf stieg der Druck in ihrem Hintern erschreckend schnell ungewöhnlich stark an.

Ein wenig missmutig dachte Sabine an die spezielle Diät, welcher sie hier ausgesetzt war, und die seit gestern scheinbar ihre angedachte Wirkung entfaltete. Aus welchen Gründen auch immer war ihr Stuhlgang wesentlich weicher als sie es gewohnt war und sie musste sich auch häufiger und wesentlich dringender entleeren als sonst. Zum Glück konnte sie es bisher immer so geschickt einrichten, dass sie entweder kurz vor dem nächsten Wickeln einkotete oder es schnell auf dem Wickeltisch erledigte, wenn man ihr gerade die Windeln aufgemacht hatte. Obwohl sie es öfters probierte, mochte sie nicht wirklich groß in die Windeln machen und noch weniger mochte sie es länger in einer vollen Windel zu verbringen. Noch nie hatte sie jemand dazu gegen ihren Willen bringen können und die seltenen Versuche endeten für denjenigen eher unschön.

Doch jetzt musste sie dringend und ihr war klar, dass sie vor dem Ende des Mittagsschlafes nicht aus ihrer Pampers heraus kommen würde, wenn sie nicht etwas unternahm. Darüber würde sie sich aber Gedanken machen, wenn es so weit war. Die Vorstellung gezwungen zu werden in ihre Windeln zu kacken, erregte sie gerade zu sehr, als das sie sich jetzt über die Konsequenzen den Kopf zerbrechen wollte.

Sabine wurde neugierig und versuchte ihren Körper möglichst entspannt zu halten. Der spezielle Unterricht von Rose kam ihr wieder in den Sinn, in dem ihnen beigebracht wurde, wie man theoretisch am leichtesten die Windeln voll machen konnte. Die Erzieherin hatte eine richtige Wissenschaft daraus gemacht und immer wieder betont wie wichtig es ist auf keinen Fall einzuhalten und auch möglichst nicht zu sehr zu pressen. Die Mitglieder der Igelgruppe sollten lernen auf eine sehr natürliche Weise ihr großes Geschäft zu erledigen, was ihnen helfen würde es irgendwann unbewusster zu tun.

So richtig wollte Sabine nicht daran glauben irgendwann ohne ihr Zutun oder ihren Willen in die Hosen zu kacken, aber die Neugier trieb sie dennoch dazu an die Lektionen umzusetzen, welche sie gelernt hatte. Sie entspannte ihren Unterleib und tat nichts um den weiter steigenden Druck in ihr irgendetwas entgegenzusetzen. Natürlich passierte zunächst nichts. Ihre Position auf dem Rücken war nicht gerade günstig und sie konnte ihre Beine in dem Schlafsack nicht weiter spreizen, um ihre Pobacken etwas mehr zu entlasten. Ihr Hintereingang wurde durch ihr eigenes Gewicht zusammengedrückt und ließ den Inhalt ihres Enddarms nicht so einfach entfliehen.

Sabine versuchte sich zu drehen, aber der Schlafsack, der sie bis zur Brust einhüllte und mit zwei Schulterträgern gesichert war, war an den Seiten mit Riemen an der Matratze befestigt und ließ ihr nur wenig Bewegungsfreiheit. Damit sie ruhiger würde, hatte Schwester Hildegard gemeint, die alte Wetterhexe. Als das also nicht funktionierte, hob Sabine ihren Hintern etwas an und streckte ihr Becken vor, um den Druck von ihren Pobacken zu nehmen. Das wiederum spannte ihre Bauchmuskeln an, was ebenfalls ungünstig war, denn so war ihr ganzer Körper versteift und es passierte nichts. Etwas erschöpft ließ sie sich wieder entspannt nieder und atmete seufzend durch die Nase aus.

Plötzlich grummelte es in ihrem Bauch und das Bedürfnis sich zu entleeren wurde schlagartig stärker. Würde sie jetzt ohne Windeln draußen spazieren gehen, war sie sich sicher, dass sie keine Chance hätte rechtzeitig ein Klo zu erreichen. Und tatsächlich spürte die junge Frau wie sich ihre Poloch zitternd bewegte und sich Millimeter für Millimeter zu öffnen begann. Sie hatte noch nie so lange gewartet ohne sich auf einer Toilette zu entleeren oder es einfach durch beherztes Drücken in der Hocke in die Windeln zu machen. Das war wirklich eine neue, sehr faszinierende Erfahrung und Sabine wollte diese neuen Eindrücke weiter verfolgen. Sie atmete flach, entspannte sich immer weiter und achtete dabei auf jedes Anzeichen ihres Körpers. Das war richtig aufregend, aber sie zwang sich zur Ruhe.

Ihr Hintern krampfte ein paar Mal und sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Schließmuskeln ein paar Mal heftig zusammen zogen. Doch jedes Mal danach hatte sie das Gefühl, das sich ihr Löchlein ein wenig weiter öffnete. Irgendwann war es dann so weit. Sabine war wieder in einer der entspannenden Phasen und mit einer ungeahnten Aufregung und einem heftigen Kribbeln in ihren Gliedern, drückte sich ohne Anstrengung etwas Weiches, Warmes und Breites zwischen ihre beiden Hinterbacken aus ihr heraus. Der Spalt zwischen ihrem Gesäß füllte sich damit und ihr wurde bewusst, dass sie sich gerade in ihre Windel schiss. Aber nicht wie sonst mit viel pressen und drücken. Es fühlte sich an als würde ihr Körper einfach etwas tun, ohne dass sie darauf Einfluss nahm. Sabine spürte deutlicher als je zuvor wie sie die Kontrolle abgab und was das mit ihr in ihrem Inneren machte. Es tat gut. Es fühlte sich befreiend an. Wie eine große Erleichterung von einer Last, welche sie seit Jahren schwer mit sich herumtragen musste. Sie verlor nicht die Kontrolle, nein sie gab sie mit leichtem Herzen auf. Es war eine ganz bewusste Entscheidung, ein Akt des freien Willens eben diesen Willen von sich zu geben. Ihn in die Hände von jemandem oder von etwas anderem zu legen, die Finger darum zu schließen und zu bitten das man es für sie verwahren möchten, solange es nötig wäre.

Es pupste und ihr Darm transportierte nach dem ersten zögerlichen Anfang eine weitere Menge jetzt noch etwas flüssigerer AA aus Sabine hinaus. Ihre Ausscheidungen verteilten sich in dem engen Raum zwischen ihrem Po und dem Vlies der Windeln um ihren Hintern herum.

Was für ein Erlebnis. Sabine stellte sich vor, das würde ihr passieren während sie vor einer Gruppe Kunden eine Präsentation hielt. Sie würde es zunächst gar nicht mitbekommen, weil sie zu abgelenkt von ihren eigenen Ausführungen war. Erst wenn sich die Masse bereits in ihre Windeln schob und ein paar geräuschvolle Winde sie dabei begleiten, würden ihr die seltsamen Blicke der Herren und Damen in ihren feinen Anzügen vor ihr auffallen. Sie würde weiter machen als wäre nichts geschehen. Sie würde ihre Windeln füllen und dabei den Anwesenden die neuesten Quartalszahlen näher bringen. Jeder im Raum würde wissen was gerade passiert war. Und wenn sie sich dann für eine Toilettenpause entschuldigte, würde eine der Frauen der Runde aufstehen, zu ihr gehen, sie an die Hand nehmen und während sie eine große, bunte Windel aus ihrer Handtasche zog zu ihr sagen.

„Ich denke unser Baby ist noch zu klein, um auf die Toilette zu gehen. Ich denke, ich habe da etwas Passenderes und wir beide gehen die kleine Sabine jetzt frisch machen, nicht wahr?“

Sabine stöhnte leise hinter ihrem Schnullerknebel und griff sich mit einem ihrer fingerlosen Fausthandschuhe auf die dicke Beule über ihrem Schritt. Sie drückte und da zerplatzen der Traum und all die schönen Gefühle und die Aufregung waren wie weggeblasen. Denn sie spürte nichts. Es kochte in der Frau, aber sie hatte keine Möglichkeit sich Befriedigung zu verschaffen, wie sie es sonst in einer solchen Situation immer tat. Die gepolsterten Fäustlinge waren sehr dick, ebenso das Windelpaket zwischen ihren Beinen. Dazu kam, das sie immer noch unter dem betäubenden Medikament stand, welches die Betreuerinnen jeder und jedem bei jedem Windelwechsel auf ihre Zentren der Lust sprühten. Der See aus Lava in ihr konnte nicht abfließen und somit den Druck abbauen. Das führte dazu, das sich ihre Geilheit weiter steigerte und dann unbehandelt auskühlte. Es fühlte sich an wie ein morgendlicher Kater ohne den Genuss des Rausches am Abend zuvor. Sabine fühlte sich mit einem Mal betrogen und alles, was gerade noch zu ihren Hochgefühlen beigetragen hatte, wurde jetzt grotesk und bizarr. Sie lag in ihrem eigenen Unrat, fest in einer Windel gewickelt und geknebelt in einem ausbruchssicheren Gitterbett und war dazu verdammt noch mindestens zwei Stunden in dieser Lage zu verbringen. Und das ohne Aussicht auf eine orgastische Erlösung. Dieser Umstand löste ein unwahrscheinliches Frustgefühl in Sabine aus und sie beschloss mit der Beendigung dieser Scharade nicht bis morgen zu warten, sondern gleich hier und jetzt einen Schlusspunkt zu setzen.

Mit einem Mal hatte die Frau, die man vorher ermahnt hatte während des Mittagsschlafes ruhig zu sein, auch wenn sie nicht müde war, das dringende Bedürfnis aus ihrem Babystatus heraus zu kommen. Die volle Windel ekelte sie jetzt an, die Gummibirne in ihrem Mund war lästig und der Strampler, der Schlafsack sowie die Handschuhe lösten ein beengendes Gefühl in ihr aus. Genau so war es bisher jedes Mal gewesen, wenn sie versuchte ihre Leidenschaft mehr als ein paar Tage zu verfolgen. Es war ihr unglaublich peinlich in dieser albernen Aufmachung hier zu sein. Ja sie nannte sich selbst sogar pervers und stritt ab das sie jemals so etwas freiwillig machen wollte. In ihren Gedanken hatte man sie zu diesem Unsinn überredet und jetzt war der Spaß vorbei.

Sabine brummte in ihren Schnuller, drehte sich so gut es in dem Schlafsack ging auf die Seite, um durch die Gitterstäbe blicken zu können und rüttelte etwas unbeholfen an den Stangen, um durch eventuelle Geräusche auf sich aufmerksam zu machen. Jemand musste kommen, sie hier herausholen und sich dann bei ihr entschuldigen. Das war das mindeste. Sie war jetzt hellwach und Wut stieg in ihr auf. So was konnten sie nicht mit ihr machen, nicht mit IHR.

Der Raum um sie herum lag in einem gelblichen Halbdunkeln. Rollos waren vor den Fenstern zugezogen worden, um den Kleinen eine angenehme Atmosphäre für ihre Mittagsruhe zu bieten. Dennoch konnte Sabine alles ziemlich gut sehen. An der Wand gegenüber stand ein ebensolches Bettgestell, wie das in dem sie sich gerade befand. Zwei Gitterbetten übereinander deren Stäbe insgesamt bis zur Denke reichten und zwei geräumige, aber verschlossene Schlaflandschaften boten. Sie konnte die Zwillinge in der unteren Etage erkennen, sie schliefen scheinbar tief und fest, hatten Arme und Beine von sich gestreckt und sahen wie große Babys aus. Sabine schnaubte verächtlich. Oder war das Neid, den sie da empfand, weil die beiden es schafften ihrer Situation, welche die gleiche, wie ihre war, etwas Positives, ja sogar etwas Vorteilhaftes abzugewinnen? Nein! Das waren dumme Gänse, denen man alles sagen konnte, was man wollte und die einfach nicht den Willen hatten sich zu wehren. Sabines Brummen hinter ihrem Knebel wurde lauter, ungeduldiger, fordernder. Mit ihren dicken Polsterhänden schlug sie gegen das Gitter und strampelte heftig mit den Beinen in ihrem Schlafsack. In ihrer aufkommenden Rage bemerkte sie kaum das sich der Inhalt ihrer Windel durch ihr Gebaren großzügig darin verteilte. Und langsam kam auch Bewegung in die friedliche Stille des Schlafraums.

Eine junge Erzieherin, die heute zum ersten Mal Dienst auf dieser Station hatte und als Aufseherin für den Mittagsschlaf eingeteilt war, erhob sich von einem Stuhl neben den Wickeltischen, legte ihr Buch zur Seite, das sie im Licht eines kleinen Spalts im Rollo bis jetzt gelesen hatte und bewegte sich unsicher auf die Quelle der Unruhe zu. Sie hatte Sabine noch nicht ganz erreicht, als sie flüsternde, beschwichtigende Laute an sie richtete in der Hoffnung das Baby damit beruhigen zu können.

„Shhh. Was hast du denn meine Kleine? Hast du schlecht geträumt?“

Die beruhigende, säuselnde Stimme des Mädchens mit der Kleinkindtonlage machte Sabine nur noch wilder.

„Isch inn iiischt geine Heine!“ presste sie gegen das weiche Gummi, das ihren gesamten Mundraum dominierte. Speichel quoll an den Seiten der Schnullerplatte hervor und tropfte in Blasen von ihrem Kinn. Die junge Erzieherin, streckte ihre Hand aus und wollte Sabine durch die Gitterstäbe hindurch berühren, um so ihre Verwirrung vielleicht auflösen zu können.

„Alles gut Süße. Du bist hier im Kindergarten und gut aufgehoben.“

Sabine schlug mit ihren weichen Armenden nach der Hand und blickte dann in vor Schreck geweiteten Augen. Jetzt erkannte die Schwester das ihr Schützling nicht schlecht geträumt hatte oder ähnliches, sondern sich schlecht benahm. Schnell berührte sie einen unscheinbaren Knopf an ihrem steif gestärkten Kragen und sprach leise, als der Knopf rot zu leuchten begann.

„Hier Ines. Ich habe einen 392 in der Igelgruppe und benötige Unterstützung.“

Sabine war so verblüfft von dem Vorgang, der klang wie der Einsatz eines Spezialkommandos, dass sie für einen Augenblick ihre Wut vergaß und Betreuerin Ines mit weit aufgerissenen Augen ansah. Der Schnuller, welcher ihr halbes Gesicht verdeckte, ließ sie dabei noch kindlicher und verletzlicher aussehen. Sie fand auch gar keine Zeit mehr sich großartig von dem Schock zu erholen oder ihre Gedanken neu zu sammeln, denn nach dem Absetzen des Funkspruchs ging alles sehr schnell und erstaunlich durchgetaktet.

Die Tür zum Hauptgang ging auf und helles Licht drang durch die entstehende Pforte. Schwester Hildegard und der Pfleger Max kamen mit einer hochbeinigen, fahrbaren Liege herein und stellten sie vor Sabines Bett ab. Ihr Gitter würde geöffnet und ein kühler, süßlich riechender Nebel legte sich auf Sabines Gesicht. Gleich darauf verschwommen die Konturen und Farben der Welt um sie herum. Alles fühlte sich leicht an, unbeschwert und ungefährlich. Der Raum war mit einem Mal der schönste Ort der Welt und alles war in allerbester Ordnung.


Sabine saß auf der Kante ihres Bettes und ließ die Beine nach unten baumeln. Sie hatte ihr Lieblingskleid an, ihren alten Freund Gigi im Arm und einen roten Lolli im Mund. Von dieser Position aus konnte sie gut beobachten wie die zwei Frauen und der Mann diese andere Frau aus dem Gitterbett hoben und auf die Liege legten. Sie wunderte sich ein wenig, warum sie der Frau so breiten Gurte um Beine, Bauch und Brust legten, aber dann sagte sie sich selber, dass das natürlich eine Sicherheitsmaßnahme war, damit sie nicht herunterfallen konnte. Die Frau war hübsch, trotz ihrer strengen Gesichtszüge, aber sie wirkte ein wenig schlaff und unbeholfen. Gut das die Schwestern da waren um ihr zu helfen.

Schwester Hildegard hatte ihren wundersamen magischen Staub bei der Frau benutzt und Sabine musste kichern als sie daran dachte, wie lustig es immer war, wenn sie etwas von der Magie abbekam. Sie war fast ein wenig neidisch auf die Frau, aber man bekam magischen Staub eben nur zu ganz besonderen Anlässen.

Die fahrbare Liege wurde jetzt zur Seitentür hinaus aus dem Zimmer geschoben und nach ein paar Augenblicken war es im Schlafraum der Igelgruppe wieder so still und friedlich wie zu dem Zeitpunkt als alle Babys hingelegt und die Rollos herabgelassen worden waren. Erstaunlich wie leise alles abgelaufen war und das keines der anderen Kinder wach wurde.

Sabine hüpfte vom Bett und ging langsam zu der Tür, durch die der Wagen mit der Frau darauf verschwunden war. Sie stand noch einen Spalt offen, aber der Raum dahinter war unbeleuchtet. Die Achtjährige gingt trotzdem hinein und fand sich in einem weiteren Spielzimmer wieder. Sie hielt sich nicht lange auf, denn das meiste hier kannte sie schon. Sie ging um den ovalen Tisch mit den Hochstühlchen herum, vorbei an den Babyschaukeln und der gemütlichen Leseecke, hin zu einer weiteren Tür, durch die sie bisher nicht gehen durfte. Jetzt war niemand da der sie aufhalten würde und außerdem musste das der Weg sein, den die Erzieher mit der Frau gegangen waren.

Auch diese Tür war unverschlossen. Ein wenig enttäuscht blickte Sabine auf die Regale und Ablagen dieses Aufbewahrungsraums. Stapel von Windelpaketen türmten sich bis zur Denke. Anziehsachen, Gummihosen, Pflegeprodukte und andere Utensilien warteten hier geduldig auf ihren Einsatz. Ein langweiliges Lager, das war alles. Es war wie ein Durchgang angelegt und eine letzte Tür führte sie endlich dort hin, wo man die Frau hingebracht hatte.

Der Raum hinter dem Lager war noch einmal mit einem Wickeltisch und Schränken ausgestattet. Dazu gesellten sich weitere Einrichtungsgegenstände, welche Sabine nicht gleich einordnen konnte. Ehe sie dazu kam sich etwas davon näher anzusehen, wurde ihre Aufmerksamkeit auf die zwei Gitterbetten am Ende des Raumes gezogen, von denen eines belegt zu sein schien. Es waren nicht so geräumige und große Betten wie im Hauptraum des Kindergartens. Sie erinnerten eher an kleine Käfige, in denen gerade so eine Person liegen konnte. Die schmale, mit einem Gummilaken überzogene Matratze wurde von fünf Seiten von Gitterstäben umgeben und das obere Gitter lag wie ein Deckel dicht über der Insassin, so das ihre Nasenspitze keine zehn Zentimeter von den Stangen entfernt war. Die Frau in dem Käfigbett war breitbeinig mit einem kompletten Segufix System fixiert worden und damit absolut bewegungsunfähig. Sogar die Riemen über Kinn und Stirn waren stramm angezogen und zwangen die Gefesselte ihren Blick unveränderbar zur Decke zu richten.

Ein wenig verunsichert ging die kleine Sabine näher heran und beugte sich über das Bett. Sie musste sich etwas Strecken um der Frau darin ins Gesicht sehen zu können. Als sich ihre Blicke trafen, wurde sie von einem wilden Strudel gepackt und noch ehe sie wusste was los war, befand sie sich in der Frau und sah die Welt durch ihre Augen. In dem Augenblick klärte sich Sabines Geist und ihre Gedanken waren wieder unter ihrer Kontrolle. SIE war die Frau auf der Liege und sie war auch die Frau die jetzt streng gebunden im stillen Zimmer lag, wo sie über ihr Verhalten nachdenken sollte. Sie steckte immer noch in derselben Windel, die sie vorhin beschmutzt hatte und das Letzte was sie sah und mitbekam waren die lächelnden Gesichter von Schwester Hildegard und Schwester Ines, die beruhigend auf sie einredeten, den aufblasbaren Knebel in ihrem Mund mit einer kleinen Handpumpe prall füllten und die Augenabdeckung ihrer Desensibilisierungs-Maske schlossen, um sie für eine lange Zeit in Stille und Dunkelheit zurückzulassen.


„So Fräulein!“ schimpfte die kleine Sabine und hob streng ihren Zeigefinger gegen ihr erwachsenes Ich.

„Das hast du dir ganz allein eingebrockt und diese Suppe löffelst du auch allein wieder aus. Und nach deiner, übrigens gerechtfertigten, Erziehungsmaßnahme, werde ich ab jetzt das Ruder übernehmen, damit wir beide nicht noch einmal in eine solche Situation geraten, die wie ich vermute keiner von uns beiden gefällt. Hast du das verstanden?“

Die große Sabine kauerte mit verheultem Gesicht auf dem Boden und musste sich jetzt schon von einem Kind belehren lassen. Ihr Kopf wurde von einem einzelnen Finger unter ihrem Kinn angehoben und sie blickte in ihre eigenen Augen. Sie öffnete den Mund um etwas zu Antworten, aber der wurde schnell von einem Schnuller verschlossen.

„Ich möchte keine Ausreden hören. Nicke einfach und dann denke darüber nach wie es weiter gehen soll. Du machst ab heute genau das, was ich sage und wenn ich es sage. Ansonsten lasse ich dich allein und du kannst zusehen, wie du mit all dem hier klarkommst.“

Sabine schniefte, nickte kleinlaut und wurde dann in eine Ecke ihres Gedankenpalastes gestellt, um weiter über ihre Taten nachzudenken. Die kleine Sabine hatte noch nie für längere Zeit das Kommando übernommen, aber ihre Worte klangen sehr bestimmt und eindeutig und fürs Erste würde sie sich fügen und ihre Lebenseinstellung ein wenig ändern müssen.

8 Gedanken zu “Lea’s Erziehung (52)

  1. Sehr schön beschrieben, ja es ist ein wunderbares Gefühl, wenn sich der Darm ohne Zutun in die Windel entleert. Leider ist es jeweils nur von kurzer Dauer aber so sehr erregend und wunderbar erniedrigend wenn es auch noch öffentlich geschieht.

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  2. Avatar von Sandy Sandy schreibt:

    Hallu Ewaa,

    Kätzchen findet es schön auch Einblicke in die anderen Personen Erleben zu dürfen. Klar Lea und Sophie sind hier die Hauptcharaktere doch die anderen sind auch wichtig. Kätzchen schon gespannt auf Programm sowie weitere schöne Geschichten um Lea und Sophie. Kätzchen ein wenig Sophie mehr mag als Lea. Kätzchen hofft Ewaa gehts gut und übersteht den doofen Sommer mit seiner Hitze. Kätzchen mag lieber den Winter mit Schnee spielen und soo…

    Tschüüüüß

    BabyKitten Sandy

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